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Pflege der Rollenspule

Fischfinger

Stammnaffe
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22 Juli 2005
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835
Alter
57
Ort
Buxtehude
Moin
hab nun gestern und heute über 2 Stunden die Suche gequält und nich wirklich was gefunden.

Was macht ihr um die Spulen eurer Rollen gegen Salzfraß
zu schützen?

Schnur runter und Salz von der Spule - soweit so klar. Aber dann Spule irgendiwe behandeln ?
Wenn ja wie?
Anschließend Schnur noch irgendwie behandeln ?

Oder Schnur separat lagern und erst vor dem Urlaub wieder aufziehen.

Ach ja, wenn das die Lösung ist, wie entfernt und lagert ihr die Schnur dann.

Ach ja wie ich darauf komme. Hab dieses jahr zum erstenmal Salzfraß an einer Multi spule bemerkt. Kann man wohl nur noch entsorgen das Teil.;(

Viele Fragen

wenn es dazu nun noch ein paar Antworten gibt, kann ich mich wohl nicht mehr vor der Pflege drücken. :?

Grüße
aus dem dunklen kalten Norden.

Frank
 
AW: Pflege der Rollenspule

Beim Kauf der Rolle darauf achten, das die Salzwasser resistent ist.
Alles andere ist Krampf.
Hatte bis jetzt auch keine Probleme dieser Art.


Gruß
Waldemar


Tja Waldemar mal im Ernst wie mache ich das denn?
Auf Salzwasserfreigabe achten und dann möglichst viel Geld ausgeben? Die betroffene DAM Multi hat damals auch um die 250 DM gekostet.
 
AW: Pflege der Rollenspule

In Foren sich informieren. Wenn nicht bekannt, dann vom Händler oder Hersteller Salzwasserbeständigkeit zusichern lassen.
Gleich nach dem Kauf mit Salzwasser benetzen und beobachten ob es auch so ist, damit man auch schnell reklamieren kann.
Gebe zu, das ich das mit dem benetzen noch nicht gemacht habe. Hatte mich aber fast immer vor dem Kauf darüber in den Foren informiert und nur bei positiver Resonanz gekauft.

Eventuell wäre Kunstoffbeschichten wie bei manchen Fahradrahmen eine Mögllichkeit deine Spulen zu retten.
Kenne mich da aber nicht wirklich aus.

Gruß
Waldemar
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Pflege der Rollenspule

N'abend

das ist ein ernstes Thema. Leider kommt es seit Verwendung von geflochtenen Schnüren vermehrt zu Korrosion an den Spulenkörpern.

Vermeiden kann man dieses nur durch entsprechendes vorbehandeln. Also Hartwachs aufbringen, oder z. Bsp das Produkt Boshield. Auch die Schnur abziehen und getrennt lagern, was für ein Aufwand. Bei meinen alten Int II ist sowas völlig unbekannt, aber inzwischen muss es bei der Produktion überall schnell gehen.

Ich war vor einiger Zeit ebenfalls davon betroffen, bei einem Produkt, bei dem man es nicht erwarten würde. Leider zwingt der Preisdruck die Hersteller wohl zu immer kürzeren Behandlungsbädern, waren die Penn Int II regelrechte Panzer, sind die neueren Chinarollen bekannt für Ihr dünnes Eloxal.

Okuma fällt mir da auch gleich ein, weshalb ich auch zur OMOTO VS 10 sehr gemischte Gefühle entfalte. Bei Preisen um 80 € für eine Leverdragrolle hat ein Hersteller kaum noch die Möglichkeit seinem Produkt ein entsprechend langlebiges Eloxal zu gewähren.

Also, die Überraschung kommt mit etwas Abstand.
 
Ein altes Thema nach oben geholt...

Gibt es erprobte Mittelchen zur Behandlung der Spule, um der Korrosion durch im Salzwasser geangelte Schnur vorzubeugen?
 
Vielleicht übertrieben... Ich spüle nach dem Trip alle Schnuren, DURCH EIN SÜSSWASSERBAD, auf Kunststof Spulen ab. Die Spülen und Rollen werden dementsprechend gewartet wobei ich die nicht sichtbare Teilen (z.B die Unterseite der Spule) hauchdünn fette mit Cal’s oder Corrosion X. Außenseite der Rollen werden behandelt mit Silikonenspray und so gelagert. Damischen immer ein bisschen Monofil unterspule, mach ich mich keine Sorgen ums durchrutschen des Geflochtenes. So hat Mann auch die Möglichkeit nach Bedarf etwass mehr Monofil darauf zu geben um beim wiederaufspulen die Spule randvoll zu bekommen. Persönlich Spule ich vor dem ersten Einsatz immer etwass mehr darauf und lass dann ein Pilker von 600 Gr. biss 100-150 Meter absinken. Die Schnur hat dann die richtige Spannung und die eventuelle Überfluss schneide ich ab.

Eric
 
Ein altes Thema nach oben geholt...

Gibt es erprobte Mittelchen zur Behandlung der Spule, um der Korrosion durch im Salzwasser geangelte Schnur vorzubeugen?


Ein Thema welches viel zu wenig Beachtung findet.
Um Informationen aus der der Praxis zu bekommen, einen Spezialisten kontaktiert der spezielle Systeme aus Aluminium für Seeschiffe fertigt.

Hier ein Auszug aus dem Schriftverkehr:

Hallo Wolle,

Du schreibst das Alurollen sehr empfindlich sind gegen Salzwasser. Das möchte ich richtig stellen.

Da wir in unserem Werk in DK auch Liftsysteme herstellen die wir seit rund 20 Jahren auf Seeschiffen Offshore einsetzen, die auch unter amerikanischer Flagge fahren und über Jahre, Tag für Tag Salzwassereinwirkungen ausgesetzt sind, mussten wir wegen den Gewährleistungsansprüchen bei der Materialentscheidung auf der sicheren Seite sein.

Daher mussten wir auch diverse Materialien testen lassen, besonders ihr Verhalten bei Verbindung mit Salzwasser und anderen Materialien untereinander.

Wie aus mehreren Materialstudien, welche wir für unser dänisches Werk bei diversen führenden Materialprüfstellen weltweit für alle möglichen Materialien in Auftrag gegeben haben, hervorgeht, korrodiert Alu als Material alleine nicht. Die als Korrosion angesehene Ausblühung des Materials Aluminiums, entsteht nur in Verbindung mit anderen Materialien, wie zum Beispiel Edelstahl, Messing, Kupfer, etc.

Insofern ist Aluminium als alleiniges Baumaterial auch im Verhältnis zu jeglichem Edelstahlklassen, was die Korrosion angeht absolut im Vorteil. Sofern nicht andere Materialien mit im Spiel sind.

Und genau da liegt der Hase begraben.

Dies läßt sich im Rollenbau kaum umgehen. In der Regel sind die Rollen mit diversen Stahl, Bronze, oder Messingteilen ausgerüstet und die meisten mit Aluspulen und daher ergeben sich die Korrosionsprobleme.

Auch eine Eloxierung des Alu gibt keine hundertprozentige Sicherheit im Bezug auf die Nachteile welche durch die Verbindung mit anderen Materialien entsteht. Selbst unterschiedliche Eloxale oder auch diverse Lacke können in Verbindung mir Salzwasser schon zu solchen Ausblühungen führen. Die dann nicht zwangsläufig unbedingt an den Stellen des Materialkontaktes auftreten müssen, sondern sich meistens an den schwächsten Widerständen orientieren und dort ausblühen.

Anmerkungen zu einer Rolle. (Der Hersteller ist hier nicht wichtig):

Einzig die Angabe das dort eine Legierung aus dem Flugzeugbau in Kombination mit einem im Schiffsbau verwendeten Stahl verwendet wird, gibt mir nicht so das Vertrauen, da dort ganz andere Legierungen Verwendung finden als im Schiffsbau.

Die Legierungen im Flugzeugbau sind wesentlich weicher, dafür aber elastischer, als die im Schiffsbau, und eine weichere Legierung ist anfälliger gegen Ausblühen, als eine härtere.


Ich wünsche dir für das neue Jahr viele starke Fische an den Haken.


Den letzten Absatz halte ich für den entscheidensten. Viele Hersteller werben damit das ihre Meeresrollen aus Flugzeugaluminium hergestellt und salzwasserfest sind. Kein Bootsbauer kommt auf die Idee ein Schiff für den Einsatz im Salzwasser aus Aluminium für den Flugzeugbau zu fertigen. Da gibt es andere bewährte Legierungen. Zusätzlich werden sogenannte Opferanoden


aus Zink gegen galvanische Korrosion montiert. Vielleicht wäre das sogar die Lösung auch für Meeresrollen. Bei Stationörrollen könnte ich mir eine Anode auf der Hubstange vorstellen. Der hat Kontakt vom Getriebe bis zur Spule.


An eigene Rollen bisher nur an einer Saragosa 8000F leichte Korrosion auf dem Spulenkern


festgestellt. Aber die Rolle ist schon 13 Jahre alt.... Die Stelle blank geschmirgelt und zwei Mal mit 2-K Kleber überpinselt. Seitdem keine neuen Stellen.

Am wichtigsten halte ich jede Neurolle vor dem Ersteinsatz komplett mit einem guten Marinefett/-öl zu behandeln. Nur diese bieten einen weit verzögerten Korrosionsschutz.

Spätestens wenn die Angelsaison beendet ist, sollte eine Kontrollwartung vorgenommen werden. Danach kann die Rolle gelagert werden ohne das verbliebenes Restwasser Korrosionsschäden verursacht.
 
Absolut Meereswasserbeständig existiert auch nicht. Z.B. eloxieren von Aluminium verdichtet die Oberfläche aber bei Beschädigungen de Eloxierung wird das unterliegende Alu angegriffen und mann bekommt Pitkorosion. Wie Wolle sagt: in- und auswendig komplett mit Öl oder Fett behandeln um eine Barriere zu formen. Und auch diese Barriere muss gewartet werden.

Ich habe eine “alte” Penn TRQ5 Rolle und auch die bekommt diese notwendige Behandlung um Flugrost an die Edelstahl Teilen zu vermeiden. Salz kriecht immer wo Mann es nicht erwartet.
 
Gute Infos hier!
Kann man durch Auftragen eines Mittels die Korrosion unter/neben der Schnur am Spulenkern minimieren?
Also etwa vor dem Aufspulen von Schnur die Spule mit Corrosion X einreiben...
 
Ja kannst du, aber musst es halt nach jedem Urlaub wiederholen, weil es sich abreibt / abwäscht.
 
Ein Thema welches viel zu wenig Beachtung findet.
Um Informationen aus der der Praxis zu bekommen, einen Spezialisten kontaktiert der spezielle Systeme aus Aluminium für Seeschiffe fertigt.

Hier ein Auszug aus dem Schriftverkehr:

Hallo Wolle,

Du schreibst das Alurollen sehr empfindlich sind gegen Salzwasser. Das möchte ich richtig stellen.

Da wir in unserem Werk in DK auch Liftsysteme herstellen die wir seit rund 20 Jahren auf Seeschiffen Offshore einsetzen, die auch unter amerikanischer Flagge fahren und über Jahre, Tag für Tag Salzwassereinwirkungen ausgesetzt sind, mussten wir wegen den Gewährleistungsansprüchen bei der Materialentscheidung auf der sicheren Seite sein.

Daher mussten wir auch diverse Materialien testen lassen, besonders ihr Verhalten bei Verbindung mit Salzwasser und anderen Materialien untereinander.

Wie aus mehreren Materialstudien, welche wir für unser dänisches Werk bei diversen führenden Materialprüfstellen weltweit für alle möglichen Materialien in Auftrag gegeben haben, hervorgeht, korrodiert Alu als Material alleine nicht. Die als Korrosion angesehene Ausblühung des Materials Aluminiums, entsteht nur in Verbindung mit anderen Materialien, wie zum Beispiel Edelstahl, Messing, Kupfer, etc.

Insofern ist Aluminium als alleiniges Baumaterial auch im Verhältnis zu jeglichem Edelstahlklassen, was die Korrosion angeht absolut im Vorteil. Sofern nicht andere Materialien mit im Spiel sind.

Und genau da liegt der Hase begraben.

Dies läßt sich im Rollenbau kaum umgehen. In der Regel sind die Rollen mit diversen Stahl, Bronze, oder Messingteilen ausgerüstet und die meisten mit Aluspulen und daher ergeben sich die Korrosionsprobleme.

Auch eine Eloxierung des Alu gibt keine hundertprozentige Sicherheit im Bezug auf die Nachteile welche durch die Verbindung mit anderen Materialien entsteht. Selbst unterschiedliche Eloxale oder auch diverse Lacke können in Verbindung mir Salzwasser schon zu solchen Ausblühungen führen. Die dann nicht zwangsläufig unbedingt an den Stellen des Materialkontaktes auftreten müssen, sondern sich meistens an den schwächsten Widerständen orientieren und dort ausblühen.

Anmerkungen zu einer Rolle. (Der Hersteller ist hier nicht wichtig):

Einzig die Angabe das dort eine Legierung aus dem Flugzeugbau in Kombination mit einem im Schiffsbau verwendeten Stahl verwendet wird, gibt mir nicht so das Vertrauen, da dort ganz andere Legierungen Verwendung finden als im Schiffsbau.

Die Legierungen im Flugzeugbau sind wesentlich weicher, dafür aber elastischer, als die im Schiffsbau, und eine weichere Legierung ist anfälliger gegen Ausblühen, als eine härtere.


Ich wünsche dir für das neue Jahr viele starke Fische an den Haken.


Den letzten Absatz halte ich für den entscheidensten. Viele Hersteller werben damit das ihre Meeresrollen aus Flugzeugaluminium hergestellt und salzwasserfest sind. Kein Bootsbauer kommt auf die Idee ein Schiff für den Einsatz im Salzwasser aus Aluminium für den Flugzeugbau zu fertigen. Da gibt es andere bewährte Legierungen. Zusätzlich werden sogenannte Opferanoden


aus Zink gegen galvanische Korrosion montiert. Vielleicht wäre das sogar die Lösung auch für Meeresrollen. Bei Stationörrollen könnte ich mir eine Anode auf der Hubstange vorstellen. Der hat Kontakt vom Getriebe bis zur Spule.


An eigene Rollen bisher nur an einer Saragosa 8000F leichte Korrosion auf dem Spulenkern


festgestellt. Aber die Rolle ist schon 13 Jahre alt.... Die Stelle blank geschmirgelt und zwei Mal mit 2-K Kleber überpinselt. Seitdem keine neuen Stellen.

Am wichtigsten halte ich jede Neurolle vor dem Ersteinsatz komplett mit einem guten Marinefett/-öl zu behandeln. Nur diese bieten einen weit verzögerten Korrosionsschutz.

Spätestens wenn die Angelsaison beendet ist, sollte eine Kontrollwartung vorgenommen werden. Danach kann die Rolle gelagert werden ohne das verbliebenes Restwasser Korrosionsschäden verursacht.

Danke dir für die ausführlichen Infos! Das hilft weiter!
 
hallo wolfgang , es ist mir echt peinlich aber ich brauche mal deine hilfe. ich habe oceajigger 1501 aueinander genommen und ich dummbasel bekomme sie nicht mehr zusammen. heul. kannst du mir kurzfristig helfen?
 
Moin Achim

Dann lass es doch. Da gibt es genug Leute hier im Forum die das können. ICH NICHT MEHR.
 
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