Reisebericht - Familienkurzurlaub am Spindfjord Teil 2

ossipeter

Stammnaffe
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17 März 2004
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Alter
69
Ort
Lehrberg/Mittelfranken/Bayern
Teil 2:
Nach dem Fang vom Vortag waren wir natürlich heiß den schwarzen Gesellen am nächsten Tag mal zu zeigen was eine Harke ist. Punkt Sieben Uhr starteten wir zum „Seitreiben“. War eine Männerrunde (Alexander, Peter Sch. und ich als Skipper)- Junior hatte eine Nachmittagsrunde angekündigt und die Frauen sagten angesichts unserer Materialaufrüstung 30 – 50 lbs – Ruten, Pilker mit 300 bis 700 gr. - wegen der Sinkgeschwindigkeit, die bei Köhlern nötig ist, Vorfächer mit 2-4 Beifängern an 80 lbs. Vorfachschnur und Rollen die zwischen Penn GTI 330 und Penn Senator 113 SH lagen: „Das Zeug ist uns zu schwer!!!“ Wir hatten natürlich sofort vollstes Verständnis für solche gewichtige Argumentation und das schöne Wetter mit „Sonne für Badestrand“ und eine versprochene „Makrelentour am Nachmittag“ tat sein übriges dazu, damit wir „echten Norgefischer „ in See stechen durften. Also rein in den Kahn und Richtung Ausgang Fjord mit Blick auf das Echolot, man könnte ja was „überfahren“! Raus aus dem Fjord und dann gen Wegpunkt 10 gefahren. Wellen mit ca. 60cm und Wind mit 2-3m /sec. erlaubten den Kiel runterzutrimmen und mit 35 km/h. unser Ziel anzufahren. Komisch, kein weiteres Boot zu sehen. Kollegen waren wahrscheinlich noch in den Kojen. Dafür war ein Fischtrawler draußen erkennbar. Naja, wenn der da ist, dann ist sicher auch Fisch da! Ca. 2km vor dem Wegpunkt sah ich dann links von mir eine Fahne zum markieren eines Netzes. Nach 500m sah ich rechts von mir die nächste Fahne!?? Bis zum Wegpunkt waren es dann sternförmig 5 Netze die um diesen aufgestellt waren, und der Trawler war weiterhin dabei solche zu stellen!
Erste Pilkversuche über kleine Schwärme führten zu Fänge von Makrelen im Oberwasser, teilweise in schönen Größen, sowie Köhler im 40cm-Bereich. Diese Schwärme waren so klein, dass es eine elendige Sucherei war sie zu finden und dann macht es wenig Spaß, . Versuche neue Wegpunkte anzufahren um Dorsch- oder Pollackschwärme zu finden brachten auch keine Ergebnisse. Dies war für mich letztendlich, nach dem Trubel durch das Netzaufstellen, eigentlich nicht verwunderlich. Woher wusste der Berufsfischer nur so schnell, dass gestern hier ein Schwarm mit großen Seelachsen reingezogen ist??? Wir wichen dann auf Randgebiete aus, da waren aber nicht mal Makrelen oder kleine Seelachsschwärme zu finden. Wohin? Diese Frage stellen sich alle Norgefahrer, wenn nichts beißt und die Sucherei nichts bringt. Dann kommt auch noch der „Zeitdruck“, denn im Quartier wartet ja meine Familie und will Makrelen fangen. Neben einigen Köhlern, Pollacks und 2 Küchendorschen ging unser „Seitreiben“ sozusagen in die Hose. Also Richtung „Heimat“, Fische versorgen und Mittagessen fassen. Um 14 Uhr ging es dann bei strahlendem Wetter mit vollem Boot Richtung Ystesteinen, denn ich hatte vor nebenbei auf Leng mit einer Naturköderangel zu fischen. Bei der ersten Drift hatte meine Frau gleich einen schönen Biß. Nach für sie anstrengendem Drill kam ein ca. 4 Pfd. Dorsch nach oben und in der Annahme diesen am Pilker ins Boot heben zu können griff ich zu und hob ihn hoch. Platsch und weg war er. Grrrh... das muss ausgerechnet mir im Angesicht der kompletten Familie passieren!! Fängt ja gut an dieser Familientörn! Das nächste Desaster war durch meine große Tochter vorprogrammiert. Noch nie in einem Boot, noch nie mit einer Angelrute gefischt und der theoretische Crashkurs schien wenig geholfen zu haben. Erstmals die Rolle überschlagen, dann nach dem ersten Makrelenkontakt rausgerissen und uns die Haken um die Ohren geschlagen. Kaum am Schwarm musste sie schon das erste mal auf die Pütt. Aber nach etwa einer Std. bekamen wir das Chaos in den Griff. Meine Naturköderangel legte ich allerdings nicht mehr aus. Christoph, Annemarie und Ehefrau Ilse spielten ihre ganze 1x Norgeerfahrung aus und brachten mehrmals ein volles Paternoster ins Boot, so daß ich genug Arbeit hatte abzuhängen und zu schlachten. Auch gab es immer wieder mal verfitzte Vorfächer auszutüdeln.
Nach 3 Std. ließ das Interesse merklich nach und es wurden Stimmen laut, man hätte doch schon genug (was ja auch stimmte), der Grill müsste auch noch hergerichtet werden und außerdem käme langsam Hunger auf frisch gegrillte Makrelen auf.
Nach dem demokratisch 4 zu 1 abgestimmt wurde, fuhr ich zur Hütte und wir hatten nach dem Fischversorgen ein herrliches Abendessen und einen wunderschönen Abend auf der Terrasse mit lustigen Anekdoten vom Nachmittag. Peter Sch. und Alexander fingen am Nachmittag noch einige schöne Küchendorsche, Schellfische und Makrelen. Kommentar: War mühselig aber schön!
Bis zum nächsten Teil!
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auch der 2. Teil war nicht schlecht, immer schön die Spannung halten ;)
 
danke für den 2.teil, hat spass gemacht ihn zu lesen :baby: :baby:

gruss aus berlin

(ossi)kochi :]
 
Super bericht... langsam sollte ich mal meinen Bericht auch reinstellen...
 
Das war der 2. Streich und der ? folgt zu gleich. :}
Auch dieser Bericht liest sich sehr schön, hoffe das es so weiter geht.
 
immer wieder gern -- das macht Laune diesen Bericht zu lesen!!
 
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