Zurück von Søtra / Hellesøy

Smutje

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Reisebericht Søtra / Hellesøy 2007


Der Plan, wieder einen gemeinsamen Angelurlaub in Norwegen zu verbringen reifte schon im letzten Urlaub auf Andabeløy in Südnorwegen vor zwei Jahren. Wir beschlossen, es etwas weiter nördlich, und dann zu einem etwas sommerlicherem Zeitpunkt zu versuchen. Dank interessanter Reiseberichte aus dem NAF und der bequemen Anreise mit der Color Line von Hirtshals via Stavanger nach Bergen haben wir uns für die Anlage Hellesøy in der Kommune Øygarden entschieden.
Wir, das sind Smutje, Neu-Naffe Paule und Noch-nicht-Naffe :>> Dieter.

Die Anreise durch Norddeutschland und Dänemark verlief wie meistens sehr unspektakulär, so dass wir pünktlich eine Stunde vor Abfahrt der Prinsesse Ragnhild in Hirtshals ankamen. Unser Buko (Beischlafutensilienkoffer) war schnell in der Kabine verstaut und dann ging es auf das Sonnendeck zum Durst löschen. :<-
Nach der Völlerei am Buffet und dem Zwischenstop in Stavanger durften wir einen wunderbaren Sonnenuntergang genießen. Trotz einer recht kurzen Nacht haben wir am anderen Morgen die wunderbare Anreise durch die Fjord- und Schärenlandschaft nach Bergen genossen.

Bergen und die freundliche Dame vom Zoll empfingen uns mit blauem Himmel und einem Lächeln, Temperaturen irgendwo zwischen 20 und 25 Grad und absoluter Windstille. Die wirklich sehr nette Zöllnerin, die leider ihre Augen hinter einer Designersonnenbrille versteckt hatte,8) bekam von mir eine Liste mit den mitgeführten Waren in die Hand gedrückt, und wünschte uns nach einem kurzen Blick darauf einen schönen Urlaub in Norwegen.

Wir hatten uns schon im Vorfeld geeinigt, dass wir die Zeit bis zum Bezug unserer Unterkunft in Bergen verbringen wollten. Es bringt keinem etwas, wenn man schon in der Anlage steht, von einem Bein auf das andere hüpft, und die Vormieter sind noch nicht einmal ausgezogen oder die Putzkolonne ist noch am reinigen. Also haben wir das Auto am Hafen abgestellt und einen Bummel durch die City und über den Fischmarkt gemacht. Für die dort angebotenen gefrorenen Reker wurden zwischen 40 und 60 Kronen per Kilo verlangt, ich habe später im Rimi 18 Kronen für das Kilo bezahlt.

Mit der Fløibanen ging es dann innerhalb weniger Minuten auf den Fløyen. Die Aussicht von dort oben bei so schönem Wetter war einfach wunderbar.

Nach der Talfahrt meldete sich bei Paule der kleine Hunger. Zufällig kamen wir an einer Bäckerei vorbei und der Kauf von leckerem Wiener Brød war beschlossen. Plötzlich ein „das gibt’s doch nicht“ und dann lagen sich Dieter und die Bäckertante in den Armen.:XX Es stellte sich heraus, das es die Frau von Dieters ehemaligem Arbeitskollege war, der mit Familie vor zwei Jahren nach Norwegen ausgewandert ist. Bei Kaffee und Kuchen gab es natürlich viel zu erzählen. Langsam fing aber bei uns Dreien das Kribbeln an und nach dem Versprechen vor der Abreise noch mal im Bäckerladen vorbei zu schauen, ging es endlich Richtung Hellesøy.

Bei der Ankunft an der Anlage wurden wir bereits von Naffe Inka und seinen Mannen empfangen. Es stellte sich heraus, das Inka über uns in der ersten Etage wohnte. So wurden dann Morgens und Abends Infos von Balkon zur Terrasse und umgekehrt ausgetauscht. Die Übergabe der Wohnung und die Einweisung in die Bootsbenutzung samt Probefahrt hat Sjur perfekt erledigt. Selbstverständlich gehörte eine einlaminierte Seekarte mit eingezeichneten Fangstellen und die Handynummer von Sjur zur Ausstattung dazu.

Nun hielt uns aber nichts mehr. Das bereits vorgekochte Gulasch mit Nudeln wurde förmlich hinunter geschlungen. In Nullkommanichts wurden die Betten gebaut und anschließend die Angelausrüstung zusammengebastelt. Unser Wohnzimmer und Terrasse verwandelten sich innerhalb weniger Minuten in eine mittelprächtige Meeresangelabteilung. Wir schnappten uns jeder eine Pilkrute und dann ging es endlich aufs Wasser. Erst einmal das Revier in der näheren Umgebung erkunden, mit dem Ergebnis mit dem wohl die meisten nach der ersten improvisierten Ausfahrt nach Hause kommen: massenhaft kleine Seelachse, die alle wieder schwimmen durften. Zumindest hatten wir die zukünftigen Stellen für den Köderfischfang erkundet.

Es folgte ein schöner, langer Abend auf der Terrasse. Es wollte gar nicht dunkel werden und um 1:30 Uhr mussten wir uns zwingen endlich ins Bett zu gehen.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück fuhren wir mit unserer Dieselschnecke zuerst in nordwestliche Richtung und dann zwischen die Schären hindurch auf das offene Meer. Die eingezeichneten Fangstellen brachten aber keine großen Fänge. Bei fast Windstille und null Drift blieb die Ausbeute mit Dorschen, Makrelen, Lengs, Lumbs und einem fünfpfündigem Pollack überschaubar. Am zweiten Tag, wieder Ententeichwetter, ging es noch einmal auf die Westseite von Søtra. Wir fingen wieder die gleiche Palette vom Vortag, doch dieses Mal kam noch ein Highlight dazu. Nach Dieters Meldung: ich glaub ich kurbele eine zuckende Plastiktüte nach oben, erwies sich die Plastiktüte als ein prächtiger Piggvar(Steinbutt) von 57 cm Länge und 4 kg Gewicht. Mit diesem Fang an seiner Naturködermontage in ca. 30 m Tiefe konnte er nur noch neidvolle Blicke von uns ernten.

Dieser Fang brachte Dieter dann auch als Sieger unseres kleinen Wettbewerbes hervor, zu dem ich das von Angelreisen Pehle gestiftete Filetiermesser als Preis für den größten Fisch der ersten beiden Angeltage zur Verfügung gestellt hatte.

Die nächsten Tage schildere ich mal in etwas gestraffter Form, da sie Wetter- und Fangtechnisch in etwa gleich verliefen.

Am nächsten Morgen gab es zunehmend Wind aus nördlicher Richtung um 5-6 in Böen 7, so dass sich eine schöne Welle im Hjeltefjord aufbauen konnte. Wir haben uns dann in die etwas geschützten nordwestlich verlaufenden Sunde verkrümelt und dort schöne Pollack dicht an den steilen Felskanten erbeutet.

Den nächsten Tag haben wir dann wegen der zu schnellen Luft als Ausflugstag zu einem großen Einkaufszentrum kurz vor Bergen genutzt. Auf den Weg lagen die Anlagen Nautnes und Kvernepollen, die wir und beide angesehen haben.

Am Abend juckte es Dieter doch noch in den Fingern und mitten in meinen Vorbereitungen zu einem Fischessen kam der Ruf vom Schwimmsteg: kann mir mal jemand helfen ich hab einen Fisch. In Ermangelung eines Keschers, wurde der vier Pfund Pollack mit einer Plastikfaltkiste sicher gelandet.

Der Nordwind mit 5-6 Bft. blieb uns in den nächsten Tage treu, so dass wir uns überwiegend in den Sunden aufgehalten haben. Am Anfang und Ende dieser schmalen Verbindungen vom Hjeltefjord zum offenen Atlantik gab es auch tiefe Stellen in denen Leng und Lumb unsere Beute an den Naturködermontagen waren. Als Köder haben wir für unsere Doppelhakenmontagen kleine Seelachsfilets verwendet. Andere Kollegen in der Anlage haben diese Fischkinder als ausschließlichen Fang in Massen und in Fliessbandarbeit filetiert.
Die gefangene Artenvielfalt wurde durch Dorsch, Schellfisch und Rotbarsch abgerundet.

Durch das Angeln auf dem schaukelndem Boot hatte ich mir dermaßen die Nacken und Schultermuskulatur verspannt, dass ich mir am nächsten Tag eine Ruhepause gegönnt habe und Paule und Dieter alleine rausgefahren sind. Aufgabenstellung lautete: Verpflegung für den nächsten Tag zu beschaffen, was dann auch mit etwas Mühe gelang.

In der Zwischenzeit habe ich meine Schulter mit einem „Kieskissen“ gepflegt.
(in Kurzform: Rollentransportbeutel mit feinem Kies gefüllt und im Backofen auf 175 Grad erwärmt - tat der Schulter wirklich gut)

So vergingen die Tage mit frischem Wind bis sich am Freitagabend für Samstag eine wettertechnische Ruhepause ankündigte. Also war fünf Uhr aufstehen angesagt, schnelles Frühstück und dann nichts wie hinaus aufs Wasser. Wegen der spiegelglatten See haben wir es dann auf der Westseite an diversen Untiefen versucht, mit mäßigem Erfolg. Der Durchbruch gelang erst am Mittag, nach auffrischendem Wind zwischen zwei Schären in der Nähe des schwarzen Turmes.

Hier gab es eine Kante von 9 m auf 30 m abfallend, an der in den Tagwäldern wunderschöne Dorsche standen. Die Rotfärbung der Fische war teilweise so intensiv, das man glaubte überdimensionale Goldfische gefangen zu haben. Mehrere Driften brachten nicht nur schöne Dorsche (sogar eine Dublette mit zwei mal 9 Pfund) sondern auch gute Pollack an die Wasseroberfläche.

Abgerundet wurde dieser Tag noch durch den Besuch einer Gruppe von ca. 5-6 Schweinswalen, die in ein paar Metern Entfernung neugierig unser Boot umrundeten.
Mit zunehmenden Wind und ablaufenden Wasser ließen die Bisse nach und wir haben dann an den tiefen Kanten im Fjord noch ein paar Lumbs mitgenommen.

Am Sonntag fand dann keine Ausfahrt mehr statt. Unsere Fischkisten (Fangquote!!) waren voll. Somit haben wir uns mit der Ordnung und Reinigung unserer Gerätschaften beschäftigt, und das Boot, dank Paule und Dieter, in einem Topzustand hinterlassen.

Die Abreise am Montagmorgen fand natürlich bei Kaiserwetter und recht früh statt, wir hatten nicht nur ein Versprechen in der Bäckerei einzulösen, sondern es mussten ja noch ein paar Mitbringsel auf dem Fischmarkt gekauft werden. Wildlachs und Walfleisch zu horrenden Preisen, aber die Zurück- (sorry, Daheim-) gebliebenen freuen sich ja so.......

Als kleines Schmankerl gab es dann noch im Hafen von Bergen den Anblick der Queen Mary 2 die dort Station gemacht hat und die Stadt mit Ihren Passagieren überschwemmt hat.


Gebucht haben wir die Unterkunft, Boot und die Fähre über Pehles Angelreisen. An dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön an Klausi.

Es war ein wunderbarer, erlebnis- und ergebnisreicher Urlaub in einer gepflegten Anlage mit gutem Service.

Wir kommen wieder, in dieses abwechslungsreiche Revier, versprochen!
 
Hier noch mehr Bilder
 
Hallo Achim(Smutje)!!!
Danke für deinen klasse Bericht und die tollen Bilder:baby:
Freut mich das ihr einen klasse Urlaub hattet,(und garantiert viele leckereien,..wenn du wieder gekocht hast:baby: )
Vor allem das Prachtexemplar von Steinbutt ist echt der Hammer,...Petri dem glücklichen Fänger)
Hoffe wir bekommen noch n paar Bilder mehr zu sehen
Ansonsten bis hoffentlich bald,...
Liebe Grüße auch an deine Frau,..Björn
 
Danke für den klasse Bericht, Achim
Da habt ihr doch nen anständigen Urlaub verbracht. O.k. mit dem Wind war vielleicht etwas ärgerlich, aber alles in allem könnt ihr doch zufrieden sein. Der Steinbutt ist wirklich klasse:baby: Schöne Fotos obendrein. Danke!
 
@Smutje

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht und die schönen Fotos! Klasse!:baby: :]
 
jo achim, supie bericht, schöner steinbutt und klasse bilder :baby: ..tja, wie immer,gegen zu schnellen wind kann man nix machen, so is das wetter nu mal..
 
Wirklich sehr schöner Bericht, und die Fotos erst:baby: :baby: Extra Lob für den Steinbutt:} :} Der Einzige Platte der noch auf meiner Liste fehlt;( Aber kommt Zeit kommt Rat:}
 
sehr schöner bericht und klasse bilderchen ;ooo; toller Steinbutt 8o gratulation dem fänger
 
Sehr schöner Bericht und tolle Bilder,danke dafür.
 
Hallo Achim,

danke für Deinen Klasse Bericht und den tollen Aufnahmen!:baby:
 
Super Bericht,beim lesen hat man das Gefühl ,als wäre man dabei gewesen.
Danke.:baby:
Die Bilder sind auch sehr schön.
MfG Detse
 
Schöner Reisebericht! Das weckt Erinnerungen an letztes Jahr, da waren wir in der selben Ecke, am anderen Ufer des Hjeltefjords (Kvalheim Fritidcenter).
 
Hallo Smutje,

Toller bericht und schöne Fotos

Ja, ja der Heltjefjord und der Wind das ist eine Sache für sich

gruß peppi:<-
 
Toller Steinbutt !!! Da bin ich schon etwas neidisch.;< :D
Gruß Blenni
 
Ähnlich haben wir unser Urlaub letztes Jahr in Kvernepollen / Sotra auch begonnen.
Ganz in Ruhe erstmal durch Bergen bummeln...
Netter Bericht.

Gruß Andreas
 
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