Schleifsteinfrage

nordstern72

Stammnaffe
Registriert
31 Mai 2015
Beiträge
1.047
So, mal wieder eine Frage an die Messerschleif-Spezies unter uns:

Habe heute in Küchenschrank bei meinem Frauchen noch einen Nass-Schleifstein gefunden von der Firma WMF. Er hat eine blaue Seite mit Körnung 360 und eine weiße mit Körnung 1000.

Und da man ja im Winter nicht so viel zu tun hat, hab ich mir gedacht, ich könnte ja mal versuchen, mir das schleifen mit dem Schleifstein durch üben, üben und nochmals üben anzueignen. Bislang hab ich damit noch keine Erfahrungen, lediglich mit dem Wetzstahl zum glätten, was auch funktioniert.

Da hier noch etliche ältere Messer rumliegen, hätte ich also genug Versuchsmateriel zum üben.

Nun aber die grundlegendste Frage:

Ist dieser Stein mit der angegebenen Körnung auch für Filetiermesser geeignet oder ist das Ding zu grob und für die Tonne???

Ach ja, bitte keine Tipps zu irgendwelchen Messerschärfern, von denen halte ich aus Überzeugung nix...egal ob es euch logisch erscheint oder nicht, ist halt so.
 
360 und anschließend 1000 ist für alle Messer in der Küche (außer Keramik) erstmal sehr gut, … Rasiermesser-Schärfe bekommt man aber nur mit polierten Schliffen hin (ab 6000 bzw. mit Polierbock abziehen). Beim Filetiermesser ist es genauso.
 
´n Abend nordstern72,

ich denke, du hast dieses Schätzchen gefunden? (auf der Seite gibts auch die Bedienungsanleitung als PDF)
Hier gibts den Stein nochmal mit mehr Käuferbewertungen.
Die hier angegebene Körnung von 360 und 1000 ist die europäische nach der FEPA-Norm.
Wenn @Matu von 6000er Körnung schwärmt, meint er ganz sich nicht FEPA sondern die japanische JIS-Norm.

Grob umgerechnet hat dein Stein nach JIS eine Körnung von 700 und 3000. Somit sollte er für alle (auch hochwertige) Küchenmesser auf jeden Fall ausreichen und für deine Filetiermesser schon lange.
Wenn sich das Handschleifen bei dir eingeschliffen hat :wink: und du dich in der Wate spiegeln willst, kannst du dir immer noch einen feineren Stein, Abziehleder mit SIC-Paste oder mit Chromoxid... zulegen.

Ein guter Lieferant für so´n Kram ist die Firma Scherenkauf. Gute Tipps und sehr viele Videos gibts auf Leos´s Messerseite.
Bei dem einen habe ich viel gelernt und bei dem anderen viel gekauft. Ich bin auch ein Freund des Handschleifens auf Banksteinen geworden bzw. ist das noch "in process" :wink:

Was du zum Schleifen noch brauchst, ist eine rutschfeste Unterlage. Da gibts Schleifsteinhalter ~15,-, einfache Moosgummiplatten oder ein feuchtes Handtuch auf dem Küchentisch.

Viel Erfolg :a020:!
 
Wichtig ist, dass du beim Schleifen den Winkel gleich hältst, kann ruhig etwas abweichen und auch von Seite zu Seite unterschiedlich sein, aber der muss so einheitlich wie möglich sein (lieber ein schiefes V ein U in der Schneide).

Ich empfehle dir auch einen Lederriemen mit Schleifpaste zu besorgen. Das bringts RICHTIG. Von "naja ist ja schon schärfer" bis "halt die Fresse ist das scharf" gehts am besten mit nem Riemen.
Einen Riemen muss man auch nie plan schleifen (in Nassschleifsteinen arbeitet sich mit der Zeit eine Vertiefung aus und macht das halten eines Winkels fast unmöglich).

Probier erstmal rum, vor allem mit billigen Messern (weicherer Stahl).

Drücke bloß nicht zu fest an, das bringt meist wenig und arbeitet den Stein nur schneller runter.
 
´n Abend nordstern72,

ich denke, du hast dieses Schätzchen gefunden? (auf der Seite gibts auch die Bedienungsanleitung als PDF)
Hier gibts den Stein nochmal mit mehr Käuferbewertungen.
Die hier angegebene Körnung von 360 und 1000 ist die europäische nach der FEPA-Norm.
Wenn @Matu von 6000er Körnung schwärmt, meint er ganz sich nicht FEPA sondern die japanische JIS-Norm.

Grob umgerechnet hat dein Stein nach JIS eine Körnung von 700 und 3000. Somit sollte er für alle (auch hochwertige) Küchenmesser auf jeden Fall ausreichen und für deine Filetiermesser schon lange.
Wenn sich das Handschleifen bei dir eingeschliffen hat :wink: und du dich in der Wate spiegeln willst, kannst du dir immer noch einen feineren Stein, Abziehleder mit SIC-Paste oder mit Chromoxid... zulegen.

Ein guter Lieferant für so´n Kram ist die Firma Scherenkauf. Gute Tipps und sehr viele Videos gibts auf Leos´s Messerseite.
Bei dem einen habe ich viel gelernt und bei dem anderen viel gekauft. Ich bin auch ein Freund des Handschleifens auf Banksteinen geworden bzw. ist das noch "in process" :wink:

Was du zum Schleifen noch brauchst, ist eine rutschfeste Unterlage. Da gibts Schleifsteinhalter ~15,-, einfache Moosgummiplatten oder ein feuchtes Handtuch auf dem Küchentisch.

Viel Erfolg :a020:!
Ja genau das ist das Teil. Eine rutschfeste Unterlage ist schon dabei.

Werde mich die nächsten Wochenenden mal bisschen ausprobieren und versuchen was gescheites hinzubekommen.
 
  • Like
Reaktionen: Upi
Je mehr Du probierst um so mehr wird Dein Stein abgenutzt!

Als Fleischer benutzte ich in früheren Jahren oft Handsteine. Wir halten die Regel steiler Winkel ( Knochen auslösen ) hält den Schliff länger, flacher Winkel ( Schweine schlachten, Borsten rasieren, abschwarten )
Zuerst auf der groben Steinseite so lange auf beiden Seiten anschleifen bis sich ein feiner Grad bildet ( gegen das Licht halten um den Grad besser zu Sehen )
Dann mit der feinen Steinseite so lange beide Seiten bearbeiten bis der Grad (der ist hauchdünn ) verschwunden ist. Jetzt mit einem feinen Stahl zbsp. Dickoron Feinzug Ich sage zarte Streichung und nicht gehackt 3-4 Abzüge dann müsste Dein Messer Deine Armhaare abrasieren.
In das Schleifwasser oder auf den Stein gibst Du einen Tropfen Spülmittel das verhindert die Fetbildung auf dem Stein und setzt die Poren nicht zu. Als Unterlage wie schon geschrieben ein feuchtes Tuch. Die Schleifbewegung: Messer in Deinem bevorzugtem Winkel aufsetzen, mit Zeige u. Mittelfinger der linken Hand ( Rechtshänder auf die Messerspitze, mit Rechts den Griff. Dann vom Körper weg in einer Linksbewegung von der Schneide weg kreisende Bewegungen gleichmäsig über die Klinge und um die Vertiefungen auf dem Stein zu vermeiden auch über den Stein verteilt

Viel Erfolg vom Schlachtermeister
 
Rutetester hat ne perfekte Anleitung geschrieben. Habe nur noch eine Anmerkung. Ich habe immer meine Steine bis zum letzten ausgereizt. Die Kuhle ist nicht schlimm.Im Gegenteil. Wenn immer die gleiche Person den Stein benutzt, gibt diese deine gewohnte Schleifbewegung schon mit vor.
 
Die Kuhle ist nicht schlimm.Im Gegenteil. Wenn immer die gleiche Person den Stein benutzt, gibt diese deine gewohnte Schleifbewegung schon mit vor.

Ein Schleifstein muß immer plan sein donst wird das mit dem Exakten Schliff ncihts werden egal wer den Stein nutzt es wird immer im falschen Winkel auf die Schneide treffen. Eine Endschärfe kann damit nicht erreicht werden. So einigermaßen scharf geht bestimmt noch damit meine ich nicht umbedingt Rasierschärfe.
 
Ich musste übrigens mit Enttäuschung feststellen, dass meine Haare zu dünn sind und sich einfach wegbiegen wenn man versucht die Schärfe seines aktuellen Schleifobjekts zu testen.
Gleiches Messer verursachte bei einem bekannten eine doch beachtliche Kahlstelle am Unterarm ;-)

Der Fingernagel Test erscheint mir jedoch recht universal aussagekräftig zu sein.
Wenn das Messer, im 90° Winkel angesetzt, ohne viel Anduck im Nagel hängen bleibt ist es scharf. Stumpfe Messer gleiten einfach über den Nagel.
(Gibt da YouTube Videos in denen man sehen kann wie das richtig gemacht wird.)
 

Habe nur noch eine Anmerkung. Ich habe immer meine Steine bis zum letzten ausgereizt. Die Kuhle ist nicht schlimm.Im Gegenteil. Wenn immer die gleiche Person den Stein benutzt, gibt diese deine gewohnte Schleifbewegung schon mit vor.
Mein Stein hat auch eine leichte Kuhle.
Darüber kann man geteilter Meinung sein :wink:
Jupp, … kann man. :wink:
Ein Schleifstein muß immer plan sein donst wird das mit dem Exakten Schliff ncihts werden …
Dem stimme ich vollkommen zu.
… egal wer den Stein nutzt es wird immer im falschen Winkel auf die Schneide treffen. Eine Endschärfe kann damit nicht erreicht werden. So einigermaßen scharf geht bestimmt noch damit meine ich nicht umbedingt Rasierschärfe.
Hier würde ich es anders sehen, … auch so bekommt man Rasierschärfe. Unterschied ist jedoch die Schliffform. Von Hand bekommen nur ganz wenige Leute am Stein einen absolut geraden Schliff hin, auch nach Jahren nicht. Richtig auffällig wird es erst im Vergleich mit Einsatz von Maschinen oder zwangsgeführten Geräten. Ideal wäre ein V-Schliff, … idR. hat man händisch meist einen minimal balligen Schliff. Tja, und es gibt Leute, die behaupten, ein balliger Schliff ist vielleicht nicht der schärfste, steht dafür aber wesentlich länger.
Ich benutze seit vorigem Jahr einen Tormek T4 und bin begeistert, Handschliff am Stein mache ich aber auch noch und bin ziemlich genau, … extrem scharf wird es auch.
 
Warum soviel Mühe machen. Hier gibt es super Schnellen Perfekten Service für wie ich finde für kleines Geld.
Wenn man keine Lust hat, etwas selbst zu machen, steht das Dienstleistungsgewerbe natürlich bereit.
Für mich ist das Messerschleifen eine meditative Arbeit, die regelmäßig zu handwerklicher Selbstbefriedigung führt!
(wenn ich das mal so humorvoll geschwollen ausdrücken darf :lacher:)
Außerdem freuen sich meine Angelfreunde über ihre scharfen Messer und ich mich über ihr Lob :wink:.

Ich musste übrigens mit Enttäuschung feststellen, dass meine Haare zu dünn sind und sich einfach wegbiegen wenn man versucht die Schärfe seines aktuellen Schleifobjekts zu testen.
Sei nicht enttäuscht: je feiner das Haar, desto besser das Schleifergebnis wenn die Haare nur so fliegen. Beim Haartest gibt es ja auch noch verschieden Stufen:
- "mit dem Strich" ist das Messer schon gut scharf
- "gegen den Strich" ist das Messer sehr sehr scharf
- "hanging-hair-test" ist die hohe Schule :tongue:
 
Hi
Ein Schleifstein muß immer plan sein donst wird das mit dem Exakten Schliff ncihts werden egal wer den Stein nutzt es wird immer im falschen Winkel auf die Schneide treffen. Eine Endschärfe kann damit nicht erreicht werden. So einigermaßen scharf geht bestimmt noch damit meine ich nicht umbedingt Rasierschärfe.
Genau das hatte ich in den ersten Tagen meiner Schreinerausbildung gelernt das ich mit dem Stechbeitel kreisen und die ganze Fläche des Steines nutzen muss, da sonst hässliche Vertiefungen im Stein entstehen, dann kamen die Diamantschleifsteine in Mode, dort war es dann nicht mehr so dramatisch.

Grüsse Jan
 
konkave Schleifsteine (also die mit Kuhle :wink:) kann man wieder plan abrichten. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten wie Rutschersteine oder diamantbestückte, ebene Platten. Man kann auch selbstklebende diamantüberzogene Folien kaufen und diese auf ebene Metallplatten aufkleben...
Es gibt im Netz dazu einiges als Beschreibung oder Videos.
 
Darüber kann man geteilter Meinung sein :wink:

Ja da ist was Wahres drann wenn die Mulde U.. förmig wird.
Doch andererseits besagt ein Sprichwort aus unserer Branche ..... zu scharf schneidet nicht und zu spitz sticht nicht.....

Soll nur sagen es ist nuuur ein Filetiermesser und keine Chirugische Hochleistungsklinge
 
Ein Schleifstein muß immer plan sein donst wird das mit dem Exakten Schliff ncihts werden egal wer den Stein nutzt es wird immer im falschen Winkel auf die Schneide treffen. Eine Endschärfe kann damit nicht erreicht werden. So einigermaßen scharf geht bestimmt noch damit meine ich nicht umbedingt Rasierschärfe.

Das kann ich nicht beurteilen, ob bei den so geschliffen Messer noch was an Schärfe herauszuholen ist. Gebe hier bloß meine Erfahrungen weiter, die ich hauptsächlich in meiner Zeit auf dem Schlachthof gemacht habe. Dort wurden diese Steine so lange wie möglich genutzt. Da geht es darum,schnell eine gute Schärfe der Messer zu erreichen.
Mein schön ausgekuhlter Stein hat jede Norwegenreise bis jetzt mitgemacht und meine, sowie die Messer meiner Angelfreunde scharf gehalten. Ich verwende den Stein nur noch auf Reisen. Daheim nutze ich eine elektrische Schleifmaschine. Brauche den Stein aber immer vor Ort zum nachschleifen.
Klar kann man da widersprüchlicher Meinung sein. Aber wenn nordstern72 seinem Stein soweit genutzt hat, das sich Vertiefungen bilden, hat er so viel Erfahrungen gesammelt. Da kann er dann selbst entscheiden wie er das handhabt.
 
Welche Steine nimmt man am besten zum Schleifen von Koch- und Filetiermessern?:a0155:

Habe ein DMT Diamant-Schleifplatten-Set gesehen. Da liege ich bei 299Euronen. Für etwas mehr bekommt man schon nen kleinen Tormek T4. :ergibmich:
 
Oben