Wie verhalte ich mich, wenn's kabbelig draussen wird?

Das mit der Erfahrung will ich nochmal kurz etwas relativieren. Denn die Tipps hier zum Beispiel für das Fahren mit Wellen im Rücken sind schon gut, das sollte die Lernkurve in der Praxis deutlich steiler verlaufen lassen. Somit ist das schon wertvoll!

Aber es ist wie beim Autofahren. Führerschein ist Pflicht, aber gut fahren kann man dann nicht automatisch.
Tipps zum Fahren bei Eis sind wertvoll, aber erst wenn man das erste Mal bei Glatteis fährt, merkt man was Sache ist.
Ein Fahrsicherheitstraining ist das Optimum um auch in Grenzsituationen gewappnet zu sein.
So ein Training fürs Bootfahren wäre deutlich sinnvoller als ein Führerschein. Aber keine Ahnung ob das sowas gibt.
 
Recht hast du.
Die Tipps zum fahren der Wellen sind schon super! Auch sonst hilft es sicher mal weiter.
Mit der Erfahrung ist es genau so.
Aber ich finde es nicht gut,das bei so einem Schein da nicht drauf eingegangen wird.
Vielleicht weiß ja jemand,ob es so was gibt.
Grüße Gerdo
 
Ich verfolge das Thema aufmerksam und muss sagen, danke für die Tipps.
Da für mich keine "Pflicht" aufgrund des Alters besteht, habe ich keinen Bootführerschein. Ich möchte nicht in die Lage kommen, wie es einige hier schon beschrieben haben. Deshalb bin ich was das Führen eines Bootes angeht ein echter "Schisser" und tue mein Möglichstes, um brenzlige Situationen zu vermeiden - Wettercheck und bei Veränderungen auf dem Wasser Rückzug.
 
......also "Fahrt in die Kiste bringen" würde ich nur sehr bedingt unterschreiben.

Die Devise sollte - unter Berücksichtigung der Erfahrung des Skippers - immer lauten, nur so schnell wie es vom Gefühl her geht. Tendenziell würde ich lieber etwas langsamer fahren..., so ein Dolmoy wird nicht umgeblasen - einen groben Fahrfehler, der aufgrund fehlender Erfahrung und nicht angemessener Geschwindigkeit passieren kann, verzeiht aber so ein Boot u.U. auch nicht.

Außerdem muss immer daran gedacht werden, dass der kürzeste Weg nicht unbedingt der beste ist. Das ist manchmal nicht einfach, da man sich bei schlechtem Wetter am liebsten auf kürzestem Wege so schnell wie möglich in Sicherheit bringen möchte und es einem dann seemänisch / aber auch emotional schwer fällt, z.B. die auf der Karte erkennbare Untiefe trotzdem noch zu umschiffen. Es sind vielleicht nur 500 Meter mehr, aber auf die würde man ja aufgrund des schlechten Wetters gerne verzichten.... Untiefen sind aber gerade bei Starkwind / incl. hoher Dünung / Welle die Pest - ich habe da schon mal in ein paar echt böse Wellenberge / -täler geschaut. Eine Erfahrung, die ich nicht wieder machen möchte.

Am aller wichtigsten ist es aber, dass Wetter sehr kritisch im Auge zu behalten. In unsere Truppe bin ich mit Abstand der vorsichtigste, was mir auch rückblickend von den Kollegen schon manchen Dank eingebracht hat. Oft meinen die Kollegen abwarten zu können, "der Wind wird schon wieder ruhiger...." Manchmal mag das stimmen, nicht selten wird es aber schlimmer, da sich ja die Dünung mit zunehmender Zeit steigert.... Vorsicht ist - gerade für uns Hobbyseefahrer - das allerhöchste Gebot, da wir das offene Meer überhaupt nicht einschätzen können.

Leider vergessen viele Angler beim Angeln jedes Gefühl für Sicherheit. Kein Fisch ist es wert, dafür sein Leben aufs Spiel zu setzen. Auch wenn die Offshoreplätze noch so locken, manchmal sind sie einfach nicht erreichbar.... Meine Kumpels wollen dann trotz erkennbarer Krönchen auf den Wellen nochmal vorfahren "vielleicht ist es draußen ja nicht ganz so schlimm".... ich kriege dann jedesmal die Krise. Hinzu kommt, dass der erhoffte Dickfisch bei derartigen Bedingungen nicht zu bändigen wäre.
 
Vorsicht ist - gerade für uns Hobbyseefahrer - das allerhöchste Gebot, da wir das offene Meer überhaupt nicht einschätzen können.

Leider vergessen viele Angler beim Angeln jedes Gefühl für Sicherheit. Kein Fisch ist es wert, dafür sein Leben aufs Spiel zu setzen
Da bin ich ganz auf deiner Seite!
 
Mann, Mann, wenn ich das so lese, kann ja wirklich haarig werden. Mit 16.000 sm und Transatlantik ist mir nichts näher, wie Respekt vor der See...
Aber das war Segeln ! Da fühle ich mich mit dem Schiff unter Segel sicher, weil ich weiß was ich tue und das Schiff zu leisten vermag und was nicht.
Mit so einem niederbordigen Bötchen und Quirl achtern, ist das nicht zu vergleichen. Obwohl die geklinkerten Utternboote einen für die Größe seegängigen Eindruck machen. Abwettern in Lee von Inseln ist eigentlich keine echte Option. Irgendwann geht jeder Tag zu Ende und der Wind ist meist nicht eingeschlafen.
Dann hat sich noch mehr Seegang aufgebaut und die Küste ist zu nahe ...

Deshalb sehe ich die Sache mit dem Plan B auch als absolut unverzichtbar an, bei vernünftiger Seemannschaft. Macht man beim Seesegeln ja auch.(oder sollte)
Wir hatten bei unseren Norgereisen nur einmal eine Situation, die erahnen ließ, dass das schnell sehr ernst werden kann. Wenn ich das recht erinnere, gab es 2016
im Mai (wir waren gerade bei Bergen) 2 tödliche Unfälle im Norden mit deutschen Anglern.

Ich mache bei uns wegen meinem "zweiten Leben" das Wetter. Zusätzlich zu dem was im Hafen zu lesen ist. Da nutze ich spezielle Seiten mit engmaschigen Vorersagen für Luftdruck, Windentwicklung, Windfeldbewegungen, usw. wenn wir weiter raus wollen. Aber grau ist alle Theorie, wie wir ja wissen, wenn man draussen ist.
Der Noratlantik ist bekannt dafür, dass sich kleine regionale Randtiefs ausbilden oder als Trog abspalten können, die keiner vorhersagen kann.
Im Seefunk gibts dann plötzlich ne Starkwind - oder Sturmwarnung. Deshalb ist nichts so aktuell, wie der Seemann mit dem Blick zum Himmel.
Das muss man einfach machen. Und Sprit natürlich - ich nehme immer zuviel mit, man weiss nie. Seegang ohne Motor, möcht` ich nicht erleben.

Ich denke, wenn es einen überrascht, macht man meist instiktiv das Richtige um das Boot sicher zu steuern.Vor allem Ruhe an Bord und Konzentration beim Steuermann. Wenn Angst aufkommt, werden falsche Entscheidungen getroffen. Wir fahren bei unklarer Prognose nicht weiter raus, Punkt.
Unter dem Motto: Wird schon nix passieren. Im Fjord gibt es auch Fische. Die See verzeiht keine Fehler ...
 
Mann, Mann, wenn ich das so lese, kann ja wirklich haarig werden. Mit 16.000 sm und Transatlantik ist mir nichts näher, wie Respekt vor der See...
Aber das war Segeln ! Da fühle ich mich mit dem Schiff unter Segel sicher, weil ich weiß was ich tue und das Schiff zu leisten vermag und was nicht.
Mit so einem niederbordigen Bötchen und Quirl achtern, ist das nicht zu vergleichen. Obwohl die geklinkerten Utternboote einen für die Größe seegängigen Eindruck machen. Abwettern in Lee von Inseln ist eigentlich keine echte Option. Irgendwann geht jeder Tag zu Ende und der Wind ist meist nicht eingeschlafen.
Dann hat sich noch mehr Seegang aufgebaut und die Küste ist zu nahe ...

Deshalb sehe ich die Sache mit dem Plan B auch als absolut unverzichtbar an, bei vernünftiger Seemannschaft. Macht man beim Seesegeln ja auch.(oder sollte)
Wir hatten bei unseren Norgereisen nur einmal eine Situation, die erahnen ließ, dass das schnell sehr ernst werden kann. Wenn ich das recht erinnere, gab es 2016
im Mai (wir waren gerade bei Bergen) 2 tödliche Unfälle im Norden mit deutschen Anglern.

Ich mache bei uns wegen meinem "zweiten Leben" das Wetter. Zusätzlich zu dem was im Hafen zu lesen ist. Da nutze ich spezielle Seiten mit engmaschigen Vorersagen für Luftdruck, Windentwicklung, Windfeldbewegungen, usw. wenn wir weiter raus wollen. Aber grau ist alle Theorie, wie wir ja wissen, wenn man draussen ist.
Der Noratlantik ist bekannt dafür, dass sich kleine regionale Randtiefs ausbilden oder als Trog abspalten können, die keiner vorhersagen kann.
Im Seefunk gibts dann plötzlich ne Starkwind - oder Sturmwarnung. Deshalb ist nichts so aktuell, wie der Seemann mit dem Blick zum Himmel.
Das muss man einfach machen. Und Sprit natürlich - ich nehme immer zuviel mit, man weiss nie. Seegang ohne Motor, möcht` ich nicht erleben.

Ich denke, wenn es einen überrascht, macht man meist instiktiv das Richtige um das Boot sicher zu steuern.Vor allem Ruhe an Bord und Konzentration beim Steuermann. Wenn Angst aufkommt, werden falsche Entscheidungen getroffen. Wir fahren bei unklarer Prognose nicht weiter raus, Punkt.
Unter dem Motto: Wird schon nix passieren. Im Fjord gibt es auch Fische. Die See verzeiht keine Fehler ...


Wofür das Mann, Mann, Mann....ich habe bisher in diesem Thread nichts lesen können was einen die Haare zu Berge stehen lässt ??

Wenn Du als erfahrener Transatlantik-Reisender (ich glaube keiner Fährt von Norge mit nem Angelboot über den Transatlantik) irgendwo etwas gelsen hast was Dir missfällt, wäre ein Hinweis darauf, wie man etwas besser machen kann hilfreich........
 
Wofür das Mann, Mann, Mann....ich habe bisher in diesem Thread nichts lesen können was einen die Haare zu Berge stehen lässt ??

Wenn Du als erfahrener Transatlantik-Reisender (ich glaube keiner Fährt von Norge mit nem Angelboot über den Transatlantik) irgendwo etwas gelsen hast was Dir missfällt, wäre ein Hinweis darauf, wie man etwas besser machen kann hilfreich........

Dann hast Du mich wohl gründlich mißverstanden.

1. hat mir nichts mißfallen, (warum sollte es?) im Gegenteil !
2.haben hier Member geschrieben, wie sie Kreuzseen zw. Untiefen/Inseln erlebt haben, dem galt das "Mann, Mann" in Bezug auf das kleine Motorboot.
3.habe ich beschrieben, wie ich es machen würde. Es schrieb oben jemand, es gibt da kein Patentrezept, da bin ich bei ihm.

Und wie Du darauf kommst, dass jemand mit so einem Boot über den Atlantik fahren könne, erschließt sich mir nicht. War auf jeden Fall nicht so gemeint.
 
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