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Sofortmaßnahmen nach Wasserschaden

Nachtschwärmer78

Exilbayer
Registriert
16 Februar 2016
Beiträge
452
Ort
Etne/N
Gestern ist eine mittlere Katastrophe passiert:
Bei einen Sturm hat sich die Verankerung meines Boots vom Grund gelöst, es wurde auf den steinernen Kai getrieben, ist Leck geschlagen und vollgelaufen.
Die heutig Bergungsaktion war erfolgreich, jetzt geht es um die Schadensbegrenzung:
Die Ausrüsung war für mehrere Stunden unter Wasser.

Wie gehe ich jetzt mit den Rollen um?

Es handelt sich um eine Avet MXJ, eine Shimano Stradic Cl4+, eine Abu Revo Toro und eine Penn Slammer460.

Muss gleich dazu sagen, daß ich vorher noch nie an einer Rolle herumgeschraubt habe und ich noch keine passenende Fette oder Öle im Haus habe.
(Ich weiß, sollte ich, aber ich hab die Ausrüstung noch so nicht lange und die erste eigene Wartung aufgeschoben...)

Nachdem die Rollen vollständig vollgelaufen sind, ist es ja mir "gründlich Abspülen" sicher icht getan...

Mein erster Gedanke war, sie als erste einem erneuten Vollbad auszusetzten, um zumindest das Salz zu entfernen.
Dannach öffnen autropfen und grob trocknen assen und wenigstens erst malmit WD40 einsprühen, damit restliches Wasser verdrängt wird und sie ohne weitere Schäden gelagert werden können, bis ich sie einer gründlicher Wartung unterziehen kann.

Bevor ich sie nochmal versenke wollte ich aber doch erst mal den Rat von den Spezialisten einholen...

Für schnelle Antworten wäre ich Euch sehr dankbar!
 
Genau so gehst du vor sofort in warmen Spülwasser einlegen vollständig. Danach kann auch 2-3 Tage dauern kangsam Rolle für Rolle zerlegen und Neu Fetten trocknen und Warten. Bremse ganz vollständig Lösen. Habe auch eine Daiwa saltist mal versenkt und nur getroknet und nach ner Woche dann gewartet ging gut ohne Probleme dachte auch die wäre hin aber nix.
 
Ich würde von der Tankstelle einen kleinen Kanister "Batteriewasser" holen. Das ist demineralisiert und hat die Eigenschaft, sich wieder mit Minaralien und Salz anzureichern. Rollen in ein passendes Gefäß und mit dem Wasser bedecken. Das ganze bei offener Bremse 2 bis 3 Stunden "ziehen" lassen und ruhig 2mal wiederholen. Das letzte Bad sollte mit normalem Süßwasser erfolgen. Dann ohne Wärmeeinwirkung trocknen lassen. Ich hatte mal ein ähnliches Problem und habe das mit meinen Rollen so durchgeführt.
Wenig Aufwand, geringe Kosten.

Es wäre eine mögliche Sofortmaßnahme. Erpart aber nicht die notwendige Wartung. WD 40 gehört nicht in eine Rolle! Damit kannst du die dauerhaft schädigen.
 
Gestern ist eine mittlere Katastrophe passiert:
Na dann hoff ich mal, Du bekommst das alles "gebacken" - hört sich echt sch....e an!

Falls Du Hilfe zum zerlegen der Rollen brauchst, funk doch mal den Wollebre an.
Der hat mir auch schon des öfteren sehr sehr gut geholfen. Mein Dank an dieser Stelle!
Nun, halt uns bitte mal auf den laufenden -
Solltest Du echt in Schwierigkeiten kommen, das mein ich jetzt ernst, scheu Dich nicht hier im Forum laut um Hilfe zu rufen -
Da sollte doch hier im Forum dann was zu machen sein.... ich bin dabei.:a010:
 
Vielen Dank!

Die Rollen genießen gerade ein warmes Vollbad.
Tanke war heute nicht mehr drin, aber unser Wasser ist zumindest vollkommen kalkfrei.

Anständige Wartung bekommen sie natürlich.
Die wäre demnächst ohnehin fällig gewesen, aber brauch erst Öl und Fett.

Das WD40 "böse" ist weiß ich!
War auch nur gedacht , um Restfeuchtigkeit zu verdrängen.
Aber werd ich dann mal lieber lassen.
 
Gerade die Penn Slammer ist ein super Test Objekt, um die Rollenwartung zu erlernen. Bei den wenigen Teilen da drin ist es ein leichtes, die raus- und wieder rein zu basteln.
Lies dich im Forum ein, welche Teile womit gefettet und geölt werden, fang mit der Slammer an und du wirst sehen, dass das alles kein Hexenwerk ist.
 
@landvidi
Herzlichen Dank für die aufmunternden Worte!
Die Rollen sind ja alle Klassiker, da denke ich, daß hier (nicht nur) Wollebre schon öfter die Finger wundgeschrieben haben und ich weiß wie die SuFu funktioniert.
Die grundsätzlichen Dinge für die Wartung muss ich mir also nicht zum 100. Mal erst noch persönlich vorkauen lassen...

Vor der feinen Schrauberei graut mir zwar gewaltig, aber ich bin handwerklich nicht ungeschickt.
Aber wenn mir Teile übrig bleiben,:eek1:
schrei ich sicher ganz laut um Hilfe...
 
:eek1:
Gestern ist eine mittlere Katastrophe passiert::eek1:
Bei einen Sturm hat sich die Verankerung meines Boots vom Grund gelöst, es wurde auf den steinernen Kai getrieben, ist Leck geschlagen und vollgelaufen.
Die heutig Bergungsaktion war erfolgreich, jetzt geht es um die Schadensbegrenzung::eek1:
Die Ausrüsung war für mehrere Stunden unter Wasser.
:eek1: Ja spinn - du bist ja ein echter Glückspilz.
Zwei Anmerkungen:
- Keine Gerätschaften (Ruten und Rollen) auf dem Boot lassen! (Gischt ect sind selten auf Dauer gut)
- Kein WD40!

Ansonsten hast du schon tolle Hilfestellung erhalten.
 
Ich dachte im ersten Moment nicht nur an die Rollen......:wave:
Danke, die restiche Geschichte steht jetzt im Bootsbereich...
- Keine Gerätschaften (Ruten und Rollen) auf dem Boot lassen! (Gischt ect sind selten auf Dauer gut)
Hast grundsätzlich sicher recht.
Aber zum Boot muss ich jedesmal eine Böschung runter (das geht, wenn´s matschig ist, auch manchmal schneller als geplant...:eek1:) und wenn ich mein Gelumpe jedesmal rauf und runterschleppen würde, würde zeitlich so manche kurze Feierabendtour ausfallen.
Das letzte Stück geht es über einen Kai aus Geröll, der, bei hohem Wasserstand teilweise überspült wird und immer rutschig sein kann.
Die Ruten würden da auf Dauer gefährlich leben...

Das Boot hat eine Halbkajütte und ich mach jeden Tag die Kalesje drauf.
Liegt also alles trocken und sicher.
Eigentlich...:a045:
Rollen werden aber natürlich jeden Tag mit Frischwasser gespült.

Aber darüber, das ich das Echolot immer mitnehme bin ich jetzt heilfroh...
 
Vielleicht kann ich da auch ein wenig dazu beisteuern. Wenn du Hilfe bei der Wartung deiner AVET brauchst, kannst dir ja mal meine Anleitungen ansehen. Bei mir geht es zwar um eine HX 4.2 und eine JX 6/3, aber vom Prinzip her kannst du das sicher auf eine MXJ übertragen:

http://www.fischerstammtisch.at/category/rollenwartung/

Viel Spaß beim Rumschrauben - sieh es positiv, vielleicht ist das der Beginn eines neuen Hobbies :a020:

LG,
Willi
www.fischerstammtisch.at
 
Lass die Finger von dem WD40! Das Zeug emulgiert mit Salz. Ich denke als Sofortmaßnahme macht das gründliche Ausspülen mit Süßwasser Sinn. Nach dem trocknen wirst du nicht drum herum kommen jede Rolle zu öffnen und mit entsprechendem Öl und Fett für die Rollenwartung zu behandeln. Sollten sich Salzverkrustungen oder Ablagerungen gebildet haben, macht es Sinn, die Rolle mit Bremsenreiniger zu entfetten und neu zu fetten. Ich persönlich verwende Als Öl CorrossionX und SpeedX. Als Fett fürs Getriebe und Gehäuse ReelX Soft und Medium. Für die Bremsscheiben Cals.
Da ich selbst häufig Wartungen durchführe habe ich mir in den USA Yamaha ACC 14 CT bestellt, weil das deutlich günstiger ist. Meiner Meinung nach ist es aber das gleiche blaue Fett wie es z.b. von Penn verwendet wird. Ist in den USA sehr beliebt und kann mit CorrossionX beliebig von der Viskosität eingestellt werden. Solltest du Fragen zu bestimmten Rollen haben wende dich am besten an Member Wollebre oder Pommes. Die Zwei sind hier im Forum die absoluten Spezialisten wenns um Rollenwartung geht.
 
Gestern ist eine mittlere Katastrophe passiert:
Bei einen Sturm hat sich die Verankerung meines Boots vom Grund gelöst, es wurde auf den steinernen Kai getrieben, ist Leck geschlagen und vollgelaufen.
Die heutig Bergungsaktion war erfolgreich, jetzt geht es um die Schadensbegrenzung:
Die Ausrüsung war für mehrere Stunden unter Wasser.

Wie gehe ich jetzt mit den Rollen um?

Es handelt sich um eine Avet MXJ, eine Shimano Stradic Cl4+, eine Abu Revo Toro und eine Penn Slammer460..........

Wartung Penn Slammer:https://www.rollenwartung.de/?page_id=2150
Avet Reel Service (Videos):https://www.youtube.com/channel/UCJiGIeGMubbbC2GvjwSIiBg/videos
Revo Toro (hier NaCl 60):https://www.google.de/url?sa=i&rct=...ozTy19xdbvR30dQA&ust=1488955941299699&cad=rjt
Shimano Stradic (hier eine 4000 FH):
 
Aber zum Boot muss ich jedesmal eine Böschung runter (das geht, wenn´s matschig ist, auch manchmal schneller als geplant...:eek1:) und wenn ich mein Gelumpe jedesmal rauf und runterschleppen würde, würde zeitlich so manche kurze Feierabendtour ausfallen.
Verstehe dich voll und ganz - hätte ich auch keine Böcke darauf. Wenn du dein Gerödel abspülst und alles unter Dach und Fach liegt hast du alles richtig gemacht!
 
Hallo Nachtschwärmer78,
das wahr ja wohl erst einmal ein Schreck. Aber alles halb so wild. Ich habe auch die Revo Toro (NACL) und die Stradic CI4+ und die Aver MXJ. Die Revo habe ich schon gewartet. Die Avet steht jetzt an und die Stradic ist heuer neu, da muss ich die Erstwartung machen. Bevor du anfängst besorge dir die von since1981 genannten Schmierstoffe, gibt es bei einem Bekannten Tackledealer, ist glaube ich auch hier im Forum vertreten. Alles kein Hexenwerk. Wenn du Chematiks lesen kannst.
Wollebre und andere haben hier hervorragende Anleitungen zusammengestellt und stehen immer mit Rat und Tat zur Seite. Ich weiß nicht, welches Baujahr deine Stradic ist. Für meine benötige ich aber auf jeden Fall einen 0,9 Inbus und 7er und 10er Torxeinsatz zum demontieren.
Gruß Jörg
 
Ganz herzlichen Dank für die ganzen Anleitungen!
Wie schon gesagt, ich hätte mir das schon selbst zusammensuchen können, aber der Service hier ist natürlich toll.
Ihr seid große Klasse! :a020::dankeschoen:

Die Rollen wurden gut gewässert (mit mehrfachem Wasserwechsel) und durfen jetzt erst mal trocknen:
Denke zwei Stunden bei 220Grad im Backofen werden reichen...:biglaugh:

Werde dann mal Fette und Öle besorgen, mit der Slammer anfangen und mich dann hocharbeiten...
 
Nicht bei 220 Grad nehme 80 Grad das langt einige eventuelle Kunststoff distanzsscheiben könnten das übel nehmen
 
Werde dann mal Fette und Öle besorgen, mit der Slammer anfangen und mich dann hocharbeiten...

Das wird klappen!
Vergiss nicht, etwas Fett in die Gewinde der Gehäuseschrauben zu schmieren, diese kritische Stelle ist dann versiegelt. Darauf wird manchmal in Wartungsanleitungen nicht hingewiesen.
Falls du auch cal´s auf die Bremsscheiben aufträgst, nur einen dünnen Film, ich habe das mal übertrieben, die Bremse lief dann wirklich bestens an, auch wenn sie nahezu zugedreht war... :a055: :wink:
 
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