Hallo alle zusammen!
Ich war mit zwei langjährigen Kumpels im September auch im Gebiet des Trondheimfjords zu Gast. Genauer gesagt in der Anlage Utsikten Fiskeferie A S. Der Betreiber nennt sich Björn, mehr ist uns nicht bekannt. Über die Anlage im Allgemeinen, die Boote, die Unterkunft (wir waren im Haus 7) das Filitierhaus und die Gefriermöglichkeiten kann ich nichts negatives sagen. Es war alles sauber, funktionell und erfüllte seinen Zweck. Was die Angelei anbetrifft, diese war sehr "durchwachsen". Hätten wir nicht von einem anderen Team, wenige Tage vor Abreise, den absoluten Tipp bekommen, es wäre wohl nichts mit den 20Kg Filet geworden. Soweit so gut! Was mich hauptsächlich bewegt, meine Meinung hier zum Besten zu geben ist die, dass wir (insbesondere ich, der die finanziellen Dinge im Vorfeld und noch lange danach zu klären hatte) ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht haben. Vertragsgemäß überwie ich im Juli 2018 3000 NOK an die o.g. Firma. Wochen vergingen, es gab kein Feedback, ob das Geld angekommen war. Einer von uns drein, schrieb mehrere eMails die zunächst unbeantwortet blieben. Irgendwann kam dann die erlösende Antwort, die uns den Eingang des Geldes bestätigte. Da waren wir erstmal beruhigt. Die Monate vergingen und es wurde Juli 2019, Zeit die Restzahlung von 7800 NOK zu überweisen. Mit der Erfahrung vom Vorjahr, begann unsere Initiative, zur Nachforschung des Geldeingangs, bereits nach ein ca. einer Woche. Wieder herrsche mind. eine Woche Funkstille. Es folgten weitere eMails. Dann kam der Hammer!!! Der Vermieter (wie wir später im Camp erfuhren, war es der Björn) bzw. eine "Evy" antwortete uns, dass das Geld nicht angekommen war. Ich hatte alle Bankdaten, identisch der Anzahlung getätigt. Es kam auch kein Geld zurück auf mein Konto, dass mir gesagt hätte, dass die Überweisung nicht zustellbar gewesen wäre. Mittlerweile war es 2-3 Tage vor Abreise. Ich hatte inzwischen der Firma Utsikten Fiskeferie A S sämtliche Detail-Ausdrucke von meinem Kontoauszug, als PDF-Anhang geschickt. Wir fuhren auf Verdacht los, die Kontoauszüge als Beweis im Gepäck. Wir waren uns im Klaren, dass wenn wir Pech haben, die Unterkunft nicht für uns zur Verfügung stand. Aber die Kommunikation mit dem Vermieter war der absolute Sch... . Er oder die Evy antworteten immer gar nicht oder sehr, sehr spät. Wie gesagt, wir fuhren auf Verdacht los.
Während unserer Anreise, erhielt ich eine eMail von Utsikten ... , wo mir mitgeteilt wurde, dass zwar die Restzahlung (Juli 2019) eingegangen ist, die Anzahlung von Juli 2018 jedoch angeblich fehlt. Desweiteren teilte man uns mit, dass falls wir Zweifel hätten, uns gerne an die Hausbank von Utsikten ... (Hemne Sparebanken) auf Hitra, bei einer Hanne Karlsnes hinwenden könnten. Das taten wir auch. Am Anreisetag zwar nicht, da hatte die Bank bereits geschlossen, aber sofort am nächsten Tag, um 09:00 Uhr, zur Eröffnung der Filiale, standen wir dort auf der Matte. Zu diesem Zeitpunkt wollten wir eigentlich auf dem Wasser sein.
Wir wollten gerne die o.g. Dame sprechen. Die Dame an der Info, teilte uns jedoch mit (vielleicht zur Eigensicherung?, dass die Hanne Karlsnes in einer anderen Filiale auf Hitra arbeitet. Egal, wir berichteten von unserem Problem. Nach einiger Zeit und sorgenvoller Mine, teilte sie uns mit, dass zwar eine Summe in Höhe von 3000 NOK auf das Konto von Utsikten .... eingegangen ist, jedoch stammte das Geld angeblich nicht von meinem Konto und war angeblich auch nicht mit meinem Namen identisch, als Auftraggeber. Somit mussten wir als erstmal davon ausgehen, dass der Vermieter möglicherweise wirklich nicht die Anzahlung erhalten hat. Ich hob 3000 NOK vom Geldautomaten der Bank ab, um diese Summe dem Vermieter in Bar auszuhändigen. Das war der Plan. Noch zu Hause in Deutschland hatte ich mich bei meiner Bank erkundigt, was ich tun könnte. Man empfahl mir einen Nachforschungsauftrag (mit 40€ Kostenpflichtig) in Auftrag zu geben. Dieser Nachforschungsauftrag sollte herausfinden, wo mein Geld geblieben ist, und den Empfänger auffordern, das Geld zurück zu zahlen. Tut er dies nicht, so bliebe mir angeblich nur noch der Zivilklageweg. Die Bank hätte angeblich dann nichts mehr damit zu tun. (Ich sehe das zwar etwas anders, denn schließlich verlangt meine Bank für eine Auslandsüberweisung, in ein nicht Euroland, 12,50 € Bearbeitungsgebühr. Von dem Moment, wo ich am heimischen PC auf den "Senden-Button" drücke und somit die Überweisung auslöse, habe ich doch gar keinen Einfluss mehr, wie und wohin das Geld fließt, vorausgesetzt, ich habe die richtigen Daten eingegeben.)
Egal, diese Recherche musste erst einmal noch warten. Übrigens, als wir ankamen, war niemand da. Die Tür der Unterkunft war unverschlossen und der Schlüssel lag auf dem Tisch. Es erfolgte keine Einweisung bezügl. des Bootes, keine Bestandsaufnahme, dass alles im Haus vollständig und unbeschädigt war, aber in der Hausordnung, stand drin, dass wir für alles haften, was beschädigt oder verlustig nach vor oder nach der Abreise wäre.
Am letzten Abend vor der Abreise erschien dann Björn das erste mal in unserem Haus, weil er uns die entsprechenden Zollformalitäten vorbei brachte. Ihr wist, dass Thema 20 Kg Filet, welches man ausführen darf, wenn man in einem zertifizierten Camp zu Gast war.
Nun, ich übergab ihm das Bargeld und wir baten ihm, uns dies formlos, auf einem Zettel schriftlich zu bestätigen. Dies machte er anstandslos. Allg. gesagt, hatte ich eigendlich einen guten Eindruck von Björn. Aber man kann in keinen Menschen reinschauen. Ich teilte ihm auch mit, dass wenn ich wieder zu Hause bin, sofort den o.g. Nachforschungsauftrag bei meiner Bank, in Auftrag geben würde, denn schlielich war ja das Geld nicht zurück überwiesen worden.
Da kam eine Reaktion von Björn, die ich nicht ganz verstand, er sagte mit sorgenvollem Gesichtsausdruck, "... ist nicht zurück gekommen???".
Was meint er denn wohl, warum ich dieses ganze Theater hier durchführe, wenn ich das Geld wieder wegen nicht zustellbarkeit zurückbekommen hätte, dann wäre doch alles i.O.
Naja, egal! Wir fuhren am nächsten Morgen wieder in Richtung Heimat. Wieder Mitte September diesen Jahres in Deutschland angekommen, reichte ich den o.g. Auftrag bei meiner Bank ein.
Eigentlich sagte man, dass diese Recherche etwa zwei Wochen dauern sollte. Ich wartete vier Wochen und geschah nichts. Auf Nachfrage teilte man mir mit, dass es 2-4 Wochen dauern könnte. Als ich drauf hinwies, dass auch bereits vier Wochen verstrichen sind, gab man mir zu verstehen, dass das alles auch immer davon abhängt, wie die Empfängerbank und der Empfänger regagieren. Ok, als weiter warten und nicht mehr nachfrgen. Man werde sich bei mir melden.
Da mir das alles irgendwie komisch vorkam, suchte ich im Internet noch einmal die Hausbank von Utsikten ... und schrieb eine entsprechende eMail.
Wie üblich, erhielt ich zuerst eine autom. Rückantwort die ankündigte, dass ich bald eine ausführliche Antwort erhalten würde. Nach etwa 1- 1 1/2 Woche später erhielt ich eine Antwort von der "Hanne Karlsnes", die sehr positiv klang. Sie teilte mir mit, dass sie sich noch einmal, ein bisschen mit dem Thema beschäftigt hatte und zu dem Ergebnis kam, dass meine Überweisung bei Utsikten .... eingegangen war. Sie stellte mir sogar ein PDF-Dokument zur Verfügung, aus dem zu entnehmen war, dass meine Überweisung (mit meinem Namen und meiner Kontonummer ersichtlich) am 13.07.2018 überwiesen wurde. Das Geld ging nicht direkt zum Empfänger, sonders erst zur Bayrischen Landesbank, dann zur Danske Bank und von dort aus am 23.07. 2018 auf das Empfängerkonto von Utsikten ....
Alles mit Datum und Stempel versehen. Das war der Hammer, das war der Beweis, den ich benötigte.
Hanne Karlsnes schrieb desweiteren, dass sie die Firma Utsikten Fiskeferie A S kontaktieren und mitteilen wollte, dass ich alles korrekt und erfolgreich überwiesen hatte.
Wer nun wie ich dachte, dass von Utsikten ... die Rücküberweisung veranlasst wurde, wurde erneut enttäuscht. Nachdem ich ja wusste, dass bei dieser Auslandsüberweisung schon mal 10 Tage vergehen können, wartete ich etwas zwei Wochen. Nichts geschah auf meinem Konto.
Ich schrieb abermals eine eMail an Utsikten .... und hängte das o.g.PDF-Dokument mit an. Damit Utsikten keinen Grund für weitere Verzögerungen haben sollte, schickte ich sichersheitshalber auch gleich noch einmal meine Bankverbindung mit. Wieder vergingen einige Tage, bis die Evy antwortete. Ja, die Bank hätte sie kontaktiert. Sie schrieb, natürlich werden sie das Geld zurück überweisen. Man hoffe, dass ich das Geld so schnell wie möglich auf meinem Konto haben werde. Das klang ja erstmal wieder hoffnungsvoll. Aber, wieder vergingen drei - vier Wochen und nichts geschah. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich ganz schön vera.... werde. Worte und Taten lagen meilenweit auseinander. Mittlerweile hatten wir es November 2019. Ich schrieb letztmalig eine Mail, in der ich mitteilte, dass alle Worte gesagt sind und ich den Eindruck habe, Utsikten ... will nicht zahlen. Deshalb warte ich noch ein letztes mal bis einschl. Freitag den 22.11.19. Sollte bis dahin das Geld nicht auf meinem Konto sein, dann werde ich den Montag darauf, den folgerichtig nächsten Schritt einleiten. Bis Freitag geschah wieder nichts. Jetzt diesen Montag (25.11.2019) erhielt ich wieder von Evy eine eMail, wo sie mir mitteilte, dass die Überweisung auf mein Konto veranlasst wurde. Sollte ich in dieser Woche das Geld nicht haben, dann sollte ich es ihr wissen lassen. Und jetzt geschah das große Wunder. Am gleichen Tag (Montag) Nachmittags, schaute ich abermals auf mein Konto und...
295 € waren von Utsikten .... über die Bundesbank auf mein Konto eingegangen. Nach so langer Zeit. Ich glaubte fast nicht was ich da sah. Ende gut - alles gut.
Uns drei braucht keiner mehr was von Utsikten Fiskeferie A S erzählen. Für uns ist dieses Camp für immer Geschichte. Auch wenn ihr solch eine Erfahrung dort nicht gemacht habt, könnt ihr euch sicherlich in uns reinversetzten. Dieser lange Roman hat zwar nichts mit Angeln zu tun, aber ich finde, auch solch eine Erfahrung darf man einmal kund tun. Die unter euch, die bereits mehrmals bei Björn zu Gast waren und bessere Erfahrungen gemacht haben, wird es nicht abschrecken und soll es auch nicht. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen. Für uns drei heisst es - Einmal und nie wieder!
Dies war die erste Erfahrung dieser Art, in meiner zehnten Norwegentour. Ich hoffe, weitere wird es diesbezüglich nicht geben.
Ich wünsche Euch alles Gute und das ihr von sowas verschont bleibt.
(Im Juni 2020, gehts in die Nähe von Tromsö und im April 2021 wieder zum Nordkapp) :-)