Neue Schonzeiten und Schonmaße in Bayern

Steffen

Stammnaffe
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16 Dezember 2003
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Aus der Seite des Bayerischen Fischereiverbandes:

Schlechter Ruf durch Trophäenfischer

"Die Zuspitzung der Debatte um C&R hat die Fischerei insbesondere den spezialisierten „Karpfen – und Wallerprofis“ zu verdanken. Ihr Faible, gezielt Großfische zu fangen und nach dem Fotoshooting gleich wieder zurückzusetzen, machen sie mit T-Shirt-Sprüchen wie „Catch & Release ist Naturschutz und Fische töten ist Mord“ publik. Auch veröffentlichen sie ihre kapitalen Fänge mit reißerischen Fotos in der boulevardmäßigen Anglerpresse. Sie brüsten sich damit, dieselben Individuen wieder und wieder zu fangen. Sie liefern damit Tierschutzorganisationen und ambitionierten Staatsanwälten eine Steilvorlage, gegen die gesamte Angelei zu Felde zu ziehen."

Das ist es es doch, was wir seit Jahren an unseren Gewässern sehen und was ich auch in meinem Verein feststellen muß. Ich kann nicht feststellen, daß in meinem Verein dagegen vorgegangen wird. Zu sehr hat sich diese Art der Angelei auch in die Vereinsspitzen eingenistet. Ich meine, hier müßte sich einmal Grundlegendes ändern. Leider ist bei Vielen der angestammte Beutetrieb abhanden gekommen und der Fisch zum Spielzeug verkommen, mit dem man sich brüsten kann.

In meinem Nachbarverein müht sich der neue Vorsitzende, daß die Regeln eingehalten werden. Er setzt Grundlegendes durch.. Wer in dieser Weise zurücksetzt wird aus dem Verein ausgeschlossen. Hinten herum wird über ihn immens geschimpft und es wird ihm das Vorstands-Leben schwer gemacht.

Es liegt mir fern, das eigene Nest zu beschmutzen. Es ärgert mich aber wenn jemand offen im Verein sagen kann, daß er in einem Jahr fünf Waller über zwei Meter gefangen und alle wieder zurückgesetzt hat. Es ärgert mich, wenn Tag und Nacht, unterwegs mit Zelt oder Wohnmobil, ein Karpfen nach dem anderen an Land gezogen, fotografiert, gemessen und gewogen und wieder ins Wasser zurück gehen.

Diese Art der Wallerzurücksetzerei führt dazu, daß in diesem Gewässer kaum mehr ein Hecht eine Schleie, oder ein kleiner Karpfen zu fangen ist, weil sie alle gefressen wurden.

Das ist für mich kein Angeln - vielleicht bin ich aber mit 76 schon zu alt um das zu verstehen.

Hermann
 
diese Art des Angelns werde ich auch nie nachvollziehen können.
aber ich bin froh, dass ich ggfs. einen Meterhecht wieder zurücksetzen zur arterhaltung darf. (ebenso den 10 oder 15kg Karpfen, den ich nicht sinnvoll verwenden kann...).
 
Hallo Hermann

Zu Alt für eine eigene Meinung gibt es nicht :32: und im großen und ganzen geh Ich mit Dir konform.Mit dem zurücksetzen großer Waller
ab 130cm auf jeden Fall,das werden ja doch irgendwann Fressmaschinen,und die will glaub Ich keiner in seinem Gewässer.Ich denke das man einen Wels bis 150cm
noch ganz gut verwerten kann.Bei unserem Gewässer MUSS JEDER raus,find Ich auch in Ordnung.Warum hast Du ja schon geschrieben.
Karpfen sagen wir mal über 7Kg gehören,zwecks Laich ,meiner Meinung nach auch zurückgesetzt.
Ähnliche Bestimmungen gibt es ja schon,siehe Hechtentnahmefenster von cm -bis cm.Meine Frage an Dich wäre,was Dich grundsätzlich stört.
Einfach nur das Posieren mit den Fischen????? Ich lass Mich auch ablichten wenn Ich einen schönen Fisch gefangen habe.Ist schließlich
eine schöne Erinnerung.Ich bin übrigends keiner von den CRACKS die Du in deinem Beitrag genannt hast.Andere Frage,was würdest du mit einem Karpfen
von Ü 15 oder 20Kg machen. Oder mit einem Waller Ü 200cm.Ich esse ja gerne Fisch und verwerte so ziemlich alles was Ich fange,aber es
würde mir als leidenschaftlicher Angler in der Seele wehtun,so einen Fisch abzuschlagen,zu töten und dann WEGSCHMEIßEN auf den MÜLL,
nur weil es irgend so eine Bestimmung verlangt.Einen Karpfen Ü 15Kg essen ??????? Einen Wels Ü 200cm ???????? Was dann ??????
Bei uns ist übrigends C+R absolut und bei Strafe VERBOTEN. Egal welcher Fisch , ausser Wels.Das verstehe wer will.

Wäre schön,wenn Du deine Sicht darauf gezielt kundtun würdest.

Grüßle vom Diddi:a020:
 
Eigentlich wollte ich nur auf die teilweise geänderten Schonzeiten und Schonmaße ab 2023 aufmerksam machen. Eine Diskussion über C&R oder Kochtopfangler sollte das hier nicht werden.

Ich pers. habe kein Problem damit wenn Fische, egal welcher Art und größe, zurück gesetzt werden. Und ganz ehrlich sind mir Regelungen wie es sie z.B. in Österreich oder auch Holland gibt bei weitem lieber als das was in den Fischereigesetzen in Deutschland steht.
 
Eine Reihe von Fragen und ich versuche darauf ehrlich zu antworten:

Der grundsätzliche Fehler ist, meiner Meinung nach, daß Karpfen und Waller aus verschiedenen Gründen so häufig zurück gesetzt werden.
Das hat natürlich zur Folge, daß der gesamte Bestand dieser Fische im Durchschnitt immer größer und schwerer wird.

Keiner will unbedingt einen so großen Fisch essen und dann werden sie schon eben auch aus diesem Grunde zurück ins Wasser entlassen.
Wie gesagt, die kleinen Karpfen fressen die großen Waller.

Ich bin altmodisch und angle noch wie vor 60 Jahren mit Mais auf Karpfen. Weil ich in dem Badesee, wo die großen Waller sind, nur mehr große und keine kleinen Karpfen mehr fangen kann, bin ich auf Karpfen auf ein anderes Gewässer ausgewichen.

Ich würde einen Karpfen Ü 15 zurücksetzen.
Ich würde einen Waller Ü 200 cm auf jeden Fall mitnehmen und schauen, ob ich ihn sinnvoll verwerten könnte. Nur weil er zwei Meter hat, heißt das nicht, daß man ihn nicht mehr essen kann. Sollte er ungenießbar sein, käme er in den Wald für den Fuchs und die Raben.

Natürlich lasse ich mich auch fotografieren. Ich bin stolz auf die Beute und betrachte ihn mit Respekt. Ich töte ihn, wie ich schon Schweine und Geflügelt getötet habe, nicht weil ich Lust dazu verspüre, nein weil das zum Leben gehört.
Wenn ich einen Fisch im Wasser schwimmen sehe denke ich an die Beute und nicht an den Drill. Genau so kann es aber auch sein, daß ich mich an ihm erfreue und ihm kein Haar krümmen würde. Bestimmt würde ich ihn nicht fangen, um ihn wieder schwimmen zu lassen.

Ich habe vor kurzem einen Hecht mit 115 cm gefangen. Der Fisch schmeckte bei richtiger Zubereitung immer noch ausgesprochen gut.

In meiner Kindheit war es bei mir zu Hause nicht so wie heute. Fleisch und Wurst waren Mangelware und Fisch eine Seltenheit, meist Karfreitag und Aschermittwoch.
Wohl mit 14 war ich auf dem Feld um Mist zu streuen. Im nahen Bach war ein Hecht, den ich mit der Mistgabel erbeutete und an dem sich die ganze Familie erfreute.. Mancher wird mich vielleicht nicht verstehen - oder vielleicht doch, wenn ich das Wort Beute so heraushebe.

Hermann
 
Eigentlich wollte ich nur auf die teilweise geänderten Schonzeiten und Schonmaße ab 2023 aufmerksam machen. Eine Diskussion über C&R oder Kochtopfangler sollte das hier nicht werden.

Steffen,

in Deinem Bericht wird nun einmal auch C&R angesprochen.

Trotzdem, was verstehst Du unter Kochtopfangler? Das ist ja eigentlich negativ belegt.

Ich meine, die Vereine haben alle ein Fanglimit festgelegt und wer sich in diesem Rahmen bewegt ist kein Kochtopfangler.

Damit kein Mißverständnis aufkommt; ich komme bei weitem nicht an diese Grenzen und selbst immer seltener an Wasser. Früher dachte ich mir immer, daß die Rentner das Wasser leer fischen. Im Alter wurde ich eines Besseren belehrt.

Hermann
 
Um das mal klar zu machen, das ist nicht MEIN Bericht. Ich wollte lediglich auf die neuen Schonzeiten und Schonmaße aufmerksam machen. Ich hätte wohl besser bloß die pdf anhängen sollen.

Und zu den Begrifflichkeiten C&R vs. Kochtopfangler. Beide sind gleichermaßen negativ belegt. Je nachdem von welcher warte aus man sie betrachtet.
 
ich wollte auch keine Diskussion anstoßen, lediglich inhaltlich wiedergeben, dass es in gewissem Umfang möglich wird. ein Schritt in die richtige Richtung, wie ich finde, hin zu mehr Nachhaltigkeit und ein Stück weit Catch & decide. hoffe, die Vereine machen was draus.

ebenso werden einige fische ganzjährig unter Schutz gestellt und diverse Besatzmaßnahmen müssen genehmigt werden. ob das gut ist, bzw ob ich das gut finde, weiss ich noch nicht.
 
Hallo Steffen
Ist mir schon klar,soll auch keine Grundsatzdiskussion werden.Mir ging es nur um die eigentliche Meinung vom Hermann,und das was
er geschrieben hat ,ist für Mich vollkommen in Ordnung (bis auf den 2M Wels :zwinker: ) Auch Ich bin so "" Altmodisch"" weil "" ALT "" und
Angle überwiegend mit Mais,Made und Wurm. Natürlich auch mal Ab und Zu mit Boilies,ist aber für Mich kein Wiederspruch.Angle
ja auch auf Wels mit auftreibendem Schwimmer oder mit Knochen .Man muss ja trotzdem ein bisschen mit der Zeit gehen.
Tun die Fische ja auch,die dazulernen (denkt man jedenfalls)weil sie oft genug gefangen und zurück gesetzt werden.
Auf jeden Fall merkt man das Hermann noch einer von der " Alten Sorte " ist,dem noch was am Angeln und an der Natur liegt. Höre Ich auf
jeden Fall heraus.So,Ich möchte das jetzt nicht länger breit treten,und melde Mich hiermit ab.:a010:

Grüßle vom Diddi
 
Ich meine, die Vereine haben alle ein Fanglimit festgelegt und wer sich in diesem Rahmen bewegt ist kein Kochtopfangler.
Also das kenne ich nicht so. Wir haben z.B. nur für Hecht, Zander und Forelle ein Fanglimit. Die sind auf max. je 5 pro Tag beschränkt, was nur jeweils 1305 Stück im Jahr sind, bei Forelle 1825 Stück. Ich hoffe ich habe mich nicht verzählt, aber es sollte grob passen. Ich finde wer sich in dem Limit befindet kann durchaus ein Kochtopfangler sein.

Bitte nicht vergessen das man meistens nur aus seinem Blickwinkel etwas betrachtet, aus einem anderen Blickwinkel kann die eigene Sichtweise dann auf einmal nicht mehr so toll sein. Deine Aussage war z.B. allgemein gehalten daher verstehe ich sie als allgemeine Aussage, nicht nur auf Deinen Umkreis, oder gar Bayern, bezogen.

Es gibt halt nicht nur schwarz und weiß.
 
Hei Kai :a010:
Also bei uns ist das klar festgelegt. 20 Karpfen,20 Schleien und 15 Raubfische im Jahr.
Tageslimit 2 Karpfen,2 Schleien und ein Raubfisch.Alles andere ist nicht reglementiert.
Aal ist frei,werden aber selten gefangen.Barsch ist frei,muss aber Zahlenmässig eingetragen werden,sollen aber raus weil Laichräuber:p075:
Ansonsten Barsch,Brachsen und Rotaugen dürfen NICHT zurückgesetzt werden,warum auch immer :p075:
Tja,ist halt überall anders ,aber für Mich in Ordnung.Ich nehm ca 5 Karpfen im Jahr mit,und gelegentlich mal
einen Raubfisch wenn Ich ihn in den Setzkescher bekomme und er nicht daneben fällt beim umsetzen :zwinker:
Bei Zander mach Ich ab und zu mal eine Ausnahme und Ziele beim Setzkeschern etwas besser (2-3 mal im Jahr)
Ich würde das auch nicht anders handeln wenn Ich ein freies Limit so wie bei Euch hätte.
Zielfisch bei Mir ist eh Barsch und da hab ich mein selber festgelegtes Mindestmass von 25-45cm.
Da nehm Ich auch so 25-30 Stck im Jahr mit,die schmecken einfach zu lecker.
Naja,macht halt jeder anders und Ich denke,das mit Meinem Verhalten auch nicht jeder einverstanden ist,
kann Ich aber damit leben.

So,Schluss jetzt,genug verraten.:a010:

Wünsche allgemeines Petri Heil,soll jeder nach seiner Fasong glücklich werden.:p075:

Grüßle vom Diddi
 
Zu C&R will ich noch anfügen, was der Bayer. Fischereiverband dazu schreibt:

"Bedrohte Arten beim Angeln zu schützen findet daher vielfach Anerkennung. Deshalb kann eine Lockerung niemals Waller, Karpfen oder Hecht betreffen. Hier handelt es sich um 3 nicht gefährdete Fischarten, die beim C&R besonders im Fokus stehen."

Daraus kann man also entnehmen, daß das Thema Karpfen und Waller bleiben dürfte.

Ja, meine Aussagen sind z.T. auf Bayern bezogen und natürlich auch auf die eingestellten Aussagen des Bayer. Fischereiverbandes.
Das ändert aber nichts zu der grundlegenden Thematik für Deutschland und für den Umgang mit der Kreatur. (Ich bin bestimmt kein Tierschutzverrückter, der in diesem Zusammenhang Straftaten begeht).

Also in meinem Verein ist die erlaubte Jahresmenge von Fischen, die man normalerweise mitnimmt vorgegeben und ich kenne das auch aus anderen Vereinen.
Ich selbst habe in diesem Jahr einen Hecht, zwei Karpfen und einige Forellen dem "Kochtopf" zugeführt. Eigentlich wenig - aber ich angle hauptsächlich mit dem Boot auf Hecht und da wurden in dem kleinen See offensichtlich die meisten von den Wallern zusammengefressen. Den 115er schafften sie nicht.

Unterschiedliche Sichtweisen sind natürlich immer erlaubt. Das gehört ja zu einem Forum dazu. Jeder soll seine Meinung sagen dürfen, so lange sie nicht verletzt. Ich habe jetzt meine Sichtweise vorgetragen "habe fertig" und wünsche einen besinnlichen Advent - eine schtade Zeit

Hermann
 
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