Olli_Oberschlau
Well-Known Member
Hallo Leute,
verschiedentlich daurauf angesprochen, hier nun die Einlösung meines Versprechen. :)
Einleitung
Da ja nun die Hauptsaison für das Angeln mit Tauwurm vorbei ist, zumindest für uns Aalangler, ist es eine Gute Zeit zum Basteln. Ich möchte Euch im folgenden eine KLEINE Anleitung geben, wie mann Tauwürmer über längere Zeit hältern, oder sogar vermehren kann.
Aufbewahrung
Die einfachste Art der Aufbewahrung ist ein kleiner Kunststoffeimer. Mann sollte hierfür jedoch keine geschlossenen Eimer verwenden, da eine ausreichende Belüftung erforderlich ist. Dies ist für den Feuchtigkeitshaushalt wichtig. Ansonsten kann es passieren, daß die organischen Bodensubstanzen zu schimmeln beginnen.
Ich verwende hierzu einen Biomülleimer. Diesen kann mann für ca. 6 EUR im Baumarkt erwerben. Es gibt diese in verschiedenen Größen, kann mann also ganz nach Geschmack auswählen. Ich habe meinen bei Max Bahr gekauft. Diese Eimer haben den Vorteil, daß sie über einen Filter im Deckel verfügen. Dieser gewährleistet eine ausreichende Belüftung, hält aber andere Insekten etc. fern.
Anhang anzeigen 20507Anhang anzeigen 20508
Anhang anzeigen 20509Anhang anzeigen 20510
Den Eimer befüllt mann am besten zu drei Fünftel mit Wurmerde. Diese bekommt mann fertig beim Angelhändler. Mann kann hierzu allerdings auch Torf verwenden. Nun befeuchtet mann diese Erde. Sie sollte schon recht Nass sein, allerdings sollte mann überschüssiges Wasser wieder ablaufen lassen. Hierzu den Eimer einfach über dem Waschbecken waagerecht halten und mit der Hand die Erde festhalten. Nun einfach die Würmer auf die Erde legen und fertig ist das Wurmparadies. Das Ganze sieht dann so aus (wobei meine Würmer schon vor langemeingezogen sind):
Anhang anzeigen 20506
Wer die Würmer stark vermehren will, kann sich hierzu auch eine Kiste aus Holz bauen. Hierzu empfiehlt sich die sog. Berliner Wurmkiste. Benötigt wird eine Spanplatte, 40 x 60 cm und mindestens 12 mm dick, als Grundplatte. In sie werden 3 x 5 Löcher mit 6 bis 7 mm Durchmesser gebohrt, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Es empfiehlt sich kleine Füsse zu montieren und die Kiste in einen Auffangbehälte zu stellen. 2 weitere Spanplattenteile bilden von je 20 x 60 cm bilden 2 gegenüberliegende Seiten, ihre Verbindung besteht aus 2 Spanplattenteilen von je 20 x 37,6 cm. Als Abdeckung eignet sich eine lichtundurchlässige Plastikfolie. Diese wird zwecks Belüftung geloch und kann mit Gummiband oder Reißzwecken fixiert werden. Esgeht natürlich auch eine gelochte Spanplatte.
Wichtig ist in jedem Fall, für ausreichend Belüftung, Drainage und Dunkelheit zu sorgen !!
Beschaffung
Zum Sammeln geht mann am besten in warmen Sommernächten auf Wiesen mit kurz gemähtem Gras. Am besten klappt das in feuchten Nächten, oder nach Regen. Dann verlässt der Tauwurm seine Wohnröhre um Futter zu suchen und zur Paarung. Dies macht erst zu fortgeschrittener Stunde sinn, so ab Mitternacht, da Würmer äußerst lichtempfindlich sind. Hell und Dunkel unterscheiden Würmer durch Lichtzellen. Besonders empfindlich reagieren Sie auf sog. Blaulicht, also den UV-Anteil. Wenn Sie länger dem Tageslicht ausgesetzt werden, sterben Sie rasch ab. Rot nehmen sie dagegen nicht war. Es empielt sich daher, die Taschenlampe mit einem roten Filter auszustatten. Niemals mit einer hellen Lampe direkt auf die Würmer leuchten, dann seht Ihr sie nur noch verschwinden.
Mit dem Drucksinn können Tauwürmer Bodenerschütterungen warnehmen. Dies hat den Sinn, seinem Erzfeind, dem Maulwurf zu entkommen. Wer also Würmer "sammeln" will, sollte äusserst behutsam gehen und sehr vorsichtig auftreten. Wer im Stechschritt durch die Landschaft poltert, wird nicht einen zu Gesicht bekommen.
Wenn mann einen sieht, nähert mann sich vorsichtig und schaut wo der Kopf ist. Tauwürmer verlassen selten ihre Wohnhöhle komplett. Sie stecken in der Regel mit dem Hinterteil noch in der Wohnröhre, und ziehen sich bei Gefahr blitzschnell in diese zurück. Am besten packt mann sie mit Daumen und Zeigenfinger. Mann muß schon flink sein, ansonsten sind sie weg. Wenn mann einen gepackt hat, versucht mann ihn vorsichtig aus dem Boden zu ziehen. Hier ist ein bischen Geduld angeraten, da mann die Würmer sonst sehr schnell durchreißt. Es hilft oft, den Wurm mit dem Zeigefinger der anderen Hand leicht zu zupfen, etwa so wie eine Gitarrensaite.
Wem all dies zu müßig ist, der kann die Würmer natürlich auch beim Angelhändler seines Vertrauens erwerben. Das erspart so einige Kreuzschmerzen und mann hat mehr Zeit zum Angeln.
Pflege
Als Futter eignen sich Zeitungspapier und Karton, am Besten ungefärbte Eierpappen. Bitte keine Magazine oder Illustrierte verwenden, da die Würmer den hohen Anteil an Farbe nicht vertragen. Das Zeitungspapier bzw. Eierpappe zu Vorbereitung in kleine Stücke reißen. Hervorragend und wesentlich einfacher geht dies auch mit einem Papierschredder. Nun füllt mann Wasser in einen Eimer und gibt das Papier hinein, welches nun einige Std. durchweichen sollte. Anschließen das Papier in ein Geschirrtuch geben und das überschüssige Wasser auspressen. Nun kann mann die Papierpampe zu etwa einem Fünftel in den Eimer geben (oder die Kiste). Am besten zerbröselt mann das Papier mit den Fingern in kleine Stücke.
Das Ganze muß im Sommer öfter, im Winter nur alle 3 bis 4 Wochen befeuchtet werden. Beim Eimer halte ich es so. Ich halte meine Hand unter fließendes Wasser und lasse es danach in den Eimer abtropfen. Das Ganze ca. 3 bis 4 mal. Achtung, zuviel ist schädlich. Bei der Kiste kann mann solange vorsichtig gießen, bis am Bodenbrett die ersten Tropfen austreten.
Beim Standort sollte mann auf ausreichend Dunkelheit und natürlich Frostfreiheit achten. Wer "Kriechtiere" wie Tausendfüssler oder Ameisen im Keller oder Schuppen hat, sollte einige Vorsicht walten lassen, jedenfalls bei der Kiste. Diese ziehen gerne mit in die Kiste ein und legen dort Eier. Dann kann mann sich folgendermaßen behelfen. Mann stellt die Kiste auf einen alten Hocker mit Metallfüßen. Die Hockerfüße stellt mann nun in Wassergefüllte Konservendosen.
Und nun viel Spaß mit der kriechenden Angelegenheit:baby:
verschiedentlich daurauf angesprochen, hier nun die Einlösung meines Versprechen. :)
Einleitung
Da ja nun die Hauptsaison für das Angeln mit Tauwurm vorbei ist, zumindest für uns Aalangler, ist es eine Gute Zeit zum Basteln. Ich möchte Euch im folgenden eine KLEINE Anleitung geben, wie mann Tauwürmer über längere Zeit hältern, oder sogar vermehren kann.
Aufbewahrung
Die einfachste Art der Aufbewahrung ist ein kleiner Kunststoffeimer. Mann sollte hierfür jedoch keine geschlossenen Eimer verwenden, da eine ausreichende Belüftung erforderlich ist. Dies ist für den Feuchtigkeitshaushalt wichtig. Ansonsten kann es passieren, daß die organischen Bodensubstanzen zu schimmeln beginnen.
Ich verwende hierzu einen Biomülleimer. Diesen kann mann für ca. 6 EUR im Baumarkt erwerben. Es gibt diese in verschiedenen Größen, kann mann also ganz nach Geschmack auswählen. Ich habe meinen bei Max Bahr gekauft. Diese Eimer haben den Vorteil, daß sie über einen Filter im Deckel verfügen. Dieser gewährleistet eine ausreichende Belüftung, hält aber andere Insekten etc. fern.
Anhang anzeigen 20507Anhang anzeigen 20508
Anhang anzeigen 20509Anhang anzeigen 20510
Den Eimer befüllt mann am besten zu drei Fünftel mit Wurmerde. Diese bekommt mann fertig beim Angelhändler. Mann kann hierzu allerdings auch Torf verwenden. Nun befeuchtet mann diese Erde. Sie sollte schon recht Nass sein, allerdings sollte mann überschüssiges Wasser wieder ablaufen lassen. Hierzu den Eimer einfach über dem Waschbecken waagerecht halten und mit der Hand die Erde festhalten. Nun einfach die Würmer auf die Erde legen und fertig ist das Wurmparadies. Das Ganze sieht dann so aus (wobei meine Würmer schon vor langemeingezogen sind):
Anhang anzeigen 20506
Wer die Würmer stark vermehren will, kann sich hierzu auch eine Kiste aus Holz bauen. Hierzu empfiehlt sich die sog. Berliner Wurmkiste. Benötigt wird eine Spanplatte, 40 x 60 cm und mindestens 12 mm dick, als Grundplatte. In sie werden 3 x 5 Löcher mit 6 bis 7 mm Durchmesser gebohrt, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Es empfiehlt sich kleine Füsse zu montieren und die Kiste in einen Auffangbehälte zu stellen. 2 weitere Spanplattenteile bilden von je 20 x 60 cm bilden 2 gegenüberliegende Seiten, ihre Verbindung besteht aus 2 Spanplattenteilen von je 20 x 37,6 cm. Als Abdeckung eignet sich eine lichtundurchlässige Plastikfolie. Diese wird zwecks Belüftung geloch und kann mit Gummiband oder Reißzwecken fixiert werden. Esgeht natürlich auch eine gelochte Spanplatte.
Wichtig ist in jedem Fall, für ausreichend Belüftung, Drainage und Dunkelheit zu sorgen !!
Beschaffung
Zum Sammeln geht mann am besten in warmen Sommernächten auf Wiesen mit kurz gemähtem Gras. Am besten klappt das in feuchten Nächten, oder nach Regen. Dann verlässt der Tauwurm seine Wohnröhre um Futter zu suchen und zur Paarung. Dies macht erst zu fortgeschrittener Stunde sinn, so ab Mitternacht, da Würmer äußerst lichtempfindlich sind. Hell und Dunkel unterscheiden Würmer durch Lichtzellen. Besonders empfindlich reagieren Sie auf sog. Blaulicht, also den UV-Anteil. Wenn Sie länger dem Tageslicht ausgesetzt werden, sterben Sie rasch ab. Rot nehmen sie dagegen nicht war. Es empielt sich daher, die Taschenlampe mit einem roten Filter auszustatten. Niemals mit einer hellen Lampe direkt auf die Würmer leuchten, dann seht Ihr sie nur noch verschwinden.
Mit dem Drucksinn können Tauwürmer Bodenerschütterungen warnehmen. Dies hat den Sinn, seinem Erzfeind, dem Maulwurf zu entkommen. Wer also Würmer "sammeln" will, sollte äusserst behutsam gehen und sehr vorsichtig auftreten. Wer im Stechschritt durch die Landschaft poltert, wird nicht einen zu Gesicht bekommen.
Wenn mann einen sieht, nähert mann sich vorsichtig und schaut wo der Kopf ist. Tauwürmer verlassen selten ihre Wohnhöhle komplett. Sie stecken in der Regel mit dem Hinterteil noch in der Wohnröhre, und ziehen sich bei Gefahr blitzschnell in diese zurück. Am besten packt mann sie mit Daumen und Zeigenfinger. Mann muß schon flink sein, ansonsten sind sie weg. Wenn mann einen gepackt hat, versucht mann ihn vorsichtig aus dem Boden zu ziehen. Hier ist ein bischen Geduld angeraten, da mann die Würmer sonst sehr schnell durchreißt. Es hilft oft, den Wurm mit dem Zeigefinger der anderen Hand leicht zu zupfen, etwa so wie eine Gitarrensaite.
Wem all dies zu müßig ist, der kann die Würmer natürlich auch beim Angelhändler seines Vertrauens erwerben. Das erspart so einige Kreuzschmerzen und mann hat mehr Zeit zum Angeln.
Pflege
Als Futter eignen sich Zeitungspapier und Karton, am Besten ungefärbte Eierpappen. Bitte keine Magazine oder Illustrierte verwenden, da die Würmer den hohen Anteil an Farbe nicht vertragen. Das Zeitungspapier bzw. Eierpappe zu Vorbereitung in kleine Stücke reißen. Hervorragend und wesentlich einfacher geht dies auch mit einem Papierschredder. Nun füllt mann Wasser in einen Eimer und gibt das Papier hinein, welches nun einige Std. durchweichen sollte. Anschließen das Papier in ein Geschirrtuch geben und das überschüssige Wasser auspressen. Nun kann mann die Papierpampe zu etwa einem Fünftel in den Eimer geben (oder die Kiste). Am besten zerbröselt mann das Papier mit den Fingern in kleine Stücke.
Das Ganze muß im Sommer öfter, im Winter nur alle 3 bis 4 Wochen befeuchtet werden. Beim Eimer halte ich es so. Ich halte meine Hand unter fließendes Wasser und lasse es danach in den Eimer abtropfen. Das Ganze ca. 3 bis 4 mal. Achtung, zuviel ist schädlich. Bei der Kiste kann mann solange vorsichtig gießen, bis am Bodenbrett die ersten Tropfen austreten.
Beim Standort sollte mann auf ausreichend Dunkelheit und natürlich Frostfreiheit achten. Wer "Kriechtiere" wie Tausendfüssler oder Ameisen im Keller oder Schuppen hat, sollte einige Vorsicht walten lassen, jedenfalls bei der Kiste. Diese ziehen gerne mit in die Kiste ein und legen dort Eier. Dann kann mann sich folgendermaßen behelfen. Mann stellt die Kiste auf einen alten Hocker mit Metallfüßen. Die Hockerfüße stellt mann nun in Wassergefüllte Konservendosen.
Und nun viel Spaß mit der kriechenden Angelegenheit:baby: