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star drag vs. lever drag

Also bei schwerem Geschirr, was von vornherein für nen großen Butt ausgelegt ist, mag die "gerade Linie" im Drill egal sein, weil die Schnur drauf ausgelegt ist und selbst da halt ich die Rute so, daß sie eventuelle Schläge abfedern kann. Das ist gerade bei leichtem Geschirr noch wichtiger wie ich finde, da diese "Rucke, Schläge" schon ganz schöne Belastungsspitzen sein können, die selbst ne echte 20lbs Schnur an ihre Grenzen bringen kann. Ich finde nen zusätzlichen Puffer zwischen Köder und Bremse schon sinnvoll. Gibt ja auch nen Anlaufmoment. Gibt mir ein besseres Gefühl von Kontrolle auch gerade wenn der Fisch knapp hängt.
Es ist aber wie du schreibst das A und O, daß die Bremse perfekt funktioniert und in der Praxis gerade bei Schiebebremsen die nutzbare Bremskraft zwischen Free und Full vorhanden sein muss ( der Cam muss halt passen) und bei Sternbremse überhaupt erreicht wird.
Ob nun Stern oder Hebel ist dann halt reine Geschmackssache.
Ich finde bei der leichten Angelei den Freilaufknopf bei ner Baitcaster sehr sinnvoll, weil ich da mit einer Hand fische und so den Köder immer einfach wieder ablassen kann. Ansonsten brauch ich den nicht.

Meine alte 30er Cabo hat soviel Bremskraft, daß ich die Spule, bei Bremse zu, fast nicht mehr von Hand drehen kann. Somit in Norwegen nur von nem richtigen Großbutt gefordert werden könnte und selbst da bin ich mir nicht sicher. Da ich aber dünnes Geflecht drauf habe ist dort diese Bremskraft wurscht. Bleibt nur festzuhalten, warum ne kleine Stationäre solche Bremskräfte hinbekommt, aber die Baitcaster/Multis eher nicht.
 
Ne Statio hat in der Spule relativ viel Platz für die Bremsscheiben. Scheibenpakete aus 5 oder mehr Scheiben ist ja nicht unüblich. Die Multis mit Sternbremse die ich kenne habe meist nur eine Scheibe + halt die "Druckplatte" und das Ritzel gegen das gebremst wird.
 
Meine Baitcaster haben jeweils 3 Bremsscheiben + die gegen Carbon ausgetauschten Sanischeiben.
Theoretisch kann man ne konventionelle Multi mit Sternbremse bestimmt auch so bauen, daß sie solche hohen Bremskräfte hinbekommt. Man könnte größere Scheiben verbauen und davon halt mehrere.
Das wäre aber wieder Dieter sein Fachgebiet uns das zu erklären!😉

Gruß Thomas
 
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Die von mir erwähnten Rollen Lagoa und Tesoro haben auch jeweils 3 Carbonscheiben und entsprechend viele aus Metall. Der Durchmesser ist sogar eher etwas größer als bei 4000er Stationären. Wobei letztere etwas mehr Scheiben haben (genaue Zahl habe ich gerade nicht im Kopf). Also nicht der Riesenunterschied. Deshalb ist es mir zu Zeit ein Rätsel, warum die Baitcaster-artigen so wenig Bremskraft aufweisen. Allerdings wird bei Sternbremsrollen die Bremskraft über das Getriebe geführt. Das ist nicht selten aus Messing, Vielleicht haben die Hersteller die Befürchtung, dass sich das Getriebe bei hohen Bremskräften zu schnell abnutzt.

Gruß Dieter
 
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Ich habe jetzt mal in einigen amerikanischen Foren gestöbert und die Klagen über zu geringe Bremskräfte bei Sternbremsen scheint recht allgemein viele unterschiedliche Hersteller zu betreffen, selbst bei Accurate gibt es sie über die Tern.

In diesem Zusammenhang würde ich gerne mal was von den Besitzern der Ocea Jigger und Daiwa Saltiga hören, die ja immerhin hier als high End gehandelt werden.

Gruß Dieter
 
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Hallo Dieter
Ich habe gerade die Bremskraft bei meiner Ocea Jigger 1500 PG und meiner Saltiga 10 gemessen.
Dazu habe ich eine Schlaufe in das Ende der Schnur geknotet und mit einer Kofferwaage gezogen.
Die erste Messung ergab 5kg für die Ocea Jigger und 4kg für die Saltiga.
Anschließend habe ich bei beiden Rollen die Sternbremse nochmal mit viel Kraft richtig zugedreht.
Die zweite Messung ergab dann für beide Rollen ca. 7kg.
Beide Rollen wurden nach dem letzten Einsatz gewartet und gefettet.
Gruß Torsten
 
Vielen Dank Torsten. Die Bremskräfte beider Rollen entsprechen also den Herstellerangaben. Allerdings scheinen die letzten 2 Kg praktisch nicht einsetzbar zu sein. Das ist dann ungefähr genauso wie bei meiner Okuma Tesoro. Da braucht man richtig Kraft um die Bremse so zu oder auf zu drehen. So was geht im Drill nun mal gar nicht.

Gruß Dieter
 
War die Spule voll oder waren 50, 100 oder noch mehr Schnur runter?
 
Die von mir erwähnten Rollen Lagoa und Tesoro haben auch jeweils 3 Carbonscheiben und entsprechend viele aus Metall. Der Durchmesser ist sogar eher etwas größer als bei 4000er Stationären. Wobei letztere etwas mehr Scheiben haben (genaue Zahl habe ich gerade nicht im Kopf). Also nicht der Riesenunterschied. Deshalb ist es mir zu Zeit ein Rätsel, warum die Baitcaster-artigen so wenig Bremskraft aufweisen. Allerdings wird bei Sternbremsrollen die Bremskraft über das Getriebe geführt. Das ist nicht selten aus Messing, Vielleicht haben die Hersteller die Befürchtung, dass sich das Getriebe bei hohen Bremskräften zu schnell abnutzt.

Gruß Dieter
Einfache Rechnung:
- Bremsscheiben bzw. Die Bremskraft wirkt bei SD-Multirollen an der Antriebsachse, also stark untersetzt!
- Stationärrolle hat die Bremse an der Spulenachse - Drehmomentwirkung direkt 1:1 über die der Spule
- ebenso die LD-Rollen
--> bedeutet, dass bei gleichem Spulendurchmesser das Drehmoment an der Bremse der SD-Multi um den Faktor der Übersetzung höher als bei den anderen genannten Rollen ist. Das kann eben bei modernen Baitcastern schon mal 8x betragen.
 
Was Du da feststellst hat Hand und Fuß, nogard. Damit wird auch der Rest der Geschichte klar: Das übertragene höhere Drehmoment erfordert ein gleich großes Bremsmoment. Da dieses aber proportional zur Andruckkraft auf die Bremsplatten, ist diese Kraft auch höher als die entsprechende Kraft bei lever drag- oder Stationärrollen. Es ist also ein konstruktionsbedingtes Problem weswegen die Sternbremsrollen sich bei der Bremskraft so schwer tun.

Dazu kommt ein weiteres Erschwernis: Der Anpressdruck wird über Tellerfedern erzeugt und diese haben keinen linearen sondern einen progressiven Zusammenhang zwischen dem Bremsweg des Sterns (Drehbewegung) und der Bremskraft, so dass die Zunahme der Bremse in der letzten 1/2 oder 1/4 Umdrehung diese enorme Kraft kostet.

Fazit: Im Durchschnitt der Rollen muss man froh sein, wenn die Sternbremse eine handhabbare maximale Bremskraft von 5Kg liefert.

Gruß Dieter
 
Fazit: Im Durchschnitt der Rollen muss man froh sein, wenn die Sternbremse eine handhabbare maximale Bremskraft von 5Kg liefert.
Hm, ich habe schon lange nix mehr gemessen, weils im Süßwasser für mich irrelevant ist, es gibt aber einige SD-Rollen die können auch "zu" auch so zu, dass da nen 2,20m Wels nur noch blöd aus der Wäsche guckt.
Grüße
 
Abu Revo Toro Beast 61 (die blau-schwarze) Bzw. alle Toros mit den großen Bremsscheiben die ab einem gewissen Zeitpunkt schon in der ersten Generation verbaut wurden, Shimano Tekota 401 sind die Rollen die bei mir aktuell in Verwendung sind
 
Interessant, es wäre fein, wenn Du messen und berichten könntest.

Gruß Dieter
 
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