AW: Richtig kehlen
Hallo zusammen
Ich finde es kommt auf auf die Situation an welche Techniken sich am besten eignen.:rolleyes:
In der kalten Jahreszeit (bis ca. 5-8° Plus) macht es wenig Sinn die Fische bereits auf dem Boot auszunehmen - die bakteriologische Vermehrung und damit Zersetzung der Eiweisse ist dann stark reduziert. Natürlich spielt dabei die Zeit auch eine grosse Rolle: Wer trotzdem mehr als 10-12 Stunden vom ersten Fang bis zur Verarbeitung rechnen muss, kann dies (wenn er es mit den klammen Händen schafft) aber schon machen.
Logischerweise schaut dies bei 20° Plus völlig anders aus: Da ist das sofortige Ausnehmen der Fische sicher zu empfehlen. Aber auch da würde ich beachten, dass nur mit Meerwasser sauber gespülte Fische in die Box gelegt werden. Denn wenn die starken Verdauungssäfte beim Ausnehmen mit dem inneren Fischgut in Kontakt kommt, ist dies schnell einmal ein Nachteil statt ein Vorteil. So ist es zum Beispiel beim Felchenangeln auf dem Bodensee im Sommer absolut notwendig: Abhaken, Kehlen, sofort ausnehmen, auswaschen und direttissimo ab in die Kühlbox.
Beim Filetieren gibt es eben auch verschiedene Gründe, warum die einte Technik passt und die andere nicht. Warum versuche ich hier zu erklären:
Bei einem Dorsch oder Seelachs bis ca. 4-5 Kg kann das Filetiermesser noch mit einem Zug vom Kopf her der Wirbelsäule entlang durch die stehenden Rückengräte gezogen werden.
Versucht dies mal mit einem Exemplar Ü10 KG... Spätestens hier ist Schluss mit einem Schnitt, oder ihr ruiniert mit Sicherheit das Filetiermesser! Ich verwende bei grösseren Exemplaren nur die Auslösetechnik um die stehenden Geräte herum - am liebsten am unausgenommenen Fisch, er liegt besser in der Hand als mit offenen und schwabbeligen Bauchlappen. Natürlich müssen die Fische auch hier vorher sauber abgespült werden. Der ganze Mageninhalt kommt so aber gar nie in Kontakt mit den Filets. ;<
Die Hygiene ist von uns selber, aber eben auch vom Filetierplatz abhängig - Dazu gehört fliessenden Wasser (am liebsten sauberes Fjordwasser) eine saubere Nylonplatte und die Möglichkeit die fertigen Filtes sauber abtropfen zu lassen. (Wenn es mal nötig ist, diese am Schluss zu spülen)
Der beste Filetierplatz nütz aber gar nichts, wenn es Angelgruppen gibt, die diesen nicht sauber verlassen. (Leider auch schon erlebt)
Nun bin ich vom Kehlen etwas abgerückt, bin eher dem momentanen Verlauf des Treads gefolgt.;<
Gruss vom Bodensee