Wie verhalte ich mich, wenn's kabbelig draussen wird?

Und allen zusammen sollte klar sein, das in entsprechenden Situationen keine Basisdemokratie angesagt ist.
:a055:
Moin, Moin,
der ist gut, das funktioniert schon im waren Leben nicht.
Auf See hat Basisdemokratie garnichts zu suchen, mit oder ohne Wind.
Einer hat den Hut auf, immer der, der das Steuer in die Hand nimmt.
Ich rede nicht davon sich über was. wo und wohin zuverständigen.
Also immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.
 
Ein Hinweis noch: Wenn man "draussen" mal von einem Wetterwechsel überrascht wird und der Weg "nach Hause" durch ein Schärengebiet führt, wird es gerade dort wg. der dort auftretenden Kreuzsee oft richtig ungemütlich! :eek1: Dann wird das Boot oft richtig hin und her "gebeutelt".
Neben dem nutzen von evtl. Wind- und Strömungsschatten in solchen Gebieten sollte man als Schiffsführer dann auch nicht zu stolz sein und auf "Biegen und Brechen" in den Heimthafen wollen.
Auf vielen der kleinen Inselchen sind einsame Hütten und ein kaum genutzter Bootssteg. Ich jedenfalls präge mir die wichtigsten davon bei meinen ersten Fahrten in einem neuen Seegebiet ein!
Kein Besitzer wird Euch "anmaulen" wenn Ihr dann in einer solchen Situation dort mal anlegt oder das Boot vorsichtig strandet und Ihr dort abwartet bis sich die Situation bessert. Ein Anruf beim Vermieter "Ich sitze dort und dort (GPS-Position angeben) auf der Insel und warte ab!" trifft dann beim Vermieter sicher auf Verständnis und eine gewissen Erleichterung!
Das ist ihm auf jeden Fall lieber als die Ungewissheit oder gar als "Worst Case" das Szenario von verletzten oder gar toten Gästen!
Also als Schiffsführer auch keinesfalls den "Helden spielen" sondern auch mal hinnehmen, dass es besser ist ein lebender "Feigling" zu sein als ein toter Held!
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke an alle für die vielen informativen Beiträge :applaus:!
Einiges (nicht alles!) habe ich wohl bisher richtig gemacht. Sehr gut finde ich die Hinweise, was man alles falsch machen kann. Ein einziger Fehler, aus Unkenntnis oder Übermut begangen, kann fatale Folgen haben.
Wie oben schon geschrieben, bin ich als Skipper nun mal nicht nur für mich, sondern vor allem auch für das Wohlergehen meiner Angelfreunde verantwortlich!
Ich möchte mal das Schlagwort Alkohol am Steuer ansprechen:
Bis zu jener kritischen Situation damals, habe ich das mit den Bierchen am Steuer eher locker gesehen. Ist doch Urlaub ! Danach nicht mehr...
Wenn ich manchmal sehe, wie hackenvoll da oben einige unterwegs sind... Der Begriff Leichtsinn passt da für mich schon nicht mehr.

Volker
 
Ich als Bootsführer (und das bin ich meinen Gruppen meistens, da ich schon seit 11 Jahren sowohl den Bootsführerschein See als auch Binnen besitze), trinke genauso wenig an Bord wie ich am Steuer eines Autos trinke-nämlich gar nichts! Schliesslich habe die Verantwortung für meine Mitfahrer.
Wenn die anderen auf dem Boot etwas dabei haben, habe ich nichts dagegen aber es muss eben im Rahmen bleiben.
Wenn es einen grossen Fang zu begiessen gibt, kann ich das auch abends im Ferienhaus machen, was ich dann ggfs. auch durchaus tue! :tongue::a015:

Abgesehen davon gilt in NO meines Wissens auch an Bord für den Bootsführer genauso die 0,0-Promille-Grenze wie auf der Strasse.
Sollte das jemand anders/besser wissen, bitte ich um Korrektur dieser Aussage...was aber nichts an meinem eigenen Verhalten bzgl. Alkohol an Bord ändern wird.:a010:
 
Also Bootsführer ist Alkohol am Steuer ein No-Go! Ebenso hat man auch darauf zu achten, dass die Mitfahrer ihre 2-3 Bierchen trinken sollen, aber betrinken ist auch nicht. Ich fahre dann zurück und die Feier wird an Land fortgesetzt, ...stillschweigend und gut ist. :wink:
 
Die Alkoholgrenze liegt bei 0,2 Promille auf der Straße mindestens genauso hoch muß sie auf See sein meine aber da liegt sie bei o,5 aber wie schon oft erwähnt auf das bier an bord wird verzichtet genauso wie beim Auto egal ob in Norge oder sonstwo.
 
Nett zu sehen wie man Wellen nicht fahren sollte :biglaugh:
Vielleicht bin ich auch nur zu ängstlich mit dem Boot.....

 
Hi Jungs,
ich verfolge eure Unterhaltung schon eine geraume Zeit. Ich hatte letztes Jahr vor Froya auch das erste Mal Erfahrungen bei höherer Dünung. Bisher war das die letzten Jahre überhaupt kein Problem beim Fahren gewesen.
Dieses mal waren wir auf dem Weg nach Kya und die Wellen wurden plötzlich immer höher und ebenso immer steiler!!! Gegen die Welle war das eigentlich recht easy ( Boot 24 ft, 100 PS/ Dünung ca. 2-3 m). Ich entschloss mich dann aber doch umzukehren. Da begann das Problem. Mit der Welle war das Boot viel problematischer zu fahren! Ich bin erst einmal langsamer als die Welle gefahren und habe diese nicht abgesurft. Geschwindigkeit war ca. 5-6 kn. Das Boot brach beim Überholen der Welle jedes mal aus und war einige Momente nicht steuerbar ( Relativgeschwindigkeit zum Wasser evtl. null?). So viel habe ich noch nie am Steuerrad und am Gashebel variieren müssen. Unser Vermieter hat uns nach der Ankunft gesagt, dass wir mit ca. 8 kn das gut in den Griff bekommen würden. Hat von euch auch jemand diese Erfahrung bei Fahren mit der Welle auch gemacht? Ich bin für Empfehlungen sehr dankbar.

Petri
 
Ohne jetzt alles durchgelesen zu haben sage ich immer wenn es einen draußen überrascht, fahre nach und mit Gefühl, probiere aus wie das Boot am besten gesteuert werden möchte ohne die Besatzung zu gefährden. Ein Patentrezept gibt es nicht.
 
Vor 2 Jahren hatte ich auch mal so ein Erlebniss. Obwohl ich beim Fischen immer darauf achte , das ein gewisser Kuschelfaktor mit der Uferlinie erhalten bleibt, ging alles ganz schnell . Die Welle kam flott in Gang , und kam mit etwa 1,50 m Höhe genau in die Richtung , in die ich fahren mußte. Allso Vollgas von hinten. 16 ft und 15 PS Gondelteichboot. :eek1: Ich mußte mich echt zwingen , meine Atmung ruhig zu halten , und bin langsam oben auf der Welle Richtung Hafen geglitten. Das gefährliche war wohl daran, das die Welle sehr kurz war , und wenn sie unter mir davongerollt wäre , wäre mir wohl die nächste Welle ins Heck geschlagen . Dafür hatte ich den Vorteil das ich mit der Pinne gut mit dem Gas spielen konnte. Ich glaube ein erfahrener Bootsführer hätte sich in die Hosen gemacht, und zwar vor Lachen, wie ich dort die Panik bekommen habe. Ich glaube das auch Unwissenheit und fehlende Praxis für einige Unfälle verantwortlich sind. Also wenn jemand Lehrvideos auf You Tube oder so kennt , wo Landratten wie ich was lernen können , - immer her damit.
 
Was lernen kannst du aus den Videos auch nichts,nur Informationen sammeln.
Was lernen kannst du nur, indem du deinen Bootsführerschein machst.
Ich habe auch schon mal den Gedanken gehegt ihn zu machen,da wir das ein oder andere mal auch schon in gefährliche Situationen gekommen sind. Zum Glück alle mit der notwendigen Ruhe gemeistert.
Grüße Gerdo
 
@Norway-spezi
Mit der welle zæhlt Nicht die GPS geschwindigkeit, sondern die im wasser. Fæhrst du So langsam gehts ins wellental "rueckwærts" weil das wasser da relativ zur bootsgeschwindigkeit eben schneller ist. Da musst du gut gas geben um das boot und den steuereffekt am ruder / motor im griff zu haben. Generell muss man mit der welle mehr arbeiten mit gas und steuer wie gegen die welle...
 
Wenn man auf der Welle (bei entsprechendem Wellengang) ankommt, Gas bzw. Geschwindigkeit nahezu komplett runter fahren.
Zum einen verhindert man das eintauchen in die See und zum anderen kann der Antrieb in der Luft hängen. Sprich beim Gasgeben wird Luft angesaugt. Bei einer längeren Fahrt kann sich da der Impeller verabschieden.
Somit war's dann mit Motorkühlung.

Im Tal der Welle angekommen geht es in Richtung 3/4 Gas bis hin zu Vollgas um die Welle wieder zu erklimmen bzw. nicht zum Spielball der Naturgewalt zu werden.

Letzten Endes ist es reine Gefühlssache.
Wichtig, Ruhe bewahren.
 
Wenn man auf der Welle (bei entsprechendem Wellengang) ankommt, Gas bzw. Geschwindigkeit nahezu komplett runter fahren.
Zum einen verhindert man das eintauchen in die See und zum anderen kann der Antrieb in der Luft hängen. Sprich beim Gasgeben wird Luft angesaugt. Bei einer längeren Fahrt kann sich da der Impeller verabschieden.
Somit war's dann mit Motorkühlung.

Im Tal der Welle angekommen geht es in Richtung 3/4 Gas bis hin zu Vollgas um die Welle wieder zu erklimmen bzw. nicht zum Spielball der Naturgewalt zu werden.

Letzten Endes ist es reine Gefühlssache.
Wichtig, Ruhe bewahren.

Denke das ist doch eine gute Kurzzusammenfassung wie man mit der Welle fährt.

@gerdo: der Bootsführerschein bring einem mal entspannt 0,0 für das Fahren bei schwierigen Bedingungen. Zumindestens wenn man ihn in Deutschland macht.
Man fährt mit anderen Booten und definitive nicht bei Wellen, geschwiege den auf offener See. Ich würde mich freuen wenn es nicht überall in Deutschland so ist, aber das was ich kenne, gehört habe, und selbst erlebt habe.. da ist der Bootsführerschein für die folgende Praxis echt fürn A**** ...
 
Was lernen kannst du aus den Videos auch nichts,nur Informationen sammeln.
Was lernen kannst du nur, indem du deinen Bootsführerschein machst.
Ich habe auch schon mal den Gedanken gehegt ihn zu machen,da wir das ein oder andere mal auch schon in gefährliche Situationen gekommen sind. Zum Glück alle mit der notwendigen Ruhe gemeistert.
Grüße Gerdo

Ich bin so einige Urlaube das Boot gefahren und habe dann vor 2 Jahren mal die Bootsführerscheine gemacht. Auf gefährliche Situationen vorbereitet hat mich das nicht. Leider ist auch fast alles theoretisches Wissen so tief im Gehirn abgelegt, das es quasi auch vergessen sein könnte.
Für längere Bootsreisen würde ich ne Auffrischung benötigen, für Norwegen reicht Vorsicht, gesunder Menschenverstand und Erfahrung. Letztere muss man halt Sammeln und kann sie leider nicht im Vorfeld lernen.

Aber schadet natürlich nicht die Scheine zu machen.
Aber groß geholfen hat mir das auch nicht. Ehrlich gesagt mussten wir nichtmal richtig seitlich anlegen bei der Praxisprüfung.
 
Wenn du nicht regelmäßig fährst,da geht schon mal was verloren.Das ging mir auch bei meinem Tauchschein so,als nur noch selten abgetaucht bin.
Das der Bootsschein für die Binnengewässer nicht sehr viel bringt (ausser eventuell Navigation) ist klar.
Ich war der Meinung,das bei einem Schein für die See, man auf gewisse Situationen vorbereitet wird. Das ist natürlich alles andere als gut,wenn dem nicht so ist.
Um das nochmal mit dem Tauchen zu vergleichen...Wir haben auch sehr viele verschiedene Möglichkeiten unter Wasser durchgespielt,was alles passieren kann.
Da habt ihr selbstverständlich recht. Dafür kann man den vergessen.
Ansonsten find ich das Thema Klasse,da ich bei uns im Boot auch immer der Skipper bin. Habe sehr viele gute “Informationen“ :zwinker: sammeln können.
Auch in dem anderen Thread,der weiter oben verlinkt ist.
Grüße Gerdo
 
Beim Tauchen OWD und AOWD ist mehr hängen geblieben, obwohl ich nicht häufiger tauche als Boot fahre. Irgendwie beschränkt es sich aber auch da auf das, was ich wirklich in der Praxis benötige. Und genau da gab's beim Bootsführerschein irgendwie nichts. :(
 
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