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Unterschiede Ringe Alconite / SIC / Torzite in der Praxis ... ?

Jockey

Stammnaffe
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Moinsen
Bin gerade auf ein paar Videos von Fuji gestoßen, die den Qualitätsunterschied der Torzite-Ringe im Gegensatz zum klassischen SIC - Ring zeigen.
In der Demo sieht das natürlich alles ganz erheblich aus - zumindest mit Mono-Schnüren.

Nun meine Frage : Wie ist denn der Unterschied in der Praxis zu bewerten ?
Macht sich a.) die Gewichtsersparnis wirklich so bemerkbar ? und b.) rechtfertigt der Vorteil die Preissteigerung von einigen 100% ?

 
Es kommt immer darauf an was man will. In der Kategorie Norwegen ist die Gewichts Ersparnis in meinen Augen zu vernachlässigen. Im Spinnruten Bereich, sollte man das aber schon beachten. Dort ist aber auch der Blank bzw die Aktion der Rute entscheidet, bei einer parabolischen Crankbait/Wobblerrute spielt das Rückstellvermögen keine so große Rolle wie z.B. bei einer Gummifischrute. Und am Ende ist es in meinen Augen auch immer eine Frage der Verhältnismäßigkeit, auf einen 50€ Blank würde ich keine ü100€ Ringe bauen. Was die Materialhärte/glätte bin ich der Meinung, dass da auch ein Zirkonium Ring durchaus reicht.
 
Oberflächenhärte/glätte sind ja nicht die einzigen Faktoren die z.B. die Wurfweite beeinflussen.
 
Die Frage ist ja - WO fängt man mit der höchsten Qualität des Materials an ?

Die beste Rute nützt nix mit schlechter Rolle --- Top- Rolle an schlechter Rute ist auch doof --- minderwertige Ringe an Top-Rute bringen auch nix --- und dann erst die Schnur ....
Es wird die Mischung aus Allem sein, was den meisten Sinn ergibt.

Aber wo liegt prozentual die Wertigkeit der Einzelnen Komponenten ?

Negatives Beispiel ist ein Bekannter von mir - er fischt eine 400€ Sportex-Rute mit einer 460er Slammer - paßt für mich nicht zusammen - er liebt es :a0155:
 
Da gebe ich dir grundsätzlich Recht. Es muss schon alles zusammen passen. Wo jeder seine Grenze setzt muss man für sich selbst entscheiden. Bei mir sind die Ringe eigentlich immer unter dem Preis des Blanks, da der in meinen Augen wichtger ist.
 
mecklenburg38 hat es schon auf einen guten Nenner gebracht :a020:.
Auf schweren Norwegenruten ist ein Torzite-Ring schlicht übertrieben, die Vorteile in Gewicht und Reibungwiderstand (auch bei Gefechtschnüren) gegenüber SIC und Alconite sind dort schlicht so marginal, das sich in meinen Augen der Mehrpreis der Torzite nicht wirklich lohnt:abgelehnt:.
Je leichter eine Rute ist, je niedriger ihr WG umso mehr Vorteile bringen leichte Ringe mit niedrigem Reibungswerten, denn letztendlich sind Ringe an der Rute "totes Gewicht", dass die Rückstellung der Rute verlangsamt und je niedriger die geworfenen Gewichte und damit der Impuls (Impuls= Masse x Geschwindigkeit) der Köder im Wurf, umso wichtiger wird der niedrige Reibungswert der Ringe.
Wieviel man bereit ist, selber dafür auszugeben, ist eine persönliche Entscheidung. Letztendlich ist es wie bei jedem anderen Sportgerät (oder auch elektronischem/optischen "Spielzeug") , dass man für eine Verbesserung der Performance im Top-Level von vielleicht 3 % eben nicht diese 3% mehr zahlen muss sondern evtl. 200-300% mehr!:genau:
 
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Aber wo liegt prozentual die Wertigkeit der Einzelnen Komponenten ?

Negatives Beispiel ist ein Bekannter von mir - er fischt eine 400€ Sportex-Rute mit einer 460er Slammer - paßt für mich nicht zusammen - er liebt es :a0155:
Dein Negativbeispiel ist eigentlich keins, denn du vergleichst da vieles, aber nicht unbedingt Materialqualität.
Wie bei allen Dingen im Leben muss man wichten, was muss höchste Qualität haben und was kann man zur Not auch mal ändern/wechseln.
Beispiel Haus: Der Rohbau muss/sollte eigenen höchsten Anforderungen genügen, der Innenausbau ist nichts für die Ewigkeit.

Bei einer Rute spielen Einsatz-Ort und -Häufigkeit eine wichtige Rolle, die auch entscheidenden Einfluss auf die Haltbarkeit haben. Gewicht der Einzelkomponente sollte immer zueinander passen und damit fällt ab mittelschweren Ruten der Vorteil der Torzite nicht mehr ins Gewicht, ...quasi "Perlen vor die Säue".
Wer das aber gerne so haben möchte, weil er es toll findet, wird nur damit glücklich und die Prioritäten sind klar. :wink:
 
Torzite-Ringe an Norwegenruten zu verbauen halte ich für Verschwendung.
es gibt da bessere Alternativen die auch ihre Aufgaben erfüllen.

ich habe Torzite-Ringe nur an hochwertige Spinnruten auf Zander und Co.

aber jeder so wie er mag.
 
... aber jeder so wie er mag.
Ist ja auch richtig so.
Und gerade dass ist das Schöne am selbst bauen - jeder nach seiner Facon.
Ich habe mich zB in die SeaGuide- Ringe verliebt . Da kommt für mich kein Fuji mit.
Und dem Nächsten geht es genau andersherum. Gut so !!!
 
Gehe ich recht in der Annahme, dass Torzite ein Kunstwort ist, dass erfunden wurde, um keramische Ringeinlagen wieder zu hypen?
Kann man irgendwo die Materialeigenschaften wie Härte, Dichte, Wärmeleitfähigkeit... nachlesen.

Versteht mich bitte nicht falsch - ich will nicht motzen sondern bin bloß neugierig.
(Es gab auch mal eine Zeit, als verchromte Ringe ohne Ringeinlagen als das Nonplusultra in Mode kamen)
 
Man muss hier vorsichtig sein, SIC ist zb nicht gleich SIC. Fuji SIC Ringe haben eine super Qualität, sind sauber geschliffen und dadurch leise und schnurschonend. Diverse NoName SIC Ringe (oder auch einige "Hausmarken") haben eine miese Qualität (uneben geschliffen, teilweise sogar mit Kleber zusammengepanscht) und verursachen daher teils hohen Abrieb der Schnur und haben dadurch auch eine hohe Geräuschentwicklung. Einem NoName SIC würde ich immer einen Fuji Alconite vorziehen, wenn man nicht SEHR genau weis, welche Güteklasse der Ring wirklich hat. Schaut euch mal die Oberfläche eines Fuji SiC und die Oberfläche eines "billig"-SiC unter einem Mikroskop an, das sind zwei komplett verschiedene Dinge ;-)

Das macht Threads wie diesen auch etwas gefährlich, denn der eine schreibt "SiC ist laut und macht die Schnur kaputt", relevant wäre aber zu wissen welche Marke... wäre fast so wie "Schwarze Angelrollen sind besser als Silberne" :-)
 
Auch schon bei der Form des Schliffs gibt es grosse Unterscheide zwischen "NoName-SICs" und Marken-Ringen wie Fuji oder Seaguide.
Bei NoName-SICs ist die Innenfläche meist nur planparallel geschliffen bei gute Marken-Ringen ist sie gewölbt geschliffen.
Schaut euch mal die Oberfläche eines Fuji SiC und die Oberfläche eines "billig"-SiC unter einem Mikroskop an, das sind zwei komplett verschiedene Dinge ;-)
Dazu braucht es noch nicht mal ein Mikroskop auch wenn man seine eigene Digitalkamera mal ein wenig ausquetscht, sieht man schon Unterschiede. Das sind Bilder die ich mal bei mir daheim gemacht habe

Dieses Bild zeigt einen NoName-SIC
NoNameSic.jpg


Und dieses zeigt einen Fuji SIC
Fuji SIC .jpg

Alleine an der "Körnigkeit" der Spiegelung/Reflexe auf dem NoName kann man gut erahnen, dass die Oberflächenglätte nicht dem entspricht, was der Fuji leistet.
 
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