Nachdem wir vier nun wieder zwei Tage zu Hause sind, möchte ich an dieser Stelle noch ein paar Erfahrungen und Eindrücke unserer Tour niederschreiben.
Unterkünfte
Wir waren im Haus Björn untergebracht. Dieses Haus ist zweckmäßig eingerichtet. Nicht mehr und nicht weniger. Einen Geschirrspüler gibt es leider nicht. Möchte man in der Küche für 6 Personen kochen, dann sollte man küchentechnisch gut organisiert sein, da der Platz etwas begrenzt ist. Auch der Esstisch wird bei einer Belegung mit 6 Personen etwas eng, aber es ist durchaus machbar. Wohl fühlt man sich eher mit bis zu 5 Personen. Bei den Betten sollte man wissen, dass sie nicht sehr breit und v.a. nicht sehr lang sind und an Kopf- und Fußende eine überstehende Kante haben. Man kann seine Füße daher nicht über das Fußende hinaus austrecken. Ich mit meinen 1,83 m hatte da noch keine Probleme. Personen über 1,90 hingegen sollten im Vorfeld nachfragen. Mein Kumpel Georg, der über 1,95 ist, schlief daher quer im Doppelbett. Sehr gut fand ich, dass Dusche und Toilette getrennt sind. Beleibtere Zeitgenossen fühlen sich in dem recht kleinen Raum der Toilette aber etwas eingeengt. Die Standardkühltruhe befand sich im Vorraum des Hauses. WLAN hat gut funktioniert. Vor dem Haus befindet sich noch ein Tisch-/Bankkombi zum draußensitzen.
Die Wohnungen im Haupthaus haben wir uns auch angesehen. Diese können mit max. 4 Personen belegt werden, was aber keinesfalls zu empfehlen ist (auch Kingfisher riet uns zum Haus). Für vier Angler ist in meinen Augen das Raumangebot insgesamt zu gering. Angefangen beim Esstisch, der Küche bis hin zum Sofa,... Zu dritt ist es ok, wenngleich die Wohnungen keine Raumwunder sind. Die Einrichtung ist moderner als die von Haus Björn.
Die beiden anderen, angebotenen Häuser konnte ich persönlich nicht besichtigen. Meine Jungs waren aber kurz im Haus Butiken und meinten, dass dieses deutlich mehr Platz bietet. Wie allerdings die Bettensituation ist, kann ich nicht sagen.
Filitierplatz
Das Foto auf der Seite von Kingfisher ist sicherlich in der Zeit der Eröffnung des Camps entstanden. Mittlerweile hat etwas der Zahn der Zeit daran genagt und es sieht insgesamt leider nicht mehr so appetitlich aus, da das Holz aufgrund der anhaltenden Feuchtigkeit angegriffen und zum Teil mit Algen bewachsen ist. Das betrifft aber hauptsächlich die Grundkonstruktion. Der Filitierbereich ist mit Edestahl beschichtet und daher sauber. Ian achtet auch darauf, dass der Platz immer ordentlich hinterlassen wird. Überhaupt achtet er sehr auf Sauberkeit, was auch seinem anderen Gästeklientel geschuldet ist. Am Filitierplatz gibt es ausreichend Wasseranschlüsse, die an Süßwasser angeschlossen sind.
Boote
Ian liegen seine Boote sehr am Herzen. Er achtet daher auf Sauberkeit und ich könnte mir gut vorstellen, dass er auch mal direkter wird, wenn man darauf keine Rücksicht nimmt. Soweit muss es aber nicht kommen, da am Bootsteg ein Schlauch liegt, mit dem man jeden Abend nach Rückkunft das Boot kurz absprizen kann.
Besonders hervorzuheben ist Ians zweistündige Bootseinweisung zu Beginn unseres Aufenthalts. Dabei ist er auch mit uns rausgefahren und hat uns die gefährlichen Ecken rund um das Camp auf den Weg in den Fjord gezeigt. Dort gibt es wirklich viele Ecken, wo man ganz schnell Boot und Motor schrotten kann. Ihr solltet also zumindest mit einem handelsüblichen Kartenplotter gut umgehen können, wenn ihr nach Ringstad fahrt. Bootssprit gab es aktuell für 19 Kronen/Liter.
Invicta
Dieses Boot ist für vier Personen perfekt geeignet. Die hohe Bordwand, das große Führerhaus sowie der 150 PS Motor sind mehr als ausreichend für das Seegebiet.
Antares
Bei guten Bedingungen kann man auf ihr zu viert fischen. Optimale Belegung liegt aber bei drei Personen. Verbaut sind getrennt voneinander Kartenplotter und Echolot. Das aktuell verbaute Lowrance Elite-4 HDI soll laut Ian aber noch durch ein größer dimensioniertes Echolot ersetzt werden.
Quicksilver 605
Gute motorisiertes Boot, das aber in meinen Augen angetelchnisch etwas eingeschränkt ist, da man nur am Heck fischen kann. Bei ordentlich Drift könnte es daher zu dritt schon etwas schwierig werden.
Dolmoy 200
Es ist ein sehr gutes Angelboot mit einer hohen Bordwand. Man kann hinten, in der Mitte (da der Durchgang recht breit ist) und vorne gut fischen. Dieses Boot kann in meinen Augen mit drei Anglern bedenkenlos gebucht werden.
Silver Viking
Diese Boote bieten sehr viel Platz, es gibt keine störenden Aufbauten, jedoch eine niedrigere Bordwand und angeln im Sitzen ist Pflicht. Ich persönlich fische sehr gerne mit Booten dieser Art. Optimalbelegung liegt bei zwei Personen. Sie sind aber nur mit 30 PS Motoren ausgestattet, da Ian auch für jüngere Angler Boote anbieten möchte. Im näheren Umfeld der Anlage und bei guten Bedingungen sind diese gut einsetzbar, sollte es etwas kabbeliger oder nass von oben werden, dann sicherlich nur bedingt.
Gastgeber
Ian und seine Frau sind nette Gastgeber, die uns gegenüber immer ein offenes Ohr hatten. Man muss aber wissen, dass die Angeltouristen in Ringstad nur ein Teil der Gäste ausmachen. Es kommen viele andere Besucher, die entweder nur zum Essen kommen oder Touren mit Ian machen. Das ist sicherlich ein Grund dafür, dass Ian auf Sauberkeit achtet und um Einhaltung der Nachtruhe ab 23:00 Uhr bittet. Er hat aber kein Problem damit, wenn man erst nachts um vier mit dem Boot reinkommt und dann seinen Fisch noch filitiert. Man sollte aber leise sein, da sich direkt neben dem Filitierplatz die Wohnungen befinden. Wenn ihr also während Eures Angelurlaubs mal gerne einen über den Durst trinkt und auch mal lauter feiern wollt, dann ist es ggf. geschickter dafür ein anderes Camp zu wählen.
Angeln
Wir sind Angler, die lieber leicht als schwer fischen. Dementsprechend fischen wir auch in der Regel ohne Beifänger. Da die Fischgrößen dort oben recht ordentlich sind, würde ich die Finger von Kaufpaternostern mit mehreren Beifängern lassen. Maximal ein Mack und gut ists. Ich persönlich fischte zu 90 Prozent mit meiner Jerke mit Ködern bis 150 Gramm. Da wir einen Driftsack nutzen, gab es da keine Problemne. Zum Einsatz kamen die kleinen Cutbait, die großen Schroybergummis (hier v.a. das Sandaalmodell) sowie diverse Ronz. Speedpilken machte ich mit einer 20/30 lbs Cmbo mit einer kleinen Multi mit hoher Übersetzung. Meine 30/50Lbs Kombi kam nur sehr wenig zum Einsatz. Beim Speedpilken verwendete ich Speedys bis 150 Gramm mit Einzelhaken.
Wo was gefangen wurde seht ihr auf folgender Karte:
https://kart.gulesider.no/m/OKYjY