Hallo Zusammen,
dank Corinna und anderer Hindernisse mussten wir unseren eigentlich schon für 2020 geplanten gemeinsamen Norgetrip schon 2 x verschieben.
Nun sollte es endlich soweit sein. 9 Tage (7 Angeltage) Foldvik Brygger / Gratangen.
Bereits vor einigen Wochen häuften sich ja schon Berichte über chaotische Zustände an deutschen und auch internationalen Flughäfen.
Damals machten wir noch Witze darüber, in der Hoffnung das sich das in Richtung Sommer schon irgendwann einspielt.
Dann vor kurzem die Info, das unser Flug nach Narvik gestrichen wurde. Wir fliegen jetzt über DUE nach Tromsö.
Na ja, auch gut, zumindest am Anreisetermin selbst ändert sich nichts.
So kamen wir fünf am 02.07. überglücklich, weil mit vollständigem Gepäck, im 30°C warmen Tromsö an.
Der Transfer nach Foldvik klappte einwandfrei, die zwei Hütten beziehen, schön auf der Terrasse Abendessen,
Boote inspizieren, Gerätschaften auftakeln, ein paar Kaltschalen trinken, und ab in die Heia.
Die Anlage wird ja des öfteren als „etwas in die Jahre gekommen“ bezeichnet. Das stimmt grundsätzlich, würde mich aber nicht weiter stören.
Im allgemeinen hätte es hier und da etwas sauberer sein können, und das Inventar gehört mal ein wenig aufgefrischt.
Wir mussten uns ständig irgendwelche Sachen hin und her leihen. Bei Vollbesetzung mit 6 Personen stell ich mir das schon etwas grenzwertig vor.
Von mir also ein klares „bassd scho!“
Am folgenden Morgen wieder auf der warmen Terrasse frühstücken, dann rein in die Floater, los geht´s, endlich Abfahrt!! Herrschaft, wie haben wir das vermisst!!!
Die ersten vielversprechenden Stellen angefahren. Runtergelassen, Hm, nichts, gar nichts. Nicht mal ein kleiner Hobby-Seelachs.
Und nochmal Hm, waren da nicht im Vorfeld die Lobesgesänge der Krachos, unserer drei Mitreisenden, die immerhin schon ein paarmal hier waren,
und die von riesigen Köhlerschwärmen schwärmten, von Heilbutts, Großdorschen und Rotbarschen usw. usw.
Die Fotos und Videos, die sie uns jahrelang vorgespielt hatten, müssen wohl echt gut gefälscht gewesen sein.
Nur um uns anzuködern, mit ihnen so weit in der Norden zu fliegen…?!?
Denn wir hacken nun schon seit mindestens drei Stunden große Dullacken in den Fjordboden – und fangen nichts, Null?!?!?
Halt! Stopp! Rückbesinnung! Angeln war doch dieses komische Hobby ohne Erfolgsgarantie!?!
Stimmt, da war ja was: Angeln heißt ackern, suchen, finden – oder auch nicht! Mal mehr, mal weniger.
Egal wie „gut“ das Revier ist, oder man selbst sich hält!!!
Also wieder den Blick in die Landschaft richten, entspannen, Dinge probieren, Köder und Technik wechseln, dann wird´s schon! Und es wurde!
Irgendwann kamen die ersten Fische ins Boot. Keine Giganten, aber ein paar schöne Dorsche waren dabei, einige Köhler, kleinere Leng, usw.
Inzwischen haben wir uns daran erinnert, weshalb diese schicken bunten Anzüge „Floater“ heißen:
Weil diese bei Windstille und Temperaturen oberhalb 15°C von innen „geflutet“ werden!!!
Es war eher Bade- statt Angelwetter, mit deutlich über 20°C und das blieb zunächst auch so.
Irgendwie schlug sich das auch auf die Fänge nieder. Es war schon sehr zäh!
Trotz der zweiten Ausfahrt, die wir meist nach dem Abendessen bis 12 oder 1 Uhr nachts noch machten,
kamen wir erstmal nicht oder nur knapp an die grob veranschlagten Tagesmengen,
die wir zum Erreichen des 18-Kilo-Fanglimits so grob im Auge hatten.
Doch zunächst hatten wir damit keinen Stress. Ein paar größere Einzelfische,
und schon ist man ganz schnell wieder im Rennen, und am oder über dem Limit.
Über den gesamten Zeitraum als wir da waren, gab es auf der Anlage nahezu täglich 1 – 2 Heilbutts bis ca. 30 kg,
gute Dorsche und ganz vereinzelt größere Seelachse.
Aber eben (noch) nicht die Schwärme, die sich unser Freund Kracho so sehr erhofft hatte.
Dazu war es offensichtlich noch etwas zu früh.
Am 4.ten Tag begann es schließlich windiger zu werden und zu regnen. Das machte uns Hoffnung,
und mit der Drift und auch anderen Stellen, kamen auch etwas bessere Fänge.
Pro Boot 5 – 6 Dorsche so um die Metermarke katapultierten uns schnell in die Oberliga zurück,
und wir mussten dann doch irgendwann anfangen ein wenig zu rechnen was das Ausfuhrlimit angeht.
Leider blieb uns allen der begehrte Heilbutt verwehrt. Lediglich drei Nachläufer (bis hoch zum Boot!)
ein paar „Anfasser“, und zwei vermeintlich gehakte aber beim Drill verlorene Butts konnten wir verzeichnen.
Ein bei mir auf großen Storm-Gummi gebissener Heilbutt entpuppte sich nach ca. 10 Minuten wirklich hartem Drill und etlichen Fluchten
als mittig am Bauch gehakter Steinbeißer mit 12 Kilo und 110 cm Länge. Ich hatte echt weiche Knie als wir den im Boot hatten.
Unglaublich, was der für einen Rabatz gemacht hat.
Andi hatte tags zuvor an einer anderen Stelle gleich zwei Stonies nacheinander verhaften können.
Die Krachos hatten eines Nachts hinter der Brücke mal eine handvoll Heringe. Es waren sogar ein paar richtig fette dabei.
Ganz vereinzelt ging auch mal ein etwas größerer Köhler bis max. 1 Meter.
Zu erwähnen sind auch diverse Leng, Lumb, ein paar Rotbarsche und Schellfische.
Allerdings waren da keine größeren Exemplare dabei.
Alles in allem war es wie immer eine sehr schöne, harmonische Woche, mit viel angeln, viel essen, viel trinken,
viel lachen und wenig schlafen – eben so wie es sein muß!!!
Rückblickend hatten wir alle uns von dem Revier trotzdem ein wenig mehr erwartet.
Aber wie das nun mal so ist mit Erwartungen, das Leben und das Angeln sind eben kein Wunschkonzert!
4 Wochen später kann das ganze ganz anders laufen!!!
Kleiner Tipp:
Wir hatten uns im Vorfeld so eine kleine digitale Kofferwaage zugelegt, um das Gewicht unserer Gepäckstücke
etwas im Blick haben zu können (bei Flugreisen nicht ganz unwichtig).
Das hat sich super bewährt. Wir hatten abends die einzufrierenden Filets immer mal vorher gewogen,
und hatten bis zum Schluss einen ziemlich genauen Überblick was in welche Kiste noch rein kann, wo wir aufpassen bzw. umschlichten müssen, usw.
Am Flughafen sind die bei über 23 kg Stückgewicht ziemlich intolerant! Da ist nachzahlen angesagt!
Der letzte Abend gestaltete sich noch kurzweiliger als die zuvor. Wir hatten die Boote geputzt, abgetakelt und noch relativ viel zu essen und auch zu trinken übrig.
Somit stand ein geselliger Abend bevor. Wir haben Pizza gemacht. Zufällig veranstaltete Haus 5 (ich glaube er heißt Ralf?!?)
mit seinen Mitbewohnern eine kleine Grillparty mit einigen Norwegern. Freundlicherweise wurden wir sogleich mit "Volkswagen-Currywürsten",
Wal-Sushi, Trockenfisch-Gerichten usw. bedacht!
Falls du hier mitliest oder dich jemand kennt der hier mitliest: Vielen Dank nochmal!
Ich hoffe unsere Schnaps- und Lebensmittelreste haben ebenfalls gemundet!?
Das war ein lustiger Abend, und eine ebenso kurze Nacht!
So jetzt zum Rückreisetag, vergangenen Sonntag:
Einige von euch werden es vielleicht schon im Thema „checkt eure anstehenden Flüge“ gelesen haben – ich nehme es mal vorweg - die ganze Story hat leider kein „happy end“!
Eigentlich war die Rückflugverbindung ideal! Um 7 Uhr (eigentlich viel zu früh) übermüdet und leicht verkatert Transfer ab Foldvik nach Narvik,
dann Flug 1 Narvik – Oslo, anschl. Flug 2 Oslo – München, dann 1,5 Stunden Autofahrt bis zu unserer heimischen Polstergarnitur bzw. Gefriertruhe,
insgesamt keine 12 Stunden. So weit, so gut.
Wir waren pünktlich in Oslo zwischengelandet, raus aus dem Flieger, bis zum Weiterflug ca. 1 Stunde. Sportlich, aber machbar.
Während wir auf das Aussteigen warteten, sahen wir bereits das unser Gepäck auf einen oder zwei Wagen geladen wurde.
Dieser wurde dann max. 20 m entfernt neben den Flieger geparkt.
Wir also alle raus, 1 x durch den gesamten Airport durch, diverse Shops durchkreuzt, kurz darauf wurde zum Boarding ausgerufen,
wir dort hin, um festzustellen das wir mit dem selben Flieger weiter fliegen mit dem wir aus Narvik kamen.
Wie lustig!
Wir standen da so in der Warteschlange zum Einstieg, ach schau, da steht ja auch der Wagen mit unserem Gepäck.
Wie lustig 2.0!
Wir standen da also, die Leute stiegen ein, es begann das übliche Treiben.
Draußen wuselten die Lade-Fuzzies rum, Flieger tanken, usw. Zwei von uns hatten einen Fensterplatz, und konnten das alles ziemlich genau beobachten.
Ach, da steht ja immer noch der Wagen mit unserem Gepäck. Manche Dinge werden gerade über mehrere Meter von einem zu anderem Wagen geschmissen.
Wie lustig 3.0!
Irgendwann wurde die Crew im Flieger immer "gschaffdlicher", Klappen wurden geschlossen,
Gurte um die Bäuche gezurrt, usw.… unser Gerödel stand immer noch draußen.
Kracho spricht noch so einen Steward an, das da draußen ja noch unsere Sachen stehen.
Dieser meinte dann: „jajaaaaa, man warte nur auf ground staff", also Bodenpersonal.
Dann wird der Rest verladen. „Wenn wir wollen können wir ja mithelfen!“ Hahaha….
Ja, würden wir sofort, wenn man uns ließe!
Wie lustig 4.0!
Kurz darauf waren die Schotten dicht, der Kahn auf der Startbahn, und kurz darauf in der Luft.
Der Kapitän entschuldigte sich sogleich per Ansprache, das er das Kommando zum Starten bekommen hat,
nur leider nicht alles an Luggage dabei ist. Man solle sich halt in München „ganz einfach“ gleich an den Claim Schalter wenden.
Dort angekommen war in kürzester Zeit vermutlich die gesamte Mannschaft angetreten, die ab Narvik flog. (Ca. 40 Personen)
Wir haben alle brav diverse Zettelchen ausgefüllt und eine PIR-Nummer erhalten.
Mit dieser Nummer kann man „weltweit“ sein verlorenes Gepäck tracken, also sehen wo es gerade ist.
Wir hatten es ja aber eigentlich gar nicht verloren. Es stand ja in Sicht- und Reichweite, direkt neben dem Flieger.
Und es standen auch „ground staff“ Leute da. Aber offenbar ging da Pünktlichkeit vor Ladung?!
Wer weiß was da im Hintergrund so alles abgeht…
Wäre es nur Dreckwäsche wäre es mir auch völlig egal!
Aber wenn ich an all die Filets denke, die wir in vielen Stunden bei vielen Bieren und mit viel gemeinsamer Fachsimplerei
zusammen geschlachtet, geschnitten, gehäutet, eingewickelt, beschriftet, gewogen, usw. usw. haben, dann tut mir das ganz tief in der Seele weh!
Fünf Mann, knapp 100 Kilo feinstes Filet. Für´n Arsch!
Wir hatten sogleich recherchiert. Am Montag ging morgens nochmal ein Flieger von „Norwegian“ von Oslo nach München.
Das hätte auch noch gereicht. Vielleicht schicken sie es ja dort gleich mit!? 24 oder vielleicht auch 36 Stunden hätten die Filets in den Kisten schon ausgehalten.
Kracho wäre extra nach Minga gefahren um die Sachen zu holen…
Doch diese Hoffnung schwand auch ziemlich schnell. Denn bis Stand Mittwoch war keines unserer "verlorenen" Gepäckstücke noch nicht mal zu trecken,
es befindet sich also sozusagen irgendwo im Nirvana. Inzwischen steht hinter 3 von insgesamt 12 Gepäckstücken zumindest ein Status,
das diese wohl offenbar auf dem Weg nach München sind bzw. bereits dort sind?!?
Um was es sich dabei handelt (um 3 der 5 Kühlboxen, oder um Rutenrohre oder Taschen bzw. Koffer) ist nicht ersichtlich.
Mittlerweile ist es auch egal, denn der Fisch ist längst aufgetaut! Wie das ganze nun weitergeht, bzw. wann wir was wie zurückbekommen?!
Keine Ahnung, das sagt einem niemand. Man erreicht schon nirgends irgendjemanden….
Aber – und das ist schließlich am allerwichtigsten – wir Menschlein sind zumindest heile und gesund vom Wasser und der Reise zurückgekehrt!
Und das ist ja letztendlich das, was am meisten zählt!!!
Wenn sich in Puntco Gepäck noch was Interessantes ergibt, werde ich das hier noch nachreichen….
@Kracho: beim Bilder sichten stelle ich gerade fest das es von dir kein einziges Fangfoto gibt?!
Hast du als guter Vater stets mit Absicht deinen Söhnen den Vortritt gelassen, war immer dann gerade kein Film in der Kamera, oder wie kommt´s???
Grüße
Holger
dank Corinna und anderer Hindernisse mussten wir unseren eigentlich schon für 2020 geplanten gemeinsamen Norgetrip schon 2 x verschieben.
Nun sollte es endlich soweit sein. 9 Tage (7 Angeltage) Foldvik Brygger / Gratangen.
Bereits vor einigen Wochen häuften sich ja schon Berichte über chaotische Zustände an deutschen und auch internationalen Flughäfen.
Damals machten wir noch Witze darüber, in der Hoffnung das sich das in Richtung Sommer schon irgendwann einspielt.
Dann vor kurzem die Info, das unser Flug nach Narvik gestrichen wurde. Wir fliegen jetzt über DUE nach Tromsö.
Na ja, auch gut, zumindest am Anreisetermin selbst ändert sich nichts.
So kamen wir fünf am 02.07. überglücklich, weil mit vollständigem Gepäck, im 30°C warmen Tromsö an.
Der Transfer nach Foldvik klappte einwandfrei, die zwei Hütten beziehen, schön auf der Terrasse Abendessen,
Boote inspizieren, Gerätschaften auftakeln, ein paar Kaltschalen trinken, und ab in die Heia.
Die Anlage wird ja des öfteren als „etwas in die Jahre gekommen“ bezeichnet. Das stimmt grundsätzlich, würde mich aber nicht weiter stören.
Im allgemeinen hätte es hier und da etwas sauberer sein können, und das Inventar gehört mal ein wenig aufgefrischt.
Wir mussten uns ständig irgendwelche Sachen hin und her leihen. Bei Vollbesetzung mit 6 Personen stell ich mir das schon etwas grenzwertig vor.
Von mir also ein klares „bassd scho!“
Am folgenden Morgen wieder auf der warmen Terrasse frühstücken, dann rein in die Floater, los geht´s, endlich Abfahrt!! Herrschaft, wie haben wir das vermisst!!!
Die ersten vielversprechenden Stellen angefahren. Runtergelassen, Hm, nichts, gar nichts. Nicht mal ein kleiner Hobby-Seelachs.
Und nochmal Hm, waren da nicht im Vorfeld die Lobesgesänge der Krachos, unserer drei Mitreisenden, die immerhin schon ein paarmal hier waren,
und die von riesigen Köhlerschwärmen schwärmten, von Heilbutts, Großdorschen und Rotbarschen usw. usw.
Die Fotos und Videos, die sie uns jahrelang vorgespielt hatten, müssen wohl echt gut gefälscht gewesen sein.
Nur um uns anzuködern, mit ihnen so weit in der Norden zu fliegen…?!?
Denn wir hacken nun schon seit mindestens drei Stunden große Dullacken in den Fjordboden – und fangen nichts, Null?!?!?
Halt! Stopp! Rückbesinnung! Angeln war doch dieses komische Hobby ohne Erfolgsgarantie!?!
Stimmt, da war ja was: Angeln heißt ackern, suchen, finden – oder auch nicht! Mal mehr, mal weniger.
Egal wie „gut“ das Revier ist, oder man selbst sich hält!!!
Also wieder den Blick in die Landschaft richten, entspannen, Dinge probieren, Köder und Technik wechseln, dann wird´s schon! Und es wurde!
Irgendwann kamen die ersten Fische ins Boot. Keine Giganten, aber ein paar schöne Dorsche waren dabei, einige Köhler, kleinere Leng, usw.
Inzwischen haben wir uns daran erinnert, weshalb diese schicken bunten Anzüge „Floater“ heißen:
Weil diese bei Windstille und Temperaturen oberhalb 15°C von innen „geflutet“ werden!!!
Es war eher Bade- statt Angelwetter, mit deutlich über 20°C und das blieb zunächst auch so.
Irgendwie schlug sich das auch auf die Fänge nieder. Es war schon sehr zäh!
Trotz der zweiten Ausfahrt, die wir meist nach dem Abendessen bis 12 oder 1 Uhr nachts noch machten,
kamen wir erstmal nicht oder nur knapp an die grob veranschlagten Tagesmengen,
die wir zum Erreichen des 18-Kilo-Fanglimits so grob im Auge hatten.
Doch zunächst hatten wir damit keinen Stress. Ein paar größere Einzelfische,
und schon ist man ganz schnell wieder im Rennen, und am oder über dem Limit.
Über den gesamten Zeitraum als wir da waren, gab es auf der Anlage nahezu täglich 1 – 2 Heilbutts bis ca. 30 kg,
gute Dorsche und ganz vereinzelt größere Seelachse.
Aber eben (noch) nicht die Schwärme, die sich unser Freund Kracho so sehr erhofft hatte.
Dazu war es offensichtlich noch etwas zu früh.
Am 4.ten Tag begann es schließlich windiger zu werden und zu regnen. Das machte uns Hoffnung,
und mit der Drift und auch anderen Stellen, kamen auch etwas bessere Fänge.
Pro Boot 5 – 6 Dorsche so um die Metermarke katapultierten uns schnell in die Oberliga zurück,
und wir mussten dann doch irgendwann anfangen ein wenig zu rechnen was das Ausfuhrlimit angeht.
Leider blieb uns allen der begehrte Heilbutt verwehrt. Lediglich drei Nachläufer (bis hoch zum Boot!)
ein paar „Anfasser“, und zwei vermeintlich gehakte aber beim Drill verlorene Butts konnten wir verzeichnen.
Ein bei mir auf großen Storm-Gummi gebissener Heilbutt entpuppte sich nach ca. 10 Minuten wirklich hartem Drill und etlichen Fluchten
als mittig am Bauch gehakter Steinbeißer mit 12 Kilo und 110 cm Länge. Ich hatte echt weiche Knie als wir den im Boot hatten.
Unglaublich, was der für einen Rabatz gemacht hat.
Andi hatte tags zuvor an einer anderen Stelle gleich zwei Stonies nacheinander verhaften können.
Die Krachos hatten eines Nachts hinter der Brücke mal eine handvoll Heringe. Es waren sogar ein paar richtig fette dabei.
Ganz vereinzelt ging auch mal ein etwas größerer Köhler bis max. 1 Meter.
Zu erwähnen sind auch diverse Leng, Lumb, ein paar Rotbarsche und Schellfische.
Allerdings waren da keine größeren Exemplare dabei.
Alles in allem war es wie immer eine sehr schöne, harmonische Woche, mit viel angeln, viel essen, viel trinken,
viel lachen und wenig schlafen – eben so wie es sein muß!!!
Rückblickend hatten wir alle uns von dem Revier trotzdem ein wenig mehr erwartet.
Aber wie das nun mal so ist mit Erwartungen, das Leben und das Angeln sind eben kein Wunschkonzert!
4 Wochen später kann das ganze ganz anders laufen!!!
Kleiner Tipp:
Wir hatten uns im Vorfeld so eine kleine digitale Kofferwaage zugelegt, um das Gewicht unserer Gepäckstücke
etwas im Blick haben zu können (bei Flugreisen nicht ganz unwichtig).
Das hat sich super bewährt. Wir hatten abends die einzufrierenden Filets immer mal vorher gewogen,
und hatten bis zum Schluss einen ziemlich genauen Überblick was in welche Kiste noch rein kann, wo wir aufpassen bzw. umschlichten müssen, usw.
Am Flughafen sind die bei über 23 kg Stückgewicht ziemlich intolerant! Da ist nachzahlen angesagt!
Der letzte Abend gestaltete sich noch kurzweiliger als die zuvor. Wir hatten die Boote geputzt, abgetakelt und noch relativ viel zu essen und auch zu trinken übrig.
Somit stand ein geselliger Abend bevor. Wir haben Pizza gemacht. Zufällig veranstaltete Haus 5 (ich glaube er heißt Ralf?!?)
mit seinen Mitbewohnern eine kleine Grillparty mit einigen Norwegern. Freundlicherweise wurden wir sogleich mit "Volkswagen-Currywürsten",
Wal-Sushi, Trockenfisch-Gerichten usw. bedacht!
Falls du hier mitliest oder dich jemand kennt der hier mitliest: Vielen Dank nochmal!
Ich hoffe unsere Schnaps- und Lebensmittelreste haben ebenfalls gemundet!?
Das war ein lustiger Abend, und eine ebenso kurze Nacht!
So jetzt zum Rückreisetag, vergangenen Sonntag:
Einige von euch werden es vielleicht schon im Thema „checkt eure anstehenden Flüge“ gelesen haben – ich nehme es mal vorweg - die ganze Story hat leider kein „happy end“!
Eigentlich war die Rückflugverbindung ideal! Um 7 Uhr (eigentlich viel zu früh) übermüdet und leicht verkatert Transfer ab Foldvik nach Narvik,
dann Flug 1 Narvik – Oslo, anschl. Flug 2 Oslo – München, dann 1,5 Stunden Autofahrt bis zu unserer heimischen Polstergarnitur bzw. Gefriertruhe,
insgesamt keine 12 Stunden. So weit, so gut.
Wir waren pünktlich in Oslo zwischengelandet, raus aus dem Flieger, bis zum Weiterflug ca. 1 Stunde. Sportlich, aber machbar.
Während wir auf das Aussteigen warteten, sahen wir bereits das unser Gepäck auf einen oder zwei Wagen geladen wurde.
Dieser wurde dann max. 20 m entfernt neben den Flieger geparkt.
Wir also alle raus, 1 x durch den gesamten Airport durch, diverse Shops durchkreuzt, kurz darauf wurde zum Boarding ausgerufen,
wir dort hin, um festzustellen das wir mit dem selben Flieger weiter fliegen mit dem wir aus Narvik kamen.
Wie lustig!
Wir standen da so in der Warteschlange zum Einstieg, ach schau, da steht ja auch der Wagen mit unserem Gepäck.
Wie lustig 2.0!
Wir standen da also, die Leute stiegen ein, es begann das übliche Treiben.
Draußen wuselten die Lade-Fuzzies rum, Flieger tanken, usw. Zwei von uns hatten einen Fensterplatz, und konnten das alles ziemlich genau beobachten.
Ach, da steht ja immer noch der Wagen mit unserem Gepäck. Manche Dinge werden gerade über mehrere Meter von einem zu anderem Wagen geschmissen.
Wie lustig 3.0!
Irgendwann wurde die Crew im Flieger immer "gschaffdlicher", Klappen wurden geschlossen,
Gurte um die Bäuche gezurrt, usw.… unser Gerödel stand immer noch draußen.
Kracho spricht noch so einen Steward an, das da draußen ja noch unsere Sachen stehen.
Dieser meinte dann: „jajaaaaa, man warte nur auf ground staff", also Bodenpersonal.
Dann wird der Rest verladen. „Wenn wir wollen können wir ja mithelfen!“ Hahaha….
Ja, würden wir sofort, wenn man uns ließe!
Wie lustig 4.0!
Kurz darauf waren die Schotten dicht, der Kahn auf der Startbahn, und kurz darauf in der Luft.
Der Kapitän entschuldigte sich sogleich per Ansprache, das er das Kommando zum Starten bekommen hat,
nur leider nicht alles an Luggage dabei ist. Man solle sich halt in München „ganz einfach“ gleich an den Claim Schalter wenden.
Dort angekommen war in kürzester Zeit vermutlich die gesamte Mannschaft angetreten, die ab Narvik flog. (Ca. 40 Personen)
Wir haben alle brav diverse Zettelchen ausgefüllt und eine PIR-Nummer erhalten.
Mit dieser Nummer kann man „weltweit“ sein verlorenes Gepäck tracken, also sehen wo es gerade ist.
Wir hatten es ja aber eigentlich gar nicht verloren. Es stand ja in Sicht- und Reichweite, direkt neben dem Flieger.
Und es standen auch „ground staff“ Leute da. Aber offenbar ging da Pünktlichkeit vor Ladung?!
Wer weiß was da im Hintergrund so alles abgeht…
Wäre es nur Dreckwäsche wäre es mir auch völlig egal!
Aber wenn ich an all die Filets denke, die wir in vielen Stunden bei vielen Bieren und mit viel gemeinsamer Fachsimplerei
zusammen geschlachtet, geschnitten, gehäutet, eingewickelt, beschriftet, gewogen, usw. usw. haben, dann tut mir das ganz tief in der Seele weh!
Fünf Mann, knapp 100 Kilo feinstes Filet. Für´n Arsch!
Wir hatten sogleich recherchiert. Am Montag ging morgens nochmal ein Flieger von „Norwegian“ von Oslo nach München.
Das hätte auch noch gereicht. Vielleicht schicken sie es ja dort gleich mit!? 24 oder vielleicht auch 36 Stunden hätten die Filets in den Kisten schon ausgehalten.
Kracho wäre extra nach Minga gefahren um die Sachen zu holen…
Doch diese Hoffnung schwand auch ziemlich schnell. Denn bis Stand Mittwoch war keines unserer "verlorenen" Gepäckstücke noch nicht mal zu trecken,
es befindet sich also sozusagen irgendwo im Nirvana. Inzwischen steht hinter 3 von insgesamt 12 Gepäckstücken zumindest ein Status,
das diese wohl offenbar auf dem Weg nach München sind bzw. bereits dort sind?!?
Um was es sich dabei handelt (um 3 der 5 Kühlboxen, oder um Rutenrohre oder Taschen bzw. Koffer) ist nicht ersichtlich.
Mittlerweile ist es auch egal, denn der Fisch ist längst aufgetaut! Wie das ganze nun weitergeht, bzw. wann wir was wie zurückbekommen?!
Keine Ahnung, das sagt einem niemand. Man erreicht schon nirgends irgendjemanden….
Aber – und das ist schließlich am allerwichtigsten – wir Menschlein sind zumindest heile und gesund vom Wasser und der Reise zurückgekehrt!
Und das ist ja letztendlich das, was am meisten zählt!!!
Wenn sich in Puntco Gepäck noch was Interessantes ergibt, werde ich das hier noch nachreichen….
@Kracho: beim Bilder sichten stelle ich gerade fest das es von dir kein einziges Fangfoto gibt?!
Hast du als guter Vater stets mit Absicht deinen Söhnen den Vortritt gelassen, war immer dann gerade kein Film in der Kamera, oder wie kommt´s???
Grüße
Holger