Warum ich in Südnorge nicht im Hafen angeln würde

farsundklaus

Farsundklaus
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Häfen haben die Eigenschaft Boote anzuziehen, diese sind mit einem Unterwasseranstrich versehen norwegisch Bunnstoff. Das Zeug wird jedes oder mindestens jedes 2. Jahr auf das Boot geschmiert. Es gibt verschieden Arten davon je nach Bootsgeschwindigkeit von weich bis selbstpolierend aber alle enthalten Giftstoffe die verhindern das sich Muscheln und Algen am Rumpf festsetzen.
Um das zu erreichen gibt die Farbe immer einen Teil der Stoffe ab sei es durch Bootsbewegung oder Fahrt. Da es im Süden kaum Wasseraustausch durch fehlende Gezeiten gibt sinkt das Zeugs auf Grund und wird nicht in tiefere Schichten gespült.
Durch die Nahrungskette gelangen die Stoffe in die Fische besonders Bodenlebende wie Platte , Küstendorsch und Steinbeißer.
In den meisten Häfen gibt es auch Slipanlagen wo man sein Boot mit Hochdruckspüler waschen kann und alles landet im Hafen.
In den letzten Jahren hat sich viel getan in Sachen Umweltschutz ich kann mich aber noch an Zeiten erinnern , noch gar nicht so lange her, da war die Kläranlage ein Rohr was 10 - 20m ins Wasser ging. Man konnte dann die Hinterlassenschaften der Anwohner im Wasser sehen
 

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Zitat Wiki : "In zahlreichen Untersuchungen wurde gezeigt, dass TBT in Antifouling-Farben lange in der Umwelt verbleibt und sich in Sedimenten ablagert und anreichert. Es schädigt durch seine hohe Toxizität Wasserorganismen und wirkt sich hormonell auf diese und letztendlich auf den Menschen am Ende der Nahrungskette aus.

Daher wurde der Einsatz von TBT in Schiffsanstrichen in der EU-Verordnung 782/2003 verboten und seit dem 1. Januar 2008 für Schiffe, die unter der Flagge der EU fahren oder Häfen der EU anfahren"

Wir dürften nach Tschernobyl auch keine Pilze und Salate essen und auch kein Wildschwein " Noch heute entschädigen die betroffenen Bundesländer deshalb Jäger für verstrahltes und damit unverkäufliches Wild."
Wenn wir auf alles verzichten was belastet, verkeimt, mit Schimmel in Berührung kam, was nicht 100 % Lebensmitteltechnisch in Ordnung ist müssten wir wohl verhungern oder nie im Ausland Urlaub machen.
 
Ps. falls irgend jemand korrekterweise einwendet, das Norwegen nicht zur EU gehört möchte ich ergänzen, das dieses Verbot auch von Norwegen übernommen wurde
"Med økt fokus på forurensing ble dette forbudt som virkningsstoff fra og med 1. januar 2008. "
 
Was glaubt ihr wo die Fäkalien aus den wassernahen öffentlichen Toiletten so landen?
Die Soße läuft oft ungeklärt ins Hafenbecken.
Aber dessen ungeachtet muss man den Fisch ja nicht essen.
 
Was glaubt ihr wo die Fäkalien aus den wassernahen öffentlichen Toiletten so landen?
Die Soße läuft oft ungeklärt ins Hafenbecken.
Aber dessen ungeachtet muss man den Fisch ja nicht essen.

Moin, mein Glaube spielt da keine so große Rolle aber ich dachte Norwegen ist ein Vorreiter in Sachen Umweltschutz und Schutz ihrer Meere aber wenn man das mal genauer betrachtet handelt es sich ja im Normalfall um Kot und ob der nun vom Wal, Fisch, Robbe, Elch, Mensch... stammt dürfte doch der Natur Schexx egal sein. Anders als diese Bootslackgifte sind das doch biologische Stoffe und früher hat man auch gerne mal den Inhalt des Plumsklos über die Erdbeeren und den Kohl verteilt. Problematisch wird die Sache natürlich, wenn man dort Chemietoiletten entsorgt.
In D ist es doch verboten Fäkalien ins Wasser zu leiten und in Norwegen soll das erlaubt sein, da baden doch auch einheimische Kinder bist du da sicher ?
 
Was glaubt ihr wo die Fäkalien aus den wassernahen öffentlichen Toiletten so landen?
Die Soße läuft oft ungeklärt ins Hafenbecken...
Das, was du hier schreibst Andreas, kann ich mir aus 2 Gründen nicht vorstellen:
1 - ich habe es einmal auf der Insel Losna erlebt, dass die Abwasserleitung 20m vom Ufer unter Wasser im Hafen endete. Das war bei glattem Wasser eindeutig an den weißen Toilettenpapierresten auf dem Grund zu erkennen. Man muss dazu sagen, dass auf der einsamen Insel Losna mehr Hirsche als Menschen lebten und die Fähre dort auch nur auf telefonische Anforderung anlegt. Aber ich habe es erlebt, wie ins Wasser geschi.... wird!
2 - diesen Sommer habe ich mich mit meinem Vermieter über genau das Thema unterhalten. Er betreibt seit mind. 20 Jahren eine Anlage und hat mir versichert, dass schon lange (und bei Neubauten sowieso) eine 3-Kammer-Kläranlage vorgeschrieben ist. Und ja, danach darf das Wasser ins Meer eingeleitet werden. Aber: Mindesttiefe, Mindestabstand und MindestDURCHSTRÖMUNG des Einlaufes sind vorgegeben. Also heutiger Standard...

Aber die Fäkalien aus öffentlichen Toiletten, deren Betreiber der norwegische Staat ist???
 
Hab ich was verpasst warum das Thema hier bei Südnorwegen auftaucht? Ist es nicht ein generelles Tema das Fisch, Muscheln, Krebse, usw. aus Häfen, dem Umfeld von Wracks, Industrie, Kläranlagen, usw. weltweit nicht unbedingt so unbelastet ist wie der Saibling aus dem Bergsee? Klar, Antifouling ist mist und Schadstoffe sind in Häfen konzentrierter zu finden. Gibt aber wohl nur wenige hier die täglich Hafenfisch verzehren und mal ein Pollack oder ne Mefo aus dem Hafen wird die Lebenserwartung auch nicht mehr nach unten drücken als ein ordentlicher Grillabend mit Bier, Schnappes und fettigem Schweinefleisch.

So gesehen gibt es ja schon seit vielen Jahren bestimmte Fjorde aus denen u.a. Leng, Lumb und andere Bodenfische besser nicht verwertet werden sollten.
 
In Farsund wurden einige Straßen mit neuen Wasser und Abwasserleitungen bestückt das Regenwasser der Häuser und Straßen wird separat abgeleitet nach Regenfällen sieht es 100te Meter um die Einläufe im Fjord grau aus
 
ich würde in keinem Hafen angeln. Schon gar nicht auf standortreue Fische wie z.B. Plattfisch und Aal.
Sportboote die jährlich nur immer für kurze Zeit ins Wasser kommen, brauchen kein Antifouling. Hatte mal für einige Jahre ein 5m Ryds Boot. Nach jährliche Einsätze von je 3-4 Woche im Ostseewasser waren nie Seepocken etc am Schiff. Lediglich der Wasserpass musste von Algen befreit werden. Der Rumpf wurde abgewaschen.
Anders sah es später mit dem größeren Boot aus welches von Apr bis Okt in DK im Wasser lag. Besonders gerne mochten die Seepocken die Schraube..... Das TBT freie Antifouling hat auch in den Monaten Anhaftungen sicher verhindert. Bei Seeschiffe die jahrelang im Wasser sind bevor die ins Dock kommen, sieht es leider immer anders aus.
Hätte früher mit Genehmigung meiner Lehrfirma frei im bremer Industriehafen angeln können (hatten dort einen eigenen Kai) aber aus den schon damals bekannten Gründen nie gemacht. Das ist jetzt fast 55 Jahre her und keine neue Erkenntnis. Traurig nur wenn Hafenbecken ausgebaggert werden und in der Nordsee verklappt wird.... alles politisch abgesegnet... Da gibt es z.B. einen Vertrag mit Hamburg und S-H. War mal ein Bericht darüber im TV.
 
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Ich behaupte NIE etwas ohne einen triftigen Grund oder beigefügte Relativierung.

Am Fähranleger von Sula steht Terna Pub, auf Stelzen, nebenan gibt es eine öffentliches Gebäude, auf Stelzen, in der sich eine, sehr saubere , Toilette befindet.
Ich ging da Mal pinkeln als 2 Bekannte von mir warteten. Als ich raus kam sagten sie :"Ähm, spül nochmal".

Kurz nach Betätigung der Spülung traf das Wasser auf die Felsen, welche bei Ebbe frei wären.

Beim nächsten Trip fuhren wir näher mit dem Boot heran und konnten auch das entsprechende Rohr sehen.

Mir sind auch Anlagen und Privathäuser bekannt bei denen das so gehandhabt wird.
Absolut keine Seltenheit.


Hier Mal ein Denkanstoß: Kennt ihr jemanden der je ein Boot gesehen hat, welches den Eindruck erweckt als wäre es für das Abpumpen von Fäkalien konzipiert?
Jetzt denkt nach wieviele bewohnte Inseln es gibt die keinen Anschluss an eine Kanalisation haben und rechnet 1 und 1 zusammen.
 
In Farsund wurden einige Straßen mit neuen Wasser und Abwasserleitungen bestückt das Regenwasser der Häuser und Straßen wird separat abgeleitet nach Regenfällen sieht es 100te Meter um die Einläufe im Fjord grau aus

Das ist ja vom Konzept her auch durchaus sinnvoll und so gewollt. Regenwasser und der Abfluss von versiegelten Flächen sind eher minderbelastet (abgesehen von Schadstoffen, die durch die Luft abgelagert wurden und vom Regen einfach weggewaschen werden). Alles in Summe durch ein Kanalsystem der kommunale Kläranlage zuzuführen würde diese hydraulisch über- und biologisch unterbelasten; mit dem Ergebniss von ungereinigten Fäkalien und Industrieabwässern im Ablauf. Da erscheint mir die Trennung von Oberflächenabfluss (weitestgehend unbehandelt) und kommunalem Abwasser (geklärt) mehr als sinnvoll - auch wenn der Abfluss des Oberflächenwassers den Fjord "grau" erscheinen lässt. Das optische Ergebnis erzielen Flüsse auch häufig.

Nick
 
sorry, ein bekannter von vor 30 jahren hat mal zu mir gesagt: "der mensch ist dumm und stinkt"
keine ahnung warum mir das jetzt gerade einfiel
 
Hier gibt es eine Firma die mit einem Katamaran Hütten anfahren und die Kleinkläranlagen abpumpen aber hier sind auch jede Menge Inseln wo Hütten stehen. Bei nicht so bevölkerten Gegenden wird sich das für eine Firma nicht lohnen.
Für den Farsunder Stadthafen wurde schon vor Jahren eine Warnung ausgegeben keine Grundfische zu essen weil die PCB Verseuchung zu hoch ist
 
Also erstmal sind die Schwermetallbelastungen in den Häfen zwar höher als im offenen Meer, aber immer noch relativ niedrig und wenn man das nicht täglich isst auch nicht direkt schädlich. Natürlich ist es trotzdem besser gesund zu essen - keine Frage.

Bei miljøstatus gibts aber auch eine Karte auf der man gucken kann, wo aktuell Warnungen sind. Bei der Karte zu finden unter "Forurensing og støy" und dann "Sjømat - advarsler" (NICHT unter "Hav og kyst" - "Fisk og skalldyr")
kartenlink^^
 
Hier hat aber einer lange gesucht um ein Problem aufzubauschen.
Ich wette, du fährst doch sicherlich nicht nur zum Wandern nach Norge. Angelst du auch?
Da müsstest du aber auch das Problem mit dem Microplastik aufbauschen. Da es überall ist, dürfte man überhaupt nicht mehr angeln.
Sollte man nicht doch die Kirche im Dorf lassen? Wir sind doch alle erwachsen.
Und wenn es nach Greta geht, verursachen wir eh zu viel Abgas auf der Fahrt in den Norden.
 
Hier hat aber einer lange gesucht um ein Problem aufzubauschen.
Ich wette, du fährst doch sicherlich nicht nur zum Wandern nach Norge. Angelst du auch?
Da müsstest du aber auch das Problem mit dem Microplastik aufbauschen. Da es überall ist, dürfte man überhaupt nicht mehr angeln.
Sollte man nicht doch die Kirche im Dorf lassen? Wir sind doch alle erwachsen.
Und wenn es nach Greta geht, verursachen wir eh zu viel Abgas auf der Fahrt in den Norden.
Ich wohne 4 Jahre länger in Norge wie du hier Mitglied bist ich wollte nur auf ein Problem aufmerksam machen was einigen nicht bekannt ist. Mir ist es persönlich egal ob jemand seine Fische in einer Kloake fängt oder einem Bergsee also
Petri Heil und guten Appetit
 
Hier hat aber einer lange gesucht um ein Problem aufzubauschen.
Ich wette, du fährst doch sicherlich nicht nur zum Wandern nach Norge. Angelst du auch?
Da müsstest du aber auch das Problem mit dem Microplastik aufbauschen. Da es überall ist, dürfte man überhaupt nicht mehr angeln.
Sollte man nicht doch die Kirche im Dorf lassen? Wir sind doch alle erwachsen.
Und wenn es nach Greta geht, verursachen wir eh zu viel Abgas auf der Fahrt in den Norden.

Auch wenn ich nicht so ganz verstanden habe warum die angesprochene Problematik hier auf Südnorwegen, Häfen und bunnsmøring bezogen wurde, ist es natürlich ein nicht unerhebliches Thema. Meiner Meinung nach gibt es in Häfen wenig echte standorttreue Fischen, schon weil sie meistens relativ flach sind und fast alle Fischarten in Norwegen im Winter deutlich tieferes Wasser aufsuchen (vielleicht mal abgesehen vom Steinbeißer, bei dem ist es eher umgekehrt). Fische in Häfen werden vielerorts schnell weggefangen und andere rücken dann nach. Gleichzeitig kann ich ja auch an einem anderen Angelspot Fisch fangen, der vielleicht teils in Häfen unterwegs war.

Ich denke lächerlich machen muss man das Thema nicht und Greta hat damit auch nichts zu tun. Wir sehen jetzt das Top Predatoren in den Ozeanen beginnen auszusterben da die Schadstoffbelastungen in der Muttermilch zu hoch sind für Neugeborene (Sterblichkeit bei Orcas liegt aktuell bei ca. 50% in Norwegen und weltweit vermutlich höher). Auch haben Menschen die sich fast ausnahmslos vom Meer ernähren verstärkt gesundheitliche Probleme (Beispiel Inuit). Wir werden es in in etwa 20-30 Jahren erleben das viele/die meisten Produkte aus dem Meer nicht mehr verzehrt werden können und es gab schon konkrete Vergiftungen z.B. durch den Verzehr von Thunfisch...... da braucht man ganz sicherlich nichts "aufbauschen".
 
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