letzter Eintrag
so, die Tour und damit die LIveberichterstattung neigt sich dem Ende. Hier also der Schlussbeitrag von mir.
Freitag, 16-09-2011
Im Vertrauen auf den Wetterbericht von
www.yr.no haben wir uns auf wecken um 05:00 Uhr geeinigt. Als wir aus den großen Fenstern der Essecke auf den Hafen schauen, biete sich uns das Bild, auf das wir schon sehnsüchtig gewartet haben; spiegelglattes Wasser und sich nicht bewegende Baumkronen auf den Anhöhen. Die Fahrt zu den Top-Angelstellen weiter draußen könnte heute endlich möglich sein. Als erstes steht der 65m Berg auf dem Programm und von dort soll es dann evtl. noch zum Yraskallen gehen. Vor der Hafenausfahrt ist dann die See schon nicht mehr ganz so ruhig. Aber wir tuckern mit unseren Dieselschnecken weiter Richtung offene See. Hinter den Schären steht dann doch noch eine ordentliche Dünung. Aber im Vertrauen auf unsere Boote geht es weiter, dem 65m Berg entgegen. Nach Aussage des Vermieters sind die Boot bei 2000 -2500 U/min am verbrauchsfreundlichsten, wir machen damit ca.10 km/h. Nach einer ¾ Stunde haben wir unser Ziel erreicht. Wir lassen die Pilker, die mit Überbeißermontagen versehen sind, in die Tiefe fallen. Schon nach kurzer Zeit ruckeln die ersten Köhler an den Angeln. Dies wird erst ml ignoriert. Wollen doch mal sehen, ob unsere Vermutung, dass unter den Köhlern Dorsche stehen, zutrifft. Und was ist? Es ist so. Philip ist der erste, der einen kräftigen Schlag in der Rute verspürt. Jetzt beginnt der Moment, der jedes Angelherz höher schlagen lässt. Der Drill Mensch gen fisch. Immer mit der Angst im Nacken, das der Hacken nicht richtig sitzt und der Fisch irgendwo auf dm Weg nach oben aussteigt. Aber diesmal siegt Philip. Endlich, der erste richtig gescheite Dorsch wird mit dem Kleff ins Boot gehoben. Wir fangen zwar nicht massig, aber auf jeder Drift haben wir 2 bis 3 Dorschkontakte. Leider können wir nicht alle landen, da doch viele nach kürzester Zeit wieder aussteigen. Man kann ja nicht immer gewinnen. Aber wir ziehen doch etliche schöne Dorsche aus dem Wasser. Als die Bisse dann weniger werden, verlegen wir zum Yraskallen. Leider wurde er seinem Ruf als der heißesten Angelstelle nicht gerecht. Wie sagt man so schön? Absolut tote Hose. Also geht es na. diversen erfolglosen Driften über die unterschiedlichsten Stellen auf dem Yraskallen zurück zum 65m Berg. Aber auch hier ist jetzt „hängen im Schacht“. Da sich so langsam auch menschliche Bedürfnisse einstellen, brechen wir kurz nach 14:00 Uhr ab und fahren zurück in den Hafen.
Das war es nun. Die Angeltour Bømlo 2011 ist beendet. Am Steg angekommen, beginnt das Rückrüsten der Boote, die letzten Fänge werden noch versorgt und die Angeln demontiert, gereinigt und eingepackt. Nachdem die letzten Fischreste vor dem Hafen an die Möwen verfüttert und die Boote gereinigt sind, ist Grillabend mit Restgetränkevernichtung angesagt.
Samstag, 17-09-2011
Motto für heute lautet: Erst mal ausschlafen, dann frühstücken und ganz langsam die Klamotten verpacken und die Hütte reinigen. Wir haben Zeit. Unsere Fähre ab Stavanger legt erst um 21:00 Uhr ab. Fahrzeit dahin ca. 3 Stunden und da uns der Vermieter gesagt hat, dass unser Haus nicht gleich wieder belegt wird und wir uns mit dem Verlassen Zeit lassen könnten, haben wir also viel Zeit.
Zeit für eine erste Bewertung unserer Tour:
Teilnehmer: Top Truppe. Alle sehr teamfähig und vor allem Lutz als „Reisemanager“ hat alles voll im Griff. Nur die versprochenen Naturködererlebnisse fallen leider aus.
Herfahrt: Auch wenn die Fahrt mit der Fjordline von Hirthals nach Stavanger und Benutzung einer Inlandsfähre nicht unbedingt die kostengünstigste ist, empfand ich sie als sehr erholsam, da die Autofahrt von Oslo oder Larvik an die Küste doch sehr zermürbend sein kann.
Unterkunft: Das Haus ist erste Sahne. Alles neu und peinlichst sauber. Wir haben gesehen, Wie peinlichst hier gereinigt wurde. Die betten kamen zum Lüften nach draußen, die ganze Wohnung wurde gesaugt und gewischt, sogar die Schränke wurden ausgewischt. Sehr gute Ausstattung. (nur die Betten dürften für mich etwas härter sein) und für mich auch neu ist, dass es in Norwegen doch Kleiderschränke gibt. Mit vier Schlafzimmern und zwei Bädern für bis zu 8 Mann bestens geeignet.
Boote: Die Dieselschnecken sind mit einem fest eingebauten monochromem Echolot ausgestattet. Dazu gibt es vom Vermieter ein mit Seekarte hinterlegtes Hand-GPS-Gerät auf dem auch schon die „besten“ Angelstellen eingespeichert sind. Die Boote sind bei normaler Fahrweise zwar keine Flitzer, aber sehr sparsam, gut gewartet und können ohne Probleme in die Klasse „rauhwasserfähig“ eingestuft werden. Ohne diese Boote hätten wir selbst am letzten Tag die Angelstellen weiter draußen nicht aufsuchen können.
Angelrevier: Von der Seekarte her ein sehr interessantes Gebiet. Leider konnten wir witterungsbedingt nur wenige Stellen aufsuchen. Das Naturköderangeln war leider völlig erfolglos. Mit Pilkern und auch mit Gummifisch ist eine umfangreiche Artenpalette zu fangen. Auf unsere Fangliste stehen, Dornhai, Dorsch, Katzenhai, kleiner Rotbarsch, Köhler, Lumb, Makrele, Pollack, Schellfisch, Stöcker, Wittling, sowie Seestern und Möwe. Nach den Eintragungen im Gästebuch soll es auch Lengs hier geben. Uns waren sie leider nicht gegönnt.
Alles im allen: Eine etwas verwindet, aber doch schöne Tour.
Skitt Fiske – Petri Heil