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Rollenwartung: AVET JX 6/3

viennacop

Stammnaffe
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17 Juli 2008
Beiträge
587
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www.fischerstammtisch.at
Nach langer, vergeblicher Suche im Internet nach einer Anleitung zur Wartung meiner AVET JX 6/3, habe ich schließlich beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

Im Anhang habe ich das Ergebnis meiner Rollenwartung dokumentiert und als bebilderten Bericht eingestellt.

Sollte sich ein Fehler eingeschlichen haben, ersuche ich die Spezialisten hier im Forum um eine kurze Mitteilung, damit die Anleitung auch wirklich passt.

Viel Spaß beim Ausprobieren :]

LG,
Willi
www.fischerstammtisch.at
 
AW: Rollenwartung: AVET JX 6/3

. . . . und ich dachte Ihr könnt nur angeln und Karten spielen. :) Klasse gemacht, sehr interessant.:daumen::daumen::daumen:

Das gleiche gilt natürlich für das Rutenrohr!:daumen::daumen::daumen:
 
AW: Rollenwartung: AVET JX 6/3

Hi Willi,

hast du prima gemacht. Schön wenn der Samen auf fruchtbaren Boden fällt. Mit jeder Rolle mehr wächst auch die eigene Erfahrung und man gewinnt einen geschärften Blick für Qualität und Schrott. Das hilft beim Neukauf enorm.

TL

Jürgen

Hast du denn die Lager modifiziert wie empfohlen. Wenn ja, offen und mit ReelX, dann musst du jetzt regelmässig ans schmieren denken!
 
AW: Rollenwartung: AVET JX 6/3

Respekt!
Das nenn ich eine perfekte Anleitung. Danke für deine Mühen.
 
AW: Rollenwartung: AVET JX 6/3

Hi Willi,

Hast du denn die Lager modifiziert wie empfohlen. Wenn ja, offen und mit ReelX, dann musst du jetzt regelmässig ans schmieren denken!

Danke einmal vorab für das Lob vom Profi :]

Um ehrlich zu sein, habe ich die Lager noch nicht modifiziert, da eigentlich ja kein Bedarf bestand. In die Rolle war ja offenbar kein Salzwasser gelangt.

Ich habe in einer Anleitung von Alan Tani gesehen, dass er auf die verschlossenen Lager nur links und rechts einen Tropfen Reel X (oder Corrision X) aufgetragen hat, ohne sie zu öffnen. So habe ich es auch mal gehalten. Da ich auch kein Skalpell zu Hause hatte, wollte ich mit einem Stanley-Messer nicht an die Kunststoff-Abdeckungen und damit das Risiko eingehen, dass ich die Kugellager schrotte.

Diesbezüglich wollte ich dich ohnehin noch fragen, ob du bei allen Kugellagern die Abdeckungen entfernst. Ich kann dieser Logik schon was abgewinnen, dass eintretendes Salzwasser aus einem offenen Lager auch leichter wieder auslaufen kann und dicht sind die Abdeckungen ja mal mit Sicherheit nicht. Regelmäßiges Schmieren nach dem Einsatz wird für mich ab jetzt sowieso ganz normal sein.

Nur über meine SHIMANO STELLA 8000FA traue ich mich nicht drüber. Die macht seit unserer Reise leichte Schleifgeräusche, aber ich glaube diese Rolle werde ich zur Wartung einschicken.

LG,
Willi
www.fischerstammtisch.at
 
AW: Rollenwartung: AVET JX 6/3

Zu den Lagern,

da hast du was falsch interpretiert. Alan gibt das ReelX o. ä. auf die offenen Spulenlager, um so den Freilauf auf Höchstniveau zu bekommen. Für's trollen uninteressant, für's Naturköder angeln oder gar Drop Back Technik unverzichtbar.

Die Lager zu öffnen lohnt sich, da von aussen nicht ersichtlich ist, wie gut sie bepackt sind. Meist sind sie nur unzureichend gefüllt und Wasser kann sich deswegen drin sammeln.

TL
 
AW: Rollenwartung: AVET JX 6/3

Zu den Lagern,

da hast du was falsch interpretiert. Alan gibt das ReelX o. ä. auf die offenen Spulenlager, um so den Freilauf auf Höchstniveau zu bekommen. Für's trollen uninteressant, für's Naturköder angeln oder gar Drop Back Technik unverzichtbar.

Die Lager zu öffnen lohnt sich, da von aussen nicht ersichtlich ist, wie gut sie bepackt sind. Meist sind sie nur unzureichend gefüllt und Wasser kann sich deswegen drin sammeln.

TL

Hallo Jürgen!

Dein Rat ist also die Abdeckungen aller Kugellager in AVET-Rollen zu entfernen und die Lager mit ReelX zu fetten. Diese Pflege ist aber dann nach jeder Angelwoche entsprechend zu wiederholen.

Wenn das so ist, werde ich meine gute Rolle nochmal zerlegen und die Kugellager von den Abdeckungen befreien. Ich nehme an, das gilt auch für die Lager, die nur auf einer Seite (nach außen hin) eine Abdeckung besitzen.

LG,
Willi
www.fischerstammtisch.at
 
AW: Rollenwartung: AVET JX 6/3

Hallo Willi :]
Das hast Du fein gemacht und auch super dokumentiert :daumen:
Ich glaube,das Wichtigste ist beim Auseinandernehmen einer bis dato unbekannten Rolle,daß man so vorgeht wie Du und die Teile fein säuberlich ablegt.
So könntest Du Dich auch an Deine Stella wagen :D
Ich habe übrigens bei meiner JX die Lager gefettet,damit sich die Spule beim Ablassen größerer Gewichte nicht so leicht überschlägt.
Schönes Wochenende :]
Bernd
 
AW: Rollenwartung: AVET JX 6/3

Moin Willi,

nicht unbedingt. Es ist wie ich es anders wo schon häufig geschrieben habe, eine Geschmacksfrage.

Aber nun der Reihe nach.

Bis auf die beiden in der Spule eingelassen Lager bleibt alles andere wie es ist, nämlich beidseitig geschlossen. Aber auch diese Lager gehören vorbeugend beidseitig geöffnet und nachgefettet, denn sie sind zu 99,9 % unzureichend gefüllt.

Nun zum maximalen Freilauf.

Wenn du das machen willst, dann werden beide Lager, welche in der Spule sitzen, also diese welche im Augenblick nur einseitig gedeckelt sind, ohne Deckel zurück verbaut. Nach dem entfetten schmierst du diese am Besten mit Corrosion X, das gibt einen mehr als guten Freilauf und im Gegensatz zur ReelX ist der Korrosionsschutz erheblich besser. ReelX wiederum ist noch leichtläufiger, aber eben auch weniger Lösungsbeständig, weshalb kürzere Wartungsintervalle notwendig sind.

Noch zur AVET Gewohnheit, die beiden Spulenlager nur einseitig zu öffnen. Das ist von der Wirkung so, wie wenn ich als Rostschutz nur die Aussenhaut eines Autos lackiere, aber die Hohlräume unbehandelt lasse. Also ziemlich pille palle.

Da Feuchtigkeit wie auch immer in die Spule vordringt, kann diese,wenn die Abdeckungen dran sind, nicht aus dem Inneren verdunsten. Also weg damit, es sei denn, man deckt die Lager beidseitig ab und sie sind dann maximal mit Fett gefüllt.

Nachdem dir aber zwei Abdeckungen ab Werk fehlen, gibt es nur einen sinnvollen Weg, raus mit den Dingern. Sodann musst du nur noch entscheiden, Fett oder Freespool.

Alles klar?
 
AW: Rollenwartung: AVET JX 6/3

Moin Jürgen,

der Korrosionsschutz vom normalen CorrosionX und ReelX ist der gleiche! Wie du richtig schreibst, ist die Viskosität von ReelX geringer und haftet daher nicht so lange, reduziert aber die Reibungswiderstände höher als CorrosionX.
s. Anhang

Eine noch größere Reduzierung der Reibung bewirkt SpeedX.
Wer seine BC Rollen auf Höchstleistung trimmen will, hat damit das richtige Schmiermittel.

Das Polieren der Spulenachse bewirkt auch kleine Wunder im Freilauf!

Wer ein leichtes Fett in Kugellager und zur Innenkonservierung der Rollen haben möchte, sollte auf das CorrosionX HD zurück greifen. Momentan in u.a. 50 und 400 ml Sprayflaschen im Handel. Wer es sich kauft folgende Verarbeitungsempfehlung, wie ich sie auch Alans neuem Assistenten Bryan gegeben habe: Das Fett kommt sehr dünnflüssig aus der Spraydose und festigt die Konsistenz innerhalb von ca. 1-2 Stunden bis sich das Treibgas komplett verflüchtigt hat. Ich entleere die Dose daher in ein Gefäß und warte den Verfestigungsprozess ab und appliziere dann das Fett mit einem Pinsel oder drücke es mit einem schmalen Plastikspachtel in die Kugellager.
Ab Spätherbst wird es auch in 30g Dosen in den Verkauf kommen.
Nach ausgiebigen Test wird ebenfalls im Herbst ein weiteres Rollenfett auf den Markt kommen. Konsistenz etwas weicher als das von Alan Tani empfohlene Yamaha Grease, aber mit den gleichen hervorragenden Schmier- und Korrosionsschutz Eigenschaften wie die anderen CorrosionX Produkte. Einsatzbereich mittlere bis größte Spinn- und Mutirollen und Innenkonservierung der Gehäuse aller ALU Rollen. Weitere Test erfolgen bei kompetenter Stelle in den USA.

Grüsse,

Wolle
 
AW: Rollenwartung: AVET JX 6/3

@ Willi :]
Natürlich können auch die anderen Experten antworten :D
Ich hatte heute morgen gelesen,Du hast zum demontieren den Bremshebel auf STRIKE gestellt.Gibt es dafür einen speziellen Grund?
Ich habe bei meinen Rollen immer in der FREE Position demontiert und nie Probleme bei der abschließenden Montage gehabt.
Es wäre schön,wenn mal jemand etwas dazu sagen könnte.
@ Wolle:
"Das Polieren der Spulenachse bewirkt auch kleine Wunder im Freilauf!" Wie kommt das? Die Spulenachse steht doch fest.Rutschen dann die Lagerinnenringe durch?
Schönen Abend noch :]
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Rollenwartung: AVET JX 6/3

Moin Willi,

nicht unbedingt. Es ist wie ich es anders wo schon häufig geschrieben habe, eine Geschmacksfrage.

Aber nun der Reihe nach.

Bis auf die beiden in der Spule eingelassen Lager bleibt alles andere wie es ist, nämlich beidseitig geschlossen. Aber auch diese Lager gehören vorbeugend beidseitig geöffnet und nachgefettet, denn sie sind zu 99,9 % unzureichend gefüllt.

Nun zum maximalen Freilauf.

Wenn du das machen willst, dann werden beide Lager, welche in der Spule sitzen, also diese welche im Augenblick nur einseitig gedeckelt sind, ohne Deckel zurück verbaut. Nach dem entfetten schmierst du diese am Besten mit Corrosion X, das gibt einen mehr als guten Freilauf und im Gegensatz zur ReelX ist der Korrosionsschutz erheblich besser. ReelX wiederum ist noch leichtläufiger, aber eben auch weniger Lösungsbeständig, weshalb kürzere Wartungsintervalle notwendig sind.

Noch zur AVET Gewohnheit, die beiden Spulenlager nur einseitig zu öffnen. Das ist von der Wirkung so, wie wenn ich als Rostschutz nur die Aussenhaut eines Autos lackiere, aber die Hohlräume unbehandelt lasse. Also ziemlich pille palle.

Da Feuchtigkeit wie auch immer in die Spule vordringt, kann diese,wenn die Abdeckungen dran sind, nicht aus dem Inneren verdunsten. Also weg damit, es sei denn, man deckt die Lager beidseitig ab und sie sind dann maximal mit Fett gefüllt.

Nachdem dir aber zwei Abdeckungen ab Werk fehlen, gibt es nur einen sinnvollen Weg, raus mit den Dingern. Sodann musst du nur noch entscheiden, Fett oder Freespool.

Alles klar?

Hallo Jürgen!

Danke für die ausführliche Antwort! Ob schon alles klar ist, werde ich versuchen hier zu erläutern :]

Ich werde auf alle Fälle die Kugellager mit nur einer Abdeckung auch von dieser befreien, das hört sich für mich sehr logisch an.

Die beiden übrigen, beidseitig geschlossenen Lager, werde ich nun auch öffnen und nachfetten/ölen - und genau hier bin ich mir noch unschlüssig was besser ist.

Ich habe die Rolle vorerst mal nur in Norwegen im Einsatz. Sollte ich aber einen Kurztrip zum Little Big Game nach Ägypten oder auf die Malediven starten, möchte ich die Rolle auch ganz gerne nützen. Soll ich nun eher fetter oder ölen oder den Kompromiss mit einer Mischung versuchen?

@ wollebre:

Danke für die Ausführungen zu ReelX und CorrosionX bzw. die Aussicht auf neue, noch bessere Schmierstoffe. Ich bin mir sicher, da kommt noch einiges für uns auf den Markt.

@ Bernd W.:

Ich habe gerade versucht zu rekonstruieren, wie ich auf die "Strike Position" gekommen bin und jetzt habe ich den Beitrag von Alan Tani nochmal durchgesehen. Der Punkt war, ab dem Abschrauben der "Preset Schraube" den Bremshebel nicht mehr zu bewegen/verändern. Da ich zu dieser Zeit meinen Hebel auf "Strike" hatte, blieb er dort auch stehen. Das funktioniert offensichtlich genau so gut mit der "Free Spool Stellung". Der Punkt dürfte eher sein, den Hebelstand nicht mehr zu verändern, egal wo er gerade steht.

An dieser Stelle mal Danke an alle Rollenspezialisten und Profis für die kompetenten Beiträge :]

LG,
Willi
www.fischerstammtisch.at
 
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