Wobbler-Thread

smolt

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Norwegen ist ja nicht nur Meeresangeln sondern vor allem auch Angeln auf Salmoniden.
Ich dachte mir, ich mach mal nen Thread auf wo es um's Fischen mit Wobblern speziell auf Lachs und Meerforellen in den Flüssen und Seen geht. Vielleicht können wir ja hier ein paar Wobbler vorstellen die sich bisher als Köder auf diese Fischarten bewährt haben.
Wäre cool wenn möglichst viele dazu mit ihren Erfahrungen beitragen so dass evtl. für alle ein paar nützliche Infos zusammen kommen.

Ich mach mal den Anfang mit einem kommerziellen Wobbler, mit dem ich schon eine Reihe Meerforellen und Lachse fangen konnte:

Prey Target "Goldfish" 6 cm.

20201110_140959.jpg

Das Teil aus Plastik hat mir schon ein paar schöne Fische gebracht. Läuft sehr stabil, auch in starker Strömung. Da der Wobbler sinkend ist hat er sich bei mir such sehr gut beim Fischen stromaufwärts bewährt. Dieser Wobler kommt bei eigentlich immer (zumindest für ein paar Minuten) zum Einsatz.
Nachteil bei ihm: das Laufverhalten lässt sich nicht verändern und die Farbe platzt bei ein paar Würfen auf die Steine ziemlich schnell ab.
 
Guter Tip. :a020:

Ich muss aber ehrlich gestehen: ich bin faul.
Das Teil ist massenproduziert, fängt auch mit ein paar Kratzern und wenn er dann fast total hinüber ist, kauf ich mir nen neuen.
 
Duo Spearhead 70s:

20201219_232130.jpg

Hab ich diesen Sommer ausprobiert. @archie hat mir den Tip gegeben. :a020:

Die Teile gehen eher in die Richtung "Jig-wobbler", sinken sehr schnell ab und lassen sich auch in den tiefen Gumpen ganz gut fischen. Haben super Wurfeigenschaften.

Gefangen habe ich darauf ein paar Forellen und hatte ein paar böse (Lachs-) Einschläge, die ich leider nicht verwerten konnte.
Insgesamt meiner Meinung nach, eher ein Köder für sehr aktive Führung (jiggen).
Nachteil: lässt sich vom Lauf kaum verstellen.
Cool fand ich, dass er mit beschwerten Einzelhaken geliefert wird.
 
Die gibts auch in schwimmend und mit ganz normalen Drillingen.
Außerdem von 45 - 130 mm, deine mit den Singlehooks sind wohl eine Special Edition...
 
Der nächste "Klassiker" aus meiner Box:

Prey Target "Bleeding Herring" 8,5 cm 12g sinkend.

20201110_141841.jpg

Mit seinen 8,5 cm schon ein ziemlich grosser Lachswobbler. Die Farbkombination (schwarz-glitter, rot) finde ich für einen Wobbler "von der Stange" sehr gelungen. Hat mir auch schon ein paar gute Fische gebracht.
 
Fehlt natürlich noch ein Rapala.
Die Rapalas werden ja schon lange nicht mehr in finnischer Handarbeit hergestellt, funktionieren aber immer noch ganz gut. Letztes Jahr kam nochmal ein richtig interessantes Modell auf den Markt:

Rapala Countdown Elite, 7,5 cm. sinkend.

20201110_141115.jpg

Der Wobbler steht ziemlich stabil in der Strömung und macht beim Absinken leicht schaukelnde Bewegungen.

Ich konnte dieses Jahr zwei Lachse mit ihm verhaften. In der norwegischen online Angelzeitung "Fiskeavisen" steht er auf dem 1.Platz in der Top5 für Forellenwobbler.

 
Interessantes Thema,wollte ich schon immer mal testen an Straumen.
Die Orange/gelbe Farbe sollja sehr fängig sein.
 
Das mit den Farben ist immer so’ne Glaubensfrage.
Generell gehts beim Lachsangeln ja darum einen Fisch zu überlisten der nicht mehr frisst, also nur aus Aggressivität auf den Köder geht. Deshalb funktionieren wahrscheinlich „provozierende“ Farben (rot, gelb, orange, grün) besonders gut.
Je nach Wassertrübung wählt man dann etwas grellere oder gedecktere Farben aus.
Die richtigen Lachsfreaks gehen dabei Teilweise so weit, das sie die Farben ihrer Wobbler an die Wassertemperatur anpassen.

Gruss
Smolt
 
Ich komm jetzt mal zu den wirklich interessanten Wobblern und zwar zu den handgemachte Finnen.

In Finnland hat das Wobblerbauen zum Schleppen und Werfen auf Lachse und Meerforellen ein lange Tradition und es gibt noch immer jede Menge Wobblerbauer die fantastische Köder in kleinen Stückzahlen bauen.
Einige dieser Wobbler sind meiner Meinung wirklich kleine Kunstwerke und Sammlerobjekte. Auf Auktionen werden für einige wirklich stattliche Preise erzielt.

Gemeinsam ist ihnen, dass sie von den Laufeigenschaften die meisten massenproduzierten Wobbler wirklich alt aussehen lassen. Ich war ziemlich geflasht als ich das erstmal einen wirklich handgemachte Wobbler neben einem Rapala schwimmen sehen habe.
Der Grund dafür das die Teile in den Flüssen so gut laufen, ist das man sie genau nach den jeweilig vorherrschenden Bedingungen einstellen kann. Wie das funktioniert kann ich bei Interesse später mal verlinken.

Hier erstmal wieder ein paar Wobbler-Bilder:

LAPPIA "Lax" 60 mm:

20201110_134315.jpg


LAPPIA "Kiuta" 75 mm:

20201110_140058.jpg
 
Ich fische oft in harter Strømung deshalb alles etwas kräftiger.
Ruten habe ich für die Lachsangelei zwei Stück:

1. SG Custom Predator 70g

und für Hochwasser wenn noch mehr Druck auf die Rute kommt

Shimano Speedmaster DX 70g.

Schnur ist ne 0,14 mm Daiwa Tournament Evo mit 0,40 mm Mono vorgeschaltet.

Nächstes Jahr werde ich aber mal auf reine Monofile (0,40mm) umstellen und erhoffe mir davon das noch mehr Fische hängenbleiben.
Man hat beim Wobblerfischen wirklich viele Bisse (wenn Fische da sind), aber auch sehr viele Aussteiger.

Gruss
Smolt
 
Erstmal Danke für die Infos.Nehme an mit Werfen ist also nicht so.Du schlenzt den Wobbler also nur raus und den Rest macht quasi die Strömung für dich?
 
Naja, also ich finde schon dass das was ich am Fluss mache man durchaus "Werfen" nennen kann. Meistens sind`s natürlich Unterhandwürfe, überkopf und seitlich bekommt man die Wobbler aber auch gute geschätzte 20-30m raus. Das ist aber oft gar nicht nötig,
Punktgenaues Werfen ist dort, wo ich fische immer absolut wichtig und dann arbeitet man eigentlich immer mit der Strömung oder lässt den Wobbler arbeiten. 😀

Die Wobbler driften natürlich auch sehr schnell mit der Strömung ab, die Kunst ist aber immer so`n bisschen sie an die Strömungskanten hinter Steinen, Rinnen, Stromschnellen usw. zu bekommen und sie dort möglichts lange im "heissen" Bereich zu halten, wo die Fische stehen.
Diese Plätze sind oft nicht grösser als ne "Briefmarke" :zwinker:, also nur wenige Quadratmeter, und dann braucht`s natürlich einen Wobbler der genau und vernünftig arbeitet, in der richtigen Tiefe läuft, nicht hochkommt oder sich auf die Seite legt.

Viele der kommerziellen Wobbler haben halt nicht diese Eigenschaften. Sie laufen gut, gerade aus, sobald sie aber in starke oder sich ändernde Strömung geraten, kommen sie hoch, laufen nicht mehr so gut, und werden von der Bewegung her sehr einseitig "vorrausschaubar", und das macht sie für Fische die eigentlich gar keinen Bock haben, nicht besonders atraktiv.
 
Habe in diesem Jahr auch wieder gesehen wie Wobbler zu Lachsfischen eingesetzt werden.
In Litlematre am Matresvogen hatten die Angler Rutenhalter am Brückengeländer montiert und die mit Wobbler oder Blinker bestückten Ruten
in der Strömung arbeiten lassen.
 
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