Zurück von Røssøy im Nordland , Teil 1

HeinDorsch

Steigen / Engeløya
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Salzgitter - Tyskland / Engeløya - Nordnorge
Hei, hei,



hier nun endlich mein Bericht vom Vestfjord, von der Insel Røssøy. :]


Mit den Bildern muß ich euch noch vertrösten. Ich hoffe, dass es mir die nächsten Tage gelingt, Bilder ins Board zu stellen. :?






Angeltour 2005 nach Røssøy in der Region Steigen im Nordland







Am 16.06. sollte es endlich wieder los gehen in Richtung Norwegen. Das Ziel liegt diesmal wieder in Nordnorwegen, auf der Insel Røssøy im Vestfjord. Genau gegenüber liegt die Stadt Svolvær auf den Lofoten.
Morgens trafen wir uns um 10.00 Uhr zum Beladen des Autos. Wir, das ist eine 6 Mann Angelgruppe aus Salzgitter. Beim Packen bekamen wir schon Stress, denn wir hatten zuviel Gepäck, obwohl wir einen MB-Sprinter zur Verfügung hatten. Wir mussten uns noch auf die schnelle einen Anhänger besorgen. Gesagt, getan und dann beladen.
Um 21.00 Uhr ging es dann los. Nach 385 km erreichten wir Puttgarden und setzten um 1.45 Uhr mit der Fähre über nach Rødby. Die Fahrt durch Dänemark verlief nicht ganz so wie geplant, so dass wir knapp die Fähre um 4.30 Uhr in Helsingør verpassten. So nahmen wir die um 5.10 Uhr und setzten über nach Helsingborg in Schweden. Und weiter ging es nach Göteborg. Dort wollten wir die Feskekörka, die Fischmarkthalle mit dem Aussehen einer Kirche, aufsuchen. Wir mussten aber dort feststellen, dass die erst um 9.00 Uhr aufmacht und so fuhren wir dann auf dem Inlandsvägen weiter in Richtung Mora . Über Östersund fahrend kamen wir um 20.30 Uhr in Strömsund, nach 1730 gefahrenen Kilometern, an und übernachteten dort auf dem Campingplatz in 2 Hütten. Am nächsten Morgen ging es weiter über Storuman auf dem Blåvägen in Richtung der schwedisch-norwegischen Grenze. Auf dieser Strecke hatten wir einige Herden von Rentieren, neben und auf der Straße, gesehen. Am Polarkreis gab es einen Aufenthalt zum Besuch des Polarcirkelcenter. Um 18.15 Uhr erreichten wir endlich unser Ziel, die Insel Røssøy, nach 2517 Fahrkilometern. Die Insel lag bei unserer Ankunft leider im Nebel. Das Wetter verhieß nichts gutes, aber wir dachten noch an nichts böses.
Wir wurden von unserem Vermieterehepaar Karin und Jürgen Döler herzlich begrüßt und bekamen erst einmal ein ordentliches Abendessen, denn wir hatten die Reise mit Verpflegung gebucht.
Morgens aufstehen und sich an den gedeckten Tisch setzen ist eine tolle Sache. Genauso, wenn man am Nachmittag wieder reinkommt und das warme Essen dann serviert wird. Für mich auf jeden Fall, denn sonst stand ich dann immer am Herd, nachdem die Fische versorgt worden waren.







1. Tag - 19.06.






Der Tag fing so an wie der Vortag aufhörte. Das Wetter war bescheiden. Es war sehr windig und es fiel ein leichter Regen. Auf dem Vestfjord war solch ein Wellengang, so dass an ein rausfahren mit den kleinen Booten nicht zu denken war. Wir suchten unseren Kutterkapitän
Kåre-Gunnar Nilsen von Engeløy auf. Er sagte uns, dass das Wetter die nächsten Tage so schlecht bleiben wird, aber für den Nachmittag sollte das Wetter besser werden. Wir vertrauten ihm und vereinbarten eine Kutterfahrt um 18.00 Uhr mit ihm. Kåre-Gunnar behielt Recht und die Fahrt mit seiner M/S Engeløyværing fand bei Sonnenschein bis 24.00 Uhr statt. Draußen auf dem Vestfjord war das Wetter aufgrund des Windes zeitweilig recht ungemütlich. Wir hatten manchmal solch eine Schräglage, so dass Wasser über das Deck schoss. Anglerisch war die Fahrt nicht gerade erfolgreich. Das lag mit an der Windrichtung. Wir hatten Wind aus nördlicher Richtung. Ich fing nur 2 Rotbarsche ( 40 und 45 cm ) und 1 Köhler von 59 cm.



Insgesamt wurde gefangen: 6 Rotbarsche ( 35-45cm)
2 Lengs ( 50 und 96 cm)
1 Lumb ( 50 cm)
8 Köhler ( 40-65 cm).

Erstaunlich war die Tatsache, das wir keinen einzigen Dorsch über 60 cm fingen.











Bemerkungen zum Wetter : Bei Wind aus nördlichen Richtungen wird dort oben kaum Fisch gefangen. Dieses bestätigte uns Kåre-Gunnar und auch die anderen Angler dort vor Ort. Es wurde dort schon seit Tagen kaum maßiger Fisch gefangen. Wobei einige Angler von der DINTUR-Anlage Steigen Sjøhus, im Hafenbereich angesiedelt, sich generell auf viel Fisch eingestellt hatten und somit alles mitnahmen was sie hochgeholt hatten. Darüber werde ich aber noch einen eigenen Bericht schreiben.







Bemerkungen zum Fisch : Wir hatten es uns auferlegt nur maßige Fische zu entnehmen.Außer, der Fisch konnte nicht zurückgesetzt werden, z.B. Lumb und Leng. Beim Dorsch hatten wir das Mindestmaß auf 60 cm festgelegt.
Die in diesem Bericht aufgeführten Fische hatten wir entnommen. Von den entnommenen Fischen haben wir natürlich einige gleich abends als Küchenfisch verarbeitet.
Nicht aufgeführt sind die vielen untermaßigen Fische. An erster Stelle wären da die vielen kleinen Köhler zu nennen. Bei uns hießen sie nach kurzer Zeit nur noch Zappelphillippe. Sie bissen einfach auf alles.














2. Tag - 20.06.






Auch dieser Tag sah morgens nicht vielversprechend aus, es regnete ein wenig und mäßiger Wind kam aus nördlicher Richtung. Gegen 11.00 Uhr fuhren wir aber dennoch raus. Um 12.00 Uhr hörte es auf zu regnen und es war fast windstill, damit hatten wir allerdings kaum Drift. Wir waren nach Flatøy rausgefahren, dort sollte es auf Lumb gehen. Deswegen musste ein kleiner Köhler als Köderfisch dran glauben. Ich hatte an diesem Tag ausschließlich Naturköderangeln betrieben und beendete den Tag als Schneider. Kleinere Fische spürte ich oft, aber wegen den größeren Haken hatte keiner angebissen. Dieses wollte ich ja auch vermeiden. Die anderen hatte mehr Glück. Sie hatte aber auch kein Naturköderangeln betrieben.
Insgesamt wurde gefangen: 2 Pollacks ( je 85cm)
1 Dorsch ( 65 cm)
1 Lumb ( 40 cm)
1 Schellfisch ( 60 cm)
3 Köhler ( 50-66 cm).

Erstaunlich war der Fang, der jeweils 85 cm großen, Pollacks. Einmal von der Größe her, aber zum Anderen, das sie als Doublette hoch geholt wurden.











3. Tag - 21.06.






Diesen Tag habe ich aus Anglersicht aus meinem Gedächtnis gestrichen. An dem Tag hatte es zeitweilig stark geregnet und es war sehr windig, natürlich aus nördlichen Richtungen. So stand eine Sightseeing-Tour mit dem Auto auf dem Programm. Außerdem hatten wir gleich noch einige Einkäufe getätigt, wie Syltetoy ( Multe- und Tyttebær), Fenalår (gesalzenes und luftgetrocknetes Lammfleisch) und Geitost (karamellisierter Ziegenkäse).
Am Nachmittag vereinbarten wir mit Kåre-Gunnar eine Kutterfahrt für den nächsten Tag um 18.00 Uhr, denn das Wetter sollte dann wieder besser sein.











4. Tag - 22.06.





Wieder Regen und Wind aus Nordwest. Um 11.00 Uhr fuhren trotzdem 2 von uns raus. Sie kamen 13.30 Uhr durchnässt und durchgefroren mit der riesigen Beute von 2 Fischen wieder.
1 Lumb ( 65cm)
1 Dorsch ( 62 cm)

Das Wetter verschlechterte sich weiter und darauf sagte Kåre-Gunnar die Kutterfahrt ab. Daran kann jeder erkennen, dass die Wettersituation wirklich sehr schlecht war, aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. So hofften wir wieder mal auf den nächsten Tag.











5. Tag - 23.06.





Über Nacht hatte sich das Wetter weiter verschlechtert. Heute ist Sankthanns, die Sommersonnenwende in Norwegen, und von Sonne keine Spur. Wind haben wir heute auch nicht, dafür haben wir Sturm, zeitweilig in Verbindung mit starkem Regen. An Rausfahren ist vorerst nicht zu denken.
Gegen 11.00 Uhr verbessert sich das Wetter schlagartig und 30 Min. später waren wir in den Booten und fuhren um die Insel rum, in den Flagsund. Es war aber auch nur ein mäßiger Angeltag, vor allem auch nur ein kurzer Angeltag. Denn so schlagartig wie sich das Wetter gebessert hatte so schlagartig schlug es auch wieder um. Ich fing 2 Dorsche (68 und 74 cm), 1 Köhler (62 cm) und 1 Schellfisch von 61 cm.
Insgesamt wurde gefangen: 3 Schellfische ( 55-61 cm)
6 Dorsche ( 60-76 cm)
5 Köhler ( 50-65 cm).

Abends wollten wir mit einigen Einheimischen Sankthanns unter freiem Himmel an großen Feuern feiern. Aufgrund des schlechten Wetters fand aber draußen nichts statt. So fiel es eben sprichwörtlich ins Wasser.
Das Wetter sollte am nächsten Tag auch so schlecht bleiben. So beschlossen wir am nächsten Tag auf die Lofoten rüber zufahren.















6. Tag - 24.06.






Um 5.00 Uhr war Aufstehen angesagt. Nach dem Frühstück ging es um 6.30 Uhr los Richtung Skutvik auf Hamarøy. Mit dem Boot hätte die Fahrt ca. 30 Min. gedauert. Mit dem Auto mussten wir einen großen Bogen schlagen, daher kamen dann 2 Stunden zusammen. In Skutvik fuhr die Fähre um 8.30 Uhr los. Auf der Fahrt dorthin sah das Wetter zeitweilig gar nicht mal so schlecht aus. Aber als die Fähre den Schutz der Inseln bzw. der Schären verlassen hatte, zeigte sich der Vestfjord von seiner raueren Art. Wir wurden ganz schön durchgeschaukelt und die ausgelegten Reisesykeposene (auf Straßendeutsch = Kotzbeutel) wurden von anderen Reisenden häufig genutzt. Wir blieben standhaft. Nach einem kurzen Zwischenstopp auf Skrova legten wir dann um 10.30 Uhr in Svolvær, auf den Lofoten, an.
Von dort fuhren wir dann nach Kabelvåg, genauer nach Storvågen. Storvågen war eines der ersten Fischerdörfer auf den Lofoten. Ganz in der Nähe liegt auch die Ausgrabungsstätte von Vágar, der ältsten Stadt Nordnorwegens.
Vágar ist das altnordische Wort, wie es heute auch noch auf Island und den Färöer-Inseln verwendet wird, für das heutige Vågar (Das war jetzt nur eine kleine Exkursion in die Sprachgeschichte).
In Storvågen besuchten wir erst das Lofotmuseet (Lofotmuseum). Das war ein sehr interessanter und vor allem sehr informativer Ausflug in die Historie, in Bezug auf das Leben und die Fischerei auf den Lofoten in früherer Zeit. Sehr zu empfehlen. Als nächstes besuchten wir das daneben gelegene Lofotakvariet (Lofotaquarium). Auch sehr zu empfehlen. Dort konnte man große Dorsche und Köhler, sowie Steinbeißer (gestreifte und gefleckte), Lumb, Leng, Heilbutt und noch viele andere Fische in ihrem Lebenselement bewundern und bestaunen.
Wir fuhren dann noch nach Henningsvær, dem Fischereizentrum der Lofoten. Nach einer kurzen Stippvisite im Hafen und der Innenstadt wurde der Regen wieder so heftig, das es keinen Sinn mehr machte die Tour noch weiter auszudehnen. Wir hatten uns noch einen kleinen „Snack“ besorgt, Tørrfisk (Stockfisch). Nach kurzer Überwindung hatte ich ein kleines Stück in den Mund genommen und hatte es gekaut und gegessen. Zuerst hatte es nach
nichts geschmeckt, aber dann entwickelte sich der Geschmack nach nicht ganz frischem Fisch.
Der Geschmack war besser als es der Geruch vermuten ließ. Es kostete mich aber große Überwindung ein Stück in den Mund zu nehmen. Nach dem „Genuss“ des Snacks lutsche ich allerdings ein Bonbon.
Aufgrund des Wetters fuhren wir wieder zurück nach Svolvær und nahmen dann die Fähre um 15.30 Uhr, zurück nach Skutvik. Vorher trank ich noch mein bisher teuerstes Bier, für 65,- NOK. Die Fährfahrt am Nachmitag war noch heftiger als die morgens und die Reisesykeposene waren schnell vergriffen. Wir blieben vom Unwohlsein wieder verschont.









Fortsetzung folgt umgehend !!!!!!!
 
Fängt schon mal gut an!!!
 
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