Überhaupt raus fahren?

Fischers Flitsche

Stammnaffe
Registriert
24 Juli 2018
Beiträge
76
Hallo liebe Gemeinde,

morgen soll es für uns los gehen. Eigentlich. Seit Tagen wird die Wetterlage vor Ort gecheckt. Und... was soll ich sagen? Es wird immer bes*******! Da wir schon einmal vor Ort waren & auch super viel Pech hatten, wissen wir, dass küstennah nichts zu holen ist (außer wir sind vielleicht einfach schlechte Angler...). Abei mal ein Bild von dem Wetterbericht. Der Wind soll bis Donnerstag aus dem Süden kommen und dann im Wechsel von West nach Ost. Hier die Insel zum Bericht: Aspoen · 6929 Hersvikbygda, Norwegen

Wir haben ein 20 Fuß 50 PS Boot, also nicht ganz zart, aber auch nicht groß. Wir wären gerne in Richtung Westen gefahren. Sehen das aber aufgrund der derzeitig vorhergesagten Wetterlage als unmöglich an. Wir fragen uns, ob es bei den Windstärken überhaupt möglich ist, raus zu fahren. Selbst in der Nähe von Inseln werden wir doch relativ zügig verdriften? Wie seht ihr das? Da unser letzter Urlaub ein Weilchen her ist, wissen wir die Windgeschwindigkeiten nicht so richtig einzuschätzen. Wir würden und über einige Meinungen freuen!

LG Flitsche
33.PNG
 
Ganz ehrlich, über solche Bedingungen wäre ich im Juni vor Freude in Dreieck gehüpft, da stand bei m/s meist zw. 12 und 25, und das an Land...
Hundertprozentig gibt es Lücken mit 3-4 m/s besser geht's doch kaum.
Regen kann ein Seemann ab, wobei es auch dort Lücken geben wird...
6m/s ist für mich die Grenze .
Westwind ist dann auflandig, noch besser. :a055:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz ehrlich, über solche Bedingungen wäre ich im Juni vor Freude in Dreieck gehüpft, da stand bei m/s meist zw. 12 und 25, und das an Land...
Hundertprozentig gibt es Lücken mit 3-4 m/s besser geht's doch kaum.
Regen kann ein Seemann ab, wobei es auch dort Lücken geben wird...
Echt? Wir hatten dort leider einmal die Erfahrung gemacht, dass entgegen der Wettervorhersage der Wind extremer wurde und wir plötzlich Kreuzsee bekommen haben. Das war echt knapp. Wie viel m/s das genau waren weiss ich leider nicht mehr, habe aber im Kopf so 7 m/s, jedoch Nordwind!
 
5 bis 6 m/s ist so die Grenze, bei der die Schaumkronen kommen. Bei diesen Verhältnissen ist es nicht nur ratsam in Küstennähe zu bleiben, sondern es wird beim Fahren extrem kabbelig. Unter Umständen wird's auch gefährlich, sofern man die Wellen nicht frontal anfährt. Ist natürlich auch alles in Relation zum Boot zu sehen.

Sofern die Bedingungen so bleiben, gehts theoretisch noch, es sollte aber nicht schlimmer werden, worauf euch jedoch keiner eine Garantie gibt. Ich werde euch deshalb sicher nicht empfehlen, es trotzdem zu versuchen.

Wir haben für solche Fälle immer einen Anker dabei, mit dem wir in Küstenähe bei flachem Wasser (ca. bis 10m) an einer (bzw. mehreren) relativ ruhigen Stelle ankern - sofern dort kein Schild das Ankern untersagt versteht sich!
Es wird dann erfahrungsgemäß keine nenneswerte Ausbeute geben, aber man ist beschäftigt und hier und da gibts was an den Haken, meist Pollack oder Dorsch.

Sofern die Drift noch halbwegs ok ist, suchen wir uns in nicht zu tiefem Wasser (bis max. 50m) eine Kante (z.B. entlang einer Insel), die genau in Windrichtung liegt und lassen uns dann treiben. Ist halt etwas Arbeit mit rauf/runter, werfen etc. oder eben schwerere Pilker verwenden.
Die Windrichtung ist ja leicht an der Driftrichtung des Bootes zu erkennen, wenn beim Plotter das Tracking eingeschaltet ist. Dann entsteht ja eine Linie entlang eurer Driftrichtung. Damit ist es einfach, parallel dazu eine Küstenlinie zu finden.
 
Danke euch für die Antworten. Wir werden die Tipps berücksichtigen und hoffen auf Zeitfenster mit unter 5 m/s! Ansonsten eher im Windschatten. Relativ schärennah hat jemand letztes mal einen richtig fetten Fisch verloren. Wahrscheinlich Heilbutt. Werden ansonsten einfach zwischen den Schären rumdümpeln. Bericht wird kommen. Versuche es auch live. LG
 
5 bis 6 m/s ist so die Grenze, bei der die Schaumkronen kommen.
Das kann bei gegenläufiger Strömung schon passieren, aber eigentlich kommen Schaumkronen erst ab so 8m/s im Normalfall.
Aber um es kurz zu machen, ...das ist eigentlich auch nebensächlich. Die Sicherheit steht an erster Stelle und da kommen viele Sachen zusammen.
- wie erfahren ist die Mannschaft und vor allem der Bootsführer
- wie seetauglich ist das Boot (Zustand, Wartung, ...)
- wie gefährlich kann das Gebiet werden (Untiefen, Strömung, ..)
- hat man Ausweichmöglichkeiten bei der Rückfahrt, falls man kreuzen muss oder Windschatten benötigt
- wie weit ist man Offshore
- wieviele Boote sind zusammen (Hilfeleistung)
- welche Rettungsmaßnahmen kann man ggf. aktivieren (was bietet das Boot, Vermieter standby oä.)
Man kann da noch einige Sachen schreiben, ...aber die Wichtigsten muss man vorher klären.

6m/s wäre für mich noch halbwegs gutes Angelwetter, ...eine Obergrenze schreibe ich nicht (das muss man sicher selber entscheiden).
 
Genau. Die Sicherheit steht an erster Stelle & das werden wir auch so handhaben. Danke an die erfahrenen Mitglieder!
 
Ich hatte genau 30 Jahre lang ein eigenes Boot, 6m, hochbordig mit Kajüte und 150 PS, sowie viele Bootsstunden.
7m/s sind im Normalfall sehr grenzwertig.
Es sind aber auch entscheidend die Windrichtung, evtl. Windschutz und der Verlauf der Tide. Die Wellen bilden sich nicht immer gleich.
(Hoch und breit sind ok, kurz aber steil sind unangenehm/gefährlich)
Letztlich muss man die Nase in den Wind halten. Etwas weniger Risiko genommen hat noch nie geschadet.
 
Also bei 7 m/s werde ich definitiv nicht raus fahren! Werden wohl die Zeiten nutzen, in denen es uns möglich ist. Dennoch immer im Hinblick darauf, dass man sich schnell in den Schären verstecken und Heimwärts fahren kann. Üblicherweise haben wir Windfinder genutzt. Windy kannte ich bis dato nicht. Wenn wir geschützer angeln sollten, werde ich verstärkt auf die Fischaktivität bezogen auf die Gezeiten (insbesondere Hochwasser) achten. Bei so viel Engagement muss ja meinerseits berichtstechnisch was kommen! Werde es versuchen :)
 
Eins ist Fakt !

Fühlst du dich nicht wohl,dreh um oder fahr gar nicht erst raus.Für uns Landratten ist Angst der beste Ratgeber !
Windstärken sagen uns nichts . Bleib im Hafen wenn du denkst,daß es sch..ß Wetter ist. Aus Angst vor den Wellen ist noch niemand ertrunken,aus Selbstüberschätzung viele !!!
 
Nein, wir sind auf Faeroyna, die kleinere, östlich gelegenere Insel. Richtung Osten war letztes mal nix außer Haie!
 
Du kannst bei Windy die gewünschte Region punktgenau anpeilen. Da kann man z b in Buchten oder Fjorden die Unerschiede zu offshore gut erkennen. Ist mit dem Finger am Smartphone etwas fummelig, geht aber mit der Übung.

und aus Erfahrung auf dem Wasser:
Für alles was mehr als 3 Tage in der Zukunft liegt, kannst genauso gut die Glaskugel nehmen. Garantiert ändert sich die Prognose täglich. Also optimistisch bleiben und auf Besserung hoffen!
 
Top, den Trick kannte ich noch nicht. Werd's probieren. Das mit der Glaskugel stimmt. Verrückt ist es nur, dass täglich irgendwie 1 m/s dazu kommen 🥲

@Nauke: werd's probieren. Damals war die Erfahrung auch so. Wir hatten ja mal Kontakt. Werde berichten.

Soll ich euch alle bei meinem Bericht verlinken? Könnt ja liken, dann werde ich euch im Beitrag verlinken 👌
 
Oben