RB 12 - 2012, Trollhäuser

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Trollhütten in Syvde im September 2012

Es ist Ende September und die Saison 2012 ist damit vorbei, zumindestens für mich. Was nun noch kommt ist Planung für 2013 vervollständigen und natürlich das absolut unnötige Aufrüsten für die nächste Saison, immer in der Hoffnung die Fische werden noch größer.

So war es natürlich auch im letzten Jahr. Es stand die Frage nach dem Reiseziel. Soll es wettergeschützt sein? Ja auf jeden Fall. Also wird es schon mal ein Urlaub am Fjord. Soll es Süd.-,Nord.-oder Mittelnorwegen werden? Süd, nee keine Lust. Nord, zu weit, muss nicht sein. OK also irgendwo Trondheim +/- 150 km. Wer kommt eigentlich mit? Keine Ahnung, Vater und ich das ist sicher. Na, einen werden wir uns dann noch suchen. Nach einigem suchen nach passenden Häusern und Booten in geschützten Gebieten, die dann auch noch bezahlbar sind, kam Vatern auf eine Hütte, die wir schon kannten. „Was ist denn mit den Trollhütten in Syvde?“ Ja, was ist damit? Unsere erste Reise, bei der wir selber mit einem kleinen Boot unterwegs waren, ging in die Trollhütten. Damals, obwohl sehr unerfahren, waren wir doch recht erfolgreich. Die Hütten waren einfach spitze und die Boote gingen auch. Also Kontakt mit den Vermietern aufgenommen und im gewünschten Zeitraum war auch noch was frei. Das ganze zu einem annehmbaren Preis. Prima, Syvde wurde als Ziel auserkoren. Die Regierung wurde über unser Vorhaben unterrichtet, und die Freigabe erteilt. Gleichzeitig erledigte sich auch die Suche nach dem dritten Mitfahrer. „In die Trollhäuser komme ich aber mit. Das war vor 6 Jahren richtig schön dort.“ So das Statement der Regierung. Die Frage der Fähren war auch recht schnell geklärt, es sollte die Colorline werden.

Am 15.09.12 ging es dann endlich los. Das Auto war schon einen Tag vorher gepackt. Die erste Etappe ging von Forchtenberg nach Stendal, Vatern abholen. Das Auto wurde mit einer weiteren Angelausrüstung beladen. Damit war dann für mindestens 4 Leute genug Zeug drin. Wir waren ja schließlich auch zwei Angler und man kann ja nie wissen........... Bedenken wie „Das geht nie in das Auto“ kennt ihr sicher alle. Mit Luft anhalten und gemeinsamen pressen ging aber alles rein. Ich hoffte dass das Auto am nächsten Tag nicht die Kotflügel, Dach und Rückklappe weggeworfen haben würde. Es ging gut, auch als wir im Auto saßen, blieben die Räder in ihrer senkrechten Position. Dank Luftfederung blieb auch das spritfressende Bergauffahren aus.

Um 8 Uhr brachen wir auf, nach Kiel. In Kiel ein paar extra Runden gedreht, da die neue Navisoftware zu einer anderen Colorline wollte. Nach einigen Flüchen und Beschimpfungen und der Eingabe des richtigen Ziels kamen wir dann auch pünktlich am Terminal an. Zuvor noch kurz an der Tanke gestoppt und eine Tanksäule gekauft, Mann, Mann, sind das Preise.

Ab hier beginnt nun der Urlaub!

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Da uns Kiel mit Sonnenschein begrüßte, genossen wir die Ausfahrt auf dem Sonnendeck bei einem Bier. Dass ich in der Sonne ein Mittagsschläfchen machte, konnte man Abends genau sehen. Die Überfahrt verlief sehr ruhig. Die abendliche Show trug zur Kurzweil bei. Das Frühstück enttäuschte uns diesmal. Das Angebot wird immer weniger und der Kaffee war grausam. Da half auch kein Wechsel des Kaffeeautomaten. Das Preisleistungsverhältnis stimmt hier meiner Meinung nach nicht mehr.

Beim Frühstück regnete es noch, je näher wir Oslo jedoch kamen, um so mehr kam die Sonne raus. Beim Verlassen der Fähre wurden wir mit strahlendem Sonnenschein begrüßt. Der Zoll ignorierte uns, was uns nicht so sehr störte. Zu finden gab es eh nichts.

10 Stunden Fahrt lagen nun vor uns. Es ging immer die E6 lang bis Otta und dann Richtung Stryn, Nordfjord. Unterwegs kamen dann blinkende Schilder, die auf irgendwas hinwiesen, Traffik, Kolonne, Stynfjell....was soll das bloß? Im Grotli-Hotel kurz Pause gemacht und gefragt. Die Tunnel nach unten wurden renoviert und so wurden zwischen 6 und 18 Uhr nur einmal in der Stunde die Fahrzeuge durchgelassen. In einer Stunde würde wieder geöffnet werden. Also sind wir über die alte Straße am Sommerskigebiet vorbei. Dieser Weg ist der Hit, Loch an Loch, eng und an einer Seite geht’s immer abwärts. Nach einer halben Stunde war es geschafft, ich hatte meinen Spaß. Meine Insassen allerdings nicht so.

Inzwischen regnete es in Strömen und so ging es bis zum Urlaubsort. Den Schlüssel bei den Vermietern abholen ging schnell. „Ihr kennt doch den Weg noch? Es ist Haus 2 in der unteren Reihe, es ist offen. Bootsübergabe morgen früh um 9 Uhr.“ Ja, bei dem Regen war ich auch nicht auf einen längeren Plausch aus. Wir fanden den Weg und es war alles noch genauso in Ordnung wie vor 6 Jahren.

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Der Eingang zu den Hütten​

Inzwischen war es auch schon 20 Uhr, also einräumen, Betten beziehen, Essen machen und noch ein Bierchen genießen und dann ins Bett.

Nächster Morgen 6 Uhr, Randale in der Küche. Was ist denn nun los? Ach ja, wir waren ja mit Vatern unterwegs und er steht recht früh auf. Na ja, so konnten wir nach dem Frühstück noch die Ausrüstung fertig machen und wieder ins Auto laden. Die Häuser stehen etwas erhöht im Hang und so muss man 3 min mit dem Auto zum Hafen fahren. Da sie so erhöht stehen, hat man einen phantastischen Blick über den Ort und einen Teil vom Fjord und die angrenzenden Berge. Beim Essen dieses Panorama zu genießen ist einfach toll.

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Die Bootsübergabe brachte eine Überraschung, es gab zwei neuere Boote (Oien 530F) mit 30 PS am Heck. Eines davon bekamen wir. Man gab es in dem Boot Platz, bei 2 Personen kann selbst unser Takle dieses nicht füllen. Nach dem Aufrüsten ging es los zum ersten Antesten.

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Wir angeln am liebsten mit Naturködern und so hieß es Köder suchen. Zu unserer Überraschung waren wir gerade aus dem Hafen raus, als das Echolot Fisch vermeldete. Also den Tannenbaum ins Wasser und schon zappelten die ersten Makrelen am Band. Das ging ja einfach, das kann ja nur gut werden.
Wettermäßig sah es auch nicht so schlecht aus, es regnete zwar ein wenig, aber der Wind hielt sich in angenehmen Grenzen. So wollten wir zum Rovdefjord vorfahren und schauen, was dort so geht.

Das Boot zeigte sich als sehr gutmütig und recht flott. Bei einer Max-Geschwindigkeit von 38 km/h konnten wir eine Marschgeschwindigkeit von 30 km/h fahren, bei einem akzeptablen Spritverbrauch. Die Fanggebiete im Rovdefjord waren also schnell zu erreichen, super. Wir erlebten einen tollen Angeltag auf dem Plateau rechts von der Ausfahrt aus dem Syvdefjord, vor Rovde.

Wir hatten zu Anfang mit Null-Drift zu kämpfen. Man angelt die Stelle so genau ab und trotzdem geht nichts. Mit dem ersten größeren Regenschauer hatte sich das aber erledigt. Wir kamen in Bewegung und auch das Wasser bewegte sich wieder. Die Fische kamen dann auch in Beißlaune. Wir haben uns ein Mindestmaß von 60 cm gesetzt. Alles was drunter ist geht wieder baden, wenn nicht schon tot. Zum Glück sind nicht so viele „untermaßige“ Fische ans Band gegangen.

Resultat des Tages: 5 Seehechte, 5 Schellfische und 5 Köhler Die ersten 10 kg Filet wanderten in den kalten Schrank. Der Anfang war gemacht.

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Unser zweiter Angeltag wurde nicht so lang. Irgendwie hatten alle was gegen uns. Das ging schon beim Köderangeln los, die Makrelen waren nur einzeln unterwegs. Es hat immerzu geregnet und selbst die Möwen wollten sich nicht zu uns gesellen.
Zwei Seehechte und ein Pollack konnten wir trotzdem noch erbeuten. Die Seehechte waren 90 und 100 cm und hatten trotzdem das gleiche Gewicht von 11 Pfund.

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Als wir am dritten Angeltag aufstanden, hatte sich das Wetter nicht verbessert. Es hatte die ganze Nacht geregnet und die Temperatur war auch abgesackt, aber noch über 0°C.
Beim Frühstück lichteten sich die Wolken und gaben den Blick auf die gegenüberliegenden Bergen
frei. In der Höhe hatte es geschneit, na super.

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Es regnete den ganzen Vormittag weiter, irgendwann haben wir dann die Gummipelle übergezogen und sind los. Nicht weit vom Hafen stand Opa Arne (der ehemalige Eigner der Häuser) mit seinem Kutter und ein paar Gästen. Er winkte uns und zeigte uns die Seelachse, welche sie in kurzer Zeit gefangen hatten. Auf dem Echolot waren die Köhler ganz deutlich zu erkennen. Also ließen wir unsere Pilker mal in die Tiefe sausen. Es dauerte auch nicht lang und zwei Köhler landeten im Boot. Die nächsten, die wir fingen mussten alle wieder schwimmen, was Opa Arne nicht verstand. Wir erklärten ihm, dass wir Leng und Seehecht wollten und fuhren dann Richtung Rovdefjord.
Wind und Welle nahmen immer mehr zu und machten ein Angeln auf dem Rovdefjord unmöglich. Also im Syvdefjord noch ein paar Stellen abgeklappert. Noch 3 Köhler der 3-4 kg Klasse eingeladen, ein 70-er Leng verhaftet und dann den Angeltag abgebrochen.

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Ab dem 4. Angeltag verbesserte sich das Wetter ungemein. SONNE pur war angesagt, es war einfach herrlich.
Wir waren auf dem Rovdefjord und haben mal die gegenüberliegende Seite nach links erforscht. Am Leuchtturm ging nicht viel, auf dem Plateau dahinter war es wesentlich besser. Allerdings nicht das, was wir wollten. Naturköder auf 100 m und es rappelt wie verrückt, Anschlag und sitzt. Der Gegner nimmt Schnur von der Rolle, super. Was kommt an die Oberfläche? 2 Köhler, na toll. So ging es weiter, Spitze waren 3 Köhler. Mehr Anbiss-Stellen gab es auch nicht. Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn die Burschen losziehen und das waren ja Teile um die 80 cm. Was passiert dann, wenn da 1m Teile einsteigen?
Ein Pollack ist im Laufe des Tages auch noch gefangen worden, in der gleichen Größe.
Der 5.Tag begüßte uns mit strahlend blauem Himmel. Leichter Nachtfrost lag noch auf den Hausdächern und Wiesen. Das konnte nur ein toller Tag werden.

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Es passte heute einfach alles. Wir waren wieder auf dem Plateau vor Rovde. Die Drift war in Ordnung, Sonne und ein traumhaftes Panorama.
Wir fingen einen Seehecht, 2 Lumben und 4 Leng.
Wir waren gerade über die 200 m Tiefenlinie gedriftet, die Unterströmung war recht stark, so waren schon locker 300 m Schnur draußen. Da bekam Vatern einen vorsichtigen Biss. Zupp, Zupp, Ruhe, Zupp, Zupp, Ruhe, so ging es eine ganze Weile. Irgendwann, jetzt reicht`s- Anschlag und Rute krumm.

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Die 20 lbs Rute (Balzer 71° Boot 20 lbs - mit AVET SX 6/4) machte einen ordentlichen Bogen und auf einmal ging der Fisch in die Bremse. Vater kurbelte nicht einfach, sondern fing an zu pumpen, was war denn da los? Wenn er dachte er hatte Schnur gewonnen, war sie wieder weg. Er ging in den kleinen Gang und konnte irgendwann Meter für Meter gewinnen. Nach ca. 20 Minuten ploppte 40 Meter vom Boot entfernt eine Luftmatratze an die Wasseroberfläche. Die Freude war riesig, als der Leng dann im Boot lag. Was für ein Fisch, herzlichen Glückwunsch. Das Messen ergab 156 cm, die Waage verweigerte, da sie nur bis 22 kg ging. Später wurden dann 51 Pfund ermittelt.

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So sieht ein stolzer Fänger aus, zu recht.​

Wir haben den Angeltag beendet und fuhren zurück, Fisch hatten wir ja mehr als genug. Da unsere Kühltruhe schon recht gut gefüllt war, haben wir eine Filetseite verschenkt. Wir hatten ja noch ein paar Angeltage und wollten diese auch nutzen.

Am nächsten Morgen dasselbe Bild, schönes Wetter. Ja, waren wir wohl richtig brav und haben immer gut aufgegessen.
Es war Sonntag und Formel1 stand Nachmittags an. Also wurde nur ein kurzer Angeltag geplant. War auch ganz gut so, Vatern bekam Biss um Biss und zog Fisch um Fisch hoch. Ich durfte zuschauen und meine ausgelaugten Köder tauschen, wenn eine neue Drift angesetzt wurde. Manchmal ist es recht komisch, man sitzt direkt nebeneinander, hat die selben Köder, ähnliche Vorfächer und trotzdem geht nur bei einem was.
Was soll`s, immer noch besser als zu Hause im Geschäft rumzuhängen.

Wir fingen 2 Seehechte, 2 Leng, einen Pollack und einen Dorsch.

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An unserem vorletztem Angeltag wurde wieder recht gut gefangen. Richtig, nicht unbedingt von mir aber .... Schließlich war ich ja der Bootsführer und habe meine Besatzung immer an die richtige Stelle gefahren! Was für ein schwacher Trost!!!!!!
Schellfisch, Lumb, Seehecht und Leng hießen die Fische, die mitfahren durften.
Den größten Fisch hat der „Lenginator“ gefangen, ratet mal was für einen.
Leng: 122 cm- 18 Pfund.

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Damit war der Urlaub auch fast schon wieder um, unser letzter Tag stand an. Wieder war tolles Wetter und es war genießen angesagt.
Wir waren wieder auf unserem Lieblings-Plateau vor Rovde. Wir haben ein paar schöne Fische gefangen. Das schönste jedoch war, dass ich auch mitfangen durfte. Es war ein schöner, erholsamer Abschlusstag auf dem Wasser.

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Am letzten Tag gehen wir nie angeln, es ist der Tag an dem alles gereinigt und aufgeräumt wird, so auch diesmal. Ein bisschen Wehmut liegt in der Stimmung, da ein schöner Urlaub nun zu Ende geht.
Wir wurden nicht enttäuscht, alles war so wie wir es gehofft hatten. Das Wetter war sogar besser als erwartet.
Die Häuser nach wie vor in einem sehr guten und absolut sauberen Zustand, besser geht es wohl kaum. Das Boot hat uns sehr positiv überrascht.

Die Rückreise begann um 2 Uhr nachts, da wir ja gegen 12 Uhr am Colorline-Anleger sein wollten.
Es klappte auch alles sehr gut.
In Deutschland bin ich dann noch in Salzgitter bei der Klink Textile Pflege-Dienste vorbeigefahren und habe unsere stinkenden Floater abgegeben. Auf das Ergebnis bin ich sehr gespannt.
 
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