Pazifiklachs im Namsfjord

tauchprojekt.de

Nordlicht
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Utvorda/Flatanger (N-Trøndelag)
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www.nord-flatanger.no
Letzte Woche bekamen wir einen ganz interessanten Fang mit rein. Der Nachbar hat beim Netzfang auch einen Pazifiklachs mitgebracht. Mir scheint es ein Coho/Silberlachs zu sein (unterer Fisch). Er unterscheidet sich in diversen Merkmalen vom Atlantiklachs, z.B. kleinere Schuppen, deutliche Unterschiede bei der Schwanzflosse. Das Fleische war ungewöhnlich rot......
Eine lange Reise um jetzt hier in der Räuchertonne zu landen :a055:
2017-07-01-13.53.35.jpg
 
Interessant, dass auch Cohos sich offenbar manchmal verschwimmen!:a020:
Von Buckellachsen ( Oncorhynchus gorbuscha ) habe ich das schon manches mal gehört/gelesen, dass die vereinzelt in nordnorwegischen Flüssen auftauchen und dort sogar laichen.
Es gibt sogar sehr vereinzelte Nachweise von Buckellachsen in dänischen (!!) Gewässern (nachzulesen hier ab Seite 22 des PDF http://fiskeatlas.ku.dk/nyheder/Statusrapport_NIS_Fisk_2016.pdf ).
Der letze Nachweis eines Buckellachses in DK war der eines 48 cm langen Rogners in der Ribe Vesterau im Sommer 2007, das ging damals nicht nur durch die dänische Anglerpresse.
http://politiken.dk/indland/art4703633/Ribe-fisker-fanger-pukkelløs-pukkellaks
 
Klasse, meine Schleppausrüstung ist dabei :angeln:
 
Es ist eine sehr gute Lachssaison. Leif, euer Nachbar in Statland, hatte schon einen von über 30 kg dabei. An die Angel gehen die Biester aber weiterhin äußerst selten im Fjord. Schon deprimierend wenn man sieht was in der gleichen Bucht nur 100 Meter weiter alles ins Netz geht während man selbst maximal mit ein bis zwei Meerforellen in der Tasche nach Hause geht.
 
Dieses Jahr scheint ein Rekordjahr zu sein was Buckellachse in Norwegen angeht.

http://www.nina.no/Aktuelt/Nyhetsartikkel/ArticleId/4303/Har-du-fatt-pukkellaks-i-sommer

Eva B. Thorstad, - Forscherin bei NINA-, arbeitet an einem Projekt zur Untersuchung derAusbreitung der Buckellachse (Oncorhynchus gorbuscha). Innerhalb von zehn Tagen hat sie nun 200 Meldungen von Buckellachsen aus 50 verschiedenen Flüssen- und Meeresfängen.

Die meisten Fische haben ein Gewicht von 1-2 kg und sind voll mit Milch und Rogen. Die Warscheinlichkeit, dass sie im Herbst ablaichen werden, ist also relativ hoch.

Falls jemand einen Pazifischen Lachs fängt, wird er darum gebeten Kontakt zur Forscherin aufzunehmen.

laks@nina.no

Dabei sind die wichtigsten Informationen:

Fangplatz, Datum, Länge, Gewicht, Geschlecht und Geschlechtsreifestatus. Eine Schuppenprobe wird auch sehr gerne entgegengenommen.


Der Buckellachs steht in Norwegen auf der "Schwarzen Liste", der eingewanderten Arten und wird als "hochrisiko Art" geführt.
Also beim Fang vielleicht mal Ausnahmsweise nicht prinzipiell C&R, sondern: töten, im Dienste der Wissenschaft sezieren und aufessen.
:a020:

Gruss
smolt
 
Von Buckellachsen ( Oncorhynchus gorbuscha ) habe ich das schon manches mal gehört/gelesen, dass die vereinzelt in nordnorwegischen Flüssen auftauchen und dort sogar laichen.
Es gibt sogar sehr vereinzelte Nachweise von Buckellachsen in dänischen (!!) Gewässern (nachzulesen hier ab Seite 22 des PDF http://fiskeatlas.ku.dk/nyheder/Statusrapport_NIS_Fisk_2016.pdf ).
Der letze Nachweis eines Buckellachses in DK war der eines 48 cm langen Rogners in der Ribe Vesterau im Sommer 2007, das ging damals nicht nur durch die dänische Anglerpresse.
http://politiken.dk/indland/art4703633/Ribe-fisker-fanger-pukkelløs-pukkellaks
Kaum reden wir über nach DK verirrte Buckellachse da passiert es wieder!:a010:
Aktuell wurde in der Sneum Au, nur 100 m entfernt vom Zusammenfluss von Holsted und Sneum Au ein 48 cm langer Buckelachs auf einen 12-g-Myran-Spinner gefangen.
http://www.sportsfiskeren.dk/russisk-pukkellaks-fra-i-sneum-aa
http://www.sportsfiskeren.dk/sites/default/files/image1 (5).JPG
 
Diese Jahr scheinen sich so einige Pazifiklachse gleichzeitig zu "verschwimmen".
Nachdem in DK seit 1975 nur 2 Exemplare bis vor 2 Wochen registriert wurden, taucht nun wenige Tage nach Exemplar No 3 (siehe mein voriger Post) aus der Sneum Au nun gleich No 4 aus der benachbarten Konge Au auf
http://www.fiskeavisen.dk/nyhed/endnu-en-pukkellaks-fanget-i-vestjysk-aa
Dieser neue Fisch war nun 51 cm lang und wog 1,36 Kilo und wird in Zukunft einen Platz in der Sammlung des "Fiskeri- og Søfartsmuseet" in Esbjerg finden:a020:
 
Und auch im westschwedischen Ätran (mündet bei Falkenberg ins Kattegatt) tauchten nun gleich mehrere Buckelachse auf , teils tot gefunden und auch lebend von automatischer Kamera in einer Fischleiter gefilmt . :a0155:
Da scheint sich eine grössere "Einheit" vom weissen Meer ,wo es durch die Russen wohl vor längerer Zeit (50er Jahre) Ansiedlungsversuche gab, in südlichere Gefilde verschwommen zu haben...
http://www.fiskejournalen.se/puckellax-funnen-i-atran/
http://www.fiskejournalen.se/fler-puckellaxar-i-atran/
 
IMG-20170720-WA0004.jpg
Letzte Woche haben die Mädels am Namsenfjord Aunet, am Steg bei Geir, 2 Lachse auf Pose mit Sprotte als Köder abgerissen.
Sie bekamen einen von den Wildlachsfischern geschenkt, wegen dem Geschrei und Trubel den Sie gemacht haben. Die sollen aber größer wie das Geschenk gewesen sein. MFG
 
Soeben hab ich dann auch meinen ersten Buckellachs gefangen.
Hier bei uns in Sævareid. Etwas südlich von Bergen.

20170727_142156.jpg


Die Fische scheinen dieses Jahr überall zu sein.
Da garantiert viele auch zum Ablaichen kommen, kann man sich wohl in zwei Jahren in Norwegen auf einiges gefasst machen.
Ist sicher alles andere als positiv für die heimischen Lachs- und Meerforellenstämme.

Viele Grüsse
smolt
 
Da scheint nun dieses Jahr wirklich "einiges" an Irrläufern unterwegs zu sein :eek1:
Nix gut!:a045:
Also an alle der Appell: Das ist ein eine potentiell invasive Art, wer also einen Buckellachs fängt, sollte in dem Fall C&R mal komplett vergessen! Raus damit!:genau:
Übrigens interessante Bissmarken an dem Fisch oder ist das bei der Landung passiert?:a0155:
 
Ja, der Fisch war ordentlich ramponiert. Hatte sich ne lange Tour hinter sich.

Die Verletzung in der Mitte des Körpers würde ich eindeutig als Vogelbiss einschätzen.
Am Schwanz sieht es mir eher nach einer Verletzung durch Einklemmen (Steine, Netz ö.ä.) aus.

Gruss
smolt
 
Hallo Smolt,

ich sehe gerade an dem Foto in Beitrag 10 das Du eine Daiwa BG 3000 fischst. Wie bist du mit der Rolle zufrieden ?
Wir hatten das Thema bereits in einem eigenen Thread, "Die neue Daiwa BG" aber das Thema scheint untergegangen zu sein.
Ich habe Interesse an einer BG 4000/4500 und würde mich über ein kurzes Feedback freuen

Gruß
Jürgen
 
Zuhause hab ich den Fisch dann aufgemacht:

20170727_172233.jpg


....ich würde mal sagen, in 3-4 Wochen hätte der Milchner im Fluss abgelaicht.

Soweit wie ich`s jetzt gehört habe, sind fast alle Buckellachse, die momentan gefangen werden schon sehr weit was die Laichreife betrifft. Es ist also wirklich leider davon auszugehen, dass die Fische in die Flüsse gehen und für Nachkommen sorgen. Inwieweit die dann durchkommen wird sich zeigen.


@Troll57
Ich fische die 3000BG beim Spinnangeln im Fluss und die 4000 im Meer auf Pollack und Dorsch. Die 3000 war mir dafür vom Gefühl her etwas zu lasch. Bisher bin ich mit den Rollen zufrieden. Sehen gut aus und erfüllen ihren Zweck.

Viele Grüsse
smolt
 
Danke für das Feedback,
dann lass dir den Buckligen schmecken

Gruß
Jürgen
 
Heute kam dann mal wieder eine neue Veröffentlichung von NINA zum Thema Buckellachs (Oncorhynchus gorbuscha).

http://www.nina.no/Aktuelt/Nyhetsar...egistrert-i-nesten-120-elver-over-hele-landet

Mittlerweile sind die Pazifischen Lachse in ca. 120 norwegischen Flüssen registriert worden. Inneralb von drei Wochen gab es Meldungen von ca. 800 Buckellachsen. Fast alle sind bereit zum Ablaichen, ca. die Hälfte (46%) sind Rogner.

Zeitgleich kommen Meldungen von jeder Menge Buckellachsen in einer Reihe von Flüsssen der Finnmark. Taucher schätzten z.B. ca. 1200 Stück im Komagelva (Finnmark).

Im Artikel wird dann auch nochmal auf die Möglichen Gefahren der Einwanderung eingegangen. Erwähnt werden Auswirkungen auf das gesammte Ökosystem, die Gefahr der Einschleppung von Krankheiten und Parasiten, die mögliche Störung der Reproduktion der heimischen Salmoniden und Nahrungskonkurrenz zu diesen Arten.

Es wird nochmal darauf hingewiesen, gefangene Fische auf jeden Fall dem Gewässer zu entnehmen und möglichst eine Fangmeldung einzusenden.

Viele Grüsse
smolt

...hab übrigens meinen gefangenen buckligen inzwischen gegessen. Viel Filet war bei seiner Grösse zwar nicht rauszuschneiden, die Farbe, Konsistenz und der Geschmack waren aber top. :a020:
 
:a0155: Ob sich da eine stabile Population bilden wird?

:a0155: Ob eine koexistenz von pazifischen- und Atlantischen-Lachs möglich ist? Zumindest koexistieren ja mehrere pazifische nebeneinander ...

Ich finde das Thema sehr spannend...
 
....ich auch.

Ob sich eine stabile Population bilden wird, wird sich zeigen. Letztendlich wird es hauptsächlich davon abhängen, inwieweit die Fische mit dem Klima hier klar kommen.

In dem Artikel steht, dass es in den 60iger-70iger Jahren schon einmal ein sehr hohes Aufkommen an Buckellachs entlang der norwegischen Küste gab. Dieses Aufkommen beruhte auf Besatzversuchen der Norweger und Russen. Diese Fische bildeten allerdings keine stabile Population. In den Folgejahren waren Buckellachse bis jetzt nur sehr selten. Allerdings etablierten sie sich durch weiteren Besatz in einigen Flüssen der Finnmark und im Weissen Meer (Russland).

Als Ursache dafür nimmt man die unterschiedliche Herkunft des Besatzmaterials an. Während die Fische in den 60igern-70igern aus der Gegend von Sachalin (also relativ südlich Gefilden) stammten, kamen die in späteren Jahren ausgesetzten Fische aus etwas nördlicher gelegenen Regionen und waren damit höchstwahrscheinlich besser an das nördliche Klima angepasst.

Wenn die Buckellachse, die momentan an der ganzen norwegischen Küste anzutreffen sind, tatsächlich Nachkommen aus den etablierten Populationen der Finnmark stammen, könnte ich mir gut vorstellen, das sich zumindest in einigen der bisher 120 Flüsse, in denen sie jetzt nachgewiesen wurden in Zukunft ein stabile Population bildet.

Da bleibt dann wohl langfristig als Gegenmassnahme nur radikales Abfischen, - nur blöd dass man es dann auch wieder mit den heimischen Salmoniden zu tun bekommt, deren Bestände es eigentlich aufzubauen gilt.

Gruss
smolt
 
@ smolt
Hat das etwas mit 2017 besonders starken El Ninó zu tun?
Durch die heftigen warmen Strömungen?

Und gleichzeitig durch den langen kalten Winter mit viel kalten Süßwassereintrag bei der Schneeschmelze?

Und noch eine Frage aus aktuellen Anlaß: Ist die Driva betroffen? Wenn ja, pack ich mir Wümer ein (für mich ein absolutes NOGO - aber Probleme muß man
aufessen...:zwinker:)
 
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