Norwegische Industriefischer vor deutschen Küsten !

Hi Smolt , wie ist denn die quantitative Entwicklung der Lachsfarmen in Norwegen, sagen wir im Zeitraum 2000-2014?Das würde mich auch mal interessieren.Bitte nicht falsch verstehen , ich schätze deine Beiträge sehr!!!
Grüße von Christian
 
@Ytre Sula
Wenngleich nicht so ausfuehrlich wie smolt, kann ich dazu eventuell auch etwas sagen.
In dieser Zeit sind die Lachsfarmen wie Algen gewachsen. Ich glaube niemals zuvor gab es solch einen boom. Ganze Industriezweige sind entstanden und norweg. firmen die heute auf dem weltmarkt sind standen in der gruendungsphase zu dieser zeit.
die Technologie hat sich weiter entwickelt, es wird sehr viel Geld in die Forschung refinansiert hierbei geht es nicht nur um scjnell lachs zuzuechten, sondern vor allem darum die umwelt zu schonen. Nahezu alles worin derzeit investiert wird hat auch einen Økologischen Hintergrund! Jedoch nicht nur :)

Zur heutigen zeit ist es in norwegen fast unmøglich noch konzessionen fuer eine neue lachsfarm zu bekommen, und wenn dann meist mit einer forschungslizens verbunden. Der boom, neue farmen zu erschaffen ist stark abgeebt. Der Boom die bestehenden herrausforderungen zu løsen um so im vormasch
 
Hi Smolt , wie ist denn die quantitative Entwicklung der Lachsfarmen in Norwegen, sagen wir im Zeitraum 2000-2014?Das würde mich auch mal interessieren.

.....ich versuche mal deine Frage konkret zu beantworten (sorry wenn`s zu sehr off topic wird).

Also die Entwicklung der produzierten Menge an norwegischen Lachs sieht wie folgt aus:

https://www.ssb.no/jord-skog-jakt-og-fiskeri/statistikker/fiskeoppdrett/aar-forelopige/2016-06-02

Die Produktion ist also von ca. 0,45 mill Tonnen (2000) auf ca. 1,31 mill Tonnen (2015) gestiegen.
Der evtl.mögliche Umkehrschluss, das deshalb auch automatisch mehr Fischmehl produziert wurde und somit mehr Wildfische für die Futtermittelherstellung gefangen wurden stimmt nicht.

Die Fischbestände sind nunmal begrenzt. Seit Mitte der 90iger Jahre liegt die weltweite Menge an gefangenem Fisch ziemlich konstant bei 80 mill Tonnen. Die weltweit produzierte Menge Fisch in der Aquakultur ist dagegen konstant bis auf über 160 mill tonnen gestiegen.

Von den 80 mill t gefangener Wildfisch sind ca. 30% pelagische Fische, die hauptsächlich zu Fischmehl verarbeitet werden. Diese Menge war in den letzten Jahren, trotz steigender Nachfrage reltiv konstant bei ca. 5 mill Tonnen Fischmehl.

Wenn man sich jetzt mal ansieht wofür diese Menge Fischmehl eigentlich verwendet wird, wird ziemlich deutlich das es eine Veränderung in der Verwendung gibt. Heute wird Fischmehl hauptsächlich in der Aquakultur verwendet. Vor ein paar Jahrzehnten, ging der Hauptteil noch an die Verfütterung von Landtieren.

Generell wird ja gerne die norwegische Lachszucht immer als Sündenbock für alle möglichen Probleme hingestellt. Interessant ist in diesem Zusammenhang aber auch die Tatsache wo eigentlich das ganze produzierte Fischmehl heute hingeht.

China, als weltweit grösster Schweineproduzent, kauft 2009 alleine 46% der weltweiten Fischmehlmenge auf. Nimmt man Taiwan und Japan dazu, gehen alleine 58% der Fischmehlmenge nur in diese drei Länder.

Ein Drittel der weltweiten produzierten Fischmehlmenge wird zu Schweinefutter verarbeitet. Der nächst grösste Verbraucher ist die Hühnerproduktion. Auf die Lachszucht entfallen dann ca. 10% der Weltfischmehlmenge.

Hier mal noch ein paar Infos zum Thema:

http://ilaks.no/tommer-havet-for-fisk/

Viele Grüsse
smolt
 

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Von den 80 mill t gefangener Wildfisch sind ca. 30% pelagische Fische, die hauptsächlich zu Fischmehl verarbeitet werden. Diese Menge war in den letzten Jahren, trotz steigender Nachfrage reltiv konstant bei ca. 5 mill Tonnen Fischmehl.

Diesen Satz verstehe ich nicht so ganz ?

30 % von 80 mill t = 5 mill t ?

Und ist Wildfisch nicht auch pelagisch ?
 
...unglücklich formuliert.

Von den 80 mill Tonnen gefangenen Wildfisch, sind 30% pelagische Fische (ca. 24 mill tonnen), die zum Großteil (einige werden auch als Speisefische verwendet) zu Fischmehl verarbeitet werden. Nach der Verarbeitung (Trocknen, Pressen usw.) hat man dann ca. 5 mill Tonnen Fischmehl.

Gruss
smolt
 
Alles klar. Das macht es verständlicher.

Aber ist Wildfisch nicht immer pelagisch ?

Wie würden sich dann die 70 % der gefangenen Wildfische bezeichnen? Ich frage nur so aus Interesse und um etwas schlauer zu werden.....
 
Man unterscheidet bei Fischen z.B. zwischen pelagisch und demersal.

Einfach mal googeln.
Ich stehe gerade am Fjordline-Kai in Stavanger. Längere Erklärungen vom Handy aus, bekomme ich leider nicht hin.:wave:

Gruss
smolt
 
Hallo smolt , danke für deinen sachdienlichen Beitrag.1. halte ich norwegische Lachsfarmen nicht tauglich für den generellen Sündenbock.2. von 0,45 mill Tonnen auf ca 1,31 mill Tonnen produzierter Lachs ziehen zwangsläufig einen höheren Verbrauch an Fischmehl nach sich.Vieleicht nicht um den Faktor 2,5.3 die restlichen Fakten sind mir bekannt.4. Auch ich esse gern mal in Scheiben geschnittenen Zuchtlachs.
In unserem kapitalistischem System steht die Umwelt nachrangig hinten an.Ich persönlich empfinde es als suboptimal wenn man Fische,egal welcher Größe tötet, um damit Fische zu züchten
 
Smolt, ich wünsche dir einen schönen Heimaturlaub mit ganz viel Sonne!!!
 
Es ist natürlich auch suboptimal Fische zu töten um Schweine oder Hühner zu füttern.
 
@Ytre Sula
Danke dir :wave:

Die Sache ist halt nicht ganz einfach. Natürlich stehen immer finanzielle Interessen als Antrieb jeglicher Entwicklung.
Auf der anderen Seite, geht's mittlerweile bald darum 9 Milliarden Menschen mit tierischem Protein zu versorgen. Da kommt man um die Nutzung mariner Ressourcen nicht drum herum.

Der Anteil von Fischmehl im Lachs-Futter entspricht übrigens heute mit ca. 17% nur noch der Hälfte wie vor 20 Jahren. D.h. man kan heute mit der selben Menge Fischmehl dobbelt so viele Fische wie früher produzieren.

Gruss
smolt
 
Hi, ich stimme deinem Posting#51 voll zu und wenn man den Anteil pflanzlichen Proteins bei der Ernährung höher schrauben würde, wäre das zum einen "klimafreundlicher " und ressourcenschonender. Das ist ein Thema für einen neuen Thread. ps wenn wir von der Filet Mentalität weg kommen Würden und Die Verwertung von Tier und Fisch verbessern würden, wäre das auch ein positiver Schritt in die richtige Richtung.Beste Grüße an Smolt und alle stillen Mitleser.
 
Hi, ich stimme deinem Posting#51 voll zu und wenn man den Anteil pflanzlichen Proteins bei der Ernährung höher schrauben würde, wäre das zum einen "klimafreundlicher " und ressourcenschonender. Das ist ein Thema für einen neuen Thread. ps wenn wir von der Filet Mentalität weg kommen Würden und Die Verwertung von Tier und Fisch verbessern würden, wäre das auch ein positiver Schritt in die richtige Richtung.Beste Grüße an Smolt und alle stillen Mitleser.

Was meinst du mit die Verwertung von Fisch und Fleisch verbessern?

Du meinst sicherlich nur Fisch und da speziell den Angler? Den in der kapitalistischen Gesellschaft wird vom Tier/Fisch alles verwertet.

Zur Umwelt. Stimmt im Sozialismus wirde verantwortungsvoller mit der Umwelt umgegangen *räusper

AF
 
Wie gesagt, das zu diskutieren sprengt hier den Rahmen.Nein, ich meine alle Konsumenten.Bitte keine politischen Diskussionen.
 
Was mir sauer aufstößt , ist das Norweger in ihren Gebieten keinen Beifang dulden , den Dänen ist so und so alles egal , die können mit ihren Riesenschiffen in der flachen Deutschen Bucht gar nicht selektieren .Norweger sind ausserhalb ihrer Gewässer berüchtigt , in den 90ern haben sie vor der schottischen Ostküste das sogenannte Kabeljaumassacker veranstaltet , wo sie fast den kompletten Jungkabeljaubestand wegfischten für das Fischmehl .Und es kann einfach nicht angehen das ein Deutscher oder Holländer in dem Seegebiet Konsumfisch (für den Verzehr ) fischt Riesenärger bekommt, wenn er ein paar untermassige Fische hat und nebenan brettert ein Industriefischer vorbei , sammelt ein was lebt und dreht es für Fischmehl durch .
 
Und der Norweger achtet peinlich genau auf die Quoten , nur nicht hier , da wird weggeschleppt was das Netz hergibt , ist natürlich ein Fehler der EU . Die Dänen fischen jährlich 1,2-1,5 Mio Tonnen Fisch für Fischmehl und jetzt noch die anderen dazu , wie soll sich die Nordsee da erholen .
 
... wenn man den Anteil pflanzlichen Proteins bei der Ernährung höher schrauben würde, wäre das zum einen "klimafreundlicher " und ressourcenschonender. Das ist ein Thema für einen neuen Thread. .
Diese Aussage ist nur bedingt richtig...und so weiter.
Wenn man sich die Anbaubedingungen und CO2 Footprints proteinreicher Pflanzen, Beispiel Soja anschaut wird einem ebenfalls Bange. Schaffung der Anbauflächen, der Verwendung von genmanipuliertem Saatgut (grade bei Soja >80%), Verwendung entsprechender Pflanzenschutz- und Düngemittel, Wasserverbrauch und die einhergehenden CO2- Emissionen.
Nur kurzer Einwand von der Seite und ja sicherlich threadfüllend. Es ist nicht alles Gold was grünt...oder so
 
Man unterscheidet bei Fischen z.B. zwischen pelagisch und demersal.

Einfach mal googeln.
Ich stehe gerade am Fjordline-Kai in Stavanger. Längere Erklärungen vom Handy aus, bekomme ich leider nicht hin.:wave:

Gruss
smolt


Alles klar. Jetzt bin ich schlauer. Danke !
 
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