Upcycling von Altglas und Altholz während der Pandemie

Loup de mer

nicht Herr noch Knecht
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22 Juli 2007
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2.567
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Güstrow
Moin,

es passt zwar nicht so richtig zum Thema Angeln in Norwegen, hat aber durchaus mit dem gemütlichen Zusammensein mit Angelfreunden beim Bier zu tun.
Letztes Jahr sah ich "im Vorbeigehen" mal so eine Art von Lampe und dachte mir gleich, "sowas baust du dir auch für deine Grillecke".
Also erst mal das Leergut besorgt - hat Spaß gemacht, die Buddeln von innen zu "reinigen" :zwinker:.
Danach die Böden abgetrennt. Das habe ich mit einem herkömmlichen Glasschneider*** hinbekommen. Man braucht zusätzlich einen Topf kochendes Wasser und einen Topf Eiswasser.
Die Bruchkanten kriegt man dann recht fix fast zu "Handschmeichlern" umgearbeitet. Ich habe dazu einen alten, im Wasserbad laufenden Schleifstein benutzt.

Der verwendete Buchenast ist gut 2 Meter lang und hatte sich letztes Jahr beim Pilzesammeln unter meinem Auto verfangen. Den also zugesägt, entrindet, getrocknet, gegen Würmer behandelt und weiß gestrichen...

Das Kabel ist so´n textilummanteltes wie früher am Bügeleisen von Oma - gibt´s heute in vielen Farben z.B. bei Ebay...

Und heute bin ich fertig geworden...
1619798172649.png

1619798667784.png
... und warte, dass man sich mal wieder mit Freunden und Familie zum Grillen treffen darf :a015:

*** das Abschneiden der Flaschenböden war mit Abstand der schwierigste Arbeitsgang bei der Lampe. Besonders Flaschen mit viereckigem Querschnitt kriegen in den allermeisten Fällen Risse, wo sie nicht sein sollen. Man muss sich da alle Buddeln wirklich genau angucken - am besten sind runde Flaschen mit gleichmäßig dünnem Boden.

Wenn Interesse besteht, lade ich gern noch ein paar detailfotos hoch und beantworte eure Fragen :a010:.
 
Geile Sache - wünsche frohe Pichelrunden unter schönem Licht!
 
Super cool, ich lag hier gestern echt und hab darüber gegrübelt wie ich die Böden von alten Glasflaschen abbekomme. Heute guck ich hier rein und lese deinen Bericht... Ich wollte allerdings etwas für Erdbeeren bauen. Würde mich freuen wenn du ein paar Details von der Glasbearbeitung einstellen würdest. Hab mich gefragt ob man auch rein bohren kann...
 
Moin,

es passt zwar nicht so richtig zum Thema Angeln in Norwegen, hat aber durchaus mit dem gemütlichen Zusammensein mit Angelfreunden beim Bier zu tun.
Letztes Jahr sah ich "im Vorbeigehen" mal so eine Art von Lampe und dachte mir gleich, "sowas baust du dir auch für deine Grillecke".
Also erst mal das Leergut besorgt - hat Spaß gemacht, die Buddeln von innen zu "reinigen" :zwinker:.
Danach die Böden abgetrennt. Das habe ich mit einem herkömmlichen Glasschneider*** hinbekommen. Man braucht zusätzlich einen Topf kochendes Wasser und einen Topf Eiswasser.
Die Bruchkanten kriegt man dann recht fix fast zu "Handschmeichlern" umgearbeitet. Ich habe dazu einen alten, im Wasserbad laufenden Schleifstein benutzt.

Der verwendete Buchenast ist gut 2 Meter lang und hatte sich letztes Jahr beim Pilzesammeln unter meinem Auto verfangen. Den also zugesägt, entrindet, getrocknet, gegen Würmer behandelt und weiß gestrichen...

Das Kabel ist so´n textilummanteltes wie früher am Bügeleisen von Oma - gibt´s heute in vielen Farben z.B. bei Ebay...

Und heute bin ich fertig geworden...
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Anhang anzeigen 177642
... und warte, dass man sich mal wieder mit Freunden und Familie zum Grillen treffen darf :a015:

*** das Abschneiden der Flaschenböden war mit Abstand der schwierigste Arbeitsgang bei der Lampe. Besonders Flaschen mit viereckigem Querschnitt kriegen in den allermeisten Fällen Risse, wo sie nicht sein sollen. Man muss sich da alle Buddeln wirklich genau angucken - am besten sind runde Flaschen mit gleichmäßig dünnem Boden.

Wenn Interesse besteht, lade ich gern noch ein paar detailfotos hoch und beantworte eure Fragen :a010:.
coole idee.
wenn du hilfe beim bei der entleerung der glaskörper prauchst melde dich bitte bei mir, ich würde mich aufopfern :a010: :a055:
 
wenn du hilfe beim bei der entleerung der glaskörper prauchst melde dich bitte bei mir, ich würde mich aufopfern :a010:
Man kann ja verschiedene Themenleuchten gestalten. Bei meiner Gin-Lampe brauchte ich z.B. THT als Verdünner (Thomas Henry Tonic) :biglaugh:.
Geht aber natürlich auch mit Whisky, Wein... alten Holzspeichen-Wagenrädern, Pferdedeichseln, alten Balken, unbesäumten Brettern... etc...

... Ich wollte allerdings etwas für Erdbeeren bauen. Würde mich freuen wenn du ein paar Details von der Glasbearbeitung einstellen würdest. Hab mich gefragt ob man auch rein bohren kann...
Bei "etwas für Erdbeeren" stelle ich mir ein hohes rundes Gefäß mit großem Durchmesser vor, in dessen Seitenwände einige bis viele Löcher von ca. 40...50mm Durchmesser gebohrt sind... Liege ich da richtig?
Aber zu deiner Frage nach dem Abtrennen der Flaschenböden:
Im Onlinehandel gibt es ja massig solche Vorrichtungen, um Flaschen horizontal zu schneiden. Die finde ich aber Quatsch weil man damit nur runde Flaschen schneiden kann. Deshalb habe ich mir einfach meinen Glasschneider in der gewünnschten Höhe über meiner Werkbank eingespannt und nutze nun die Werkbank als Anschlag für den Flaschenboden. Hier ein paar Fotos:
Detailaufnahme des eingespannten Glasschneiders an einem abgetrennten Flaschenboden:
1619858665713.png

hier etwas übersichtlicher:
1619858924344.png

und hier nochmal von oben:
1619859018673.png

Und auf diese Art ist es auch egal, ob die Flasche rund, eckig oder oval ist.
Auf dem letzten Bild sieht man gut, wie sehr der Flaschenboden gerissen ist. Ursache dafür war, dass ich über ein Relief auf der Flasche einfach versucht habe "drüberzuschneiden". Sieht man hier nochmal gut von der Seite: der rechte, weiße Flaschenboden ist es:
1619859527932.png
Und bei der blauen Flasche links (Gin Mare) sieht man gut, dass der Flaschenboden aus Designgründen schon sehr "unförmig" ist und ein tiefes Abschneiden nicht zulässt.
Soweit das.
Was beim Glasschneiden noch sehr wichtig ist, ist, dass der Glasschneider vor jedem Schnitt geölt wird (Schneidöl, Ballistol, Petroleum...) und, dass das Werkstück nach dem Anschneiden zügig gebrochen werden muss weil sonst der Riss wieder "verheilt". Sind alles Dinge, die ich mir angelesen haben und vorher auch nicht wusste.
Außerdem ist ganz wichtig, dass der Schnitt vollständig aber nicht doppelt ausgeführt wird - da ist also volle Konzentration angesagt, und natürlich Training!
Damit die Flasche dann nach dem Schnitt ihren Boden auch verliert, braucht man starke Temperaturwechsel (Klopfen hilft nicht). Dazu habe ich mir auf einem E-Kocher Wasser siedend heiß gemacht und gleich daneben einen Topf mit Eiswasser hingestellt.
Nach dem Schnitt kommt die Buddel dann (ohne Deckel oder Korken!!!) locker für eine Minute ins kochende Wasser und man hört vllt. schon ein Knacken. Danach ~1min ins eiskalte Wasser und es knackt weiter... Flasche mal leicht anheben... wenn der Boden noch dran ist, wieder ab damit ins siedende Wasser... das sollte dann reichen, dass die Buddel den Boden unter den Füßen verliert :zwinker:.

Nun haben wir aber noch scharfkantiges Glas und das muss geschliffen werden. Man mag es kaum glauben, aber das geht recht gut.
Ich habe einen alten im Wasserbad laufenden Schleifstein, mit dem ich gute Erfahrungen gemacht habe. Man kann aber auch normale Banksteine verwenden, Sensenwetzsteine oder wasserferstes SIC-Schleifpapier oder Diamant... ... die Körnung entscheidet letztendlich über die Feinheit - man kann es bis zur Politur treiben.

Mehr fällt mir dazu jetzt nicht ein - falls noch Fragen sind - her damit!
 
Super cool, ich lag hier gestern echt und hab darüber gegrübelt wie ich die Böden von alten Glasflaschen abbekomme. Heute guck ich hier rein und lese deinen Bericht... Ich wollte allerdings etwas für Erdbeeren bauen. Würde mich freuen wenn du ein paar Details von der Glasbearbeitung einstellen würdest. Hab mich gefragt ob man auch rein bohren kann...
 
@heiko.bluhm -> Umso besser, wenn es auch drinnen in´s Ambiente passt wie bei deinem mediterranen Putz :a020:. Und die Holde muss natürlich auch immer mitspielen :zwinker:.
 
Moin,

es passt zwar nicht so richtig zum Thema Angeln in Norwegen, hat aber durchaus mit dem gemütlichen Zusammensein mit Angelfreunden beim Bier zu tun.
Letztes Jahr sah ich "im Vorbeigehen" mal so eine Art von Lampe und dachte mir gleich, "sowas baust du dir auch für deine Grillecke".
Also erst mal das Leergut besorgt - hat Spaß gemacht, die Buddeln von innen zu "reinigen" :zwinker:.
Danach die Böden abgetrennt. Das habe ich mit einem herkömmlichen Glasschneider*** hinbekommen. Man braucht zusätzlich einen Topf kochendes Wasser und einen Topf Eiswasser.
Die Bruchkanten kriegt man dann recht fix fast zu "Handschmeichlern" umgearbeitet. Ich habe dazu einen alten, im Wasserbad laufenden Schleifstein benutzt.

Der verwendete Buchenast ist gut 2 Meter lang und hatte sich letztes Jahr beim Pilzesammeln unter meinem Auto verfangen. Den also zugesägt, entrindet, getrocknet, gegen Würmer behandelt und weiß gestrichen...

Das Kabel ist so´n textilummanteltes wie früher am Bügeleisen von Oma - gibt´s heute in vielen Farben z.B. bei Ebay...

Und heute bin ich fertig geworden...
Anhang anzeigen 177641

Anhang anzeigen 177642
... und warte, dass man sich mal wieder mit Freunden und Familie zum Grillen treffen darf :a015:

*** das Abschneiden der Flaschenböden war mit Abstand der schwierigste Arbeitsgang bei der Lampe. Besonders Flaschen mit viereckigem Querschnitt kriegen in den allermeisten Fällen Risse, wo sie nicht sein sollen. Man muss sich da alle Buddeln wirklich genau angucken - am besten sind runde Flaschen mit gleichmäßig dünnem Boden.

Wenn Interesse besteht, lade ich gern noch ein paar detailfotos hoch und beantworte eure Fragen :a010:.
Moin!

Das sieht ja echt klasse aus! Ich würde mal sagen das ist ein gelungenes Upcycling. Welches Mittel hast du gegen die Würmer benutzt?
 
sind die Hölzer denn wurmifiziert?

ich würd mir ja keine Giftlampe übern Esszimmertisch hängen - und wenn da mal Mehl rausfällt brauchst nicht pfeffern! :biglaugh:
 
So nen Kleinigkeiten lege ich für ein paar Wochen in den Heizungsraum und ende Gelände für die Würmer.
 
Moin!

Das sieht ja echt klasse aus! Ich würde mal sagen das ist ein gelungenes Upcycling. Welches Mittel hast du gegen die Würmer benutzt?
Den Pfahl hätte ich ordentlich mit Wasser und Kernseife abgebürstet. Da kriegt, sofern da, jeder Holzwurm den Dünnpfiff und scheidet dahin. Diese Chemieholzmittelchen würd ich mir nie ins Haus holen. Warum, kann jeder sich selbst einlesen bezüglich Holzschutzmittel in Innenräumen. Div. Holz mit schwarzer Folie eingepackt in die Sonne gestellt, vernichtet jegliches darin anwesende Eiweiß, sprich Käfer Wurm und Ei.
 
Den Pfahl hätte ich ordentlich mit Wasser und Kernseife abgebürstet. Da kriegt, sofern da, jeder Holzwurm den Dünnpfiff und scheidet dahin. Diese Chemieholzmittelchen würd ich mir nie ins Haus holen. Warum, kann jeder sich selbst einlesen bezüglich Holzschutzmittel in Innenräumen. Div. Holz mit schwarzer Folie eingepackt in die Sonne gestellt, vernichtet jegliches darin anwesende Eiweiß, sprich Käfer Wurm und Ei.
Danke für die Tipps! - wieder was gelernt und nicht umsonst aufgestanden! :biglaugh:
 
wieder was gelernt und nicht umsonst aufgestanden!
und weiter geht´s mit dem lernen...
Dass man dem Holzwurm mit diversen nichtchemischen Mitteln wie Hitze oder Trockenheit den Garaus machen kann, steht außer Frage.
Unter Umständen siedelt er ich aber gerne wieder an - gerade im Außenbereich wo es nicht zu trocken ist. Nachzulesen hier - besonders in diesem Abschnitt.
Daher entschied ich mich, mein ohnehin vorhandenes pöses, pöses chemisches Mittel im Außenbereich anzuwenden... :biglaugh:
 
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