Summer turns into Autumn - Vinjesjoen im August 2015

Sjöuhyre

Hearts Alive
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"Metropolis"
Prolog:

Mit reichlich Verspätung wird es nun Stück für Stück einen Bericht von unserer 2015er Tour auf die Vesteralen geben. Gebucht hatten wir, also Marco, Oli, Mario, Jürgen und Icke, Vinjesjoen Rorbuer vom 19.08.2015 bis 02.09.2015 über Angelreisen aus Hamburg. Obwohl das nicht meine erste auf Ende August gelegte Tour nach Nordnorwegen war, sollten die letzten Augusttage bzw. der Septemberanfang sich diesmal ganz anders präsentieren, denn aus einem Bilderbuch-Hochsommer wurde binnen 4-5 Tagen urplötzlich Herbst.


Tourziel 2015: Vinjesjoen auf den Vesteralen
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Von daher erklärt sich auch die Titelauswahl bzw. das diesmal plakativ von mir mit entsprechendem Farbverlauf beschriftete Titelfoto für den Bericht, bei dem es neben anglerischer Berichterstattung durchweg reichlich "Rahmenprogramm" zu sehen gibt, das bei dieser Tour mit zahlreichen Highlights die Angelei in den Schatten gestellt hat.

Um es also vorweg zu nehmen, einige Fischfotos sind zwar auch dabei, aber der Schwerpunkt des Bildmaterials liegt ganz eindeutig auf dem Drumherum - deshalb werden also keine Beschwerden entgegen genommen.:tongue:

Bevor es der Reihe nach losgeht, gibt es zur Einstimmung ein paar "Orientierungsbilder", die andeutungsweise einen ganz groben Überblick über das folgende Berichtgeschehen vom Südwestzipfel der Vesteralen bzw. der Kommune Boe vermitteln sollen.


Anglerischer Hotspot...
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...vor den Toren der Kommune Boe: Krasen
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Bilderbuch-Hochsommer zu Land...
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...und zur See bzw. über Litloya und Gaukvaeroya...
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...und plötzlich wars Herbst
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Gruß, Sjöuhyre :a010:
 
Anfahrt:

Hennigsdorf - Rostock - Gedser - Helsingör - Helsingborg - Stockholm - (Tokio :biglaugh:) - Sundsvall - Umea - Lulea, einmal links abbiegen bei Töre - Gällivare - Kiruna - Riksgränsen, so lauteten die bekanntesten Wegmarkierungen auf der ersten Etappe, also ab Schweden immer schön entlang der E4 und E10. In Nordschweden fuhr es sich allerdings weniger entspannt als gewohnt, da zahlreiche Baustellen, Spurverengungen über zig Kilometer oder kurz vor Kiruna sogar eine rustikalst polternde und staubende Schotterpiste passiert werden mussten.

Obwohl wir fest entschlossen waren, dem in Deutschland zu dieser Zeit drückenden Hitzebrutkasten zu entfliehen, musste der Hochsommer ausversehen irgendwie doch mit ins Gepäck gerutscht sein, weil beim Überqueren des Polarkreises standen immer noch flockige 25 °C auf der Außentemeperaturanzeige.

Kurz vor Narvik haben wir uns wieder eine Zwischenübernachtung gegönnt, sind allerdings erst kurz nach Sonnenuntergang, also etwas später als im letzten Jahr auf dem Campingplatz eingetroffen, weil der Zoll uns bei Riksgränsen so gar nicht leiden konnte.


Fährüberfahrt am Abend des 17.08.2015 über den Öresund...
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...vorbei an der historischen Festung Kronborg...
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...hinüber nach Helsingborg
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M/F Mercandia
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Steam will Rise (Sonnenaufgang irgendwo in Nordschweden)
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Somewhere along the Highway
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Tankstopp bei Töre...
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...am Übergang von der E4 auf die E10
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Campingplatz am Rombaken bei Narvik...
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...morgens bei strahlendem Sonnenschein
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Fortsetzung folgt... __________________
 
Tolle Fotos von eurer Reise bisher, bin gespannt...
 
@ fiskevenn: Danke, Nachschub kommt!

Nach dem Verlassen des Campingplatzes haben wir nach einem lauschigen Plätzchen zum Frühstücken Ausschau gehalten und bei Bjerkvik auch relativ zügig gefunden. Das Wetter und die Kulisse konnten einladender kaum sein.

Zwischenstopp bei Bjerkvik mit Blick hinüber nach Narvik
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Frühstück im Freien

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"Ja, mir san mit'm Radl da" :wink:
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Traumhafter Ausblick über den Herjangsfjord
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Auf der Karte waren die Vesteralen schon zum Greifen nahe, aber das letzte Stück auf der E10 fuhr sich einem Kaugummi gleich, zog sich also gefühlt ziemlich dahin. So viele Kurven und ein dementsprechendes Herumkurven wie hier gab es bis dahin auf der gesamten Anfahrt nicht.


Mittlerweile in Sichtweite - Kurs auf die Vesteralen
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Kurz hinterm Sigerfjord konnten wir dann von der Brücke nach Sortland einen tollen Ausblick genießen, und schwups da waren wir endlich auf Langoya angekommen. Wenig später lauert dann auf dem Weg nach Vinjesjoen bereits eines der bekanntesten Wahrzeichen der Vesteralen, der bizarr emporragende Berg "Reka". Das war uns natürlich einen weiteren Zwischenstopp wert.


Sommeridylle auf Langoya
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Eines der Wahrzeichen auf den Vesteralen,...
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...der Berg "Reka"
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Fortsetzung folgt...
 
Einfach nur beeindruckend!

Danke, dass du das mit uns teilst!
 
Trotz der beiden etwas ausgiebiger bemessenen Zwischenstopps waren wir dann kurz nach dem Mittag am Ziel - Vinjesjoen. Wetter war auch dort eine "1" und sollte auch die kommenden Tage so bleiben oder wohl noch sommerlicher werden. Mit diesen Aussichten haben wir also am Nachmittag ganz entspannt unseren Krempel ausgeladen, die Unterkunft bezogen, und unser Angelgerödel startklar gemacht.

Als wir dann zur Bootsübergabe schreiten wollten, hatte Tommy, der Anlagenbesitzer, schlechte Nachrichten für uns. Unsere beiden vorab georderten Kvaernö-Boote waren nicht verfügbar bzw. schon an eine tschechischen Angelgruppe vergeben. Wie sich herausstellen sollte, ging das Malheur auf die Kappe von Angelreisen Hamburg. Wir waren natürlich alles andere als begeistert, jedoch hatte Tommy seine alte Bootsflotte inzwischen mit neuen 40-PS-Motoren bestückt, die rückblickend betrachtet völlig ausreichend waren und sich vor allem äußert günstig im Spritverbrauch zeigten.

Durch diesen Kuddelmuddel hat sich die Bootsübergabe um einiges verzögert, weshalb wir an diesem Tag dann nicht mehr aufs Wasser gefahren sind. Wettertechnisch hatten wir für die nächsten Tage jedenfalls keinen Ausfalltag zu befürchten.


Die Anlage: Vinjesjoen Rorbuer
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A Sort of Homecoming
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Möwenspalier
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Eine Ladung Pauschaltouris schippert dem Sonnenuntergang entgegen
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Daylight Dies
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So, das war es fürs Erste bzw. für heute mit der Anreise. Fortsetzung mit dem Geschehen vor Ort folgt dann.

Gruß, Sjöuhyre :wave:
 
Wo sind die Fischbilder? :ergibmich:

Spaß beiseite, toll gemacht! Ich freue mich auf den Rest, danke das verkürzt die Wartezeit.

Gruß
Björn
 
Sehr gut geschrieben und auch die Bilder dazu finde ich klasse.:a020:
Du weißt schon das Du uns hier ganz kirre machst,oder ??

Gruß Dieter
 
So :014:, es geht weiter.



20.08.2015

Da unsere Truppe zu 4/5 aus bekennenden Langschläfern besteht, blieb vor der ersten Ausfahrt auf den Atlantik bzw. bis zum Frühstück noch ein wenig Zeit zur Umgebungserkundung. Es muss so gegen kurz nach halb fünf gewesen sein, als mich das erste Tageslicht wach gekitzelt hat, nur wohin auf die Schnelle?

Obwohl die Vesteralen als Reiseziel seit jeher im Schatten der ungleich stärker frequentierten Lofoten stehen, bieten sie neben deutlich mehr Ruhe eben doch eine ganze Reihe an Besonderheiten, die so typisch ausgeprägt auch in Norwegen kaum woanders zu finden sind. Neben einer auch auf den Vesteralen zackig geformten Bergwelt soll es dort zahlreiche Sandstrände mit teilweise Südseefeeling geben, ausgedehnte Moore, Wale und eine besonders reichhaltige Vogelwelt sind ebenfalls typisch.

Nun, ich habe also den nächstbesten Sandstrand bei Gimstadbukta bzw. Svinoyvalen angepeilt, der fußläufig nach ca. 1/2 Stunde erreicht war.


Kurz nach 5:00 Uhr: Mixed Fluggeschwader aus Austernfischern und Jungmöwen
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In Motion #1
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Low Tide
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Sandstrand bzw. Wattgebiet bei Svinoyvalen
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68° North - Südseefeeling am Nordatlantik
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Maritime
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Land & Sea
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Fortsetzung folgt...
 
Das Gequäke der Austernfischer war an diesem praktisch windstillen Morgen schon aus großer Entfernung zu hören, aber beim Ablichten waren sie in ihrer natürlichen Umgebung weit weniger kooperativ als zuletzt am Mefjord 2014. Etwas mehr Brennweite wäre daher (mal wieder Bild bitte im NAF hoch laden - wenn das Copyright bei dir liegtsmilies/rolleyes.gif) nicht schlecht gewesen, aber mit ein wenig croppen ging es dann nachträglich doch auf einigermaßen akzeptabele Distanz heran.

Austernfischer auf seiner Ausguckwarte
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"Muuuhh!?" :a0155:
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Plitsch, platsch, gehts geschwind durchs Watt
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Auf der Lauer
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Tanghäufchen als Chillout-Zone
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Panic
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In Motion #2
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Auf dem Heimweg hüpfte noch ein kleiner Schwarm von Birkenzeisigen am Wegesrand durch den Pflanzendschungel, der dort eifrig an den spätsommerlichen Sämereien knabberte.

Juveniler Birkenzeisig beim Knabbern
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Als nächstes wird es dann mit der ersten Ausfahrt aufs Wasser gehen.

Gruß, Sjöuhyre :wave:
 
Sehr schön, vielen Dank.
Ich freue mich schon auf den Bericht vom Fischen und dann auf den Herbst!

Grüßla
Norbert
 
Vielen Dank für diesen fabelhaften Bericht. Da freue ich mich umso mehr wenn wir heuer im August die Anlage besuchen. Danke
 
Wie schon Dein Mefjord Bericht, sehr schön!!! Vielen Dank!
 
Was für eine Freude haben mir die tollen Fotos gemacht!
Da bekommt man schon wieder gleich Reiselust und kann die Zeit bis Ende Mai kaum noch abwarten.
Danke für den sehr schönen Bericht und siehe da, es geht auch mal ohne Fischbilder und Drillfotos:wave:

Gruß,
Helmut
 
Moin Sjöuhyre,

tolle Bilder von einem super Angelgebiet.
Ich bin auch wieder in 2017 dort zum fischen.
Den Campvorplatz einmal ausgenommen, eine Traumkulisse! Und auf See..., Angeln mit Blick auf die Lofoten mit guter Chance auf einen Orca in Bootsnähe. Habt Ihr welche gesehen?
Das mit dem Boot hatten wir auch, das scheint ja dann doch ein struktuerellen Problem zu sein.
Aber Du hast es ja sportlich genommen, wie es aussieht, ich weniger.

Freue mich auf weitere Bilder!
Gruss
Kveite
 
Moin Moin!
Bis hierhin schon mal ein großes Dankeschön für die Kurzweile! Tolle Fotos! :a020::a020:
Gerne mehr. :)

Gruß Carsten
 
:dankeschoen:zurück!

@ Norge Extreme: Orcas? Ähm, damit ich jetzt nichts falsches sage, sag' ich für den Moment mal besser nichts. :wink:

So, ich mach' mal weiter:

Mit noch einmal etwas Zeitverzögerung ging es bei weiterhin strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von um die 20° C hinunter zu den Booten. Da inzwischen auch im Hafenbereich ein minimaler Hauch von Wind die Wasseroberfläche kräuselte, waren wir guter Dinge, weiter draußen beste Bedingungen vorzufinden. Probieren wollten wir es im Bereich nordwestlich von Gaukvaeroya in deutlichem Abstand zu den auch Offshore noch weit hinausreichenden Schären.


Summer Breeze - "Alda, wat 'n Wetter"
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Labyrinth
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Vorgenommen hatten wir uns nichts spezielles, mal schauen, was so geht. Es dauerte nicht lange, da waren wir schon am Schwitzen, allerdings nicht der Fische wegen. Wir fanden zwar hier und da kleinere Schwärme von Smasei, aber egal was wir auch anboten, es ging kaum etwas. Hier und da mal ein Küchendorsch oder ein paar Lumben, so ging das eine ganze Weile.

Unsere Hoffnung, dass sich das schon noch bessern würde, bzw. wir nach einigen Platzwechseln schon noch einen Hotspot finden werden, Fehlanzeige, zumindest bei uns auf Boot Nr. 1. Nach 3 Stunden war nämlich der Wind wieder weg, und zwar ganz weg. Boot Nr. 2 hatte bis dahin etwas mehr Fortune, denn Mario und Jürgen hatten wohl gleich einen Platz mit mittleren bis guten Dorschen von bis um 1m gefunden.


Mario mit einem der besseren Dorsche des Tages
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Ohne Wind war es dann natürlich total essig und auf Schleppen hatte irgendwie auch keiner Lust. Wohlwissend, dass auch das Herumstochern mit senkrechten Schnüren nicht mehr viel bringen würde, haben wir dann eben das schöne Sommerwetter so gut es ging unter der Rubrik "erholsamer Urlaub" genossen. Selbst ein paar Versuche in Sachen Wurffischerei mit der Stationären brachte keine Änderung der Misere.


klassischer Ententeich
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"The Sun smells too loud"
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Unser "blaues Angelwunder" vom ersten Tag
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Damit es nicht zu langweilig wurde, habe ich noch ein bisschen Möwenjagd betrieben.


Daedalus
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Boot Nr. 1
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Silbermöwe mit "nasse Füß", iiiihhhhh!
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The Mirror Waters
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Reflection
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Fortsetzung folgt...
 
Ohgottogott, was sind das für tolle Fotos!

Was für eine Kamera und welche Objektive hast du dafür genutzt?
 
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