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Multifile Schnüre, WOL, Messungen

Morgen Dieter

Seit die NoKnots 2008 in unserem Team gestrichen wurden, angeln wir Alle mit Schlagschnüren von doppelter Rutenlänge. Heisst, beim Anlanden der Fische befinden sich ein paar Wicklungen immer bereits auf der Spule. Dies schont die letzten Meter einer Geflochten massgeblich. Ich weiss nur nicht, warum dies noch nicht überall angekommen ist, weil die Vorteile einer langen Schlagschnur sowas von auf der Hand liegen.

Trotzdem, die J-Braid 'Grand' (bitte unterscheiden) hat trotz langen Schlagschnüren, sauberen Knoten, intakten Ringen, keine Windknoten, keine Bordwandberührungen etc. - letzten Sommer keine gute Figur gemacht.

Dies ist mir bereits beim Knotenbinden (wird komischerweise immer an mich delegiert) aufgefallen. Ich kann es nicht wissenschaftlich belegen, hatte aber klar den Eindruck, dass die Fasern der J-Braid 'Grand' deutlich weniger hochwertig (abriebfest) sind wie bei der normalen J-Braid, welche ich ebenfalls für ganz Ok halte. Dieser Eindruck hat sich dann auf dem Wasser tatsächlich bewahrheitet. Die beiden betroffenen Kollegen sind übrigens alte erfahrene Hasen, daran lag es sicher auch nicht.

Grüss Dich, Fredi
 
Es sind neue Schnüre zum Messen von eu-genie1 und MaRio1983 eingetroffen.

Zunächst das Ergebnis für die Gigafish Schnüre:

1. Gigafish Multicolor, 0,14mm, 14,2Kg, 8-fach

gemessen:
0,18mm Durchmesser
Tragkraft Versuch 1: 9,0Kg
Tragkraft Versuch 2: 8,3Kg

2. Gigafish Multicolor, 0,2mm, 18,1Kg, 8-fach
gemessen:
0,27mm Durchmesser
Tragkraft Versuch 1: 14,1Kg
Tragkraft Versuch 2: 14,5Kg

Die Herstellerangaben sind Unsinn.
Die Schnüre sind sehr beweglich und damit eher lose geflochten. Rund sind sie nicht, sondern ziemlich platt. Das fällt bei der stärkeren Schnur deutlicher aus als bei der schwächeren.

Gruß Dieter
 
Ergebnisse Monster (heute Manster) W8 aus China in verschiedenen Stärken von eu-genie1

Alle Schnüre sind relativ eng geflochten (8-fach), sind meiner Meinung nach ziemlich rund (Cartmen wird das anders sehen) und sind nicht so glatt wie die Josby und verspricht deshalb eine gute Knotenfestigkeit.

w8, 15lb (=6,8Kg), Durchmesser 0,14mm,
gemessen 0,18mm
lineare Tragkraft, zwei Versuche 6,5 und 7,9Kg, Durchschnitt 7,2Kg
mit Albright-Knoten am Vorfach: 4,6 Kg (=64%)

w8, 20lb (=9,1Kg), Durchmesser 0,16mm,
gemessen 0,235mm
lineare Tragkraft, zwei Versuche 13,4 und 13,4Kg, Durchschnitt 13,4Kg
mit Albright-Knoten am Vorfach: 6 Kg (=45%)

w8, 30lb (=13,6Kg), Durchmesser 0,23mm,
gemessen 0,3mm
lineare Tragkraft, zwei Versuche 18 und 18,6Kg, Durchschnitt 18,3Kg
mit PR-Knoten am Vorfach: 17,3 Kg (=95%)

Weder die Durchmesser noch die Tragkraft Angaben stimmen. Übersetzt man die 15lb in PE 1,5, 20lb in PE 2,0 usw, dann entsprechen die gemessenen Durchmesser ziemlich genau mit den PE Durchmessern und die Tragkräfte mit den üblichen Tragkräfte der jeweiliegen PE-Klasse überein.

Also letztlich sehr ehrliche Tragkraftangaben.

Der Albright enttäuscht. Ich würde ihn nicht benutzen, man verschenkt zuviel. Der PR wie fast immer mit dem üblichen kleinen Tragkraftverlust.

Mir gefällt die W8 von allen bisher getesteten chinesischen Schnüren am Besten. Ideal ist insbesondere die 20lb, weil sie für eine PE 2.0 eine recht hohe Tragkraft bei dafür recht dünnem wirklichen Durchmesser hat. Ein mehr an Tragkraft braucht man in Norwegen nicht.

Der einzige und erhebliche Nachteil der Monster/Manster Schnüre ist, dass man nur Spulen mit maximal 500m bekommt. Das ist für viele Rollen angesichts des kleinen Durchmessers zu wenig, man muss also unterfüttern und diese Fummelei mag ich nicht. Bei kleineren Rollen wiederum hat man Verschnitt, den man maximal noch zum Unterfüttern benutzen kann.

Gruß Dieter
 
Der Rest von Eugens Schnüre:

Jaudao X12, 25lb (=11,3Kg), Durchmesser 0,152mm,
gemessen 0,185mm
lineare Tragkraft, zwei Versuche 9,4 und 10Kg, Durchschnitt 9,7Kg
mit Albright-Knoten am Vorfach: 5 Kg (=52%)

Schnur ist eng geflochten, rund und sehr sehr glatt.

Gaining X9, 25lb (=11,3Kg), Durchmesser 0,17mm,
gemessen 0,265mm
lineare Tragkraft, zwei Versuche 13,2 und 13,5Kg, Durchschnitt 13,4Kg
mit Albright-Knoten am Vorfach: 7 Kg (=52%)

Schnur ist eng geflochten und rundlich. Für die Tragkraft viel zu dick.

Daiwa J-Braid x8, 18lbs (=8,2Kg), Durchmesser 0,148mm
gemessen 0,28mm (??)
lineare Tragkraft zwei Versuche 15,4 und 11Kg (??)

Das ist nie und nimmer die angegebene Schnur. Wenn es eine j-Braid ist, dann würde sie eher der 0,22mm/17Kg Version entsprechen.

Gruß Dieter
 
Zuletzt bearbeitet:
Daiwa J-Braid x8, 18lbs (=8,2Kg), Durchmesser 0,148mm
gemessen 0,28mm (??)
lineare Tragkraft zwei Versuche 15,4 und 11Kg (??)

Das ist nie und nimmer die angegebene Schnur. Wenn es eine j-Braid ist, dann würde sie eher der 0,22mm/17Kg Version entsprechen.
Dieter die hab ich auch vom Ali🙈, einfach mal mitbestellt...
 
Was man bei all den Schnüren nicht vergessen sollte:
Nicht zu viel aufspulen. Dann funktioniert der Freilauf bei einer Multirolle mit Schiebebremse nicht mehr einwandfrei.
Thomas (Cartmen) hat mir letztes Jahr die Bremskraft eingestellt, bei einigen Rollen lief das nicht rund…
Thomas hatte erst die Vermutung, dass die Rollen Aua haben.
War aber nur zu viel Schnur drauf….
Gruß
Heiko
 
Ich hab mir die hier voriges Jahr für meine erste Norwegen Reise gekauft. Ohne Beratung und ohne Vorkenntnisse. Das die Tragkraft wahrscheinlich Quatsch ist, weiß ich. Aber wenn ich hier so mitlese, bekomme ich Angst. Ist ja fast jede nicht gut. Screenshot_20230419-175624_Chrome.jpg
 
Die hat bestimmt einen Durchmesser von 0,5- 0,6 Millimeter, wenn die 32 Kilo hält.
Würde ich als Ankerseil benutzten…
Nichts für ungut,
Gruß
Heiko
 
Schickt doch Dieter eure Schnüre zur Probe ein.
Ich bringe morgen 2 auf den Weg.
Vielleicht macht Dieter eventuell mal eine Endauswertung.
Ich wünsche mir für Nordnorwegen eine Allroundschnur:
Tragkraft über 10 Kilo und Durchmesser unter 0,30 Millimeter in echt.
Gruß
Heiko
 
Schickt doch Dieter eure Schnüre zur Probe ein.
Ich bringe morgen 2 auf den Weg.
Vielleicht macht Dieter eventuell mal eine Endauswertung.
Ich wünsche mir für Nordnorwegen eine Allroundschnur:
Tragkraft über 10 Kilo und Durchmesser unter 0,30 Millimeter in echt.
Gruß
Heiko
Ich hab noch welche da. Wieviel braucht der Dieter dafür.?
 
Eine Endauswertung wird es geben, aber damit warte ich noch ein bisschen. Aber ein Zwischenfazit kann man schon ziehen, für Schnüre jenseits der 10Kg lineare Tragkraft:
1. die Dünnste: Josby #1, 0,22mm 11,3 Kg
2. der Allrounder: Manster w8 20lbs, 0,235mm, 13,4Kg
3. Auf Nummer sicher mit großer Reserve oder schlecht gebundenen Knoten: Daiwa J-Braid 0,22mm, 0,28mm, 18,1Kg.

Wer mir Schnüre schicken will, kann das gerne tun. Aber bitte die Probe auf ein kleines Stück Pappe aufwickeln, sonst gibt das gerne eine elende Fummelei. Ich brauche 5m für die Messung der linearen Tragkraft (reicht für 3 Tests). Und, wenn ihr die Zeit habt, eine zusätzliche Probe mit angebundenem kleinen Stück Vorfach (ca. 50cm). Dann kann man auch eine Aussage über den Tragkraftverlust der Knotenart treffen. Wenn der PR-Knoten nach Bodenseefischers Art benutzt wird, kann man im Vergleich auch eine Aussage über die Knotenfestigkeit der Braid treffen.

Meine Adresse gibts per PN.

Gruß Dieter
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mir die hier voriges Jahr für meine erste Norwegen Reise gekauft. Ohne Beratung und ohne Vorkenntnisse. Das die Tragkraft wahrscheinlich Quatsch ist, weiß ich. Aber wenn ich hier so mitlese, bekomme ich Angst. Ist ja fast jede nicht gut. Anhang anzeigen 241748

Habe mal die Angaben abgeglichen, eine 12W WFT Deep Watter Rolle die ja eine Omoto Rolle ist.
Die Schnurfassung bei WFT ist in den WFT KG Schnüren angegeben aber bei Omoto steht die Schnurfassung mit Monovil drauf.
und da kommt raus das die 39kg eine 0.4mm dicke Schnur ist, nicht 0.25mm wie auf der Packung angegeben.
Nach der angegebenen Schnurfassung für die WFT 32kg umgerechnet kommt raus das deinne WFT32kg 0,35mm dick ist und nicht 0,22mm.
Zum Vergleich, die mit 0.28mm/26.5kg angegebene J-Braid PE4 hat wirkliche 0.33mm.
Wenn es in den Norden auf Heilbutt geht, wo in der Regel ziemlich Flach geangelt wird, da passt nach meiner Meinung die Schnur.
Wenn Du der Naturköder Tiefseefischer bist dann ist die 1-2 Nummern zu dick.
Als Allround Schnur auf der schwereren Rute kann man mit der Leben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Geflochtene Schnüre sind ja weich. und so haben die 3 Durchmesser.
Der eine für den Wasserwiederstand. das ist auch der den man optisch messen kann.
Der zweite ist für die Schnurfassung relevant, wenn die Schnur zusammengedrückt auf der Rolle ist.
und der dritte wenn man z.B mit dem Messchieber messen tut und die Schnur unter dem Druck der Messbacken nachgibt.
Je nachdem wie weich die Schnur ist können die Unterschiede kleiner oder Größer sein.
Wie groß die Unterschiede sein können siht man z.B an einer 0.25/26,5kg Powerline.
Optisch gemessen 0.44mm.
Auf der Rolle Schnurfassung 0.385mm
Mit dem Messchieber im Schnitt 0.27mm.

Wenn man Durchmesser vergleichen will sollte man schon darauf achten das man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht.
 
Ich hab mir die hier voriges Jahr für meine erste Norwegen Reise gekauft. Ohne Beratung und ohne Vorkenntnisse. Das die Tragkraft wahrscheinlich Quatsch ist, weiß ich. Aber wenn ich hier so mitlese, bekomme ich Angst. Ist ja fast jede nicht gut. Anhang anzeigen 241748
darauf fallen wohl viele ein. Meine Wenigkeit hat für den ersten Angel-Ausflug in Norwegen (und auch im Leben) genau diese Schnur in 0,30 mm (!) auch geholt um die Monofile Schnur vom Discounter-Angelset zu ersetzen.
Ich denke jeder weiß was die angegebenen 0,3 mm bei WFT sind. Nun nutze ich diese Schnur zum Unterfüttern, da sie sich hervorragend zum Spleissen von anderen, dünneren, hauptschnüren eignet. So reichen mir 600m einer dünneren Schnur für 2 Multirollen, wenn ich ca 100m von der WFT als Unterfütterung nehme und nahtlos mit den ca. 300m der dünneren Schnur verbinde.

Gruß
Michi
 
Hallo nogard,

ich wusste gar nicht, dass man die WFT spleißen kann und finde das Verfahren der Spleißung von multifilen Schnüren höchst interessant. Mit einer Hollow, auch kleineren Durchmessers, bekomme ich das nämlich nicht hin. Bei großem Zug hält das sehr gut, aber bei kleiner Zugkraft rutscht mir die Schnur heraus. Man kann zwar die Enden mit einer Wicklung aus multifiler Schnur sichern, aber wenn man es nicht verklebt, rutscht die Schnur trotzdem heraus. Die Verklebung hingegen hält nur eine Saison, dann muss man sie erneuern. Also bis jetzt ein Verfahren mit vielen Unsicherheiten.

Dabei wäre es höchst interessant, wenn man nach einem Abriss z.B. einfach wieder ein Stück Hauptschnur anflicken könnte.

Wenn Du Zeit hast, wäre ich an einer Probe von Dir sehr interessiert und könnte mal messen, mit welchen Tragkraftverlusten man rechnen muss.

Gruß Dieter
 
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