Neue Preise beim Zoll in Norwegen

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Bei meiner Einreise in Oslo am 14.02.20 habe ich einige Liter Bier und einen Liter Spirituosen (Whisky) verzollt. Ich hatte alles schön ordentlich aufgeschrieben und die Preise aufgeführt und zusammen gerechnet. Dann wurde mir von einem sehr schlecht gelaunten Zollbeamten erklärt, daß sich die Preise geändert hätten. Ein Liter Bier kostet jetzt 22 NOK (vorher 20) und für einen Liter Spirituosen zahlt man jetzt 367 NOK (vorher 325). Bitte beachten um Ärger zu vermeiden. In diesem Zusammenhang möchte ich noch erwähnen das viele Frauen in Deutschland ein so genanntes Pfefferspray oder Tierabwehrspray in der Handtasche mitführen. Da ich mich nicht für Waffen interessiere, habe ich mich auch nie in die norwegischen Einfuhrbestimmungen für Waffen eingelesen. Meine Frau hat seit 11 Jahren ein Pfefferspray (kann man hier an fast jeder Tankstelle kaufen) in der Fahrertüre stehen gehabt. Das wurde dann auch prompt bei einer Kontrolle vor 2 Jahren entdeckt. Das hat in der Folge diese Nachwirkungen:
1. 1 Tag Aufenthalt im Gefängnis in Oslo. Mit kpl. Erkennungsdienstlicher Behandlung (Bilder, Fingerabdrücke, halt das volle Programm).
2. 8000 NOK Strafe !
3. Seit diesem Tag wartet, dank der COLOR-LINE die die kompletten Daten ihrer Passagiere (Name, Geb.Datum, Kfz.Kz. u.s.w.) an den norwegischen Zoll weiter gibt, ein Begrüßungskommando des Zolls auf mich. Jetzt haben sie mich sogar durch ein Bild meines Anhängers (auf dem Laptop) erkannt und natürlich wieder in die "Garage" geholt. Ich finde, ehrlich gesagt, das Verhalten in Sachen Datenschutz bei COLOR-LINE sehr "denkwürdig". Man sollte so etwas den Passagieren schon mitteilen.
Also denkt dran. Bevor ihr fahrt "Handtaschenkontrolle" bei der Dame des Hauses. :)
 
Ja solche Überraschungen kann man als Angler leicht haben, daher sollte man sich im Vorfeld immer ein wenig nach den Waffengesetzen erkundigen. Denn wenn Du z.B. in die Niederlande fährst, dann hast Du eine Waffe dabei wenn Du Deine Futterschleuder mit nimmst. Denn Schleudern (egal ob für Futterballen oder Maden) zählen dort als Waffen!

Interesssant wäre es zudem was Interpole zu Deiner Akte sagt. Oder was ist für de Datenaustausch zwischen den Ländern zuständig? Denn ich vermute mal das da auch Daten ausgetauscht werden, und gerade die USA sind immer interessiert wer da so einreist. Das auch nur mal als Gedanke, ohne das ich mich da auskenne. Aber schlau machen sollte man sich schon, wenn man so vorbelastet ist. Nicht das Du irgendwann wo anders auf dem Flugplatz stehst und ein Problem hast. Und das Vorggehen mit dem Datenschutz ist z.B. in den USA wohl ganz normal. Wer das nicht will braucht gar nicht erst an board kommen. Von daher haben die von der Color Line da vermutlich wenig Möglichkeiten, korriggiert mich wenn ich falsch liege. Alternative wären wohl nur sehr langwierige Einreisekontrollen für jeden. Das will auch keiner, dann lieber diese vorab Prüfung mit Stichproben.
 

Hab das gerade mal beim Zoll gecheckt. Ist wirklich so. Die Preise wurden angehoben.

Gruß Steffen
 
Dann sollten aber alle Seiten auf Deutsch noch nachträglich geändert werden.
Da stehen auf den meisten Seiten noch die alten Preise, zb 7 NOK für eine Dose
Bier statt dem neuen Preis von 8 NOK
 
Ich bin während der Deutschen Teilung als Westberliner schon einmal von DDR-Grenzern wegen Sprengstoff-Besitzes zur Zahlung von 50 DM verdonnert worden, weil ich Sylvester-Knaller in der Angelkiste hatte als ich die Deutsch-Deutsche Grenze passieren wollte um nach Dänemark zum Angeln zu fahren. Den "Sprengstoff" hatte ich mir zur Vertreibung von Ratten beim nächtlichen Güsternfischen am Tegeler See zugelegt. Die Güstern hatte ich eingefroren, diese waren als Anstecker zum Zanderfischen in Dänemark gedacht. "Gänsefleisch mal den Göfferraum üffmachen ? ( Ugs: "Können Sie vielleicht mal den Kofferraum aufmachen" ? ) Und schon hatte der Kerl seine Finger in meiner Angelkiste. Ich musst mit zum Verhör und meine Personalien angeben, Fingerabdrücke etc. Nach ca. einer Stunde durfte ich meine Reise mit zwei kleinen Kindern im Auto fortsetzen. Ja, auch diese Zeiten sind vorbei und wir alle haben es überlebt.

VG
Jürgen
 
Hallo Jürgen,
ich denke ich muß noch ein paar Anmerkungen zu meiner "Historie" machen. Ich besitze ein eigenes Haus in Norwegen und vermiete seit 30 Jahren Ferienhäuser und Hytten in Norwegen an deutsche Angler. D.h., ich zahle Steuern in Norwegen und das nicht zu knapp. Nur als Beispiel. Du besitzt in Norwegen ein eigenes Haus bzw. eine Hytte für Urlaubszwecke. Dann fällt es der Kommune ein , das man ja 300 Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen hat und die Kosten dafür müßen ja nun einmal gedeckt werden. Und schon ist eine neue kommunale Steuer geboren. Das sind dann schnell mal 6000 NOK im Jahr! Was ich damit sagen will? Wir haben alle (und hauptsächlich wir Angler) noch einen viel zu verklärten Blick auf das Land, die Leute und vor allen Dingen die Obrigkeit (in erster Linie den Zoll betreffend) aufgesetzt. Sind wir doch mal ehrlich. Wir alle kennen das Formular das jeder Angler, der in einem registrieten Touristikunternehmen Urlaub macht, ausfüllen muss. Jeder kennt es! Und jetzt mal ehrlich, habt ihr schon mal einen größeren Mist an Formular gesehen? Der Wisch sagt nicht mehr aus als ein Stück gebrauchtes Toilettenpapier und ist nur dazu gedacht die Angler aus Norwegen fern zu halten. Ganz ehrlich. Die Norweger verkaufen Kontingente über zigTausend Tonnen Dorsch (an England), Köhler (an Rußland) und Hering (an Holland) u.s.w. ganz abgesehen von den Fängen die von norwegischen Fischern angelandet werden und ins Ausland verkauft werden. Wenn dann aber ein Tourist (Familienvater mit 2 Kindern, der allein für die Überfahrt nach Norwegen in der Urlaubszeit 1800 € bezahlt hat plus ca. 2000 € für ein Ferienhaus in 3 Wochen) mit 3 kg Fischfilet zuviel bei der Ausreise erwischt wird zu mehreren tausend Kronen Strafe verknackt wird dann hört der Spaß auf. Wir (Angler) sind nur noch ein leichtes Opfer des norwegischen Zoll und keinesfalls mehr (bei den meisten Norwegern) gern gesehener Gast. Das tut irgendwie weh! Aber findet euch damit ab.
 
Die Diskussion hatten wir schon rauf und runter und sie hat ja auch nichts mehr mit der Überschrift des Themas zu tun. Du schreibst du lebst und arbeitest seit etwa 30 Jahren in Norwegen - bei mir sind es zwar nur 20, aber erwähnen sollte man dann ja wohl aus den Erfahrungen über die Jahre das die meisten Norweger weiterhin Touristen und Anglern sehr offen gegenüber stehen und auch das die tatsächlich steigende Abneigung mancher "gewachsen" ist.
Es gab Zeiten da wurde dem Gast die Eigenverantwortlichkeit zugestanden soviel Fisch mitzunehmen wie er/sie möchte. Zu der Zeit war die Gefriertruhe auf dem Anhänger Normalität in manchen Regionen. Dann kamen die 15kg - hielten sich viel dran, aber doch längst nicht alle. Weiterhin meinten einige sich dringend den Urlaub durch Verkauf von Filet nach der Rückkehr finanzieren zu müssen. Dann wurden die Kontrollen verschärft und nach und nach nahm das mediale und politische Interesse zu.

Ganz ehrlich, an der jetzigen Situation haben wir auch ganz gut mitgearbeitet und es gibt viele Anlagenbetreiber die beide Augen ganz fest geschlossen halten wenn eine Gruppe von 3-4 Mann 7 Tage lang 150kg Fisch von Bord schleppt. "Wir" bedeutet dabei natürlich nur ein kleiner Teil - aber Verallgemeinerungen und Vorurteile sind nun mal leider ein globales Phänomen....

.... so wie du es ja auch schaffst deine Steuern in Norweger direkt mit dem Thema Flüchtlinge zu verknüpfen.

Danke aber für den Erlebnisbericht/Ursprungspost - schon eine recht harte Maßnahme. Ich empfinde Norwegen als ist ein Land mit viel Freiheit/wenig Kontrolle und gleichzeitig empfindlichen Strafen wenn man sich nicht an die Spielregeln hält, was ich aber als angenehmer empfinde als z.B. in Deutschland einen Blitzer "hinter jedem Baum" und dann letztlich doch nur 30-40 Euro Strafe wenn ich erwischt werde.
 
Muss aber auch sagen und gebe "tauchprojekt.de" da Recht, dass da evtl. die Anlagenbetreiber mehr in die Pflicht genommen werden sollte (Vertrauen funktioniert eben nicht ). Nur haben die teilweise Angst Gäste zu verlieren, merken aber nicht, dass durch das momentane "Wegschauen" einige Anlagen / Betreiber / Regionen schon einen "bestimmten Ruf" weg haben......(aber so, könnte man diese "Kormorane" evtl. etwas einschränken"!)
 
Ich glaube "tauchprojekt.de" hat da irgendetwas missverstanden. Was die besagte "Verknüpfung" angeht kann ich nur sagen, diese Abgabe wird von der Kommune mit genau dieser Begründung "Unterkunft und Schulbesuch von Migranten", erhoben. Also kein Grund mal wieder jemanden, nach guter alter deutscher Manier, in die rechte Ecke zu stellen. Da bin ich keinesfalls daheim nur weil ich diesen Zusammenhang angeführt habe. Tut mir leid aber du musst dir für deine "Gutmenschengesinnung" schon ein anderes Opfer suchen..
 
Das würde mich doch auch wirklich brennend interessieren welche Kommune das bei uns in Norwegen so publik macht...
 
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