Trends und Erfahrungen beim KüFi

blaumeise

blaumeise
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11 August 2007
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Liebe Naffen,

Über die letzten Jahre haben wir einen stark rückläufigen Trend beim Küstenfischen (Bereich Trondheimsleia) beobachten müssen, den man nach den Fängen etwa so beschreiben kann:
(1) gute Dorsche bis 80-90 cm
(2) gute Pollacks bis 80-90 cm
(3) mittlere Pollacks
(4) nur noch kleine Pollacks, Köhler und Makrelen
Wir hatten auf Ertvagoya mit dem Foldfjorden-Ausgang eine echte Perle fürs Uferfischen, die sich in den letzten Jahren aber gnadenlos von 1 auf 4 verschlechterte. Ähnliches trifft für die anderen Stege, Marinas etc. in der Gegend zu. Dieses Jahr haben wir z.B. keinen einzigen wirklich starken Pollack mehr beobachten oder fangen können.

Woran das in erster Linie liegt, weiß ich natürlich nicht mit Sicherheit, es scheint mir aber, als ob die betreffenden Populationen einfach stärker ins Fadenkreuz der Berufsfischerei geraten sind.

Das ist für uns fast schon ein Anlass, uns nach neuen Zielen umzusehen, vor allem, weil das Fischen durch das Schwächeln der Uferfischerei viel weniger abwechslungsreich ist und man z.B. bei Sturmtagen keine echte Alternative mehr hat, um gute Fische zu fangen.

Ich hätte sehr gerne mal gehört, ob auch andere Naffen diesen Trend beobachten, und ob auch hier Nordnorwegen (z.B. der vielgelobte Saltstraumen) so sehr viel besser abschneidet.

Petri,
Stefan
 
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Hi

ich musste auch eine rückläufige Pollackfischerei feststellen in den letzten zwei Jahren, vor allem die grossen waren kaum da.
Ich glaube aber eher und ein erfahrener Guide hat mir das auch so bestätigt, dass die Fische nicht weg sind, sondern nur viel tiefer stehen. So auf 40 m und da werden dann alte Hotspots plötzlich zu Coldspots...

gruss
 
AW: Trends und Erfahrungen beim KüFi

Hmmm,
das wäre dann so ein allgemeiner "Rückzug von der Küste", warum auch immer. Deckt sich z.B. auch mit unseren Beobachtungen, dass selbst die Kleinköhlerschwärme bei weitem nicht mehr so stark vorhanden sind, weder im Früh- noch im Spätsommer - und denen folgen ja wohl die Pollacks.
In jedem Fall extrem schade, führt bei uns fast schon zu einer "Ent-Norge-Virifizierung", weil dieses Angeln ziemlich "die halbe Miete" darstellte, was die Angelfreude betrifft.

Gruß,
Stefan
 
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Moin auch. Nur nicht schwartzmalen mit der "Ent-Norge-Verifizierung.." z.B....2006 = Sjernaroyane-Ende April, mittlere Wasser- temperatur, mittelgroßer Köhlerjungfisch= kl.bis mittlerer Pollack...2007 Rödven, Molde, Romsdalefj, Mitte-Ende Mai, kaltes Wasser, klares Wasser, kleiner Hering+Köhler= Mörderpollack....2008 Spangereid, sauwarmes Wasser, Ende Mai, große Heringe/ Köhlernachwuchs= Pollack gleich Null. Ne Mitfahrerin hat Spinnrute weggelegt, gefrustet großen silbernen Pilker mont. und Pollack....jedoch kleiner als der Pilker selbst. Ist ne heiße Nummer mit dem (fast) interessantesten Drillfisch auf "leichtes Geschirr", dem ich mich verschrieben habe. Aber: Immer wieder probieren.. vennligst Hilsen
 
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Das ist 1. wetterabhängig und 2. wieviel Angler waren vor Dir da .....
 
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Tja, das kann ich so nicht bestätigen. Wir haben Mitte Juni 2007 rund um Hemneskjel ware Sternstunden im ufernahen Bereich ( Wassertiefe 10 - 30 m. ) gehabt. In ruhigeren Bereichen ( Buchten ) überwiegend Dorsche bis 90 cm. Im stark strömenden Bereich ( z.B. um Inselspitzen ) bissen starke Pollacks in der 4 - 8 kg Klasse. Bemerkenswert war, dass wir keinen Pollack unter 4 kg hatten. Wenn, dann hing mal ein Küchendorsch oder ein kleiner Köhler am Haken.
Gefischt haben wir mit kleinen Pilkern bis 50 g und Gummifischen 10 cm und 30g Kopf.
Auf den Plateaus in der Trondheimsleia trafen wir dann auf die Kleinköhlerschwärme, aber da war von großen Dorschen und Seelachsen keine Spur.
 
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Moin moin,
Wollte mich noch mal kurz melden, nachdem ich diesen Thread ja initiiert hatte. Mir ging es darum, ein bisschen abzuklopfen, ob der Abwärtstrend, den wir an der Leia beobachten mussten, auch anderswo so zutrifft...

Man kann wohl festhalten, dass Dorsch allgemein stark nachlässt (sogar in Island mussten die Quoten in den letzten Jahren stark gesenkt werden), und davon ist eben auch das Küstenangeln betroffen, auch wenn der Pollack insgesamt besser dasteht.

Insgesamt kommt heute durch klimatische Verschiebungen (die aber nicht unbedingt direkt auf eine allgemeine Erwärmung zurückgehen, sondern auch was "Zyklisches" darstellen können) weniger kaltes Wasser nach Süden, was natürlich das Vorkommen bestimmter Fischarten verändert (so tritt z.B. die Lodde als wichtiger Futterfisch kaum noch vor Island auf, dafür jetzt aber stark zunehmend Makrelen, gut nach wie vor auch der Hering).

Wahrscheinlich muss man - als fanatischer Uferangler - jetzt stärker darauf achten, dass das Gebiet exponiert liegt, und die Küste möglichst direkt von (kalten) Strömungen erreicht wird.

@Dorschflüsterer: Es würde mich sehr interessieren, ob das z.B. in Hemneskjel der Fall ist?

In "unserem" Abschnitt der Trondheimsleia mit eher geringen Tiefen ist man auf jeden Fall nicht mehr wirklich "mitten im Fisch" - gewichtsmäßig am besten schneidet man in diesem Gebiet zur Zeit beim Naturköderangeln auf Lumb um die 100 m ab, nicht so wirklich prickelnd.

Gruß,
Stefan
 
AW: Trends und Erfahrungen beim KüFi

Über die Jahre gesehen, kann ich deinen beschriebenen Trend bestätigen.
Die Fänge gingen in der Summe zurück.
Wobei speziell der Pollack eine "Launische Diva" sein kann.
Wir haben Hotspots die regelmäßig gute Fische brachten ... aber eben nicht immer.
Der Beste Platz auf auf Dorsch und große Pollacks war / ist die "Landspitze" auf Hemnskjel
genannt "Straumsneset"
Da gehts bei 8 Meter los und endet bei ca. 150 Meter Stufenweise abwärts...

Aber wie gesagt der Abwärtstrend muß leider bestätigt werden.
 
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@ Blaumeise:

Wo ist euer Abschnitt in der Trondheimsleia?


Gruss
Andreas
 
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@ Blaumeise:

Wo ist euer Abschnitt in der Trondheimsleia?


Gruss
Andreas

wir waren in Sunde direkt neben der Brücke
zum Hitratunnel.
Gefischt haben wir um Hemnskjel und gegenüber
auf der Seite von Hitra sowie im Hemnefjord.

Ich habe vor einiger Zeit eine Worddatei mit GPS Daten eingestellt.
Guckst Du hier....
 
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@ Blaumeise:

Wo ist euer Abschnitt in der Trondheimsleia?


Gruss
Andreas

Oh Mann, Andreas, wie die Zeit vergeht /@ - hab' ja schon ewig nicht mehr in "meinen" Thread reingeschaut - sorry!
Letztes Jahr waren wir gar nicht in Norwegen, sondern haben ein bisschen die Brassen in Kroatien geärgert, dieses Jahr geht's aber Ende August wieder los. Wieder in unser altes Revier - Sandshamna auf der Insel Ertvagöya, südlich bzw. gegenüber von Hitra und Smöla, nächste größere Ortschaft ist Aure.
Bin - natürlich - extrem gespannt, wie sich die Sache dieses Jahr darstellt.

Gruß,
Stefan
 
AW: Trends und Erfahrungen beim KüFi

ich weis ja nicht, ob das in Norge nicht genau so ist, wie in der Welt hier zu Hause, ... ...

aber ich glaube einfach, dass das in dieiser Welt gar nicht mehr so einfach zu deuten ist, wie es mal in früheren Jahren war.

Ich habe in den vergangenen paar Jahren deutlich festgestellt, dass das Leben am Wasser erheblich von den Gewohnheiten abweicht, die mir bekannt waren.

Im TV haben wir es schon gesehen (auch hier im Forum erörtert), der Dorsch wandert zu den Russen ... mein Zander beißt ein bis zwei Monate später als früher, ... ist das der Klimawandel ... ?

Ich denke (für mich) fast ... Ja ...

Nikolaus
 
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