Was haben bloss die armen Leute gedacht

Jaerenfischer

Hart am Fisch, vorbei
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1 Januar 2011
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Ort
Bjerkreim Kommune
Hei

Um die Geschichte vollstaendig zu erklaeren, muss ich ein wenig aushohlen. Wir hatten unseren letzten Tag des Urlaubs erreicht und wollten nun von Karlstad in Schweden in fast einen Rutsch nach Hause, in der Naehe von Stavanger, fahren.
Gestartet waren wir morgens um acht Uhr und machten noch einen kleinen Einkaufsstop in Charlottenberg. Dannach ging es dann aber schnurrstraks heimwaerts.
Leider stellen sich mit fortschreiten der Lebensjahre unerklaerliche Koerperaktivitaten ein, die dazu fuehren das eine Hose die morgens noch passte, nach langen sietzen, dann doch sehr das kneifen anfaengt. Irgendwann war es einfach nur noch unangenehm und ich oeffnete den Hosenknopf was sofort Linderung verschaffte.

Soweit so gut. Es lagen noch ungefaehr 3 Stunden Fahrzeit vor uns als wir von der E134 bei Høydalsmo auf die R45 wechselten die an ihrem Ende uns nach Hause bringen sollte. Fuehrte sie doch nur wenige km entfernt bei uns vorbei.
Im Verlauf der Strecke stuerzt sich die R45 bei Dalen ueber mehrere hundert Meter per Serpetinen herunter nach Dalen um auf der anderen Seite aehnlich hoch wieder per Serpetinen zu steigen.
Eine tolle Strecke, aber auch anspruchsvoll. Wir waren mit Anhaenger unterwegs und waren deshalb schon recht langsam unterwegs, da die Strecke von Bodenschwellen nur so wimmelt und recht kurvenreich ist. Dennoch schlossen wir kurz vor den herabfuehrenden Serpetinen auf ein Fahrzeug aus Deutschland mit Wohnanhaenger auf. Mein erster Gedanke. Boh Hut ab, mit so einem Gespann darunter. Da gebrauchs aber einiges an Erfahrung. Nach der ersten Serpetine sah ich aber das die vorhanden war. Nun ging es im 2. Gang von Serpentine zur Serpentine und mit der Zeit stellte sich langsam ein Brandgeruch ein.
Natuerlich war der erste Gedanke meiner Gattin. Wir brennen. Nein wir brennen nicht. Das koennten wir gar nicht riechen. Der Geruch zieht ja nach hinten ab, entgegnete ich. Das kommt vom Fahrzeug, besser vom Wohnwagen vor uns.
Nun konnten wir bei jeder Serpentine eine immer groessere Rauchentwicklung beobachten und konnten doch nichts tun. Vorbei kahmen wir nicht. Lichthupe half auch nicht.
Nach der letzten Kurve zog ich dann eher halsbrecherisch vorbei, meine Frau versuchte da schon aus dem Fenster heraus auf das drohende Unheil aufmerksam zu machen.
Nachdem wir nun vorm Fahrzeug waren bremsten wir vorsichtig ab und schalteten den Warnblinker ein. Nachdem wir dann alle standen, stieg ich aus dem Wagen und wollte zum Hintermann gehen, als sich meine Hose langsam von der angedachten Hoehe verabschieden wollte. Hatte natuerlich in der Hektik den offenen Knopf vergessen. Die Gesichter der Beiden werd ich so schnell nicht vergessen. Erst ausbremsen und dann noch die Buchse bald runter bis an die Knie. Na super.
Gut ich konnt sie noch einfagen bevor es ganz peinlich wurde und warnte nun endlich vorm Unheil. Die Bremsen rauchten selbst da noch sehr eindrucksvoll, so dass sie erst einmal eine Pause machen wollten bevor sie weiter fahren wollten.
Aber die Gesichter der Beiden, nein die werd ich echt nicht so schnell vergessen. Die waren so perplex das es ihnen nicht mal komisch vorkahm das ich sie, trotz norwegischen Fahrzeug im sauberen Deutsch ansprach.

Im diesen Sinne.

LG Mark
 
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