@Roba ,
@Zupfer
Die Frage warum die Fangmengen der norwegischen Freizeitfischer nicht erfasst werden, ist absolut nachvollziehbar und aktuell. Ich vermute mal das dies im Zusammenhang mit der Verwaltung der Kystendorschbestände der nächste Schritt sein wird, den man in Norwegen in Angriff nimmt.
Ich versuche mal völlig wertungsfrei aufzuschreiben wie die Situation momentan ist (...auch auf die Gefahr hin das einige der Hardcore-Touris mich hier wieder zu ihrem persönlichen Feindbild erklären^^).
Die Leute die in Norwegen an der Meeres-Fischerei teilnehmen kann man in folgende Gruppen einteilen:
1. Berufs- und Nebenerwerbsfischer.
Diese sind an Quoten gebunden, und ihre Fänge werden registriert. Man hat also einen sehr guten Überblick was sie fangen.
2. "Fritidsfisker"
Das ist praktisch jeder der in Norwegen ansässig ist und im Meer in seiner Freizeit fischt (mit Netzen, Leinen, Körben, Handangeln usv.). Fangen kan man soviel wie man will. Es gibt keine Fangmengenbegrenzung oder Registrierung der Fangmenge, nur wenn man seinen Fisch verkaufen will wird diese Menge an einer offiziellen Fischabganbestelle registriert. Begrenzungen gibt es nur in Form der erlaubten Menge und Art der Fanggeräte, Schonmasse, Schonzeiten usw. und dass bis zu einem maxs. Wert von 50 000 kr Fische verkauft werden dürfen.
3. "Turistenfisker"
Das sind die Touristen die in Norwegen mit der Angel im Meer angeln, auch für sie gibt es heute keine Fangmengenbegrenzung, nur die Menge der Fische, die aus dem Land ausgeführt werden darf ist begrenzt.
Die Herausforderung die man heute also bei der Verwaltung der Küstfischbestände hat ist:
Man hat solange der gefangene Fisch nicht über eine Fischabgabestelle verkauft wird, keine Übersicht wieviele norwegische Fritidsfisker tatsächlich fischen, wieviel sie fangen, in welchen Gebieten sie fischen und welche Fischarten entnommen werden.
Das Selbe galt/gilt auch für Turistenfisker. Hier hat man nun mit Einführung der Registrierungspflicht vor zwei Jahren die Möglichkeit zu ermitteln, wieviel Leute fischen, was entnommen wird, wo gefischt wird usw.
Meiner Meinung nach wäre es also absolut sinnvoll wenn man in Norwegen auch so schnell wie möglich damit anfängt den Einfluss der fritidsfisker auf die Fischbestände zu untersuchen und ihre Fangmengen zu registrieren. Wie das in der Praxis aussehen könnte - Keine Ahnung.
....die Sache gestaltet sich auf jeden Fall von der Methodik bedeutend schwieriger, als bei der Touristenfischerei. Dazu kommen noch soziale Aspekte (Gewohnheit, niemand will totale Kontrolle, Verständnis für die Notwendigkeit usw.)
Ich hatte es an anderer Stelle schonmal geschrieben, - ich persönlich hätte überhaupt kein Problem damit irgendwo zu registrieren wieviel ich hier in Norwegen so fange. Leider besteht die Möglichkeit heute nirgends. Somit darf ich, wenn der Gesetzesvorschlag in der Form verabschiedet wird das in Zukunft nur noch Fische aus Norwegen ausgeführt werden dürfen deren Fang über einen Tourismusbetrieb registriert wurden, überhaupt keinen von mir geangelten Fisch mehr mit nach Deutschland nehmen.
Gruss
Smolt