Leute,
ich denke, man sollte das Ganze mal runterbrechen auf des Pudels Kern. Und der hat mit Personen eher weniger zu tun.
Hier geht es auch nicht um Unterdurchschnitts-, Durchschnitts- oder Überdurchschnittsangler. Erst recht nicht um einen Wettbewerb. Echtes Überbeißerfischen (mit lebendem Fisch) oder NK Fischen mit totem Köfi ist ne total simple Geschichte, bei der man im technischen Aufbau eigentlich nichts falsch machen kann, es sei denn, man verwendet einen 16er Goldhaken oder ein 20g Gewicht in der Meinung, damit könne man den Köfi innerhalb von Sekunden auf 50m und mehr absenken. Beide Methoden sind selektiv, was die Größe der Fische im Schnitt betrifft. Beide Methoden sind effektiv, zumindest in bestimmten Situationen. Allerdings lediglich in der Tendenz. Die Behauptung aber aufzustellen, man könne mit dem Versuchsaufbau X aus der Gruppe von 20 Pfündern den einen 40 Pfünder Kabeljau herauspicken, ist einfach nur Mumpitz.
Nach meiner Beobachtung liegt der ''Unterschied'' in der Fertigkeit und Erfahrenheit des Anglers. Ich habe es oft genug erlebt, dass ich Freunden die Überbeißerei ans Herz gelegt habe und ich sie bei gleichem technischen Aufbau ''an die Wand'' gefischt habe. Und ich habe es ebenso erlebt, dass ich von Freunden, die wesentlich routinierter sind als ich, bei gleichem Aufbau ''an die Wand'' gefischt wurde.
Was sagt mir das? Zunächst mal im allgemeinen Sinn, dass es mich in keinster Weise juckt, ob ich jetzt nun the King of the boat bin oder nicht. Zweitens sagt es mir, dass die Dinge im Zweifel an weitaus erster Stelle etwas mit Routine zu tun haben. Es liegt in der Natur der Sache, dass der erfahrene Angler in dem, was er macht, im Zweifel (vorbehaltlich des sog. Anfängerglücks) erfolgreicher ist als derjenige, der in einer Methode seine ersten Schritte geht.
Mich an alte Zeiten erinnernd, kann ich sagen, zu Anfangs habe ich rumgebastelt, was meiner Meinung nach pfiffig ist. In der Folgezeit wurde es immer primitiver. Pilker, Drilling (eher klein) und gut iss. Alles was dann, von mir aus im Sinne von Erfolg und so was von selektiv, passierte, war nix anderes als zunehmende Routine.
Es gibt keine Kaschi oder Enni Methode, um mal zwei Namen zu nennen. Die Jungs sind extrem routinierte Angler. Das war's.
Im Maximum ist es also interessant, sich über praktische Dinge in der Verwendung der hier genannten Methode zu unterhalten. Im Vergleich hierzu ist kleiner Drilling/ großer Drilling/ Einzelhaken, Pilker vorgeschaltet oder watt auch immer nicht wirklich das Problem. Tendentiell neigt man, das am Rande, dazu, alles, was man macht, ab einem bestimmten Erfolg als Methode zu bezeichnen. Ich kenn das von der Ronzerei. In Wirklichkeit verfeinert man über die Jahre seine Fertigkeiten in einer bestimmten Methode, im vorliegenden Fall einer besonders schlichten. Hinzu kommt, es ist weitaus interessanter und schöner, die Dinge für sich selbst zu entdecken, statt sich von außen reinquatschen zu lassen, was angeblich gut oder besser ist. Go your own way. Wer von Anfang an klug ist, bleibt blöd. Wer alles weiß, weiß nix.