Steinbeißer/Seewolf

Tulpe

ex Daffe
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Rostock
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www.jawa-mv.de
Hi,

seit für uns Norwegen als nächstes Urlaubsziel feststeht, kann ich keinem entsprechenden Video ausweichen.

Was mir dabei auffällt: nie ist zu sehen, wie ein Steinbeißer versorgt wird.
Angedeutet wird manchmal/selten, dass er wohl halbwegs "erschlagen" wird, von der Galle ist die Rede und vom Kehlen/Ausbluten wird darum sogar abgeraten.
Sieht man dann auch beim Filetieren: etliche unterblutete Stellen im Filet.

Auch in der Suche bin ich nicht fündig geworden.

Aber wie geht's denn nun wirklich, gibt es keinen Weg zum weißen Filet?
 
Hab ich bis lang auch bei (fast) jedem Fisch so gemacht.
Wenn's sein musste, sogar beim Hering (für's Büffet bei Familienfeier).
 
Geht wie bei jedem anderen Fisch auch. Du solltest aber tunlichst vermeiden mit den Fingern
ins Maul zu geraten , das kann böse Folgen haben. Die Kieferkraft der Jungs ist enorm.

Gruß Jens
 
Moin nach HRO :a010:,
dass der Steinbeißer nicht gekehlt werden soll, wäre mir neu. Und du schreibst ja in #1 selbst von Filets mit Einblutungen. Die können aber evtl. auch noch davon kommen, dass diese Beißer (wie schon oft erlebt) sich selbst oder ihren Kistennachbarn im gekehlten Zustand noch beißen und so Quetschungen zufügen (Havkat = Seekatze = 9 Leben :zwinker:)
Ich kehle meine Stonis jedenfalls immer nach dem Fang und dem nachdrücklichen Abschlagen - und Probleme mit dem Anschneiden der Galle sind in meiner Erinnerung nicht präsent :p075:.
Der Körperbau des Steinbeißers unterscheidet sich m.M.n. aber doch schon deutlich von dem des Dorsches: 1. ist der Fisch ziemlich "hochkant" gebaut und 2. reichen die Unterkiefer weiter nach hinten. Das macht das Kehlen schon anspruchsvoller als beim Dorsch wo du einfach "quer drüber schneidest".
Ich habe mir angewöhnt, mit der Klingenspitze noch zwischen den Unterkiefern einzustechen und dort die Aorta nur mit der Klingenspitze zu öffnen bis das Blut gut fließt - man sieht dann am gefangenen Fisch halt nur einen "minimalinvasiven" Eingriff :wave:
 
Hallo in die Runde!

Wie @Loup de mer schon sehr richtig schrieb ist das Kehlen des Steinbeißerers "schon anspruchsvoller als z. B. beim Dorsch".

Bei unserem letzten Island-Urlaub haben uns die Profis davon abgeraten die Steinbeißer zu kehlen, da die hohe Gefahr besteht Organe zu verletzen, die das Filet negativ beeinflussen. Also haben wir die Steinbeißer nur ordentlich und mit voll Schmackes "verprügelt":biglaugh: und den Rat der Profis befolgt. Nach dem "Verprügeln" kam der Steinibeißer dann in die Kiste (in Island mit Eis befüllt).

An einem Tag dieses Urlaubs habe ich einige Bilder machen können, die hoffentlich einen realistischen Eindruck dorkumentieren sollten. Wir haben zum Abendessen einen Steinbeißer filetiert und in Butter gebraten.......

Hier zunächst der NICHT gekehlte Steinbeisser - ca. 6-8 Stunden nach dem Fang:


1613721614420.png

Hier dann die, aus meiner Sicht, einwandfreien Filets von einer Seite:

1613721674438.png
Keine Blutreste oder sonstige Beeinträchtigungen.......

Und so sah das auf dem Teller aus:

1613721757308.png
nur gesalzen und in Butter gebraten - optisch nicht unbedingt der Hingucker - war wirklich sehr, sehr lecker!!!

Mehr dazu hier in diesem Bericht - insbesondere Post #3


Das Filetieren als solches unterschied sich nicht großartig vom Filetieren anderer Fische. Die Haut des Steinbeissers ist in der Tat, ich nenne es mal, etwas zäher. Aber mit einem scharfen Messer, mit dem man zunächst außen rund herum die Haut einschneidet, funktionierte es gut.

Wir werden aufgrund des eindringlichen Anratens der Profis vor Ort und aufgrund unserer selbst gemachten Erfahrung auch in Zukunft den Steinbeißer NICHT kehlen.

Viele Grüße an alle!!:a020::angler:
 
Wir haben die bisher auch immer gekehlt. Gut betäubt, im Nacken gegriffen und dann Töten.
 
Was mir dabei auffällt: nie ist zu sehen, wie ein Steinbeißer versorgt wird.
Angedeutet wird manchmal/selten, dass er wohl halbwegs "erschlagen" wird
Ist mir auch schon aufgefallen als ich vor Jahren mich erstmals damit beschäftigt habe.

Habe dann (und auch heute noch) das Schlagholz als "Lichtschalter" genutzt und herzhaft versucht den Kollegen das "Licht" auszuschalten.

Bis auf eine Islandreise (dort sollten wir nicht kehlen) kehle ich aber meine Stonis immer, versuche dabei so vorzugehen wie Thomas das oben schon beschrieben hat.

Beste Grüße
gerd
 
Ob nun kehlen oder richtig stechen ist meiner Meinung nach relativ egal, wichtig ist beim Stonie genau wie bei jedem anderen Fisch, dass er möglichst gut ausblutet :a020:
Wichtiger für Dich als Fänger ist erst mal das richtige und sichere Versorgen an Bord, den diese Kiefer können richtig "Aua machen" wenn man unvorsichtig ist.
Dazu habe ich immer 2 Totschläger aus stabilem Holz (bei mir alte Gardinenstangen aus Buchenholz mit 40 mm Durchmesser) dabei!:a020: Einen davon halte ich ihm hin, er verbeißt sich (und zwar meist so richtig!) und dann kann man ihn recht gut "dirigieren", um ihm mit dem 2. Knüppel dann in die ewigen Fischgründe zu senden :wave:
 
Moin Moin,

ich hau dem einen auf den Deez, dann trenne ich die Kiemen durch und Schlitze vom A Loch den Ranzen auf und hole alles raus.
Weil....
Da sind oft Nemathoden im Darm, die wandern sonst ins Filet.
Ich will weißes, leckeres Filet. Es schmeckt frisch einfach viel besser als tk.
 
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