Vom Haken auf den Teller

plantamin

plantamin
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22 Mai 2018
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Moin, früher war alles besser, ich zog mit der Rute frühs zum Teich, kam gegen 11 nach Hause und Oma sagte : "Drei mal s, säubern, salzen säuern" und um 12 stand die Pfanne auf dem Tisch.
Heute gibt es hundert Varianten wie so ein Fisch richtig auf den Tisch kommt und die Entfernung bis Norwegen macht die Sache nicht besser.
Beim Geschmack gibt's kein falsch hier gibt's nur anders und richtig ist das, was demjenigen schmeckt, der es zubereitet.

Sätze der modernen Küche: "Wenn der Dorsch tatsächlich von heute wäre, hätte ich ihn nicht zubeitet"
"Zitrone überdeckt den Geschmack des Fisches, das wäre als ob man Ketchup zum entrecote servieren würde"

Schaut man nach den Hintergründen, stimmen die Aussagen wohl wenn man sie als Biochemiker betrachtet aber was ist schon eine wissenschaftliche Aussage wert gegen Omas Regeln. Anderseits glaube ich beim filitieren nicht daran, daß man Meeresfische nicht mit Süßwasser spülen darf, warum auch, daß Filet enthält auch bei Meeresfischen kein Salzwasser, dem Tier würden sämtliche Zellen platzen wenn er das Salz nicht raus filtern würde, man kann daher jedes Filet vom Meeresfisch genau so behandeln wie bei einen Süßwasserfisch. Ist Salzwasser nicht eher schlecht beim Einfrieren.
Thorsten Arend wickelt seinen Fisch eng in Klarsichtfolie und ich habe diese Methode einmal bei einer Flugreise (kein Vakuumiergerät) ausprobieren müssen und bin so sehr davon überzeugt, daß ich es nie mehr anders mache. Trockenes Filet auf die Folie 2-3 Drehungen Seiten einschlagen und noch eine Drehung, 6 Stück in einen kleinen Gefrierbeutel und garantiert top Filets ohne Gefrierbrand, schnell und kostengünstig. Zu Hause einen Tag vorher im Kühlschrank zum auftauen.

Mich würden mal andere Meinungen interessieren, auch wenn sie nur auf Gefühl und Geschmack basieren. Macht Ihr Zitrone vor dem Braten auf den Fisch oder danach oder gar nicht, schmeckt Ihr einen Unterschied zwischen fangfrisch und ein Tag alt, wie bekommt Ihr euren Fisch in die Truhe, direkt nach dem Fang oder erst später, wie macht Ihr das mit dem Fisch an Bord an langen Angeltagen. Wartet Ihr in jeden Fall die Lösung der Totenstarre ab oder interessiert die Euch gar nicht. Taut ihr Euren Fisch im Kühlschrank, im kalten oder warmen Wasser oder sogar gar nicht auf? Die unterschiedlichen Kühltruhen würden mich in diesem Zusammenhang nicht interessieren, weil das oft genug besprochen wurde.

Mir ist die Wissenschaft in diesem Thema eigentlich schnuppe, da es um Geschmack geht und jeder mag wohl seinen Fisch unterschiedlich fischig, daher ist doch jede Meinung anders aber jede für sich korrekt.
 
Hallo, Fischfilets zum Gefrieren vorbereiten, immer noch mit Salzwasser gespült und dann trocknen lassen. Sowohl in Stretchfolie gerollt oder auch vakuumiert.
Auftauen über Nacht im Kühlschrank. Säubern, mit Zitrone säuern , panieren und Salzen und Zitronenpfeffer schön goldgelb bis braun braten.

Fisch wird an Bord gekehlt, Lumbs nehmen ich gleich aus. Bei wärmeren Wetter ist Kühlbox top, aber zumindesten mit feuchten Handtüchern abdecken.

Gruß Uwe
 
Also ich finde das durchaus interessant!

Dorsch wird bei mir einen Tag im Kühlschrank gelagert (egal ob aufgetaut oder frisch gefangen), da schmeckt er mir besser!

Fisch wird gleich nach dem Fang filetiert und in den Frost gebracht! Mit Ausnahme von Butt ( den kann man ruhig Mal 1/2 Tage kühl abhängen lassen)

Fisch wird bei mir seit Jahren nur mehr wie von dir beschrieben eingefroren👍

Zitrone muss bei mir nicht auf den Fisch. Nur wenn's zum Rezept passt.
 
Ich wickle auch die Filets einzeln.
2 h ais dem Froster, dann sind sie noch innen gefroren, gleich in die Pfanne. Da bleibt ein Grossteil des Wassers/Saftes im Filet. Aussen wird er knusprig,innen bleibt er glasig u saftig.
 
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Natürlich werden die gefangenen Fische sofort gekehlt.
Und gleich oder zeitnah ausgenommen.
Filets werden entweder in Beißflauten direkt im Boot oder eben nach
Beendigung des Angeltörns geschnippelt.
Spülen mit Salz- oder Süßwasser ?
Wenn ich auf dem Boot filetiere stellt sich die Frage eh nicht ! :wink:
An Land kann´s auch mal Süßwasser sein.
Aber nur kurz spülen !
Was man niemals machen sollte fertige Filets erstmal in einem Eimer mit Süßwasser werfen.
Bleiben die da länger drin, ziehen die Filets Wasser.
Die werden dann unangenehm schrumpelig !
Ob das nun die Qualität beeinträchtigt kann ich nicht mit Sicherheit sagen.
Rein optisch schaut´s aber nicht gut aus !

Säubern, salzen, säuern davon bringt mich kein selbsternannter 17 Sterne Fernseh-Koch ab !
Dann wird paniert und ab in die Friteuse !
Ich laß die Filets recht lang da drin !
Ich mag, grade Seelachs, viel lieber wenn das Fleisch schon etwas trockener ist !

Ja, ja ich weiß !
Die 17 Sterne-Köche stellen mich dafür an die Wand !! :biglaugh:
 
Ja natürlich gekehlt wird bei mir auch gleich. Fisch landet dann in der Wanne und in der ist eine Ladung Seewasser. Die wird regelmäßig gewechselt und die Wanne wird wenn's Heiss / sonnig ist abgedeckt.
Ich Versuche immer den Fisch möglichst sauber zu filetieren. Und wenn möglich wird er gar nicht gespült und kommt gleich in die Folie. Wenn spülen dann nur kurz und mit Seewasser. Ich hab das bisher als beste Methode empfunden.
Und zu Hause wird der Fisch eh oft ohnehin nochmals gesäubert im Rahmen der Zubereitung.
 
Kehlen sofort, abspülen nur kurz, über Nacht auftauen lassen.
Zitrone: kommt auf die Zubereitung an ob vorher oder nachher, aber da schließen wir keine Richtung aus.
Sashimi aus frischem Pollack gart in Zitrone und Chili 24h, frisches Filet auf der Haut gebraten wird meist nach dem Braten gesäuert.

Wir lassen die Filets meist vor dem Einfrieren abhängen. Gesäubert in Kartoffelsäcke gepackt und dann bisschrn hängen lassen, sind danach trocken und Top zum einvakuumieren.
 
Macht Ihr Zitrone vor dem Braten auf den Fisch oder danach oder gar nicht, schmeckt Ihr einen Unterschied zwischen fangfrisch und ein Tag alt, wie bekommt Ihr euren Fisch in die Truhe, direkt nach dem Fang oder erst später, wie macht Ihr das mit dem Fisch an Bord an langen Angeltagen. Wartet Ihr in jeden Fall die Lösung der Totenstarre ab oder interessiert die Euch gar nicht. Taut ihr Euren Fisch im Kühlschrank, im kalten oder warmen Wasser oder sogar gar nicht auf?
- keine Zitrone

- Auf dem Boot haben wir immer gefrorene Wasserflaschen dabei, um die Fische zu kühlen. Nur die Schellfische nehmen wir sofort aus, weil sie so extrem stinken - keine Ahnung, auf welcher Deponie die genascht haben. Das erspare ich mir dann beim Filetieren.
Die Fische werden später filetiert, in Süßwasser kurz gewaschen und in grobmaschigen Wäschesäcken zum Abtropfen aufgehängt, meist so 1-2 Stunden. Um das Wäschenetz kommt noch ein feinmaschiges, damit keine Fliegen an die Filets dran kommen. Das feinmaschige Netz ist nicht stabil genug für die Filets - deshalb 2 Netze.
Nach dem Abtropfen haben wir die Filets früher vakuumiert. Da wir aber seit der 18 Kilo-Regel bei 3 Personen (vorher 20 Kilo und 4 Personen => eine zweite Box) fast auf's Gramm genau 54 Kilo in EINE Coleman-Box kriegen, geht das nur mit Einwickeln in Frischhaltefolie, weil die Filets dann viel dichter liegen. Hat zumindest letztes Jahr super funktioniert.

- Zum Auftauen einfach nur in die Küche legen. Auf keinen Fall in warmem Wasser, da werden die Filets meines Wissens zu matschig.
 
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Gibt das keine Probleme, wenn nicht Jeder separat seine 18kg hat?
 
Danke für die Feedbacks das mit dem Netz habe ich noch nie genutzt, nur meine Begleiter auf der letzten Tour hatten auch son Teil. Werde ich mal auf die Liste schreiben.

@SeeAal60 Es gibt Leute mit eingebauter Kühltruhe im Fahrzeug und im zweiten Fahrzeug sitzen die Personen, egal wie wenn dann 10 Mann neben 180kg Fisch stehen ist die Welt in Ordnung. Blöd ist es zu fliegen und seinen Fisch per Fahrzeug reisen zu lassen, hier wirds teuer.
Eine Familie muss ja auch nicht zwei Boxen mitnehmen
 
Schönes Thema.

Bei uns fängt das Ganze mit der Wahl des Destination an. Das Haus muss direkt am Wasser liegen, das Boot muss in unter 100m erreichbar sein und am Wichtigsten, die Wege zum Fisch müssen unter 30min erreichbar sein, denn wir fahren meistens 2 mal am Tag raus. Das erste Mal nach dem Frühstück so zwischen 9 und 10 Uhr für 4 Stunden, dann geht es wieder rein und der vorhandene Fang wird versorgt. Gefangene Fische kriegen einen upn Dötz und werden gekehlt. Nach dem versorgen des Fangs (je nach Menge filetieren 1 oder 2 Mann, ich enthäute und entferne ALLE Gräten und der Nächste portioniert und vakuumiert, das Abtropfen findet dabei in ehemaligen Pilzkisten statt (sind besser als Zwiebelbeutel etc. da sie nicht so fusseln). Portioniert wird in ca. 400 gr Portionen (nach Augenmaß passte bisher immer, waren immer zwischen 380 und und 440gr). Dann gibts ein Käffchen und ggf. die Reste vom Vortag als Snack. Danach geht es, sofern das Wetter es erlaubt wieder raus für ca. 4 Stunden. Am ersten Tag werden bei der Heimfahrt noch ein/ zwei Zwischenstops auf Makrele oder Pollack gemacht und die gibt es dann neben dem gleichen Procedere wie vorher Abends in der Pfanne. Einfach nur filetiert, wenn Gesabber durchs filetieren vorhanden wird kurz und ausschließlich mit Meerwasser (natürlich nicht das ölige aus dem Hafenbecken) abgespült, gesalzen, mehliert und direkt in die Pfanne dazu gibt es bei Bedarf Stulle mit Brot 😎 es gibt nix Besseres.

Später zu Hause wird der Tiefgefrohrene Fisch wie bei @herrfrick bissel vorher rausgenommen, gesalzen, mehliert und ab in die Pfanne und kurz vorm Servieren noch mit ein paar Spritzer Zitrone beträufelt. Für mich ist DAS, die Lieblingszubereitungsform. Ich finde kaum Restaurants wo mir der Fisch speziell Dorsch besser schmeckt.
 
Kurze Info, die Kartoffelsäcke die wir nehmen sind neu und fusseln null. Die sind Quasi so beschichtet wie gummierte Kescher.
Da bleibt jedes Filet 100% sauber und 10 Kartoffelsäcke leer wiegen nichts, und nehmen kein Platz weg, selbst für Flieger.

@Hexxa
Sashimi aus aufgetautem Fisch habe ich nie probiert, gehen tut es bestimmt. Geschmack usw, keine Ahnung.
Der Fisch üist zwar leicht gegart durch Säure und Schärfe, aber so halb rohen Fisch essen wir dennoch am liebsten so frisch es eben geht
 
Sashimi geht mit aufgetautem Fisch sehr gut, Thunfisch Sashimi im Restaurant war ja auch eingefroren. Es wird auch empfohlen, einmal durchzufrieren, bevor man es roh verzehrt. Bei Dorsch würde ich es auf jeden Fall einmal durchfrieren, bei HB und Pollack muss es nicht sein.
 
Gibt das keine Probleme, wenn nicht Jeder separat seine 18kg hat?
Definitiv nicht. Dann müsste ja jeder eine eigene Kiste haben.
Gewicht der Kiste voll minus Gewicht der Kiste leer (die wissen beim Zoll ziemlich gut, was welche Kiste leer wiegt, vor allem Coleman). Und das, was da an Gewicht rauskommt, durch die Anzahl der Mitfahrer bzw. die, die auf der Bescheinigung der Anlage stehen. Dabei darf dann nicht mehr als 18 rauskommen.
 
Danke für die Feedbacks das mit dem Netz habe ich noch nie genutzt, nur meine Begleiter auf der letzten Tour hatten auch son Teil. Werde ich mal auf die Liste schreiben.

@SeeAal60 Es gibt Leute mit eingebauter Kühltruhe im Fahrzeug und im zweiten Fahrzeug sitzen die Personen, egal wie wenn dann 10 Mann neben 180kg Fisch stehen ist die Welt in Ordnung. Blöd ist es zu fliegen und seinen Fisch per Fahrzeug reisen zu lassen, hier wirds teuer.
Eine Familie muss ja auch nicht zwei Boxen mitnehmen
Seit Jahrzehnten wickel ich die Fillets in Folie,besser geht es nicht.Für die Flieger ist diese Variante sogar platzsparender(meine Meinung ).
 
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