Teilautark leben und mit welchen Problemen man so kaempft

Jaerenfischer

Hart am Fisch, vorbei
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1 Januar 2011
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1.701
Ort
Bjerkreim Kommune
Hei

In diesem Traed moechte ich auf langer Sicht unseren Weg erzaehlen und mit welchen Schwierigkeiten man da so kaempft.
Unsere derzeitige Voraussetzung. 1250qm Grundstueck, eigene Quelle in den Bergen, Brennholz wird selber geschlagen. Wir leben auf 200 Hoehenmetern rund 40km entfernt von der Kueste.
Arbeiten seit gut drei Jahren daran aus unseren kargen mit ordntlich vielen Kieseln bestueckten Sandboden, Gemuese zu ziehen. Das dan auch noch altengerecht, also von der Anbauweise so das man sich nicht auch noch buecken muss.

Natuerlich sind wir derzeitig noch mit vielen Dingen in der Zivilation und werden sie auch nicht komplet verlassen wollen, koennen. Dennoch sollen die Kinder lernen wie man sich durch gut durchdachten Anbau von Gemuese und sammeln von Fruechten in der Natur einen gewissen Nahrungsgrundstock schaffen kann.

Es greifen viele kleine Zaehnchen zusammen. Anbau, Duengung, ernten, haltbar machen. Futtermittel finden. Tausch, verkauf, sammeln, fangen, aber auch kauf.

Die ersten Schritte sind gemacht und ich will mal versuchen das auf laengere Sicht hier zu dokumentieren
 
oha, da bin ich gespannt. Interesse an deiner Doku besteht natürlich!
 
Klasse Idee hier zu berichten. Bin mal gespannt wie euer "Langzeitversuch " sich so entwickelt :applaus:

Gruß Jens
 
Respekt, was für ein Projekt!
 
Viel Glueck bei dem Projekt! Bei uns an der Küste ist was anbau angeht so ziemlich alles Hoffnungslos. Ohne Gewächshaus geht zuverlässig leider nicht viel. Zwar bekommt man ab und an ein paar gute Erdbeeren, Aber kartoffeln zum Beispiel wird schopn mal schwer. Deshalb drücke ich die Daumen das alles so klappt wie Ihr es euch vorstellt :daumendrueck::k020:
 
Sehr spannendes und löbliches Vorhaben - Bestes Gelingen dafür!:a020:
 
Hei

Das Projekt besteht ja schon seit gut drei Jahren, nahm aber mit dem Tod unseres Hundes und den damit verbundenen Platzgewinn im Garten nochmal an fahrt auf. Anfaenglich stand das Gehege noch einige Zeit leer und nachdem wir uns alle einig waren das es, wenn ueberhaupt nochmal, nur noch einen Hund gibt der mit im Haus lebt, mit den entsprechenden Voraussetzungen dafuer.

Beim stoebern auf der Seite gis bort bei finn, uebersetzt heisst das so viel "gebe weg" fuer lau, finn selber ist aehnlich wie ebay Kleinanzeigen, entdeckte ich Gewaechshausscheiben in so grosser Menge das ich damit den halben Hof haette pflastern koennen. Kurz ueberlegt und ich hatte einen Plan. Ein Gewaechshaus Marke Eigenbau. Gut Glas hatte ich schonmal, kurz darauf fand ich noch graue Mauersteine mit denen ich die Beete machen wollte, so dass diese etwas hoeher sind. Holz und das Dach musste ich dann aber leider kaufen. Zu den Glasscheiben gesellten sich mit der Zeit noch einige ausrangierte Fenster und 3 Bleiglsfenster, die als Blickfang herhalten sollten. Um beim bauen so wenig wie moeglich verschnitt zu haben entschied ich mich fuer die Masse 5m, 3m, 2m. Standartmaessig sind hier 10cm Balken 5m lang. So konnten Abschnitte an anderer Stelle wieder eingesetzt werden.

Noch vielleicht. Ich bin weder Maurer, noch Zimmermann, noch Glaser. Dennoch habe ich mich in die aufgaben herein gefuckelt, wobei das zurecht schneiden der Glasscheiben die fuer mich groesste Herausforderung war. Es dauerte bis ich kapierte das man nur einmal mit den Katter uebers Glas geht und sie dann ueber eine Kante bricht. Dann bricht sie in der Tat am Riss entlang. Geht man mit dem Katter aber mehrmals uebers Glas, weil man den Irrglauben verfallen ist, viel hilft viel, bricht sie dann doch eher frei schnauze und gerne in grossen Kurven, was kontraprodktiv zum viereckigen Loch ist. Es hat einiges an Nerven gekostet und meine Nachbarn haben ausreichend neue blumige deutsche Woerter gelehrnt. Nicht das sie mitgeholfen haben, aber ich geben gern mal meinen Unmut lauthals kund.

Irgendwann im Fruehjahr stand dann das Gewaechshaus und nun gings daran Erde einzufuellen und zu duengen. Schnell mal zum Nachbarn Mist hohlen, laeuf heute mit den riesigen Guellebehaeltern leider nicht mehr. Keine stellt hier seine Tiere noch auf Stroh, oder anderen Streu.
In der Gaertnerei finden sich hier ja einiges an Duengemittel, unter anderen Kuhmist in Pallats geprest fuer knapp 200 Kronen der 5l Eimer. Holla da macht aber Jemand aus Scheisse Gold. Zum Schluss fand ich Huehnermist zu einem annehmbaren Preis. Das Problem des Duengens sollte mich aber gedanklich nicht mehr loslassen. Dazu aber spaehter.

Hier mal ein paar Bilder vom Ergebnis.

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Um auch in Urlaub zu fahren, ohne angst haben zu muessen das alles vertrocknet haben ich mir zwei Bewaesserungscomputer besorgt die sich waehrend unserer Abwesenheit hervorragend ums bewaessern gekuemmert haben.

LG Mark
 
Riesigen Respekt für Euer Vorhaben, das Leben etwas in die eigene Hand zu nehmen und sich nicht nur zum "normalen Alleskäufer" zu machen.

Am Wichtigsten finde ich, daß man das Verhältnis zwischen was-kann-ich-selber-machen und wo-brauche-ich-Hilfe nicht verliert. Dickes Daumendrücken !!!
 
Da haste ja ein feines Häuschen gebastelt - klasse!, da muß es einfach dann auch schön wachsen. Bei den Tomaten kannste düngen wie die amerikanischen Ureiwohner , je Pflanze einen Fisch mit in die Erde, und Terra Preta haben wir ja noch nicht, und an Fischdünger sollts in Norge nicht mangeln,
 
Meinen aller größten Respekt, … ich würde vermutlich verhungern. Klar, … etwas Obst und Gemüse mache ich mir ja auch im Garten, aber leben könnte ich davon nicht.
 
Zum Düngen brauchst du kein Mist auf Stroh, besorg dir Pferdeäppel die du 1 Jahr liegen läßt wegen Unkraut. Mach ich bereit 4 Jahre so für mein Hochbeet.
 
Hei

Mal ein kleines Apdate.

Mitlerweile haben wir uns Enten, Puten und die Huehnerrasse Bielefleder Kennhuhn angeschafft. Nun schlagen wir dadurch mehrere Fliegen mit einer Klatsche. Die Enten sollen im Gemuesegarten dafuer sorgen das er schneckenfrei bleibt. Die Puten sind als reine Feischtiere angeshafft worden. Bei den Bielefelder Kennhuehne siehts aehnlich aus. Eine recht grosse Rasse mit guten Fleisch, aber auch sehr guter Legeleistung. Und als letztes. Wir haben nun regelmaessig Naturduenger, der im ganzen Garten verteilt werden kann.
Mitlerweile verkaufen wir in einem kleinen Umfang Speiseeier und auch Bruteier, auch geht mal ein geschlachtetes Tier an Freunde und Bekannte.

LG
 
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