Wacholderreisig

AW: Wacholderreisig

Mein Urwacholder steht in einem Streuobsthang mit ca. 40 Hochstämmen und außenrum Dornenhecken. Der Boden bei uns ist sehr schwer. Könnt ja mal unter "Lehrbergschichten" in Wiki nachschauen. Also wo er sich wohl fühlt, wird er wachsen. Problem liegt daran, wo grabt ihr ihn aus und wo setzt ihr ihn ein. Das muss passen sonst gibts Ausfall!
 
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Weil mich das Thema Wacholder zum Räuchern interessiert, habe ich mal versucht, mich etwas schlau zu lesen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wildform des Wacholders, der in unseren Breiten heimisch ist,
der gemeine Wacholder ( Juniperus communis ) ist. Diese Form des Wacholders ist nicht artengeschützt.
In der Küche und in der Heilkunde werden in erster Linie die Wacholderbeeren verwendet.
Eigentlich sind sie die Zapfen der weiblichen Pflanzen und werden auch als Scheinfrüchte bezeichnet.

Die nächsten Absätze kopiere ich direkt aus Wikipedia, weil ich keine Lust habe, alles abzuschreiben. :}

Zitat Wikipedia

Küchennutzung
Im getrockneten Zustand wird die Wacholder-Beere („Kronwittbirl“), gebietsweise auch Gewürzbeere genannt, gerne bei der Zubereitung von Sauerkraut, wie auch bei vielerlei Fleischzubereitungen (Sauerbraten, Wildbraten) verwendet.

Gleichfalls ist sie wichtig bei der Herstellung von geräuchertem Fleisch oder Fisch. Die Beeren werden in zerstoßenem Zustand den Pökelmischungen beigegeben, sowohl in die Salzmischungen als auch in wässrige Pökellake. Der Geschmack der Wacholder-Beere fördert die geschmackliche Entwicklung beim Räuchern von Fleisch oder Fisch. In alten Rezepten findet man die Angabe: „8–12 Wacholderbeeren je Kilogramm Speck oder Schinken“.

Auch das Holz des Wacholder-Strauches wird in Form von Spänen zu den üblichen Räuchermehlen gegeben, um eine Aromatisierung über den Rauch zu erreichen. In alten Rezepten findet man häufig, man solle „Kranewitt“-Zweige (Wacholderzweige) zur Räucherglut beigeben, um den Geschmack zu verbessern.

Eine zu hohe Dosierung von Beeren oder Holz führt allerdings zu einer seifigen Geschmacksnote.

Weitere Nutzung
Wacholder-Holz, -Zweige und -Beeren werden auch gerne zum Verräuchern verwendet. Wacholder-Rauch gilt als reinigend und desinfizierend und wurde schon im Mittelalter verwendet. Er riecht sehr holzig und gleichzeitig frisch; die Rauchentwicklung ist mäßig bis stark.

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Giftwirkung des Wacholder

Beeren und Nadeln des Wacholder enthalten leicht giftige ätherische Öle, die bei Hautkontakt und Verzehr zu Reizerscheinungen führen können. Im Gegensatz zu den anderen Wacholdergewächsen ist beim Juniperus communis nur die Beere (Fructus Juniperi) giftig. Reif ist sie im zweiten Jahr. Die Hauptwirkstoffe sind 0,2–2,9 % ätherische Öle aus alpha-Pinen, Terpineol, Sabinen, Myrcen, Flavonoiden und anderen. Eine Überdosierung führt zu Nierenschmerzen, Nierenversagen, Hautreizungen und Leberschädigung. Ferner wird die Herztätigkeit und Atmung gesteigert; seltener können Krämpfe auftreten. Äußerlich kommt es zur Rötung der Haut bis zur Blasenbildung. Die maximale Dosierung liegt bei 2 g.

Zitat Ende

Damit wäre dann auch geklärt, was mit den Wacholderzweigen geschehen muss,
sie werden der Räucherglut beigegeben und nicht dem Räuchergut.

Zu Deiner Frage...
Man kann den gemeinen Wacholder im Handel erwerben. Google einfach mal danach.
Zierwacholder würde ich persönlich aufgrund der leichten Giftigkeit des gemeinen Wacholders nicht verwenden.
Wer weiß, wie hoch die Konzentration der giftigen ätherischen Öle in diesen Pflanzen ist.

Ich denke, somit ist zum Thema Wacholder erst mal alles gesagt.
Schön, dass ich wieder an Wissen dazugewonnen habe.
Das kommt nur daher, weil ihr hier immer so interessante Fragen stellt. ;)

Viel Spaß beim Räuchern & gutes Gelingen
Rollo

@ Rollo
War einige zeit nicht im netz
Natürlich Räucherglut und nicht Räuchergut
Mein Wachholder aus norge wächst in sehr feuchter umgebung und wie beschrieben in (rhein)Sand und Torfgemisch.Auch finde ich ihn in Wassergräben am Straßenrand ,da ist er noch klein und wächst gut an.Einfach mal ausprobieren
Gruß norgeman55
 
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danke für die antworten

also hab den nähe trondheim ausgegraben n paar meter vom meer und jetzt sollte er in thüringen 400m NN.wachsen haben sehr schieferhaltigen boden also steinig und sollte neben ner buchsbaumhecke
 
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Nabbend, ihr Räuchermännchen:a055:

Also , Wacholder - :daumen:

ich hab bei mir den gemeinen Wacholder gepflanzt, heimische Sorte aus der Heide.
Das Problem war wirklich eine Gärtnerei zu finden, die den heimischen überhaupt nocht führt.
- (Die straffe, feste Form ist wirklich nur noch selten zu finden. Meist wird die luftige lockere Form angeboten, die den Nachteil hat, nach einen strengen, schneereichen Winter meist am Boden darnieder zu liegen) -
Ist schon zehn Jahre her, die Bäumchen sind zwischen 2m und 2,50m groß geworden und haben leider noch keine Beeren bekommen. Waren damals 40 cm hoch, beim einpflanzen.
Mein großer nordischer (irischer) Wacholder war 35 Jahre alt,ca. 9m hoch, hatte Berren und fantastisches "Blattwerk", bevor er nach den trockenen Sommer 2003 die Grätsche machte.
Inzwischen bekommt man nur noch ausgewählte Sorten, Züchtungen und Auslese aus den Wildformen.
Dann diverse Hybridformen (Skyrocket), die völlig ungeeignet sind fürs Räuchern.
Meist wird einen etwas aufgedrängt, was nicht im entferntesten mit der Wildform etwas zu tun hat.
Die Entnahme aus der Butnik steht unter Strafe, aber vor zwei Wochen hab ich in der Oberpfalz ein paar zweijährige Beeren mitgenommen, in der Hoffnung, Sämlinge zu ziehen.
Ansonsten hab ich von meinen einheimischen gemeinen Wacholder (Junnipus communis) einfach frische Spitzentriebe abgeschnitten und in Nährlösung getaucht und als Stecklinge gezogen.
Ist die Pflanze mal schön kräftig geworden, ist es kein Problem, regelmäßig Äste zu entnehmen. Muß halt nur sinnig abgeschnitten werden und nicht zuviel auf einmal. Radikalschnitt verträgt er nicht.
Gepflanzt hab ich auf lehmigen, schweren Boden, wobei ich in jedes Pflanzloch vorher ca 50 cm Kieß eingebracht hab, am Hang, um Staunässe zu vermeiden. Die Pflanzerde mit 50% Sand vermengt.
Wichtig ist, ab einer gewissen Größe - wenn es zum fleddern anfängt - der Pflanze ein Korsett in Form von Bindedrahtringen zu geben, dann bleibt sie schön füllig.

Die Wildform (Oberpfälzer Jura):
DSCI1582.jpg

Kultivierte heimischer Heidewacholder (Südheidener Südosthang):
DSCI1013.jpg
 
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