Na, ich glaube jetzt reden wir über recht unterschiedliche Dinge. Fischabfälle in der Biotonne, die z.B. hier in Flatanger alle 14 Tage geleert wird, dass funktioniert nicht. Das System gibt es ja z.B. auf den Lachsfarmen. Das sind geschlossene Container mit shredder. Da fallen aber natürlich oft ganz andere Massen an toten Fischen an. Es ist dann am Ende eine Kostenfrage. Normaler Müllcontainer kostet hier, glaube ich, 6000 Nok im Quartal. Fischcontainer wird sicherlich teurer. Keine Ahnung ob der Abfall als Rohstoff irgendwie vergütet wird. Falls nicht entstehen Kosten X, die der Vermieter irgendwie an den Kunden weitergeben muss. Für große Camps machbarer als für kleine Vermieter. Nur beobachte ich eigentlich das kleine Pensionen, Hotels, Anlagen überall in den nordischen Ländern und der Arktis mehr Akzeptanz bei der Bevölkerung finden und auch im Schnitt mehr Arbeitsplätze schaffen. Ist alles nicht so einfach. Abfallbehälter würden natürlich ggf transparent machen wieviel Schlachtabfall durch Angeltouristen anfällt. Da haben wir dann in einigen Jahren wenigstens die Grundlage für den nächsten handfesten Streit zwischen den Interessengruppen ;-)
 
Die Idee Fischabfälle einer sinnvollen Verwertung zuzuführen finde ich trotzdem gut, gerade wenn an einem Ort zentriert besonders viel davon anfällt.
Nicht jeder ist so vorbildlich und fährt noch mal raus um die Abfälle zu entsorgen, manchmal werden sie auch einfach vom Steg gekippt.
Nach meiner Meinung ist das aber eher einer der Punkte mit denen die meisten Angler leben können.
Keiner wird seinen Norwegenurlaub daran festmachen ob er die Fischabfälle nun im Meer entsorgt oder in der Speckitonne.

VG

Wie gesagt, ich finde die Idee auch gut. Aber ich sehe eben auch das Problem bei abgelegeneren Einzelhütten. Zumindest wenn es eben nicht um den Biomüll geht, sondern die Verwertung. Meine Idee wäre halt, eine Abfall Tiefkühltruhe, in der das ganze auch mal 1 Woche oder 14 Tage zur Abholung liegen könnte. Jetzt natürlich keine für den Hausgebrauch. Und die Kosten sollten den Vermietern durchaus zuzumuten sein, denn die würden diese ja eh weiter geben.

Damit wäre dann auch ein wenig der Wind aus den Segeln bei dem Thema Verwertung und Nachhaltigkeit. Was die Grundlage für den nächsten Streit angeht, das kommt drauf an. Wer sagt das nicht auch die Mitarbeiter und Besitzer ihre Reste da drin entsorgen? So ganz belastbar wären die Daten dann wieder nicht. Bleibt aber die Frage ob wir am Ende mehr Reste hätten, oder weniger, wie jetzt vorausgesetzt wird.
 
@tauchprojekt.de .... hat es auf den Punkt gebracht.
Das was die Leute vom Havforskningsinstitutet vorschlagen ist nicht einfach irgendwelchen Abfallbehälter aufzustellen, sondern Systeme in denen man so genannte Ensilasje produziert. Dh. die Fischabfälle werden durch Zugabe von Amaisensäure haltbar gemacht (ph-Wert wird auf 3 bis 4 ) gesenkt und der Fisch wird teilweise zerschreddert bzw. löst sich von selbst auf. Diese Ensilasje ist ein ziemlich guter Rohstoff aus dem später Hunde-, Pelztier-, Fischfutter oder tierischer Dünger gewonnen werden kann.
In Norwegen steht auf jeder Fischanlage und in jeder Schlachterei so‘n Tank.

Ich glaube schon dass das mit der Verwertung der Fischabfälle bei größeren Angelcamps funktionieren könnte, fallen da doch schon einige Tonnen Schlachtabfall an. Der Aufwand für die Betreiber ist auch überschaubar. Man muss halt nur Säure nachfüllen und den pH-Wert unter Kontrolle haben. Die Anschaffungskosten für die Tanks, die Kosten für die Säure und das Leeren der Tanks wird dann ganz sicher auf die Gäste umgelegt, das sollte sich aber absolut noch im Rahmen halten.

Gruss
Smolt
 
Ok .... :a0155:

moderiert eigentlich irgendjemand diesen Thread?

Gruss
Smolt
Da hast du Recht , das hier ist ein Full-Time Job.Mir kullert Grad der Schlafsand aus den Augen, dann sortiert der Ytre Sula etwas hier.
 
Vielen Dank fürs Moderieren! Dann komme ich jetzt noch mit 2-3 Gedanken zu diesem recht interessanten Ansatz:
- Mal angenommen die Kosten für Miete Container, Säure, Strom, Transport, usw. belaufen sich auf 10.000 Euro pro Jahr (das ist ein fiktiver Wert, ca 4x dessen was ein normaler Container kostet) und es gibt keine Einkünfte für den Abfall würde z.B. bei uns jede Buchung/Gruppe knapp 100 Euro für die Entsorgung der Abfälle zahlen. Wie gesagt, nur ein Gedankenspiel.
- Fischabfälle die im Meer entsorgt werden dienen Silber- und Mantelmöwe als Nahrung. Der Bestand beider Arten ist in Norwegen soweit rückläufig das Wissenschaftler sich wenigstens Gedanken machen. Die Jungen schlüpfen Anfang Juni und in der Nähe vom Camps kann die zusätzliche Nahrungsquelle durchaus einen Unterschied für die Überlebensrate machen, denke ich.
- Fischreste die absinken werden u.a. von Fischen, Garnelen, Krebsen, Seesternen, Wellhornschnecken,.... verwertet. Z.B. bei uns wird viel vor dem Hafen versenkt. Einige Wochen nach Saisonende sind dort nur noch saubere Gräten zu finden und der Meeresboden sieht intakt aus.
- Wenigstens ein Teil der Nährstoffe geht so ziemlich schnell wieder in Speisefisch über, denke ich. Werden diese Nährstoffe dem Meer entnommen und landen im Biogas oder Hühnerfutter sind sie für das Ökosystem Meer erstmal verloren.
- Seevögel sind Fehlwirt für Nematoden. Wale und Robben fressen in Norwegen wohl eher selten Fischabfälle. Die Argumentation halte ich für eine Sackgasse.
- Den Kritikern wird das kaum einen Unterschied machen, die wollen ja das möglichst viel Fisch für den menschlichen Verzehr genommen wird (und so wenigstens in der Theorie weniger Entnahme/Ausfuhr stattfindet). Ich kenne keinen Fischer den es interessiert wo die Schlachtabfälle landen. Die Küstenfischer entsorgen ja selbst alles auf See.

Nun weiß ich auch das es natürlich besser ist die Abfälle z.B. zu Pellets zu verarbeiten als dafür Krill aus der Antarktis zu nehmen, Sardinien aus Südamerika, oder Lodde aus dem Nordmeer. Aber es gibt da eben durchaus viele sehr unterschiedliche Aspekte.
 
eben erlebt:
beim rewe steht ein fischwagen, dem verkäufer erzähle ich das ich in drei wochen zum skreifischen fahre.
völlig entsetzt sage er ich solle das mal lassen weil wir angler die fischbestände ruinieren würden da wir ja NUR rückenfilets und das 30kg mitnehmen würden.
er würde ja nur fisch verkaufen welcher nur für ihn ein norewegischer fischer mit der leine fängt.
ich kann mir nicht vorstellen dass das die wahrheit sein kann.
darauf entgegnete ich das ein heilbutttrawler ja mit einem fischzug (ein netz) 30 tonnen schwarzen heilbutt entnimmt...............seine antwort:
sowas würde er ja nicht verkaufen.
weiterhin erwähnte ich das ja aus dem leckeren skrei zu grossen teilen ehr minderwertiger trockenfisch gemacht wird. da wurde er schon ruhiger,schimpfte aber weiterhin auf die angler.
nun kann ich auch langsam verstehen das komische gesetze die uns angler nicht gefallen beschlossen werden.
ich denke das den politikern in norge nicht klar ist das sie evtl. falsche informationen bekommen wie wir angler uns verhalten. ich habe noch keinen angler gesehen der nur rückenfilets ausführt.
das allen nur mal so am rande.
 
Aber leider kenne ich viele Angler, die grundsätzlich Bauchlappen wegwerfen, mit der fadenscheinigen Behauptung, da wären Nematoden drin. Das stimmt so natürlich nicht. Sollten welche drin sein, sieht man die nach dem Filetieren und Häuten gegen das Licht.
Ich muss sagen, dass 95 % der von mir gefangenen Fische keine Nematoden haben.
Ich weiss, dass diese gängige Praxis der Ressourcen-Vernichtung viele Norweger in Rage bringt.
 
Aber leider kenne ich viele Angler, die grundsätzlich Bauchlappen wegwerfen, mit der fadenscheinigen Behauptung, da wären Nematoden drin. Das stimmt so natürlich nicht. Sollten welche drin sein, sieht man die nach dem Filetieren und Häuten gegen das Licht.
Ich muss sagen, dass 95 % der von mir gefangenen Fische keine Nematoden haben.
Ich weiss, dass diese gängige Praxis der Ressourcen-Vernichtung viele Norweger in Rage bringt.
die fischer machen wohl auch die bauchlappen weg. wenn ich hier dorsch im fischgeschäft sehe gibt es entweder schwanzfilets oder loins oder filet ohne bauchlappen. wo ist der rest?
 
nochmal zürück zum thema dass die angler die bestände reduzieren.
mich wundert ja dass ich vor über 15 jahren nicht mehr fischernetze als heutzutage gesehen habe, grübel grübel.
was ich denke weiss bestimmt jeder von euch. dazu kommt dass sehr viele fischer im frühjahr einen weiten weg auf sich nehmen und ihre quote mit skrei ausschöpfen und dann nicht mehr fischen dürfen.
weiterhin werden fischerboote, die nicht mehr seetüchtig sind am leben erhalten werden(im hafen liegen) nur um eine höhere quote zu erhalten. die quote wird jedem boot zugesprochen.
ist das denn moralisch? so werden von den norwegern die bestimmungen umgangen um mehr fisch zu fangen als eigentlich erlaubt.
und an uns kleine angler will man an den kragen? grummel grummel
in meinen augen wir hier nur ein exempel statuiert um die armen fischer ruhig zu stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ja ja... die "armen Fischer"... wenn ich sowas schon höre... sie sind es doch, die die Fischpopulation nachhhaltig reduzieren. Jetzt, wo es bei Ihnen knapper wird, suchen sie Argumente und Möglichkeiten, wie sie die unliebsamen Konkurrenten nämlich wir Angler loswerden können. Das damit sie nur mit ihren jetzigen Quoten noch so lange wie möglich weiter fischen können ohne das ihr Profit sinkt, Das ist doch der Grund warum es eigentlich geht, nicht anderes... mir braucht diesbezüglich keiner was anderes zu erzählen, dafür habe ich diesbrzüglich schon zuviel erlebt und mitbekommen.
 
Leute, bleibt bitte beim Thema!
 
@ weisensee
Und bei mir sind 90% der Bauchlappen verseucht.
Ist wirklich so. Son Zeug esse ich auf KEINEN Fall.
Aber jeder wie er mag.
Bei uns kannst du nach dem filetieren Zeitung durch dir Karkasse lesen.
Aber die Bauchlappen mag ich nicht. Oft haben wir auch Nemathoden im festen Fleisch - wie Rücken und Schwanz.
Da operieren wir die raus. Aber irgendwo muss man Nutzen und Aufwand abwägen.
Ich werde das Zeug sicher nicht mitnehmen blos um es zu hause im Garten einzugraben.
 
Also, nun liegen ja demnächst alle Karten auf dem Tisch und es sieht spannend aus Nordland Fylkesråd spricht sich voll für die Fischer aus, alles was nördlich kommt brauchen wir wohl nicht diskutieren. Denke mal (vereinfacht gesagt) die Bevölkerung nördlich des Polarkreises spricht sich im Schnitt für die eingereichten Vorschläge aus (Campbetreiber und deren Interessenvertretungen stehen dagegen wie David gegen Goliath). Südlich scheint es ausgeglichener, bzw vielen hier dürfte es egal sein. Also wäre es politische Wahl würde ich meinen da stehen schwierige Koalitionsverhandlungen und ne Menge Unfrieden an. Bin mal echt gespannt. Die guten Nachrichten: Angeln in Norwegen bleibt allen erhalten die es genießen möchten, das Leben geht weiter und jemand anders meint sogar "auch morgen geht die Sonne wieder auf". Bin gerade in Griechenland, sieht man was es hier noch an Fisch gibt kommt einem Norwegen erst recht wieder wie das Eldorado vor. Was hier vom Kutter anlandet verwenden wir nicht mal als Köderfisch.
 
Nur mal so eine Geschäftsidee....der Fischer vor Ort lädt sein Boot mit lauter Angelverrückte voll und fährt mit ihnen raus zu den Fischgründen.

Die Angler brauchen selber kein Boot mieten und befindet sich auf einem seetüchtigen Boot mit einem erfahrenen Skipper ..

Der Eigentümer kann auf der Gegenseite den besser zu verkaufenden "geangelten Fisch" auf den Markt bringen und gleichzeitig den zum Beispiel
den Küstendorsch schonen.

Auch beim Wetter sind die Angler durch das größere Boot und der besseren Absicherung durch modernste Technik + Landessprache auf der sicheren Seite
und hätten weniger Ausfalltage sowie den Zeitverlust durch die Fischsuche.

Am Ende vom Urlaub bekommt natürlich jeder Angler seinen selber gefangenen Fisch bis 20kg + die Tagesration für den Eigenbedarf vor Ort.

Nebenbei kann der Fischer ja noch Angelzeug und Speisen+Getränke verkaufen .......und hätte somit ein zweites Standbein.

Außerdem spart er an seinen eigenen Netzen, Langleinen u.s.w.

Die teuren Kutterfahrten nebenbei...wenn man wetterbedingt nicht an den Fisch kommt .."mit seinem kleinen gemieteten Boot"..
würden somit entfallen und beide Seiten würden auf Dauer höchstwahrscheinlich voneinander profitieren.

Ich weiß, dass es vereinzelt schon ähnliche Modelle gibt...doch im größeren Stiel hat es noch wohl Keiner in Norwegen gewagt.

Also ich wäre über solch ein Angebot froh...gerade wenn man nur wenig Zeit im Kurzurlaub hat.

...wie gesagt nur so eine Idee um die Gesamtsituation zu entschärfen...😉
 
Hab letztes Jahr eine Kutterausfahrt im Varangerfjord gemacht - sicher nie mehr wieder :lacher:

für 3 Stunden Ausfahrt über 200 Euro hingelegt und immer knapp am Fisch vorbei gefahren worden :lacher:

Tja - der bayersiche Humor verträgt sich nicht mit dem des hehren Nordmannes :lacher:
 
Hab letztes Jahr eine Kutterausfahrt im Varangerfjord gemacht - sicher nie mehr wieder :lacher:

für 3 Stunden Ausfahrt über 200 Euro hingelegt und immer knapp am Fisch vorbei gefahren worden :lacher:

Tja - der bayersiche Humor verträgt sich nicht mit dem des hehren Nordmannes :lacher:

Na was meinste warum die Nachkömmlinge der Nordmänner auch Wikinger nennt, die haben noch nichts verlernt, im Gegenteil :biglaugh: :biglaugh: :biglaugh:
 
Oben