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Rollenfett

Stachelrochen1978

Stachelrochen1978
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13 April 2016
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464
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Bad Bibra
Frage eines Unwissenden, gibt es für Multirollen und Stationärrollen unterschiedliche Fette oder kann ich eines für beide Rollen nehmen?
 
Ich würde das nicht nach Rollentyp, sondern Größe abstufen. Die Art der Belastung ist letztendlich ausschlaggebend - welche Kräfte müssen übertragen werden, was soll erreicht werden ??

Eigentlich kann man sagen: Je kleiner die Rolle, um so niedriger viskos kann das Fett ausfallen (um die innere Reibung zu reduzieren)
Sicher kann man ein Fett für beides nehmen - mit dem Risiko, dass es in einem der beiden Fälle nicht optimal ist.

Aber:
Jedes Fett ist besser, als gar keine Schmierung ;)

Gruss Nick
 
...hab ne Daiwa saltiga 3500 H und 4500 H ( neu ). Wollte den beiden noch etwas gutes tun bevor sie Ende Mai zum Einsatz kommen sollen. Da sie in Norwegen bei kühleren Temperaturen zum Einsatz kommen suche ich ein Fett was die Rolle dennoch leichtgängig macht. Denn ich habe festgestellt, dass sie spürbar schwergängiger laufen wenn es kalt ist...wenn du nen Tip hast wäre ich dankbar...
Gruß Andi
 
Für die Saltigas würde ich Cals verwenden. Egal ob Getriebe, Gehäuse oder Bremsscheiben. Das geht für alles und die Viskosität passt auch. Eine sehr gute und günstige Alternative ist das blaue Yamaha Marine Fett. Gibt's in der 500g Kartusche schon für 10€ in den USA. Lässt sich mit CorrossionX auf die gewünschte Viskosität einstellen und ist kompatibel zu den meisten Fetten die original in den Rollen sind. Für die Bremse allerdings immer Cals.
 
das Öl kann man für die Kugellager im Kurbelknauf oder Bailarme nehmen. Aufs Getriebe gehört immer Fett.
Die Viskosität sollte dem Durchzugsvermögen der jeweiligen Rolle angepaßt sein. Mit einem festen Fett welches eine dicke
Big Game Rolle noch sauber kurbeln läßt, kann man eine BC nicht mehr bewegen. Selbiges analog bei Stationärrollen.

Das Fett in Kugellager kann natürlich auch fest werden und die Rolle läßt sich kaum noch kurbeln. Gibt daher Angler die sich speziell für die kalte Jahreszeit einen zweiten Satz Kugellager anschaffen. Dann nur offene und ganz dezent mit einem Winteröl behandelt.

Bis welche Grade das werksseitige Fett weich bleibt kann man ganz einfach selbst testen. Die Rolle 1-2 Stunden in den Kühlschrank oder auch Froster legen. Wenn die dann schwer oder gar nicht mehr kurbelt Rolle komplett entfetten und ein ganz weiches Winterfett dünn auftragen. Vorher schlau machen (Datenblatt) bis welche Minustemperaturen das eingesetzt werden kann.

Sehr gute Erfahrung habe ich mit dem Molykote Tieftemperaturfett, auch beim Einsatz im Salzwasser.
 

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Hallo Stachelrichen,

da hast Du Dir ja schöne Teile zugelegt.

Tribologie ist ein weites Feld. Wenn sich der von Since 1981 empfohlene Schmierstoff bewährt hat, will ich nicht dagegen sagen. Mich würde mal das Datenblatt interessieren. Dann könnte man bewerten und vergleichen. Habe ich auf der Homepage nicht gefunden.. dass irritiert..die Preise auch..

Ich kenne den Hersteller (???) nicht, obwohl ich dachte ich kenne viele, muss aber nichts heißen.
Wir haben einen großen Hersteller in Deutschland mit Sitz in München "Klüber", die haben alles was das Herz begehrt. Zu angemessenen Preisen (vermutlich in minimal 400gr oder 1Kg Gebinde..?
Da kann man auch einmal anrufen und Fragen stellen. Hier ein Link, wenn man etwas tiefer einsteigen will..

http://www.klueber.com/de/anwendungen/bauteile/waelzlager/#21893
http://www.klueber.com/ecomaXL/get_blob.php?name=Schmierung_von_Waelzlagern_Tipps_und_Tricks.pdf

Dir erste Frage ist, was will man den fetten? Ist das Ziel Wälzlager und Getriebe zu fetten oder steht der Korrosionsschutz im Vordergrund?

Den Wälzlagern und Getriebekomponenten ist es egal ob Sie in einer Stationärrolle oder Multi verbaut sind. Wichtig ist die Grundölviskosität (Cst.) im Betriebszustand. Und ein tragender Schmierfilm entsteht.. Die Hersteller geben den Wert für 40°C und 100°C an. Je kleiner die Zahl bei 40° je dünner.. Wenn Deine Rolle seidenweich laufen soll , bei tiefen Temperaturen, sollte die Zahl sehr klein sein. Tieftemperaturfet!? Ggf teuer..

Ich pflege meine Rollen mit verschiedenen Klüber oder Kyodo Yushi Fetten mit dem Ziel die WL und Getriebe mit geeignetem Fett zu schmieren. Die Dosierung ist für mich wichtiger als das Produkt..gilt nur für mich. Darüber hinaus macht es Sinn Sperrfett dort anzubringen, wo die Gefahr des Wassereintritts besteht.
Eigentlich sollte man nur Fette mit gleichem Grundöl und vergleichbarer Viskösitätsindex mischen, das wird bei Dir nicht einfach..sollte aber keine Kopfschmerzen bereiten.
Lithiumseife mit Esteröl =>Klüberquite, BQ verwende ich, vergleichbare Fette für Wälzlager tun es auch .. Ach so.., die kleine Pulle im Karton verwende ich nicht.

Bis neulich
Kveite
 
Klüber wird in den Firmen gerne für Maschinen genommen.
Sehr stolzer Preis wie ich mal mitbekommen habe.
Meißter wollte wohl sparen und hat welches von SKF gekauft, was auch der geforderten Spezifikation entsprochen hat.
Nach abschmieren mit dem SKF Fett von 4 neuen Maschinen, welche werksseitig mit Klüber geschmiert waren hat es nicht lange gedauert und waren die Kugelumlaufspindeln hinüber. Die zwei Fette haben sich neutralisiert.
Reparaturkosten wurde vom Maschinenhersteller übernommen wegen fehlendem Warnhinweis in der Betriebsanleitung.
Deswegen würde ich bei mischen von verschiedenen Produkten vorsichtig sein.
Weiß jetzt nicht ob die Fette grundsätzlich Salzwassrbeständig sind, oder ob das eine exra Eigenschaft von Marine Fetten ist und ob das relevant sein könnte für Rollen die im Salzwasser eingesetzt werden.
Da ich einen Honda Aussenborder habe und auch Fett von Honda Marine misbrauche ich das auch für Rollen.

Gruß
Waldemar
 
Hallo Walko,

Du bist auch noch wach...

Wir haben so ca. 800 Fette bei uns im Programm, mit 40 Könnte man sicher alle Anwendungen erschlagen. Es gibt halt viele Hersteller..
Das der Meister Tribologe spielt, da kann SKF aber nichts dafür, die wissen sonst Bescheid. Gerade KGT's sollten gemäß Herstellervorgabe geschmiert werden.
Sonst hat man schnell mal ein "Gleitlager" gebaut..

Mischen ist ein Thema das stimmt (n der Industrie, glaube ich, relevanter), was soll der Kollege machen. mit der unklaren Erstbefettung..?

Wenn die Rolle mit deinem Marine Fett gut läuft, spricht nichts dagegen (meine Meinung, spiele jetzt auch Tribologe..).

Gruss Kveite
 
Danke schon einmal für die Antworten, hatte mir zum Testen das Reelx soft ( grüner Tiegel )bei Tackleking bestellt. Temperaturbereich ist angeben von 30- 130 Grad Celsius ...
 

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Die ReelX Produkte sind für fast alle Einsatzbereich (aber nicht für die Carbonscheiben) in Angelrollen seit Jahren erprobt und sehr tauglich. Das Soft eignet sich für Stationärrollen und kleinere Multis. Passt also schon.

Den Einwand bzgl. des Mischens von Schmierstoffen würde ich zwingend beachten. Oft passiert zwar nichts, aber wenn die Originalschmierstoffe sich wirklich nicht mit dem ReelX vertragen, kann es sich (sehr) negativ auswirken, wenn man vorher keine Vollentfettung durchführt.

Gruß Nick
 
Kleine Multis sind aus meiner Sicht Baitcaster und ähnliche Rollen mit entsprechend filigranem Innenleben.
Für alle Avets nehm ich ReelX Medium für die Getriebe und die "Innenauskleidung" ... für Accuratten und andere Rollen die primär zum vertikalen Bootsangeln oder Trolling konzipiert sind auch.
Wie Wolfgang schon schrieb: Es ist letztendlich eine Abwägung verschiedener Faktoren, deren Wichtigkeit man selber bewerten muss.
Korrosionsschutz - bei Salzwassereinsatz unentberlich
Schmiereigenschaften - Hier kann man Spielen, wenn man sich der damit verbundenen Ergebnisse bewusst ist!
- extremer Leichtlauf: Lagerdichtungen raus, Fett raus und alles auf Ölschmierung umstellen. Der Preis sind deutlich verkürzte Wartungsintervalle. Öl das ich nach einem Urlaub einbringe ist nach ein paar Monaten Ruhe ganz woanders :)
- Lange Wartungsintervalle: hochviskoses Fett nutzen ... die Rolle kurbelt dann ggf. wie mir Teig gefüllt. (Daher kann ich der Idee von Andreas nicht folgen, Cal's für die Getriebeschmierung zu nutzen).

Der optimale Weg liegt für die meisten irgendwo dazwischen.

Die Abstimmung auf die Aussentemperatur ist auch so eine Sache. Den einen stört die bei kalten Temperaturen auftretende Viskositätsteigerung praktisch nicht - ein Anderer empfindet sie als störend.
Kritisch wird dieser Punkt, wenn erstarrendes Fett bei kalten Temperaturen plötzlich die Funktion einzelner Bauteile unterbindet (z.B. RL-Sperre).

Wer dauernd bei -10° C angelt sollte in Sachen Schmierung anders vorgehen, als jemand, der bei 35° C unter sengender Sonne angelt. Unter diesem Aspekt kann man durchaus auch mal über die Rollenfarbe nachdenken. Eine schwarze Rolle in den Tropen erreicht unter Sonneneinstrahlung teilweise Temperaturen, die recht beachtlich sind ;) - Schick ist also nicht immer zweckmäßig.

Gruß Nick


Gruß Nick
 
Persönlich halte ich von ReelX garnix mehr. Das Soft Fett ist für kleine Multis zu weich und haftet kaum noch. BC geht. Das Medium ist mir zu fest. Merkt man deutlich nach der Wartung das die Rolle schwergängiger läuft. Ein ganz großes Problem ist die Verträglichkeit mit anderen Fetten. ReelX + Rotes Maxelfett gibt braune Klumpen. Selbst mehrfach erlebt. Auch mit dem Standardfett von Shimano verträgt es sich nicht. Hinzu kommt dann noch der Preis.
Das von mir erwähnte Yamaha Marine Grease (ACC-14-CT) verträgt sich mit allen mir bekannten Rollenfetten. Wird übrigens auch bei Alan Tani auf der Seite sehr oft posotiv erwähnt. Ich habe mir daraus zwei Fette gemacht. Einmal original fürs Gehäuse sowie Multirollen (ab Avet SX). Außerdem ein 70-30 Gemisch mit CorrossionX. Dieses weiche Fett verwende ich für BC und normale Stationärrollen in allen Bereichen. Ausgenommen sind da schnell laufende Teile. Die bekommen bei mir überhaupt kein Fett sondern nur CorrossionX oder SpeedX.
 
- Lange Wartungsintervalle: hochviskoses Fett nutzen ... die Rolle kurbelt dann ggf. wie mir Teig gefüllt. (Daher kann ich der Idee von Andreas nicht folgen, Cal's für die Getriebeschmierung zu nutzen).

Ich benutze Cals mittlerweile zum Schmieren bis runter zu Ryoga und es stört Null. Nur für Lager noch CorrosionX und das wars. ReelX Soft und SpeedX habe ich auch zu Hause aber für Norwegen benutze ich das garnicht mehr.
 
Also ich habe Cals mittlerweile in Stella SW-A 8000HG, Stella SW6000HG (2001 Japan Modell), Saltiga Z6500Exp. und Daiwa Luvias 2510Pe. Bei allen Rollen wurde nur Cals verwendet sowie CorrossionX für die Achse und Lager. Kurbelt sich wunderbar sowohl in Norwegen wie auch in den Tropen.
 
Ich benutze seit Jahren 3 Produkte.
Das blaue Penn X-1R Fett, Corrosion X Öl und für die Bremsen Cal's Universal Reel & Drag Grease.
Damit komme ich bestens hin. Das Penn Fett verträgt sich bisher mit allen anderen Originalfetten der Rollen und lässt sich mit Corrosion X leicht mischen.
 
Es kommt wohl darauf an wo welches Fett hinkommt.
Im Getriebe zwischen den Zahnrädern stört es wohl wenig wenn das Fett fester ist.
Aber z.B an meiner Avet JX die ich gebraucht gekauft hatte, hat mal wegen dem steifen Fett welches vom Vorbesitzer drin war die Rücklaufsperre mal nicht angesprochen.
War draußen relativ kalt, nahe Gefrierpunkt.
Fand ich nicht so arg lustig auf dem Wasser.
Wer steiferes Fett wie Calls verwendet sollte auf jeden Fall gut einschätzen können ob es an der geschmierten Rolle unter gewissen Umständen auch nicht zu störungen führen kann.
Die Menge die man reinschmiert kann auch auschlagebend sein.

Gruß
Waldemar
 
Zuletzt bearbeitet:
Waldemar warum ist beim Getriebe die Menge ausschlaggebend? Das Überschüssige Fette drückt es doch weg und es klebt an der Seite. Ich denke es hat eher mit dem Klebeverhalten des Fetts zu tun. Schmier mal in ne BC ReelX Medium. Dann hast du wirklich das gefühl du rührst in Teig. Nimm dann das Fett mal zwischen Daumen und Zeigefinger. Das ganze drückst du immer wieder zusammen. Du wirst schnell merken wie anstrengend es mit der Zeit wird die Finger auseinander zu ziehen. Den gleichen Versuch machst du mit ReelX Soft. Wobei ich beim ReelX Soft gerade im Getriebe auch nicht die besten Erfahrungen gemacht habe. Da bleibt auf Dauer einfach zu wenig hängen und nach zwei Wochen ist das Getrieb trocken.
 
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