Norwegische Industriefischer vor deutschen Küsten !

Serra

Stammnaffe
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Das dänische Gammelfischer deutsche Küstengewässer von Fisch befreien wird ja langsam zur Gewohnheit , aber zur Zeit fischen 4 große Norweger ( der Gößte 95m !!! ) auf der Tiefwasserreede südwestlich von Helgoland . Die sieben das Wasser systematisch durch um Fisch für Fischmehlzwecke zu fangen :aerger::aerger::aerger:.
 
Aquakultur ist sooooooo umweltschonend wie uns die grünen Spinner immer verkaufen wollen....
Darum nicht wundern wenn der Kabeljau in der südlichen Nordsee immer weniger Futterfisch findet und in andere Regionen
abwandert bzw. der Jungfisch nicht mehr ausreichend Futter findet.

Was hat man früher (vor ca. 40/50 Jahre) in der Nordsee an Kabeljau gefangen. Jeden zweiten Monat Ausfahrt mit unserem Verein von Hooksiel zum Wrackangeln. Hin- u. Rückfahrt allein gut 12 Stunden, so das meist nur eine Stunde zum Angel blieb. Aber das reichte um die Eimer zu füllen.... Durch die Überfischung wurde es dann von Jahr zu Jahr schlechter so das wir die Fahrten eingestellt haben. Auch hatten die Fischer Tricks gefunden die Wracks leer zu fischen.....

Das Schwinden des Kabeljau in der südlichen Nordsee wird mit dem Klimawandel erklärt. Aber unter dem Begriff läßt sich heute richtig Kohle machen....

Wer gibt für solchen Schwachsinn eigentlich die Genehmigung?
 
Ein paar Klicks im Internet ergeben,das alle vier genannten Schiffe das Recht haben dort ihre Quote an Hering, Kolmule, Makrele und Tobis zu fischen. Übrigens genau wie die zwei dänischen, die zwei holländischen und das deutsche Schiff, die dierekt neben den Norwegern liegen und ihrer Arbeit nachgehen.

Ich wünsche einen guten Fang!

Gruss
smolt
 
Die deutschen und holländischen Fischer sind Konsumfischer mit großen Maschen. Die Industriefischer fangen dort Sprotten , Tobis , Makrelen normale Wittlinge und andere Jungfische . Die Norweger sind eben außerhalb der 12 Meilen , der Großteil der Dänen innerhalb und Fischen mit Gardinen und bis zu 4500 kW , ein Konsumfischkutter darf im gleichen Seegebiet 221 kW haben ! Kein Stammtischparole sondern Realität.
 
Industriefischerei in nun einfach mal Fischvernichtung pur , der Fang geht an Bord durch ein Mühle , es entsteht ein Fischbrei der sogenannte Pulp , der sich leichter abpumpen lässt . Solange so etwas zugelassen wird , kann sich kein gesunder Fischbestand aufbauen . Und es ist kein Geheimnis , das es Industriefischer nicht so genau mit dem Beifang nehmen !
 
@Serra
Konsum und Industrie fischer, beschreibvt doch eigendlich das gleiche, beide fischen deshalb, weil Sie Geld dafuer bekommen! Wenn ein Konsumfischer (eine Definition zum Unterschied würde mich in der Tat interessieren) mit grossen Maschen fischt, fischt er keine Makrelen oder Tobis. Was fischt er also?
Wenn ein Industriefischer mit kleinen Maschen Makrelen und Tobis fangen will, so ist es in erster Linie Interessant, wo sich diese Zielfische in der Wassersæule aufhalten. Zum mindest meiner Kentniss nach sind die von dir angesprochene Wittlinge eher Bodennah zu fangen, wæhrend Makrelen in der Regel im oberen Drittel der Wasser sæule zu finden sind. Im Umkehrschluss heisst dies doch, das die Norwerger mit Schleppnetzen arbeiten die eben nicht den Grund umpflügen.
Was haben den die Konsumfischer für netze, wo werden diese in der Wassersæule platziert und was passiert mit dem Beifang?

Generell ist wohl zu sagen, die Fischer da draussen haben Ihr AIS System an, damit ist es verfolgbar was die da machen. Die müssen immer mit Kontrollen rechnen, dank AIS sind die auch schnell auszumachen. Ich gehe also davon aus, das diese nach geltendem Recht arbeiten. Was wierderrum daran verwerflich sein soll muss mir erklärt werden!
 
@Serra
....ich glaub dir schon, das die Norweger dort fischen.
Dass die Maschenweite bei der Fischerei auf Hering, Sprotten und Tobis geringer als bei der Fischerei auf Dorsch, Köhler usw. gewählt wird, macht Sinn. Dass ein großer Trawler mehr Maschinenkraft als ein kleiner Fischkutter mitbringt ist eigentlich auch normal.

Worin besteht denn die Problematik? Ist es der mögliche Beifang? Ist die Industriefisch-Fischerei generell das Problem, oder geht's darum das es Norweger sind die dort Fischen?

Viele Grüße
Smolt
 
Industriefischerei in nun einfach mal Fischvernichtung pur ...

Was ist dann die Konsumfischerei? So lange Fischerei im Allgemeinen - und hier beziehe ich Sportangler mit ein - nachhaltig betrieben wird, ist diese nicht schädlich. Damit diese Nachhaltig betrieben wird, gibt es geltendes Recht. Zugegeben ist dies nicht immer für uns Sportangler, die da mit mehr Emotionen ins Rennen gehen nachvollziehbar, jedoch ist dies eben so bestimmt. Noch mal, ich verstehe den Ærger nicht!
 
Die Konsumfischer fischen mit Grundschleppnetzen , die ein paar Meter hoch stauen , die Industriefischer haben solch hohen Netze , dort wo sie jetzt fischen ist es 35-40m tief das die Kugeln des Kopftaus an der Wasseroberfläche sind , d.h. die Netze sperren vom Grund bis an die Wasseroberfläche , dasWasser wird praktisch gesiebt .Konsumfischer fischen in der deutschen Bucht Schollen , Seezungen, Steinbutt,Kabeljau und noch einige andere Arten . Industriefischer fischen für Fischmehlzwecke vorrangig Sprotten und Tobis hier , haben aber auch beträchtlichen Beifang . Und nebenbei das mit dem Grundumpflügen ist doch so langsam Geschichte , es gibt noch einige hölländische und belgische Bokker , die so fischen , das Gros fischt heute mit dem Doppeltrawl , wesentlich schonender und brennstoffsparender.
 
Smolt , die Industriefischerei ist generell das Problem und das seit dem letzten Jahr Schiffe auftauchen , die eigentlich im Nordatlantik sein sollten , ist nicht mehr normal . Die Dänen dürfen als Anrainer innerhalb der Plattfischschutzzone fischen, PS-Leistung unbegrenzt bei der Industriefischerei , als Konsumfischer darf ich höchstens 221 KW haben und muss mir Kontrollen ohne Ende ansehen . Wo steckt da die Logik ?
 
....so sieht's aus.
Schon mal drüber nachgedacht anstatt "Konsumfisch" lieber sogenannten "Industriefisch" zu essen? Das wäre doch wirklich mal ne Maßnahme.

(.....übrigens ist die Diskussion über Nahrungsmittelproduktion in welcher Art und Weise auch immer, für jeden der auch nur etwas weiter als über seinen eigenen Tellerrand schaut, aktueller denn je).

Gruß
Smolt
 
Erst wenn der letzte Fisch aus dem Meer gefangen wurde, wird drüber nachgedacht, was falsch lief. Greenpeace und Co haben ein Stück weit mit ihren Berichten Recht. Ich bin auch für eine nachhaltige Nahrungsmittelerzeugung, deshalb kann man als kleiner Angler nur über das eigene Konsumverhalten Einfluss nehmen.Irrwitzig wie wir uns hier die Meinung/ eigene Perspektive schreiben.Das Thema ist und bleibt wohl ein Dauerbrenner.Die Lobby der Fischindustrie ist wohl mächtiger als unsere Lobby.
 
Wenn es nur um Fischmehlerzeugung geht, ist es schon fast ein Treppenwitz, dass jeden Tag in den unzähligen norwegischen Filetierhäuschen jede Menge "Fischrest" anfällt, der dann wahrscheinlich im Meer wieder entsorgt wird.Warum kann man das nicht nutzen???Vielleicht weiß Smolt da Rat.?.
 
....nee. Keine Ahnung. Sieht so aus als hätten wir ein Luxusproblem und sind uns dessen oft nicht mal bewusst.

Wir essen lieber so genannten (am besten sebstgefangenen) "Konsumfisch" (z.B. Dorsche) also Fische die ein Vielfaches ihres eigenen Körpergewichts an Futterfischen (z.B. Sprotten, Tobis, Heringe, also "Industriefisch") gefressen haben, bevor sie eine für uns attraktive Grösse haben. Zudem verwenden wir gerade mal 2/3 des Fisches (..wenn`s hoch kommt). Der Rest wird entsorgt.
Der direkte Konsum von Sandaalen, Sprotten, Wittlingen steht für die meisten ausser Frage. -
Und dann gibt`s noch die, die es nicht mal tollerieren, das diese Fische als Futterfische verwendet werden um Konsumfische zu produzieren sich aber gleichzeitig für relativ ökologisch eingestellt halten da sie sich mit Hilfe ihres Hobbys (Angeln) selbst versorgen. Inwieweit diese Selbstversorgung tatsächlich "ökologisch" ist wird da schnell mal vergessen (Benzin, Herstellung des Angelgerätes, Anfahrt zu den Angelplätzen usw.^^) Die Tatsache das sich nicht jeder Mensch auf der Welt dieses Hobby leisten kann, oder gar dazu in der Lage ist sich mit tierischem Eiweiss selbst zu versorgen, steht bei ihnen scheinbar auch etwas im Hintergrund.

Auch hier muss man mal wieder sagen: Komplexes Thema - für das es keine Einfache Lösung gibt.

Gruss
smolt
 
Eben auf SWR Fernsehen ein Sprecher von Frosta: Fisch braucht einen gewissen Preis in Deutschland, sonst liegt er wie Blei im Kühlregal...
 
Welche Auswirkungen Industriefischerei haben kann , zeigten die Shetlands oder auch die Barentssee . Bei den Shetlands sind massenweise Seevögel verhungert weil es nichts mehr zu fressen gab .Sicher kann man bis zum gewissen Grad Tobis und Sprotten entnehmen , aber man sollte es nicht übertreiben . Gerade der Kabeljau braucht Tobis als Nahrung , findet er diese nicht vor wandert er ab .Vom ehemaligen Brotfisch der deutschen Fischer existiert von Ende der 80er bis heute kein nennenswerter Bestand in der deutschen Bucht . In den 80ern haben dänische Fischer gezielt in der deutschen Bucht Kabeljau fürs Fischmehl gefischt , im Hafen von Esbjerg lagen die abgeladenen Kutter dutzendweise mit kleinen Kabeljau .
 
Wenn es nur um Fischmehlerzeugung geht, ist es schon fast ein Treppenwitz, dass jeden Tag in den unzähligen norwegischen Filetierhäuschen jede Menge "Fischrest" anfällt, der dann wahrscheinlich im Meer wieder entsorgt wird.Warum kann man das nicht nutzen???Vielleicht weiß Smolt da Rat.?.
Wenn das stimmt was ich gelesen habe, ist es wohl für konventionelle Züchter zu teuer den "Fischrest" von Fangschiffen aufzunehmen, und zu Fischfutter zu verarbeiten.
"Grüne Ökospinner" leisten es sich wohl: (Text kopiert aus einer Seite von Naturland.de)
Prinzipien der Ökologischen Aquakultur
  • Fischzucht_Wagner_250.jpg
    Sorgfältige Auswahl der Standorte für die Anlagen, Schutz der umliegenden Ökosysteme
  • Vermeidung von Konflikten mit anderen Ressourcennutzern (z.B. Fischern)
  • Tiergerechte Besatzdichten
  • Kein Einsatz von Chemie, z.B. beim Schutz der Netzgehege vor Algenbewuchs
  • Einsatz natürlicher Heilmittel und Behandlungsmethoden
  • Pflanzliche Futtermittel aus der Ökolandwirtschaft
  • Fischmehl und -öl im Futter aus der Verarbeitung von Speisefischen, um marine Ressourcen zu schonen (keine Fischerei eigens zu Futterzwecken)
  • Kein Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen, weder beim Futter, noch beim Besatz
  • Weiterverarbeitung nach Ökologischen Richtlinien
Womit wir wieder beim Thema wären: Produziert wird das, was auch gekauft wird...
 
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