Sommaroy 10.07.-17.07.2019

norway-fan

oft in Norge
Registriert
6 Januar 2017
Beiträge
160
Hallo NAFfen,

Ihr fragt Euch jetzt sicher, wieso erscheint dieser Resiebericht noch vor Antritt der Reise. Ich sags Euch: Ich sitze seit anderhalb Wochen auf gepackten Koffern. Aber von vorn.

Das letzte Wochenende im Juni war hitzerekordverdächtig. Was macht man bei so einem Wetter? Man denkt an die zu erwarteten 10-12 Grad in Sommaroy und testet wieviel Platz und Freigewicht in den Koffern bleibt.

Wir reisen zu dritt, haben 6x 20 kg plus 3x 10 kg Handgepäck. 6 Gepäckstücke= 1 Rutenrohr, 1 Gefriertasche, 1 Gefrierbox und 3 verbleibende Taschen.In die Taschen müssen je ein Floatinganzug, Angelrollen, Pilker und Zubehör, und auf den Rückweg 2x 10 kg Filet. Und was soll ich sagen: Es passt!

Wir haben Einzelstücke gewogen, Gesamtgewicht gewogen, hin- und hergerechnet, welches Gewicht in Norge verbraucht (Bier, Verbrauchsmaterial) wird.

So, die Taschen sind gepackt, das Handgepäck auf. Wetterbericht geprüft. Tiden und Seekarten gechecked. NAFfen kontaktiert. Grüße an Oli, der gerade zurück ist und André, den wir oben treffen.
Morgen 05.30 fahren wir los, sind gegen 17.00 bei Ketil in Sommaroy. FLug geht von Schönefeld über Oslo nach Tromsö.
 
Dann viel Erfolg und wenig Wind. Sommaroy wird leider immer mehr zum Massenziel, wobei
ich weniger uns Angler meine, als viel mehr den Hotelausbau und jetzt die im Bau befindliche riesige Apartment Anlage. Ketil klemmt sich auch bessere Boote zu kaufen, ein Kajütboot und das ist immer ausgebucht.
Seine neuen Apartments sind zwar okay, aber so winzig, Zimmer ohne Stauraum.
Ich war bestimmt schon zehnmal dort, aber sehr oft werde ich wohl nicht mehr hin. Die alten Häuser vom Hotel waren einfach schöner...aber das ist eine Einzelmeinung
 
Vielen Dank.
Wir schauen uns das diesjahr an. Wir waren schonmal zum Polarlicht fotografieren 2015/2016 dort, aber nur wenige Stunden in der Nacht, wir sind von Tromsö aus kurz hingefahren.
Ich versuche hier regelmäßig ein Update zu posten und den Gesamtbericht zum Schluss. Mal schauen, wie es mit den guten Vorsätzen steht :flaggen14:
 
Werde übrigens morgen in den gleichen Flieger sitzen, bin eine Woche auf Senja, mit einer Kingfisher Gruppenreise. Bei Ketil dann Ende August, aber da nehme ich dann alle eingelagerten Sachen mitheim, werde dann wohl nicht mehr hin, es sei denn, er rüstet bei den Booten auf. Grüße
 
So, ich schreib vom Tablet, den Bericht gibt's am Ende.

Tag1 :3:55 aufstehen, schnell ein Brötchen und ein Kaffee hinter.
4:30 klingelte mein Vater und wir sind los nach Schönefeld. Glücklicherweise kein Stau und wir waren 6:50 am Flughafen. Vorm Flughafen stand schon eine Kingfisher Gruppe, die nach Senja mit Thorsten Ahrens fliegt. Mit den Jungs haben wir uns noch öfters unterhalten. In Schönefeld ging's mit Verspätung los,aber wir hatten Buffer in Oslo.
In Tromsö angekommen, warteten wir eine Ewigkeit aufs Gepäck. Zum Glück kam alles an, vor allem das Angelzeug.
Der Transferbus hielt auf Wunsch der anderen Gäste am Supermarkt, ich saß auf glühenden Kohlenmund wollte aufs Wasser!
Abends raus. 2 80er Dorsche, die wir mitnahmen. Noch 2 Lumbs fürs Abend Brot, der Rest ging wieder ins Wasser. Abendessen gab's um 23:45

Tag2: gemütliches Frühstück im Arctic Hotel, dann Richtung Haja. Zwischendurch ein paar Köderfische geholt, und noch ein paar andere verdächtige Stellen angefahren. Final kamen wir nicht zur Haja.
Ergebnis 10 Dorsche zwischen 60 und 90, ein Heilbutt von 97 cm. Die grossen blieben uns am ersten kompletten Tag verwehrt.
Nach dem Filetieren noch schnell eine Probewiegung. 14 kg Filet.
 
Weiter so, viel Erfolg. Wir kommen am Mittwoch hoch und übernehmen dann das Fang Gebiet.
 
Tag 3: wieder gemütliches Frühstück. Dann ab in die Floatinganzüge und an den Untiefen südwestlich vom Malangen. Auf unterschiedliche Gummigrößen kamen 2 Dorsche, unerwartet gab es einen Überbeisser an einem kleinen Pilker , der zum Besorgen von Köderfisch dienen sollte. Kurz vorm Boot ging er ab. Der Wind frischte auf, die Wellen wurden höher. Wir suchten Schutz im Süden von Edoya. 1 Rotbarsch, einige Dorsche und 3 nicht verwertete Bisse auf Toten Köfi.
Nach dem Filetieren gab's den Rotbarsch zum Abendessen. Dann nochmals raus. Auf einem 13 m Berg stand Futterfisch. ein Zappler verging sich am Pilker und kurze Zeit später Rute krumm. Ein 95er Dorsch wurde ins Boot gehoben.
Der gleiche Berg nochmal 2x überfahren, aber nichts Zappler am Bergmann und an den anderen Ruten ging auch nichts. Positionswechsel Richtung Tussoya. Es ging nichts. Wir waren gerade am Feierabend machen, als mein Vater noch einen Dorsch auf Überbeisser bekam. Ab nach Hause zum filetieren.
Feierabend.
Whisky.22:45 Die Sonne scheint
 
Tag 4: Stärkerer Wind vorhergesagt. Wir gewöhnen uns an den Luxus des Hotelfrühstücks und und entscheiden uns für windgeschützte Lagen. Ein Fehler, wie sich später herausstellt.
Wir starten in der Sandvika mit Gummifisch und Pilker, nichts. Mehrere Driften - nichts. Daraufhin fuhren wir aus Sandvika raus zur Stelle,wo am Vortag der grosse Drosch biß. Ein kleiner 60er Drosch ging auf Überbeisser. Aus Verzweiflung nahmen wir ihn mit. Als der Wind auffrischte, sind wir zurück in die Sandvika. Andere StartPosition gesucht, Drift, nix . Neuer Versuch, Hänger in 10 m Tiefe. Wie kann das sein in einer Sandbucht? Da aber keinerlei Bewegung zu spüren war, muss es wohl so sein. Beim Lösen des Hängers mit direktem Zug, kam noch ein Küchendorsch an die Oberfläche.
Filetieren lohnt heute kaum.
Abends nochmal in den windgeschützten Bereich südöstlich von Edoya und Kvalen. Noch 1 Dorsch.
Feierabend. Whisky. Morgen ist auch ein Tag und wir werden mutiger

Tag 5: Wind morgens 6 bis 8 m/s. Ab Mittag 11m/s aus Norden. Wir zeigten Mut und fuhren nördlich von Edoya in ein Untiefengebiet. 1. Drift: 12 Dorsche , auf unterschiedliche Methoden. Bergmann, Toten Köfi, kleine Pilker.
2. Drift etwas versetzt. 2 Ruten mit Köfi, 1 mit Pilker. Während meine faule Rute im Wasser hing, nahm ich die Fische der 1. Drift aus.
Ein Biss mit Spuren am Fisch. Sonst nichts.
3. Drift wieder anderer Startpunkt: 3 Dorsche .
Der Wind frischt auf, die Wellen schaukeln das Boot durch. Wir fahren südlich von Edoya. Das Echolot zeigt Futterfisch. Der Bergmann kommt nicht durch. Es zappelt. Kurze Zeit später Biss. Hier im Norden beissen selbst die 70er Fische auf Überbeisser.
Nach dem Fiketieren gabs Fisch mit Knobi. Danach eine Wanderung auf den Berg Hillesøytoppen. Der Auf- und Abstieg kam Bergsteigen sehr nah. Die Lunge pfiff LaPaloma.
Herrlicher Ausblick hier oben war die Belohnung.
Morgen wieder starker Wind vorhergesagt.
VG,
Kay
 
Probiert es bei starkem Wind im Katzenfjordeingang. Dort hatten wir viele Dorsche auf Pilker allerdings in ca. 100 m Tiefe.
Gruss Chris
 
Tag 6:
Wir starteten wieder nördlich von Edoya, vereinzelt ein paar Dorsche, aber nicht die Stelle, wo es richtig "knallt".
Wir suchten dann das von Kingfisher als "4" markierte Gebiet auf- 3 verschiedene Driften über das Gebiet. 1 Angler mit toten KöFi, 1 mit Fetzen am Pilker und 1 "aktiver" Pilker. Ergebnis war 0.
Stellungswechsel über den Malangen übergesetzt, ins Flache.
In Summe sind wir mit 7 Dorschen nach Haus.

Abends haben mein Vater und ich es gezielt auf Butt in der Sandvika probiert. Jeder von uns hatte einen Köhler als Flatterköhler als Köder. Ich hatte die Waterwolf bei einer Drift davorgeschalten. Bei der Auswertung war kein Fisch zu sehen.
In einer Drift bog sich meine Rute. Hänger! Doch mit ein wenig Pumpen kam der Hänger hoch. Ich kämpfte wie ein Mann. Doch ein Butt? Ein Fauler? Zum Vorschein kam eine Maschendrahtmatte. Wir nahmen unseren "Fang" zur waidgerechten Entsorgung.
Auf den letzten Metern unserer letzten Drift biss es vorsichtig bei meinem Vater. Da wir aber verdammt nah ins Flache kamen, kurbelte er langsam ein, um den finalen Biss zu provozieren. Vom Köhler hing nur noch der Kopf am Haken.

Tag 7: Letzter Tag. Wir fuhren über den Malangen an Unterwasserberge um die 14/17m und konnten ein paar Dorsche landen. Wir kreuzten eine Strömungsrinne, die ideal für Heili scheint. Aber kein Dorsch, kein Fisch.
Umsetzen. Nochmal ein paar Dorsche.
Langsam Schluss machen. Boot und Fische säubern. Noch 15 min dann brechen wir auf.
Zack. Die Rute bei meiner Frau krumm. "Hilfe". "hilft mir mal jemand". Ich hatte es nicht ernst genommen.
Ich hob dann die Rute beim Pumpen mit hoch. Mein Vater musste herzhaft lachen bei dem Anblick. "wieviel Schnur noch?"
" ca 50 m". Und so arbeiteten wir Meter für Meter und hatten Spass. Ein 86er Butt durfte an Board. Selbst nach dem Betäubungsschlag und Kehlen wollte er aus dr Kiste flüchten. 2. Kiste als Abdeckung oben drauf, ein Eimer Wasser rein und es rappelte immer noch...
"Na gut, nur noch 15 min" - Irgendwie erinnert mich dieses Zeitmanagement an die letzten Tage der vergangenen Urlaube...
Biss beim Ablassen im Mittelwasser. Seelachs? Nein ein Lumb. Das war unser letzter Fang und wir fuhren nach Haus. Den Termin der Bootsübregabe im Nacken.

Fische filetieren. Gefriertaschen wiegen. Knapp 3 kg Luft bis zum 60kg Limit. REICHT.
Taschen packen. Kontrollwiegen. 2 Kühltaschen mit 8 und 9,5 kg müssen in die Koffer. Passt.
2 Räucherlachsseiten noch von Ketil gekauft.

Tag 8: Ein letztes Frühstück im Hotel. Mittlerweile hat sich das Bezahlen des Frühstücks als running gag für mich herausgestellt. Bei 6 von 7 Bezahlvorgängen musste ich dem jeweiligen Kassierer erklären, dass unser Frühstück 40 NOK pro Person weniger kostet, als er abrechnen wollte. Ich nahm jeweils die Rechnung vom Vortag mit, um den "ausgehandelten" Preis zu belegen.
08:15 kam unser Taxi und fuhr uns zügig nach Tromsö. In Oslo hatten wir 5 Stunden Aufenthalt. Ein bißchen dösen und shoppen und mit den Jungs von Senja schwatzen. Pünktlicher Abflug in Oslo und ebenso pünktliche Ankunft in Schönefeld.
Alle Gepäckstücke und vor allem die Gefrierboxen kamen an. Heimfahrt. 22:00 zu Hause. Fisch in die Kühltruhe. Räucherlachs probiert und Bett.

Heute komm ich mir vor wie im Jetlag.

Es war ein super Urlaub. interessanes Gebiet. Herrliche Landschaft, Strände wie in der Karibik - nur mit 14 Grad weniger Wassertemperatur.

Bei Gelegenheit fass ich den Bericht zusammen und füge Bilder ein und vielleicht schiebt ihn ein Mod an den Beginn des Threads

Grüße an Ketil, Oli, André, Chris
 
Hallo Kay -

danke für Deinen Bericht, war interessant zu lesen.
2019 war die Angelei vor Sommaroy - wir waren Ende Juni dort und hatten 3 Ausfalltage wegen Wind...... - nicht ganz einfach. Alle Hotspots von KF funzten nicht. Gott sei Dank hatten wir zwei tolle Ausfahrten, wo es für ca. 2 Stunden super lief, daher kamen wir mit 55 kg Filet zurück und waren noch ganz zufrieden. Größter Dorsch war 12 kg. Ein schöner Pollack und ein 5 kg. Schelli, ansonsten nur gute Küchendorsche.
Kein Kontakt zum Heilbut.

Auf die potenten Stellen weiter draußen kamen wir wegen des Windes und unserer Vorsicht nicht!
Wir probieren es nächstes Jahr wieder........
VG
Pille
 
Wenn du Bilder und deinen Bericht fertig hast können wir das wohl gerne erledigen. :a010:
 
Oben