Naturgarten

blaumeise

blaumeise
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11 August 2007
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Moin,

nachdem hier schon das Volksbegehren Bienen und Ähnliches besprochen wurde... Vielleicht kann ich hier auch mal etwas die Werbetrommel für Naturgärten rühren...
Kurz gesagt geht es um Gärten mit überwiegend heimischen Stauden auf nährstoffarmem Boden, die Insekten eine Lebensgrundlage bieten. Das Konzept stammt natürlich nicht von mir, sondern wurde vor allem vom Gartenplaner und Buchautor Reinhardt Witt populär gemacht.
Augenöffner war für mich die Sache mit dem Boden - wo blühts denn draußen am schönsten, wo summt und brummt es? Auf kargen Bahndämmen, auf "öden" Sandflächen... Und heute gibt es auch tolle Staudengärtnereien, die sich auf die entsprechenden Pflanzenarten spezialisiert haben.
Das Rezept ist eigentlich simpel: den nährstoffreichen Oberboden (ca 25 cm) dorthin verfrachten, wo er Sinn macht (Hecke, Gemüsegarten), den Rest mit ungewaschenen, ungeliebten Kies ("Wandkies") bedecken. Und dann nur noch Pflanzen und genießen, kein Gießen, Düngen, Unkrautjäten, Rasenmähen mehr (nicht verwechseln mit diesen grottigen Horror- Kiesgärten, samt Unkrautvließ uns sonstigem S ...ß).
Vielleicht konnte ich den einen oder die andere etwas neugierig machen- ich beantworte natürlich gerne Fragen. Jetzt krame ich noch ein paar Bilder raus.
Gruß,
Stefan
 
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Bei uns herrscht im Naturgarten (halbwegs) "geordnetes Chaos" :biglaugh:.
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so ausschaut....eine Menge Pflege braucht es trotzdem!
Auf jeden Fall haben wir den Eindruck, daß es unseren tierischen Mitbewohnern (egal ob es läuft, fliegt, hüpft, kriecht, schleimt,....), doch recht gut gefällt :zwinker:
Achtung Bilderflut von heute früh....:sorry:
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Das sind schon schöne Gärten - wir sind auch grad dabei uns vom Rasen zu verabschieden und haben einfach mal wachsen lassen.
Jetzt kommt erst mal das Ausmagern des Bodens und überlegen, wohin sich die grundsätzliche Struktur verändern soll.

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Bezüglich des Insektenhotels von @Laheda empfehle ich folgenden Link --> https://www.naturgartenfreude.de/wildbienen/nisthilfen/
Und den Download des PDF.

Kauft Euch lieber ein paar Pilker mehr ;)
 
@waterwild
Danke für den Link zum Thema Insekektennisthilfe :a020:.
Der Fertigkasten, sowie das Futterhäuschen sind "Geschenke" vom Nachbarn.....wir werden den Kasten kurzfristig mit sinnvollem Nistmaterial ausstatten :wave:
 
Prima- so schöne Naturgartenbilder!
Jetzt kommt erst mal das Ausmagern des Bodens
Dazu eine kleine Anmerkung (wiederum auch nach Altmeister Witt, aber auch nach eigener Erfahrung): das oft genannte und empfohlene "Ausmagern" - also Wachsen lassen, Mähgut entfernen) dauert in der Regel zu lange- über viele Jahre hinweg hat man mit stickstoffliebenden Pflanzen (Gräser, Löwenzahn, Giersch, Ampfer & Co) zu tun bzw kämpfen. Wirklich empfehlenswert ist das Abtragen der Grasnabe, und darunter kommt dann häufig schon prima nährstoffarmer, mineralischer Unterboden, zB Kies, Sand oder Gestein. Wenn da zu viel Lehm kommt, oder das Niveau nicht mehr passt, sind ein paar Kubikmeter "Wandkies" für wenig Geld angefahren und verteilt. Die Grasnabenstücke kann man zB prima entlang der Grundtückgrenze ohne weitere Behandlung als "Heckenwall" aufschlichten und direkt im Herbst mit wurzelnackten Wildgehölzen bepflanzen (am besten aber auch wieder mit einer Handbreit Kies abdecken, sonst schlägt wieder ungeliebtes Kraut durch).
In den Wandkies pflanzt man Stauden gut mit einer Handvoll Humus als Starthilfe, muss aber nicht unbedingt.
Gruß
Stefan
 
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Versuch eines Videos... Da sieht man ganz gut den Wandkies, in dem Fall schattige Stelle mit Lungenkraut und Besucher...
 

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... Und Geißbart (schöner finde ich das direkte Einbetten von Videos... klappt irgendwie nicht)
 

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Hier sieht man ganz gut, wie sich im Kiesboden zB Moschusmalven selbst aussäen. Das würde in normalem Oberboden nie funktionieren.
 

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Noch ein bisschen Text dazu:
Sogar Schachbrettblumen wachsen sehr gut auf reinem Wandkies und säen sich darin auch aus.
Für Zwiebelpflanzen und Wurzelknollen-Überwinterer ist das auch optimal.
Auf den Wegflächen haben wir das putzige Zymbelkraut angesiedelt.
Der blaurote Steinsame passt da auch gut hin, ist allerdings ein rechter Rabauke und bedrängt die Nachbarn.
An halbschattiger Stelle glänzt das seltene, einheimische Immenblatt, das inzwischen von Staudengärtnereien wie Gaissmayer oder Extragrün angeboten wird.
Wichtig ist große Vielfalt der Stauden, damit es überdenken Sommer immer irgendwas zu sagen gibt...
 
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