Wer richtet sich wie nach den Gezeiten?

didda

Island-Judas
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28 März 2007
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Hallo Leuts, :]

in Norwegen hab ich meine Angelzeit fast ausschließlich danach ausgerichtet, wann ich grade Zeit und Lust hatte und natürlich nach dem Wetter. Allerdings lag ja auch immer ein Tidenkalender rum, den ich aber bisher nur zum Tiefseeangeln berücksichtigt habe, damit ich möglichst kurz vor Höchststand bzw. Tiefststand am Platz war und nicht mit zu viel Strömung rechnen musste.

Deshalb die Frage vor allem an diejenigen, die sich danach richten:
Welche Erfahrungen habt Ihr mit der Berücksichtigung von Ebbe und Flut gemacht?
Welche Fische sind bei welchem Tidenstand an welchen Stellen (damit meine ich natürlich nur Umschreibungen und keine Koordinaten!!! => Felshänge, Flachwasser, Wassertiefen usw.) zu finden?

Wäre sicher allen sehr hilfreich, wenn hier büschen was zusammenkommt...
 
AW: Wer richtet sich wie nach den Gezeiten?

damit ich möglichst kurz vor Höchststand bzw. Tiefststand am Platz war und nicht mit zu viel Strömung rechnen musste.

Das ist ein Fehler den man zu mindest in meiner Region schnell machen kann :D

Wenn man mal schaut unter http://www.yr.no/sted/Hav/63,81629_8,56786/
sieht man sehr oft das die Strömung gerade dann am stärksten ist, wenn man eigendlich denken könnte das sie gar nicht vorhanden ist :rolleyes:
Dementsprechend machen viele den Fehler, fahren zum auflaufenden Wasser raus, da geht dann aber unter Umständen die Strömung zurück...

Was beim Naturköder angeln gut ist, allerdings beim Dorsch, Heilbutt oder Seelachs angeln könnte man sich ja auch richtig Strömung wünschen ;)

Gruss Andy
 
AW: Wer richtet sich wie nach den Gezeiten?

Uuuups, schon wieder was dazu gelernt. Interessante Links, die Ihr da habt. Da werde ich mich wohl jetzt nach richten.

Wie stehts bei Euch mit den Fangerfahrungen und Tidenstand?
 
AW: Wer richtet sich wie nach den Gezeiten?

Hei Leute, da geht doch sicher mehr. Hier tummeln sich doch sicher genug Spezialisten, die hier etwas beitragen können, oder?
 
AW: Wer richtet sich wie nach den Gezeiten?

moin,
also ich war jetzt 16 Tage an Björnaford die ersten Tage haben wir uns straff nach den Gezeiten (4 uhr aufstehen)gerichtet.War gar nicht notwendig!!!!!!!!!!!
Wir haben die Erfahrung gemacht früh um 6 Uhr und Spät nachmittag sind die besten Fangzeiten unabhängig der Tide Zeiten und das über mehrer Jahre.

Grüsse Jan
 
AW: Wer richtet sich wie nach den Gezeiten?

Sehr interessanter Tread!
Danke für die Links von AndyBln und willibutz6, ihr habt mir die Augen neu geöffnet! :daumen::daumen:
Ab sofort werde ich der Strömungsgrafik wesentlich mehr Bedeutung schenken als den Gezeiten.

Der grafische Tabellenvergleich von Strömung und Tidenstand ist wieder einmal mehr ein Beweis dafür, dass man nie ausgelernt hat! Ich habe dies bis heute offensichtlich falsch gedeutet - und ich dürfte zur Mehrheit hier gezählt haben! (=))

Der Einfluss der Strömung wird von Ort zu Ort (aber auch je nach Zielfisch) verschieden sein, würde mich da auch nicht zu sehr festlegen.
Bezogen auf das Gebiet in Sörreisa (grosse Seelachse und Dorsche) kann ich unsere Erfahrungen gesichert weitergeben:
- Viel Strömung= Viel Fisch
- Keine Strömung= Deutlich weniger Fisch bis tote Hose!

Am schwierigsten waren bisher Null-Drift ohne Strömung, was wohl für Niemanden hier wirklich neu ist. Aber auch da gab es schon Ausnahmen wo wir nach intensiver Suche einen Platz mitten im "ruhenden Fisch" gefunden haben, wo voll die Post abging!

Mein persönliches Fazit:
Viel Strömung ist ein Indiz für mehr aktive Fische, aber es ist kein Gesetz.
So kann z.B. ein durchziehender Heringsschwarm (von raubenden Möwen oder einem Rudel Schweinswalen praktisch immer deutlich angezeigt) wesentlich hilfreicher sein!
Darum ist bei uns ein Feldstecher auf dem Boot in Zukunft gleichwertig wie ein Echolot oder Kartenplotter geworden!


Gruss Bodenseefischer
 
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AW: Wer richtet sich wie nach den Gezeiten?

Moin Moin,

ja, die Gezeiten, da bin ich auch sehr hinterher.

2 mal mit der Björnie-Tour zum Nordkapp. Jedes mal den Tiedenkalender im Kopf.......aber, das Wetter läßt mich nicht unbedingt zu den "Tiedenzeiten" auf's Meer.
Norbert meinte schon im Vorfeld der Tour, pfeif auf die Tiede, sei froh wenn du raus kannst! Recht gehabt:]

Ich bin in diesem Jahr zum 3. mal in Bessaker. Unsere Angelplätze liegen weit vor dem Schärengürtel. Da ist die Gezeitenströmung schon sehr viel schwächer als in den Schären oder im Fjord.

Wenig Strömung=Gute Köderführung
Viel Strömung=Reichlich Nahrung und Futterfisch

Für mich liegt die Wahrheit dazwischen. Wobei die Gezeiten nach Vollmond immer am stärsten sind!
 
AW: Wer richtet sich wie nach den Gezeiten?

Für mich ist die beste Zeit zwischen den Gezeiten bei Hochwasser, also Stillstand, dauert ca eine Stunde.
Ansonsten auflaufendes Wasser, Driftgeschwindigkeit 0,5 - 0,8 Knoten. Aber das kann man sicher nicht pauschalisieren, muß man wohl von Ort zu Ort testen.

Viel Erfolg Joachim
 
AW: Wer richtet sich wie nach den Gezeiten?

Moin, schönes Thema.
Allgemein gesehen denke ich schon das die Gezeiten Auswirkungen auf das Beißverhalten der Fische haben. Jedoch denke ich das es auf das jeweilige Seegebiet ankommt wo es dann zu Unterschieden kommt. Ich kann jetzt nur auf unser Gebiet den Fröyfjord eine Aussage machen.Da dies aber auch ein riesen Gebiet ist gibt es selbst da warscheinlich noch Unterschiede. Unsere Erfahrung, starke Gezeitenströmung gutes Beißverhalten wenig Strömung wenig bis gar kein Fisch. Dann gibt es Stellen die gehen nur bei ablaufenden Wasser andere gehen nur bei auflaufenden Wasser. Dies bedeutet aber das man sein Angelgebiet erlernen muß um Rückschlüsse zu ziehen welchen Einfluss die Gezeiten haben. Zum Schluß macht einen aber der Faktor Wind wieder alles zu Nichte.
 
AW: Wer richtet sich wie nach den Gezeiten?

Ich gucke beim Angeln nicht auf den Gezeitenkalender, Drift kann man daran ja auch kaum festmachen.... der Wind schiebt oft deutlich mehr als die Strömung und dann dürfte man bei Vollmond und Neumond manchmal garnicht rausfahren - denn da fällt ja in bestimmten Regionen das "Slack Water" quasi aus. Zur Tauchgangsplanung arbeite ich hingegen teils minutengenau mit den Gezeitendaten.

Ich konnte bei der Angelei noch keine definitiven Rückschlüsse von Gezeiten auf Fangerfolge schließen. Wichtig ist es, je nach Strömung, den richtgen Spot am Riff zu finden - also Strömungsschatten, Verwirbelungen, hochdrückendes Tiefenwasser, usw.
Ablaufendes Wasser bringt gerade im küstennahen Bereich Futter, denn wenn es das Wasser aus den Gezeitenzonen zieht kommt auch Nahrung mit ins offene Wasser.

Gruß Sven
 
AW: Wer richtet sich wie nach den Gezeiten?

Bin frisch vom Norwegenurlaub zurück und wir angelten im Gegensatz zu unseren norwegischen Nachbarn nach Lust und Laune. Das Ergebnis war, dass wir eher mehr Erfolg hatten, als die Norweger. Wir fischten mit Pilker und Gummifisch als auch mit Naturköder.
 
AW: Wer richtet sich wie nach den Gezeiten?

also das die Tidenströmumg einen "großen" Einfluß auf das Beissverhalten hat bezweifle ich auch. Warum fängt man bei null oder wenig Drift so wenig? Ganz einfach man steht auf der Stelle und wenn kein Fisch da ist dann kann auch keiner beißen. Hat man Drift, egal ob durch Wind oder Strömung kommt man immer wieder über die Fischschwärme drüberweg. Man kann das ja schon sehen wenn man seinen Angelplatz anfährt und die Geschwindigkeit drosselt. Immer wieder sieht man dann Fischschwärme. Wenn man dann einen Schwarm sieht und anhält, ist er meistens weg. Das liegt daran das man ja auf dem Echolot die Vergangenheit sieht und wenn dann keine Strömung ist, dann fängt man auch kein Fisch.
Günstig ist natürlich keine Strömumg beim Rotbarschangeln (wenn man weiß wo die sich aufhalten), dann kann man Rotbarsch angeln bis der Arzt kommt.

AF
 
AW: Wer richtet sich wie nach den Gezeiten?

Wer hat denn im Urlaub so viel Zeit, dass er sich neben dem Wetter auch noch nach den idealen Gezeiten richten kann?
Ich nicht.
 
AW: Wer richtet sich wie nach den Gezeiten?

Hallo,

da wir hier vom Ufer aus angeln, ist meine Beobachtung nicht immer gleich.

Im Bereich der Straumen, wenn man nicht von einer Brücke über dem Strom angelt, dann sollte man vom Ufer aus doch lieber die Zeitpunkte des relativen Stillstandes des Wassers nutzen. Da wird der Blinker etc am wenigsten unkontrollierbar verschleppt. Auch konnte ich dann eine deutlich verstärkte Fischwanderung beobachten, die anscheinend auch den ruhigeren Wasserstand nutzten. Und diesen Fischen, wie z.B. Makrelen folgten auch die größeren Räuber.

Bei den anderen Küstenabschnitten meine ich, daß bei auflaufendem Wasser, also steigendem Wasser bessere Fangergebnisse waren.

Liebe Grüße Christian G :)
 
Moin Andy, willibutz6,

Nordkind hat diesen Beitrag in einem aktuellen Beitrag verlinkt.
Dabei bin ich über eure Aussage gestolpert und bin nicht sicher, ob ich das verstehe.:a045::p075::k050:
Das hört sich erste einmal sehr interresant an, kann die Information aus der Seite nicht rauslesen.

Könntet Ihr das bitte einmal genauer erklären, was ihr da rauslest?:dankeschoen:


Wenn man mal schaut unter
http://www.yr.no/sted/Hav/63,81629_8,56786/
http://www.yr.no/sted/Hav/71,17412_25,78134/


Danke Euch im Voraus
 
Was willst du denn da wissen? ist doch recht einfach zu lesen. Erstmal der Wind in welcher stärke und welche Rihtung er kommt. Darunter in Grün der Luftdruck. Dann die Wellenhöhe mit Strömungsrichtung. Dann die Strömungsgescchwindigkeit mit ebenfalls richtung und zum Schluß die Temperatur
 
Moin Leuchtturm,

Vielleicht stehe ich auch nur auf dem Schlauch...:a0155: Das was Du schreibst, kann ich auch lesen.
Ich kann nicht auf die Schnelle sehen, ob zu den klassischen Tidenzeiten nicht auch die stärkste Strömung herscht.
Diese Seite nutze ich auch zur Planung, insbesondere die Wellenhöhe und Windgeschwindigkeiten.

upload_2017-3-8_15-23-3.png

Das nachfolgende Bild ist für mich der Relevante Bereich der Strömung :a0155:
Ich kann da sehen, dass sich die Höchststände leicht verschieben, sich das aber immer wieder ausgleicht.
Die Tendenz immer 2~3h vor und bis 1~2h nach Höchststand rauszufahren, ist für mich zunächsst einmal nicht falsch.
Oder wie..:a0155:

upload_2017-3-8_15-23-20.png
Sollte ich die Seite als Planung für den Butt nehmen wollen (Maximale Strömung) .Was gilt ? Die Tidenzeiten oder diese Vorschau der Strömung.?
Sind die nicht nahezu gleich?

Das man die Zeit, außerhalb dieser vermeindlichen Beißzeit, genau so sinnvoll nutzen kann, ist ein anderes Thema.

Ich verstehe dass so, das Andy und willibutz hier was rauslesen, was ich nicht sehe..:a0155: ohne Tidenplan darunter gespiegelt.

Gruss nach GE

Kveite
 
Jaja das ist schon etwas kompliziert aber doh sehr einfach. Stelle dir eine Badewanne vor das ist das Meer nun hebst du eine seite an. Erstmal passiert nichts dann plötzlich beginnt das Wasser zu schwappen es steigt an der anderen -seite an. das ist der Punkt ca 2 std vor Höchststand. Nun geht das ganze auf der anderen seite los in dem Moment wo du die Wanne dann anhebst ist die Flut also höchster stand es passiert nichts erst nach einem kurzen Moment geht die Wilde fahrt wieder in die andere Richtung nun läuft das wasser ab. Wieder die berühmten 2 std vor Tiefstand also ebbe. an Ebbe und Flut ist jeweils der Wendepunkt da "steht" das wasser ca 1-1,5 std ist der Moment wo du beginnst die Wanne zu heben. Da wasser träge ist dauert das eben. Die besten Strömungsgeschwindigkeiten sind also immer vor und nach der Flut/Ebbe und bei Nipp oder Spring tiden immer besonders stark.
So ich hoffe der Vergleich mit der Wanne hatte was :lacher: :lacher: :lacher:
Wenns geholfen hat gut wenn nicht nochmals fragen.:a020:
 
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