Reisebericht 10, Bessaker

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

NAF TEAM

Das sind wir
Registriert
22 November 2003
Beiträge
399
Bessaker Drift, Spätsommertour 2011
(21.-27.08.2011)

Eigentlich war diese Tour, vor welcher ich euch berichten möchte, für Ende
Mai 2011 geplant gewesen. Aber, es kommt immer anders als man plant! Die
ursprüngliche 5er Truppe hatte sich im Dezember 2010 leider aus
zeitlichen/beruflichen Gründen aufgelöst! Das war’s nun mit Plan A.
Dann hatte ich mich im Frühjahr 2011 spontan auf ein Mitfahrergesuch einer
Südnorwegentruppe im Norwegen-Angelforum gemeldet. Es sollte zum
Olenfjord, nach Südnorwegen gehen. Das war nun mein Plan B. Naja, den
fetten Riesenglücksfisch hatte ich mir damit eigentlich von der Backe geputzt.
Dann eben schöne Landschaftsaufnahmen von der wunderschönen
Fjordlandschaft und ein wenig Olenfjord-Trolling auf Lachs und Meerforelle.
Aber dann fragte mich Christian „Mr. Heilbutt“ nach ein paar Wochen wie es
denn so in Bessaker Drift abgeht. Christian war der Organisator und Planer
der Olenfjord-Tour 2011. Naja, ich habe ihm vom drum herum in Bessaker
erzählt, ein wenig vom Angelrevier und den Fischen, dann ging es fast von
alleine ....mit dem Plan C.
Die Olenfjord Tour wurde daraufhin nach Absprache zwischen Alex „Usch“
und Christian „Mr. Heilbutt“ gekippt. Der Grund dafür war folgender. 3 von
5 Olenfjord Tour Membern eierten mit dem Reisetermin und der Vorkasse
herum. Wir hatten uns darauf hin Bessaker Drift als mögliches Reiseziel
ausgesucht und 3 Querköppe stehen lassen. Wir haben dann mit Andre
„Andre-Bessaker“, dem Guide und „Allesmachenmann“ vom Bessaker Drift
Angelcamp ein paar Daten abgeglichen, und nach ein paar Stunden stand der
Termin für unser Haus und Boot in Bessaker Drift für 2011 fest.
Christian und Alex kannte ich vorher gar nicht persönlich. Aber Alex und
Christian waren schon gemeinsam in Norwegen zum Angeln gewesen und
kamen prima miteinander aus. Wir hatten uns im Vorwege am Karfreitag
2011 an einem schönen und warmen Frühlingsabend getroffen und hatten die
Tour nahezu komplett durchgeplant. Alle hatten so das Gefühl, das es mit uns
gut passen könnte Meine DIN A3 Seekarte N45 lag als Tischdecke auf dem
Tisch und ein paar nette Getränke dazu. Dann haben wir uns noch unseren
120 Minuten Bessaker Drift 2009 Film reingezogen und die Slideshow dazu.
Das überzeugte Christian und Alex dann völlig von unserem Angelrevier und
wir fieberten gemeinsam unserer Spätsommertour 2011 entgegen. Ein
schöner Abend ging zuende........das warten hatte begonnen! Plan C war
angelaufen.......
Ohne das Forum wäre diese Tour nicht zustande gekommen.
http://www.norwegen-angelforum.net
Ein großes Dankeschön an die Betreiber, Administratoren,
Moderatoren und Sponsoren des Norwegen-Angelforum!
Ich habe alle, in diesem Bericht genannten Member vom Norwegen-
Angelforum mit dem „Nickname“ gekennzeichnet. Dann sieht man
mal, wer alles dazu gehört!
Wo liegt Bessaker Drift:
Der kleine Ort Bessaker liegt in Mittelnorwegen auf der Halbinsel Fosen,
Roan/Süd Trondelag, ca. 130 km nördlich von Trondheim.

picture.php


Infos zum Angelcamp Bessaker Drift:
Es gibt in Bessaker einen sehr gut sortierten Supermarkt, ein Restaurant,
eine Tankstelle und eine Telefonzelle (man kann sich in der Telefonzelle auch
aus Deutschland anrufen lassen). Das alles in einem Radius von 50-70
Metern.
Bessaker Drift ist eine Angelanlage mit wirklich allem was ein anspruchsvoller
Angler braucht. Thore, der norwegische Besitzer der Anlage schwirrt immer
mal durch das Camp und schaut nach dem Rechten. Ein netter Plausch mit
Thore geht immer. Die Anlage an sich wird von Andre „Andre-Bessaker“
betreut, instandgehalten usw. Morgens und Abends werden die aktuellen
Wetterdaten in den 2 Schlachthäusern an die Tafel geschrieben. Gute Tipps
hat Andre immer parat, aber auch die anderen Gastangler sind nett und
hilfsbereit. Dadurch, das die Angelanlage ins Dorf weitläufig integriert ist,
kommt kein Belagerungsgefühl auf. Nette Dorfbewohner, 2 Katzen und 2
Fischer auf der anderen Seite der Bucht, nicht zu vergessen die bekloppten
Angler ein herrliches Plätzchen.
Besonderheiten zu dem Angelgebiet Bessaker Drift:
Generell ist das Angeln im Bereich der vorgelagerten Schären vom
Angelerfolg besonders gekrönt. Vom Camp bis vor die letzten Schären in 8-
12km Entfernung dauert es ca. 45-90 Minuten, je nach
Bootgröße/Motorleistung und Wellengang. Ein erfolgreicher Angeltag auf dem
offenen Atlantik ist auch hier vom Wetter abhängig, leider.
Benachbarte Angelgebiete: Afjord, Linesöya, Seter Brygge
Buchung: Via Internet, komplett über Andre Michel in Bessaker Drift
gebucht, alles perfekt, super Service! http://www.andre-bessaker.com
Anreise: Unser geplantes Reisefahrzeug (Plan A €) war der neue,
„Gebrauchte“ Astra H Kombi von Christian mit meiner 500 Liter Dachbox. Ich
hatte mir im Frühjahr 2011 ein Navigon 70 Navi mit der kompletten
Europasoftware zugelegt. Natürlich wollten wir uns das Teil an die
Frontscheibe klatschen Lass Frau Navi ruhig sabbeln, wir fahren dann ganz
entspannt und sehen auf dem Bildschirm alle Fressbuden, Supermärkte und
Tankstellen (die festen Blitzer auch höhöhö). Aber dann........ 4 Wochen vor
unserem Urlaubsbeginn flog Christian der Turbolader um die Ohren. Das war
ein Fehler vom Händler! Der Schaden betrug ca. 7.000€ und Christian geht
vor Gericht mit dem Opelvertragshändler aus dem Raum Hamburg. Bis zum
Reisebeginn war die Rechtslage noch nicht geklärt, der Astra stand noch
defekt beim Opelfuzzi.
Also Plan B . Ich sprang mit meinem Nissan Primera Kombi ein. Da ich an
meinen Autos generell eine Anhängerkupplung habe, mietete ich noch einen
gebremsten 1.000kg Anhänger mit GFK Deckel und 70cm Bordwandhöhe
(10 Tage für 125€). Der flache Anhänger lief wie eine 1 am Nissan. In
Norwegen darf man mit ungebremsten Anhängern nur 60 km/h fahren!

picture.php


Wir hatten uns für die Vogelfluglinie als Reiseroute entschieden, ohne
Zwischenübernachtung. 18-20 Stunden Anfahrtszeit, das sollte zu schaffen
sein. Um 11 Uhr ging es von 23626 Grammersdorf los in Richtung
Fähranleger Puttgarden-Rödby. Weiter quer durch Dänemark (Seeland) ging
es dann über die Öresundbrücke Helsingör-Helsingborg. Willkommen in
Schweden. Die E6 galt es zu bezwingen, lächerlich! Wir sind die E6 komplett
bis Trondheim durchgefahren. Maut hin oder her, man kann es mit dem Geiz
auch übertreiben. Wir wollten schon keine Übernachtung im Bereich Oslo,
dann eben die bequem zu fahrende E6 Mautstrecke. Bei Trondheim mussten
wir von Flakk den Trondheimfjord Richtung Rörvik überqueren um auf die
Halbinsel Fosen zu gelangen. Die Fähre fährt halbstündlich und eine Tour
dauert ca. 25 Minuten.
Die Fähre Flakk/Rörvik kostet ca. 14€ pro Tour/PKW. Man schafft zeitlich auf
der Fähre 1 Hot Dog, 1 Kaffee und einmal Pippibox, dann geht’s auch schon
wieder runter vom Kutter. Auch 2 Hot Dogs sind möglichNachdem wir die
Fähre verlassen hatten, waren es noch gute 2 Stunden Slalomfahrt durch die
schöne Landschaft der Halbinsel Fosen bis nach Bessaker. Die 7% Steigung
kurz vor Bessaker meisterten wir diesmal wieder mit einem Anhänger

Vom 21.-27.08.2011 bezogen wir unser Seehaus und hatten ein 19ft
Kaasböl Alu-Konsolenboot zur Verfügung. Wir hatten das 19ft Boot gegen
eine Zuzahlung gebucht. Standartgemäß gehört ein 17ft Kaasböl zu den
Häusern dazu. Bei 3 Mann im Boot? Nee, dann doch bitte ein 19ft Boot.



Allgemeine Beschreibung der Unterkunft:
Unser Robuer hat 3
Schlafzimmer mit je 2/3 Betten, sowie eine komplett ausgestattete Küche,
ein gemütliches Wohnzimmer, Sat TV, Dusche mit WC. Ein Abstellraum mit
einer 200 Liter Gefriertruhe gehört ebenfalls dazu. WLAN ist ebenfalls frei
verfügbar. Die Häuser haben einen eigenen, überdachten Schlachtplatz.
Geschirrspüler? Logo! Bis zum Boot sind es endlose 20 Meter!

Unser Boot:

Ein 19ft Kaasböl Aluboot „made in norway“ mit einem Suzuki
70PS 4Takt Einspritzer Außenborder und Farb-Kartenplotter/Echolot. Wir
hatten uns vorgenommen bei gutem Wetter immer die Außenplateaus
anzufahren, daher bietet ein 19ft Boot mit moderner Technik ein wenig
Sicherheit auf dem offenen Atlantik.

picture.php


Unsere Hilfsmittel im Boot: 3 Klepp/Schlaggaff, 1 Flying Gaff, 1
Monstergaff, Kehlmesser und die Keule.
Unsere Sicherheitsausrüstung: Jeder von uns trägt im Boot seine
Automatikschwimmweste. Handkompass, eingeschweißte Seekarte, absolut
wasserdichtes Handy mit allen wichtigen Rufnummern. Driftsack,
Seenotraketen und ein Fernglas. Wir tragen generell unsere Floater und
Schwimmwesten im Boot. Alex trägt einen Floater, Christian trägt einen
ABU 2 Teiler Floater. Ich habe 2 Wochen vor Urlaubsbeginn meinen Te Havs
gelb/blau ungefüttert in XL bei Silvio „Hermi“ bestellt. Nach ein paar
Tagen lag der Te Havs bei mir zu Hause, Klasse Service mein lieber Hermi.
Nun kommen wir zur Vorstellung der Bootsbesatzung:
Christian „Mr. Heilbutt“: Christian ist ein begeisterter Norwegenangler.
Christian ist unser Smutje im Team und möchte endlich die 100cm Marke
knacken. Den Butt hat Christian auch auf dem langen Wunschzettel
Christian ist zum 6. mal in Norwegen. Ex Südnorwegenweichei, jetzt
Mittelnorwegenveteran.

picture.php


Alex „Usch“:


Auch Alex hat die Seuche voll erwischt, den Norwegenvirus.
Unserem Dr. House eilt der Ruf voraus, ein äußerst präziser Filetierer zu
sein! Auch Alex will die 100cm Schallmauer noch durchbrechen, aber ruhig
und sehr gelassen. Alex ist ein sehr angenehmer, hilfsbereiter
Angelkamerad. Alex ist zum 2. mal in Norwegen gewesen. Ex
Südnorwegenweichei, jetzt Mittelnorwegenveteran.

picture.php


Marco „Klotzfisch“:


Ich bin ebenfalls völlig verseucht mit dem
Norwegenvirus. Richtig gutes Angelzeug und eine ordentliche Planung ist für
mich der halbe Fisch! Ich bin zum 7. mal in Norwegen gewesen.
Polarkreisbezwinger, Nordkapreisender und Heilbuttjäger.

picture.php


Ein paar Zeilen zu den scherzhaften „Titeln“:
Südnorwegenweichei= Er hatte bisher immer nur unten rumgelungert.
Mittelnorwegenveteran= Nördlich von Trondheim beginnt der Veteran mit
seiner Jagd.
Polarkreisüberflieger= Den 71° Breitengrad/Polarkreis überflogen.
Polarkreisbezwinger= Den 71° Breitengrad/Polarkreis über Land
bezwungen.
Nordkapreisender= Ohne Worte
Heilbuttjäger= Einen Heilbutt gefangen, egal wie groß.
Unser mit großer Vorliebe verwendetes Angelgerät
Christian „Mr. Heilbutt“:
Heilbuttklatsche: Balzer 71° North Boat 30 lbs mit Avet MXJ
Rechtshandmulti und 17er Whiplash von “Klotzfisch”.
Tiefseeknüppel: Penn Senator 209 2,10m mit Shimano Tyrnos 20
Rechtshandmulti und WFT 22KG Strong.
Allroundcombo: Hiro Loco Granx 2,55m (Handteil gekürzt) mit Penn
Slammer 360 Stationäre und 15lbs Power Pro
Bevorzugte Köder: Royber Jigs, GJH, Savagear Cutbait, Stormy’s, Speedy-
Pilker, S-Jigger.
Alex „Usch“:
Heilbuttklatsche: Balzer Adrenalin 30lbs Boat mit Balzer Adrenalin AS12
Linkshandmulti und Power Pro 20lbs depthfinder.
Tiefseeknüppel: Balzer 71° Boat 40-60lbs mit Penn Senator 113
Linkshandmulti und 30lbs Power Pro.
Allroundcombo: WFT Charisma Senso Pilk 2,4m 60-190g mit Penn Slammer
460 und 20lbs Power Pro.
Bevorzugte Köder: Royber Jigs, Überbeißer, Speedy’s, Bergmänner.
Marco „Klotzfisch“:
Heibuttklatsche: ´98er Sportex Magnus 50lbs 2,23m, Custom made
Totalumbau by Jens „Köhlerzupfer“ mit ehemals Dieter’s „Djac“ Everol
6/12 waterproof Rechtshandmulti und 30lbs Power Pro von „Palometta“.
Tiefseeknüppel: Shakespeare Ugly Stick Charter 50lbs 2,35m (ebenfalls von
einem NAF Member, Name entfallen €) mit Shimano Tyrnos 20
Rechtshandmulti und 30lbs Power Pro von „Palometta“.
Allroundcombo’s: Die „Fleischpeitsche“, in Norwegen mittlerweile
gefürchtet, DAM steelpower light boat 20lbs 2,10m mit Avet MXL 4.5
Rechtshandmulti und 30lbs Power Pro von „Palometta“.
Penn Charisma 50-195g 3,00m mit einer 460er Penn Slammer Stationärrolle
und 20lbs Power Pro.
Bevorzugte Köder: S-Jigger, Speedy’s, Royber Jigs, Eigenbau Bergmänner
vom Kuchenmann.
Erwähnenswerte Kleinteile und Zubehör: Wirbel und Sprengringe von
Rosco und Gamakatsu. Einzelhaken von VMC und Eisele. Owner ST66
Drillinge und „die roten“ Invader Drillinge von der Angeldomäne.
Besonderheiten zur Fischverarbeitung: Wir hatten das Caso VC44
Vacuumiergerät von Kay „Allroundangler“, sowie 15x30cm Tüten dabei. Die
Fische wurden nach dem Fang abgeschlagen und gekehlt, später im Camp
geschlachtet und filetiert. Die Filets ließen wir dann noch ein paar Stunden an
der Frischluft trocknen. Zum trocknen eignet sich z.B. eine Bäckerkiste
hervorragend. Auf der Hin und Rückreise verwendeten wir die Bäckerkiste als
Transportbox für Lebensmittel. Zum Reinigen der beiden Fischkisten und der
Filetbox haben wir die Boxen mit einem dünnen Seil in unserer Parkbucht
vertäut.
Unsere Ziele für die Spätsommertour 2011:
Alex und Christian wollten gerne 100cm Fisch am Stück, das bedeutet u.a.
Pilken über tieferem Wasser (100-150m). Die großen, reviertreuen Dorsche
galt es zu suchen.
Ich werde hauptsächlich mit Roy’s „Roy Polinski“ Royber Jigs fischen.
Augenmerk auf buttverdächtige Gebiete, Gezeiten und Strömungen. Auch
Alex und Christian haben Royber’s in der Kiste liegen. Unsere Royber Jigs
hatte ich Ende Juli bei koederbau.de bestellt und 3 Werktage später lagen
die Teile bei mir zu Hause, klasse Service Roy!
Eine gute Rotbarschdrift wollten wir unbedingt hinlegen!
Bei Windausfall ist Trolling im benachbarten Brandsfjord auf Lachs und
Meerforelle angesagt. Wenn es sich einrichten lässt, wollte ich in jedem Fall
ein paar Trolling Runden im Brandsfjord drehen. Auch die Forellen in den
Stauseen sollten sich bei Windausfall warm anziehen! Ich sag nur Alufolie,
Petersilie und Butter….na Klingelt es?
Nun geht es aber los, wir kommen zu den Angeltagen.

Angeltag 1, Sonntag 21.08.2011
Wetter: Sonne, wechselhaft.
Windrichtung: NO
Windgeschwindigkeit: 2-7m/s
Lufttemperatur: 14°C
Angelplätze Lt. Seekarte N45: Im Bereich der vorderen Schären
Nach der Bootseinweisung mit Andre stachen wir gegen 15:30 Uhr in See. Unser Ziel
waren die flachen Plateaus. Leider frischte der Wind am Nachmittag auf und die Drift war
zu stark für die Strömungsreichen Plateaus. Trotzdem konnten wir ein paar Küchendorsche
und Seelachse verhaften. Beim einkurbeln aus 50m stieg dann bei mir noch ein Pollack auf
den 260g Bergmann. Der Pollack hatte 5,4kg und 86cm. Wir fuhren noch ein paar heiße
Stellen an, aber auch hier kamen die Köder zu unkontrolliert am Boden an. Gegen 18:00
Uhr flaute der Wind merklich ab und die Drift ging auf 0,2-0,5 Knoten zurück. Bei Alex
gingen auf die Überbeißermontage immer wieder starke Bisse, welche leider nicht
verwertet werden konnten. Ein paar Lumpen, ein kleiner Leng und weitere Seelachse von
40-50cm kamen ins Boot. Ein kleines Highlight war dann ein 4,5kg Dorsch an meiner Penn
Charisma 50-195g, ein toller Drill aus 50m Wassertiefe. Ein paar Tümmler hielten sich eine
ganze Weile an unserem Angelplatz vor Kaura Leuchtturm auf. Niedliche kleine Gesellen,
welche Christian sogar filmen konnte. Gegen 20:30 Fuhren wir ins Camp zurück. Unsere
Hausnachbarn hatten einen mäßigen Heilbutt auf Flatterfisch Grundmontage gefangen
und reichlich Seelachse und Makrelen lagen auf den Schlachttischen.

picture.php


Christian kümmerte sich derweil ums Essen, Alex und ich versorgten die Fische.
Der Abend war kurz und schmerzlos. Nudeln mit Fleischsoße und Schokopudding zum
Nachtisch. Danach ging es ab in die Koje. Wir waren ausgelaugt und Müde, die Betten
frisch bezogen, da schläft man besonders tief

Angeltag 2, Montag 22.08.2011
Wetter: Sonne, leicht bewölkt.
Windrichtung: SW
Windgeschwindigkeit: 2-9m/s
Lufttemperatur: 12-16°C
Angelplätze Lt. Seekarte N45: Windbedingt in den Schären, Nachmittags vor den Schären.
Morgens war es regnerisch und recht windig. Wir frühstückten gemütlich und erledigten
unseren Einkauf im Supermarkt. Die Wetterdienste versprachen am frühen Nachmittag
Besserung. Daher stachen wir erst gegen 13:00 Uhr in See. In den Schären war eine
heftige Drift und das Fischen machte keinen Spaß unter solchen Bedingungen. Ein
Schellfisch war der erste Fisch des Tages. Nach und nach arbeiteten wir uns durch die
Schären nach draußen auf die letzten Bänke. Der Wind lies gegen 17:00 Uhr merklich nach
und schlief dann völlig ein. Es kamen dann einige Lumb an Bord und kleine Seelachse.
Dann klapperten wir ein paar Dorschstellen mit Tiefen von 50-120m ab. Alex hatte einen
Royber Jig in M an der Rute und konnte einige schöne Anfasser verbuchen. Dann knallte es
auch mal so richtig im Stock und die Peitsche von Alex war krumm. Ein 5kg und 82cm
Dorsch kam ins Boot. Christian hatte die Lumb’s gebucht. Christian war sozusagen
ausgebucht Dann stieg beim einholen ein 50er Seelachs bei mir ein. Sofort haben Alex
und Christian reagiert und das Speed Jiggen begann mit Speedy’s an leichtem Geschirr.
Die Seelachse hatten das Gardemaß von 50cm. Wir ließen die Pilker immer wieder bis zum

Grund durchsacken und zogen in Intervallen ein.

picture.php


Mein Schweinchenrosa Speedy war gerade in 100m Tiefe angekommen, da ballerte es im
Stock und ich konnte einen strammen 4kg Dorsch verhaften. Gegen 20:30 Uhr ging es mit
rollender Altsee im Rücken ins Camp zurück. Die Fische versorgten Alex und ich, Christian
war ja unsere Küchenfee. Heute gab es Kartoffelpü mit Fischfilet und zum Nachtisch
Schokocreme mit Vanillesoße.

Angeltag 3, Dienstag 23.08.2011
Wetter: Morgens bedeckt, danach Sonne satt
Windrichtung: SW
Windgeschwindigkeit: 1-8m/s
Lufttemperatur: 16-18°C
Angelplätze Lt. Seekarte N45: Ganz weit draußen
Gegen 09:00 Uhr stachen wir wieder in See. Bei Kaura überholten wir Andre, da eine
Kuttertour der Dresdener Gruppe mit der Örnin auf dem Programm stand. Wir fuhren an
die vordersten Plateaus und fischten von 30-80m die flach auslaufenden Kanten ab.
Christian und Alex fingen gleich ein paar Küchendorsche und Seelachse, ich hatte die
Lumb’s gebucht! Dann stieg auf meinen 264g Stormi ein 3kg Pollack ein, herrlich, der GuFi
war völlig im Maul verschwunden. Dann kam bei mir noch ein 6,2kg Dorsch auf 175g
Schweinchenrosa Speedy dazu. Wir setzten die Drift noch mal an und Alex und Christian
fischten in 50-60m Tiefe. Ich machte erstmal ein 2. Frühstück und beobachtete kauend
das Echolot. Dann erschienen 2 verdammt große Sicheln am Boden und ich sagte: „2 fette
Echos am Grund, viel Spaß Jungs!“
Alex lies den Royber Jig M 23cm in Pink aus dem Mittelwasser auf den Grund sausen und
es erfolgte sofort der Einschlag. Die WTF Charisma 60-190g war krumm und die 460er
Slammer lies schnurrend die Schnur ab. Erst nach ein paar Minuten bekam Alex den Fisch
vom Grund und konnte ihn Stück für Stück hoch pumpen. An der Oberfläche erschien dann
ein Kamel von Dorsch und wartete darauf, vor dem Tod durch ertrinken gerettet zu
werden. Da hab ich mal schnell mit dem Schlaggaff ausgeholfen, Ehrensache.

picture.php


Der Dorsch hatte im Schlachthaus 11kg und exakt 100cm!!! Das war das persönliche
Primärziel von Alex. Ein Fisch von 100cm, klasse Aktion und Alex war Glücklich über
seinen Dickdorsch.
Gegen Mittag frischte der Wind auf und die Drift ging auf über 2 Knoten hoch. Wir brachen
ab und fuhren unter Land ein wenig Makrelen stippen. Alex und Christian mit dem Blinker,
ich hatte gleich auf Gierig umgeschaltet und das 5er Paternoster angehängt.
Es ging dann gleich richtig zur Sache und wir hatten in kurzer Zeit unsere 30-35 Makrelen
gefangen. Dann ging es gegen 17:00 Uhr zurück ins Camp.
Das war ein herrlicher und fischreicher Tag. Die Tümmler besuchten uns Heute auch
wieder und blieben ca. eine Stunde am Boot, ein herrlicher Anblick, aber die Bisse ließen
merklich nach, was soll’s! Uns hatte das schnaufen der Tümmler gefallen und ein lächeln
ins Gesicht gezaubert.
Christian setzte uns Heute panierte Schnitzel mit Schupfnudeln und Pilz-Rahmsoße vor,
lecker.

picture.php


Angeltag 4, Mittwoch 24.08.2011
Wetter: Sonne satt
Windrichtung: S
Windgeschwindigkeit: 3-8m/s
Lufttemperatur: 20°C
Angelplätze Lt. Seekarte N45: Ganz weit draußen
Der Wetterbericht auf Yr und Storm ist so was für n Eimer. Lediglich die Windrichtung
stimmte bisher
Um 05:30 Uhr klingelte der Wecker, ja, ich bin dann sogar aufgestanden. Alex und
Christian wuselten schon in der Küche rum. Mit dem Südwind, ablandig, stachen wir dann
gegen 07:00 Uhr in See. Beim ersten Stopp auf dem Außenplateau lagen da wieder Netze,
zum Kotzen!
Dann eben wieder versetzt neben den Netzen, nix, gar nix, nicht mal n Zupper.
Dann weiter zu einem Plateau ohne Netze. Bei 20m fingen wir mit Gufi’s an und es ging bis
40m runter, dann verholen und noch mal. Warum wir verholten? Na, weil die Fische dort
standen. Ich hatte noch n Makrelenpaternoster an meiner leichten Rute und feuerte das
Zeug einfach mal rein. Es gab sofort einen Rums und ein 1,5kg Pollack hing am System
cool. Dann flog das System in die Spritzwanne und ein 100g Gufi kam zum Einsatz. Alex
und Christian hatten die Waffen auch scharf und so wuselten unsere GuFi’s am Grund. Der
erste gute Anbiss erfolgte bei mir und ein 6kg 82cm Dorsch musste in der Kiste Platz
nehmen. Dann hatte Christian einen Hänger, oder doch nicht? Die Bremse surrte und der
Fisch nahm Schnur. Ich stand schon mit dem Schlaggaff bereit und dann wälzte sich ein
Kamel an der Oberfläche. 98cm und sportliche 7,5kg hatte der schöne Dorsch.

picture.php


Das ist nun der bisher größte Dorsch von Christian, aber wir haben noch 2 Tage Dann
hatte noch ein 70er Dorsch einen Platz in der Fischkiste reserviert, Bingo.
Ein paar Seelachse und Dorsche, sowie ein Leng im Küchenformat rundeten den Fang an
diesem Plateau ab.
Dann mussten wir ausweichen, da wir mittlerweile mit dem Wind zu kämpfen hatten. Wir
steuerten noch 2 schöne Dickdorschplätze an, leider mit zuviel Drift und ohne Erfolg.
Gegen 12:00 Uhr fuhren wir gegen die Welle ins Camp zurück, ja, es gibt schöneres zu
Berichten. Alex und ich hatten den Fischen dann aus der Jacke geholfen und Christian
bereitete n Snack vor. Bockwurst mit Senf und Butterstulle hilft gegen den Hunger nach
dem Kampf mit den Elementen. Zum Nachtisch gab es warmen Grießbrei.
Gegen 17:00 Uhr sind wir dann noch mal zum Trolling mit 4 Inlineplanerboard Ruten
ausgerüstet in den benachbarten, sehr windgeschützten Brandsfjord gefahren. Ein
herrlicher Fjord zum chillen für die Kamera gab es reichlich Motive.
Vor einem malerischen Flusseinlauf gab es einen guten Anfasser auf den Lachslöffel und
eine Meerforellen/Lachs von über 50cm sprang hinter dem Inlineplanerboard. Leider
konnten wir den Fisch nicht ans Band bekommen, schade. Dann stieg kurze Zeit später
wieder ein Fisch auf einen 12cm Löffel (grün) ein, das Planerbord wurde ins Heckwasser
gezogen und ich hatte kurz Kontakt, das war’s dann wieder. Keine 2 Minuten Später ging
die Rute wieder los und Alex stand mit gekrümmter Rute im Heck. Nach ein paar Minuten
konnten wir einen 1,5kg Pollack ins Boot befördern.

picture.php


Das war der erste Pollack für Alex. Die Sonne stand nun auch schon kirschrot und tief am
Himmel, also zurück ins Camp. Das war ein schöner, sonniger Tag. Heute Nacht soll der
Wind auf 10m/s auffrischen, da gibt es Morgen früh ein wenig später Frühstück.

Angeltag 5, Donnerstag 25.08.2011
Wetter: Sonne satt
Windrichtung: NO
Windgeschwindigkeit: 0-3m/s
Lufttemperatur: 20°C
Angelplätze Lt. Seekarte N45: Wieder mal ganz weit draußen.
Gegen 11Uhr stachen wir in See und begannen auf den flachen Plateaus mit 50-100g Gufis
zu fischen. Von 5-30m Wassertiefe ließen wir unsere Köder tanzen. Überall waren
Makrelen und Seelachsschwärme an der Oberfläche, ein absoluter Wahnsinn. Wieder
waren auch die neugierigen Tümmler in der Nähe und natürlich am/unter dem Boot. Wir
hatten ein paar 50er Seelachse gleich am Anfang. Dann stieg auf meinen kleinen Gufi ein
guter Pollack von 90cm+ ein, im glasklaren Wasser konnten wir den Fisch schön
beobachten. Leider konnte sich der Pollack nach ein paar sensationellen Fluchten den
Köder vom Leibe schütteln, schade oder auch Schwein gehabt!
Dann ging doch noch ein guter Seelachs von 5,4kg und 88cm auf meinen Royber Jig M
250g, beide Drillinge saßen wie angenagelt.

picture.php


Auch bei Alex und Christian stiegen einige sehr gute Fische auf die Royber Jigs ein. Bei
Christian ging ein 45-50cm Seelachs auf den Royber Jig M 150g, darauf knallte dann der
Überbeißer und die Rute war krumm bis zum Anschlag, herrlich. Leider ging der fette Fisch
wieder flöten, schade. Der Seelachs hing total zerkaut am Royber Jig. Nach 2
Stellenwechsel, welche aber eher Nieten waren, fuhren wir wieder auf die Stelle, wo Alex
seine 11kg Dorschgranate hatte. 13m Wassertiefe, kleiner Gufi und es Knallte so richtig.
Auf meinen Pink Standup Royber in 120g waren scheinbar alle Fische scharf, ein absolute
Waffe für das Flachwasser. Ein Dorsch von 5-6 kg hatte den Standup Royber so tief
geschluckt, da musste Solingen ran Leider wollte kurze Zeit später Norwegen den Pinky
Standup am Seegrund behalten, so ist es halt im Leben.
Dann ging es Schlag auf Schlag, die Fische kamen im Minutentakt ins Boot. Leider konnte
Alex einige hammerharte Bisse nicht verwandeln, ebenso ging es Christian. Die Fische
bissen mit gespitztem Maul. Ich hatte einfach nur Glück, denn auch meine Fische hatten
den Haken ganz vorne im Maulwinkel hängen. Ein paar wunderschöne Tangdorsche waren
auch dabei, auch in Größen von 5-6kg. Dann konnte ich aus 11m Wassertiefe einen 99cm
und 9,4kg Dorsch nach oben befördern, das war der Fisch des Tages, hehehe

picture.php


Christian konnte noch einen langen, figurbetonten Sportlerdorsch ins Boot hieven. Ein paar
Fische, welche wir am Band hatten, waren wirklich schwer gewesen, aber es sollte nicht
sein, dann beim nächsten Trip. Das war wirklich der beste Angeltag bisher, Morgen ist

unser letzter Tag in Bessaker für 2011.

picture.php



Angeltag 6, Freitag 26.08.2011
Wetter: Sonne, leicht bewölkt
Windrichtung: N, über Süd auf W drehend
Windgeschwindigkeit: 3-8m/s
Lufttemperatur: 16°C
Angelplätze Lt. Seekarte N45: In den Schären
Alex und Christian sind gegen 11 Uhr noch mal in See gestochen und hatten die
Naturköderangelei auf dem Zettel. Durch den Wind war die Drift jedoch zu schnell und
doch recht ungemütlich draußen. Daher ging es noch mal auf den Makrelenspot und 20
Makrelen fanden ein neues Zuhause in der Gefriertruhe.
Ich blieb im Haus und habe mein Angelzeug gereinigt und reisefertig gemacht .Ich hatte
mich um das betanken und reinigen des Bootes gekümmert.
Gegen 15 Uhr waren die Beiden wieder im Camp und versorgten die Fische. Dann kam
Andre noch auf einen Kaffee und wir machten die Endabrechnung, sowie die
Bootabnahme.
Am frühen Abend hatten wir das Angelzeug reisefertig und Christian zauberte unser letztes
Abendmahl in Bessaker. Ein tolle Angelwoche ging zu Ende. Aber, am 23.06.2012 stehe
ich wieder hier auf der Matte
Samstag 27.08.2011
Einpacken und Abfahrt, kurz und schmerzlos.

picture.php


Unsere gefangenen Fischarten mit Maximalgewicht in Bessaker:
Dorsch bis 100cm und 11kg, Leng bis 40cm, Pollack bis 5,4kg und 86cm,
Lumb bis 4kg, Köhler bis 5,4kg und 86cm.
Anmerkung zu den Fotos:


Die meisten Bilder haben wir mit meiner Pentax
WG-1 Digicam geschossen. Die Pentax ist speziell für den Outdoorbereich und bis
6m Wassertiefe dicht. Dabei ist das kleine Ding robust und stoßfest. Ideal für die
Bootsangelei.
Die schönen Bilder vom Brandsfjord und diverse Naturaufnahmen hatte Alex mit
seiner Spiegelreflex Digicam aufgenommen.
Ein paar Bemerkungen zu unseren Ködern:
Die Royber Jigs wurden ihrem Ruf mehr als gerecht. Auch Alex und Christian sind
von den Roybern begeistert.
Mir ist ganz besonders der 120g Standup Kopf in Glow Pink (Einzelhaken) ans
Herz gewachsen. Auf den flachen Plateaus war dieser Köder die Waffe

schlechthin.

picture.php


Man kann in und auch unter den Makrelen/Seelachsschwärmen ganz entspannt
auf den gewaltigen Einschlag warten.
Eine Liste mit den Links zum Bericht:

Marco

„Klotzfisch“: http://www.marco-reimers.de


Buchung:


http://www.andre-bessaker.com/


Info’s:


http://www.norwegen-angelforum.net


Köder:


http://www.koederbau.de/


Seekarten:


http://www.hansenautic.de/


Wetter:


http://www.yr.no/sted/Norge/S%C3%B8r-Tr%C3%B8ndelag/Roan/Bessaker/


Wetter:


http://www.storm.no/vaer/134976495

Wir hoffen, Euch gut unterhalten zu haben und freuen uns auf unsere

Mittsommernachtstour 2012 in Bessaker Drift!

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben