Reisebericht Kvalheim Fritidsenter Teil II:

bayerwaldfischer

Stammnaffe
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Reisebericht Kvalheim Fritidsenter Teil II:
Hallo liebe Naffen, es ist so weit! Endlich konnte ich mich dazu überwinden den längst überfälligen 2. Teil abzuliefern (nach zwei erfolglosen Versuchen, wo die Internetverbindung abgebrochen ist)
Ein Leng von über einem Meter nach dem ersten Mal Ablassen – wie könnte ein Urlaub schöner beginnen! Aber auch die Freunde auf den anderen beiden Booten fingen. Nachdem ich die Freude über meinen ersten Fisch erst mal sacken ließ, sah ich mich ein bisschen um, und stellte fest, dass unser „Meister“ Robert schwer am pumpen war und auch auf dem dritten Boot sah ich eine krumme Rute. Nachdem ich zwischendurch einen mittelprächtigen Lumpen ins Boot befördern konnte, schweifte mein Blick wiederum zum anderen Boot – Robert pumpte schon wieder oder immer noch, auf jeden Fall musste es was größeres sein, da er augenscheinlich ziemlich außer Atem war, obwohl er für seine 71 Jahre bei vergleichsweise guter Kondition ist. Wir beschlossen, uns die Sache näher anzusehen und es tat sich was an der Oberfläche. Das Resultat dieses Kampfes war ein Leng von 1,30 Meter, der auch der größte des Urlaubs bleiben sollte. Damit war unser selbsternannter „Urlauber“, der nicht einmal einen eigenen Angelhaken dabeihatte, wieder einmal Fischerkönig. Wie schon vor drei Jahren am Romsdalfjord, als er unter den gleichen Voraussetzungen den größten Seelachs mit 19 Pfund fing. Noch eine Begebenheit dieses ersten Angeltages möchte ich erzählen. Nach einem Hammerbiss bog sich die Rute von Erwin zum Halbkreis und es entwickelte sich ein Kampf auf Biegen und Brechen. Auch Richard und ich konzentrierten uns nur auf dieses Geschehen und achteten nicht auf die Drift. Dass keine Schäre oder Insel in der Nähe war wussten wir, aber als ich das Unheil in Form einer Boje auf das Boot zukommen sah, war es schon zu spät. Erwins Drill stockte und es ging gar nichts mehr, obwohl der Fisch – und es war ein sehr großer – schon schemenhaft in der Tiefe zu sehen war. Es half alles nichts – wir mussten schweren Herzens die Schnur durchtrennen! Der echt oberpfälzer Fluch der nun über den Fjord hallte, ist leider nicht druckreif. Aber jetzt kommt´s!
Nachdem wir drei Tage später an ziemlich derselben Stelle (jedoch mit bedeutend weniger Erfolg, da der Wind drehte) wieder angelten, zog ich beim Hochholen der Montage ein Schnurende mit ins Boot, an dessen anderen Ende sich allem Anschein nach etwas befand. Nachdem wir die Schnur mit der Hand aufwickelten, kam Erwins komplette Montage mit den ziemlich anrüchigen und spärlichen sterblichen Überresten eines ca. 1,30 bis 1,40 m langen Lengs zum Vorschein. Na ja – wenigstens der 5-Euro-Pilker war wieder da, auch wenn es eine ziemlich unappetitliche Angelegenheit war. Wie ich schon erwähnte, war die Fischerei in den folgenden Tagen nicht so erfolgreich wie am ersten. Was uns jedoch wenig ausmachte, da das Wetter trotzdem herrlich war und zu Ausflügen in die nähere Umgebung und ausgedehnten Spaziergängen einlud. Oder einfach nur auf der Terrasse faulenzen und das eine oder andere Bierchen zwitschern war auch nicht ohne – man ist ja im Urlaub. Das ging aber nur bis zum fünften oder sechsten Tag gut, dann packte alle das Angelfieber wieder und jeder wollte wieder was Vernünftiges fangen. Nicht, dass wir es nicht probiert hätten, aber bis auf ein paar halbwüchsige Lumpen und 3 – 4 pfündige Schellfische und ab und zu mal ein Seelachs war während dieser Tage wirklich nicht zu holen, zumindest nicht im Fjord. Irgendwann begannen wir uns für die beiden nagelneuen Boote (Uttern 56 mit 50PS-Motor) zu interessieren, die die ganze Zeit unbenutzt am Steg lagen. Lange Rede kurzer Sinn, wir tauschten unsere drei 10-PS-Boote, gegen diese beiden Flitzer ein, da wir damit locker über den ganzen Fjord aufs offene Meer und nach Nautnes schippern konnten, was uns anglerisch gesehen ganz andere Möglichkeiten gab. Da Peter gesundheitlich etwas angeschlagen war und seine Frau Gitte ihn deshalb nicht allein in der Unterkunft zurücklassen wollte, reichten die beiden Boote locker für 6 Angler. Selbst eine 4. Person an Bord ist überhaupt kein Problem, da Gitte später doch zweimal mit uns rausfuhr. Es ist schon ein Erlebnis, den doch ziemlich breiten Hjeltefjord mit 24 Knoten „im Handstreich“ zu nehmen und hoch erhobenen Buges auf das offene Meer zu fahren, wo wir ein paar „Hot-Spots“ ansteuerten, die Erwin von einem Anglerkollegen erhalten hatte und im GPS abgespeichert hat. Es fing auch alles prima an: Lumpen, Lumpen und abermals Lumpen. Dazwischen hatte ich mal was Großes dran, was sich aber wieder verflüchtigte. Aber irgendwann waren wir es leid, 3-pfündige Lumpen, teils auch als Doubletten aus über hundert Meter hochzupumpen und wir sehnten uns nach dem explosiven Drill eines zweistelligen Köhlers, Pollacks oder Dorsches. Zur Angelmethode sei zu sagen, dass wir weder rein mit Naturköder auf Grund angelten, noch rein Pilkten. Wir fischten, je nach Drift mit Pilkern zwischen 250 und 700 Gramm, sowie zwei Beifängern im Abstand von jeweils ca. 70 cm. Die Beifänger, sowie die Pilkerfarben variierten anfangs, jedoch erwiesen sich silberne Pilker und helle Octopusse oder Gummimaks als am fängigsten.
Wenn die Haken nicht mit Makrelenfetzen bestückt waren wurden sie definitiv verschmäht. Gut, dass es Makrelen in Hülle und Fülle gab. Um Hänger zu vermeiden, wurden die Drillinge vom unteren Pilkerende entfernt und am oberen Sprengring eingehängt. Da gab Erwin das Stichwort „wir fahren nach Nautnes“! Da Erwin und ich dieses Revier vom letzten Jahr her kannten, rechneten wir uns gute Chancen auf Dorsch und Seelachs aus, vor allem an den altbewährten Plätzen. Nach ca. 40 Minuten Fahrt erreichten wir diese Stellen und ich fühlte mich wie in meinem „Wohnzimmer“ Ein Makrelenschwarm, der das Wasser zum kochen brachte, zeigte uns auch gleich, wo es sich zu angeln lohnt. Und richtig – es knallte an allen Ruten fast gleichzeitig!
Unter und neben dem Schwarm fraß sich die ganze Palette der Räuber satt und wir hatten auch unseren Anteil daran. Wir hatten mittlerweile auf leichteres Gerät umgestellt, da wir bei leichtester Drift auch mit 200 gr. auf den Grund (zwischen 50 und 70 Meter) kamen und es machte einen Heidenspaß die Dorsche, Köhler und Pollacks zu drillen. Wir fingen keine Rekordfische, aber eine Seelachsdoublette (jeder ca. 7 – 8 Pfund) an einer 150-gramm Rute ist einfach eine Schau!!! Und solche Doubletten kamen nicht nur einmal vor. Sobald wir den Pilker (natürlich mit Makrelenfetzen) etwas länger in Grundnähe ließen, machten sich Schellfische (die wir als Speisefische sehr schätzen) daran zu schaffen. Nicht selten gab es beim Hochpumpen eines Schellis noch „Seiteneinsteiger“, die den Adrenalinspiegel sprunghaft ansteigen ließen. Die Angeltage bei herrlichem Sommerwetter und fast ruhiger See bei Nautnes waren so ziemlich das Beste was ein Norge-Urlaub bieten kann ( wenigstens für meine Begriffe). Während dieser Zeit angelten wir im Hjelteford nur noch vereinzelt, meistens noch eine Stunde auf dem „Heimweg“ in die Unterkunft. Aber bei einer solchen Gelegenheit fing ich trotzdem noch meinen persönlichen Rekord-Lumb von 12,5 Pfund. Das war schon eine „tolle Rolle“ die ich da aus fast 200 Metern hochholte. Er hatte sich eine ganze, fast pfündige Makrele einverleibt!
Alles in Allem ging der Urlaub wieder viiiiel zu schnell vorbei und das Ende näherte sich in Riesenschritten! Trotz der Superfänge, die wir hatten, kamen auf jeden von uns Acht zum Schluß „nur“ ca. 17 – 18 kg Filet. Und das war auch so gewollt, zum einen weil unsere Styro-boxen nicht mehr Raum hergaben, zum anderen weil wir viele Fische (ausser Lumb und Leng) wieder zurücksetzten und natürlich auch deshalb weil Peter und Gitte beim Angeln nahezu komplett ausfielen, bedingt durch Peters angeschlagene Gesundheit. (Gott sei Dank hat er sich wieder erholt) Ausserdem gab es ja die 15-KG Grenze zu beachten und einige Filets, vor allem die der Lumbs waren wurmbefallen. Die Hüttenabende und auch die Partys mit den Nachbarn waren erste Sahne und urgemütlich, die Unterkunft für unsere Begriffe spitzenmäßig. Die Betreuung durch Jessica und Ann-Sophie war so, wie man es sich nur wünschen kann. Die beiden lesen einem jeden Wunsch von den Augen ab. Vielen Dank noch Mal, Ihr Beiden Hübschen!!!! Für mich steht fest, ich möchte und ich werde wiederkommen, da die Vielfalt dieses Angelrevieres und die Freundlichkeit der Vermieter genauso ist, wie man es sich wünscht. Natürlich hat das Wetter auch mitgespielt – während 14 Tagen Aufenthalt einen halben Regentag, und das ca. 60 km nördlich von Bergen, der angeblich regenreichsten Stadt Europas. Ich hoffe der Bericht hat Euch gefallen und Ihr hattet kurz das Gefühl selbst wieder mal im Boot zu sitzen und die Montage abzulassen ……
Viele Grüße, Bayerwaldfischer
 
Da habt ihr aber einen tollen Urlaub gehabt.
Freue mich für euch.
Danke für den Bericht.
 
Na da hattet ihr ja einen schönen Urlaub . Wetter , Fisch und Party alles Super was will man mehr .

:] mfg Thomas
 
Hallo bayerwaldfischer
Da hat's ja doch noch geklappt mit dem zweiten Teil. Liest sich wirklich gut und macht Lust, selber wieder hochzufahren.:baby:
Kurz:
Klasse Urlaub! Klasse Bericht! Klasse Foto's?;<
 
Auch der 2.Teil - SUPER GESCHRIEBEN!!
 
Hei bayerwaldfischer!

Das Problem mit der abgebrochenen Verbindung ,kurz vor Vollendung,hatte ich auch schon mal ;( . Nun hat es doch geklappt und es hat sich gelohnt.
Feiner Bericht :} . Vielleicht kannst du ja noch ein paar Bildchen nachschieben.

Gruß utzel
 
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