Lofoten März 2019,

Können doch froh sein, das überhaupt noch Member von ihren Angelerlebnissen hier was schreiben

Gruß Dieter
 
ich kann Matze schon etwas verstehen hier wird abgegriffen und drüben im anderen Forum sehr detailliert berichtet hat schon bisschen Beigeschmack....so unfirm kann er mim Handy nicht sein....dein Eingangsbericht konnte auch kopiert werden

Kann natürlich kann jeder machen wie er will und ist zu nix verpflichtet....aber so falsch liegt Matze net
 
Rohrhof hat recht, der Eingangsbericht wurde hier herein kopiert. Den habe ich ja auch noch Zuhause am PC geschrieben.
 
Eisbaer danke für die moralische Unterstützung. Es ist nicht leicht es allen immer Recht zu machen.
 
Eisbaer danke für die moralische Unterstützung. Es ist nicht leicht es allen immer Recht zu machen.
Ist aber auch nicht so schwerr...


Franz alles gut hoffe du hattest ne schöne erste Erfahrung was die skreiangelei angeht wollte nur mein Verständnis für die Kritik zum Ausdruck bringen

Kommt gut nach Hause

Gruß Volker
 
Hallo Ossi 52,

ich helfe da mal aus. Kopieren Einfügen kann ich...:a055:
Ich denke das ist Euer Beitrag, ansonsten gerne löschen..

Ich würde da nicht so streng sein, die meisten Kollegen eben gar kein Feedback..
Ich freue mich auf ossis Bericht!

Gruss

Kveite

Ich habe das Kopierte entfernt.
Es wurde unrechtmäßig aus einem anderen Forum kopiert und könnte zu Ärger führen, da dies nur der TE nochmal woanders einsetzen darf.

Gruß
eaglehecht
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hier nun mein versprochener Reisebericht. Leider ist die Formatierung etwas verloren gegangen, Aber ich hoffe, man steigt trotzdem durch

Skreifischen auf den Lofoten März 2019

Hier nun der versprochene zusammengefasste Reisebericht.

Wie alles begann: (Die Hoffnung stirbt zuletzt.)
Es begann mit einer Whatsapp von Sohn Nr. 2. „Hast du schon gesehen, auf Facebook wird eine Reise auf die Lofoten verlost. Wer noch im März fahren will/kann, kann an der Verlosung teilnehmen. Wie sieht es aus, würdest du können? Dann trag dich doch ein.“ Warum nicht? Habe zwar so gut wie nie Glück bei Verlosungen, aber teilnehmen kostet ja nichts, zumal zu diesem Zeitpunkt erst recht wenige Eintragungen auf der Seite erfolgt waren. Einsendeschluss war Montag 20:00 Uhr.

Hatte am Nachmittag noch mal nachgesehen, es waren in der Zwischenzeit doch etliche Beiträge eingegangen, damit waren die Chancen doch erheblich gesunken. Hatte dann am Abend noch etliches im Büro zu erledigen und hatte an die Verlosung überhaupt nicht mehr gedacht. Gegen 20:30Uhr Anruf von Sohn Nr. 2. „Hast du den Knall gehört?“ Im Kopf liefen mehrere Szenarien gleichzeitig ab.(in den letzten Tagen waren schon einige Hiobsbotschaften eingetroffen) Gut, dass ich schon auf dem Stuhl saß. Was war passiert? Unfall, Heizung explodiert, Dach eingestürzt? „ Was ist passiert? Schon wieder was kaputt gegangen?“ „Nee, man glaubt es nicht, ich habe die Reise auf die Lofoten gewonnen.“

Jetzt gingen erst mal mehrere Fragen und Antworten hin und her. Fazit: Er kann mit 2 weiteren Personen für 1 Woche auf die Lofoten fahren. Ziel ist Hemmingodden in Balstad. Haus und Boot sind bezahlt, Anreise muss selber getragen werden. Kumpel Daniel und Vater sollen mit. Gleich Kalender geholt. Wie sieht es zwischen dem18.03. und 31.03. aus? Keine Termine, die sich nicht verschieben lassen. „Bin dabei“.

Die wichtigste Frage ist: Wie hinkommen? Auto oder Flug. Klare Ansage vom Sohnemann: „Für mich kommt nur Flug in Frage. Zwei Tage den Hintern im Auto plattsitzen, no go.“

Noch am selben Abend Rückruf von ihm beim Preisstifter. „ Ich fahre.“ Er erhielt daraufhin die Kontaktdaten für die Anlage. Am nächsten Morgen gleich Anruf beim Anlagenbetreiber und den Zeitraum 18.03. bis 25.03. auf Option gelegt. Dann Suche im Internet. „Was werden für Flüge angeboten? Welcher Flughafen kommt in Frage, Bodø, Tromsø oder kommt man bis auf die Lofoten?“ Leknes wäre als Ziel ideal. SAS bietet Flug ab Hamburg über Stockholm und Tromsø nach Leknes zu einem annehmbaren Preis an. Gebucht. Meldung an Anlagenbereiter, „Wir kommen wie geplant.“ Jetzt noch klären, wie kommen wir vom Flughafen zur Anlage, Transfer durch Anlage, Taxi, Leihwagen? Entscheidung fällt für Leihwagen. Also Leihwagen gebucht.

So nun konnte die weitere Planung in Angriff genommen werden. Zunächst mal versuchen Information über die Anlage und den Ort sowie die notwendige Ausrüstung zu bekommen. Also mal im Forum nachfragen und weitere Suchanfragen im www. stellen. Hier schon mal danke an alle, die sich gemeldet haben. Eure Infos waren eine gute Hilfe.

Eine der ersten Fragen war, was ist das überhaupt für ein Revier. Klar war, Zielfisch ist der Skrei. Hat ja gerade Hochsaison. Seekarten studiert. Da gibt es ja mit Gule Sider und Kystverket schon mal zwei gute Internetseiten. Dann mal sehen, wie das Wetter aussieht. Also, dazu yr.no fragen. Sieht im Moment gar nicht schlecht aus. Aber bei der Langzeitvorschau deutet sich eine stürmische Zeit an. Auch wenn man nicht glauben darf, was die „Metrolügen“ dir für übermorgen voraussagen, wurde uns doch mulmig. Sturm für die ganze Zeit. Evtl. zum Ende hin eine kleine Besserung in Sicht.

Unabhängig von der Wetterprognose muss die Planung weitergehen. Kofferpackliste und Verpflegungsplan erstellen. Was muss/kann mit, Floater, Rettungsweste, Gummistiefel, warme Unterwäsche, Handschuhe, Mütze, Waschzeug und Schlafanzugstehen zuerst auf der Liste. Ach ja, Angelausrüstung brauchen wir ja auch noch: Ruten, Rollen, Pilker, Gummifische, Messer, Zangen und diverses Kleinkram wird zusammengetragen. Erstes Probepacken. Floater, Rettungsweste und Stiefel nehmen schon mal viel Platz im Koffer ein. 3 Reiseruten, 1 große und 1 kleine Multi sowie 1 mittlere Stationärrolle sollten mit. Dazu auch noch einige schwere Pilker und Gummifische sowie das übliche Kleinkram. Geht nicht, Gewicht deutlich überschritten. Jetzt wird zwischen Koffer (23 kg) und Handgepäck (8kg) hin und her gepackt. Es geht so nicht. 1 Rute und 1 Rolle fliegen raus. 3Pilker weg. 2 Gummifische weg und noch etwas vom Kleinkram, das man ja eigentlich brauchen könnte, kommt hinterher. Die zweite warme lange Unterhosen kommt zurück in den Schrank. Langsam passt es, 1 Pilker kommt noch in die Styroporkiste, die für die Verpflegung/Fischrücktransport eingeplant ist. Endkontrolle Koffer(22,850 kg) Handgepäck (8,5 kg) Wird schon keiner nachwiegen. Die Kuh ist erstmal vom Eis.

Verpflegung: Die Anfangsversorgung soll sichergestellt werden. Obwohl wir viel Fisch essen wollen, muss auch mal was anderes auf den Tisch. Gyrossuppe, Bolognese, Chili con carne werden vorgekocht und eingefroren. Einige Lieblingsaufschnitte und ein paar Schleckereinen und was man sonst so in der Küche braucht, stehen auf dem Einkaufszettel (incl. Spulmaschinentappsund Klopapier). Jetzt geht es ans packen und wiegen der „Fischtransportkisten“. Die Realität holt uns ein. Ein paar Dosen Bier sollen ja auch noch mit. Einhellige Meinung, lieber ein paar Lebensmittel hier lassen und Bierkontingent mitnehmen. Lebensmittel sind bestimmt günstiger in Norwegen zu bekommen als Bier. Also aussortieren und eine „Einkaufsliste Norwegen“ erstellen. Nach einigen Packversuchen ist auch hier das Ziel erreicht. Kistengewicht passt.

Nebenbei ständiger Blick auf die Wetterprognosen vonYr.no. Es sieht schlecht aus. In unserer Woche kein Tag unter 10 m/sec Wind. In Spitzen 16/17 m/sec. Da ist an eine Ausfahrt mit dem Øyen 620, das uns zur Verfügung steht , nicht zu denken. Am Freitag fällt dann die Entscheidung. Wir wollen versuchen, die Fahrt um eine Woche zu verschieben. Anruf in der Anlage: 1 Woche später geht nicht mehr, alles schon belegt. Maximale Verschiebung auf Donnerstag möglich. Termin wird auf Option gelegt. Anruf bei SAS-Deutschland, Büro nicht mehr besetzt. Samstag ab 09:00 wieder erreichbar. Also warten auf den nächsten Morgen. Ich gehe abends noch zum Preisskat, hätte ich mir schenken können. Bin nicht bei der Sache, Gedanken schweifen immer wieder ab, mache Fehler, die mir normalerweise nicht passieren. Samstag versucht Sohn Nr. 2 das SAS-Büro zu erreichen. Es geht keiner ans Telefon. SAS-Schweden angerufen. Mit Brocken-Englisch versucht, das Problem vorzubringen und nach Alternativen zu suchen. Ende vom Lied: Es gäbe die Möglichkeit von Hamburg über Oslo –Tromsø – Leknes am Donnerstag hin und am Donnertag darauf von Leknes über Bodø-Oslo-Hamburg zufliegen. Abflug ab Leknes allerdings schon um 05:55 Uhr. Umbuchung ist aber nicht gerade billig (soll für 3 Personen ca. 1.000 € kosten). SAS wird gebeten, das auf Option zu legen, weil Rücksprache mit dem Mitreisenden notwendig. Nach längerer interner Diskussion kommen wir überein, dass die Kosten eigentlich außerhalb des gesteckten Kostenrahmen liegen. Entscheidung, wir wollen wie geplant fliegen. Aber da werden wir von SAS informiert: aufgrund der Anfrage wäre die alte Flugbuchung gestrichen worden und der neue Flug würde bestätigt. Argument „mit auf Option legen“ wird nicht gelten gelassen. (Verständigungsschwierigkeiten ?)Der alte Flug wäre zwar noch möglich, wäre aber eine erneute kostenpflichtige Umbuchung. Das Ende vom Lied: wir fliegen jetzt erst am Donnerstag. Info an Anlagenbetreiber. Terminänderung geht klar. Mietwagen wird umgebucht. Bekommen jetzt den Frühbucherpreis nicht mehr, wird also auch deutlich teurer. Das einzig Gute daran könnte sein, sofern yr.no recht hat, der Wind soll abnehmen.

Mittwochabend ist das Auto fast fertig gepackt. Am nächsten Morgen wollen wir wir nach Hamburg fahren und sollen ca. 18:30 Uhr in Leknes sein.

Hoffentlich hat sich das ganze gelohnt und wir kommen an den Skrei. Aber wie heißt es doch so schön:

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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Donnerstag: Anfahrt und Ankunft

Wir fahren wie geplant mit überladenem Auto Richtung Hamburg. Erster Schreck bei der Auffahrt auf die A1 bei Stuhr. Stau. Wir verlieren über eine halbe Stunde. Aber wir haben ja eine Zeitreserve für evtl. Staus eingeplant. Nachdem sich der Verkehr ab Bremer Kreuz normalisiert hat, kommen wir gut voran. Auch der Elbtunnel macht keine Probleme. Erste Etappe ist geschafft, wir sind rechtzeitig am Hamburg Airport eingetroffen. Gepäck wird ausgeladen, Auto ins Parkhaus gebraucht und dann zum Check in Schalter. Es gibt keine Probleme. Gewichte sind eingehalten. Gepäck wird mit Zielflughafen Leknes gelabelt. Wir brauchen uns also bei den Zwischenladungen nicht darum kümmern. Ab jetzt kann es relaxt weitergehen.

Der Flieger hebt pünktlich in Hamburg ab. Es ist ein ruhiger Flug nach Oslo. Hier ist schönstes Wetter. Wir gehen durch den Zoll zum Gate nach Tromsø. Auch hier keine Probleme. Der Flug ist aber deutlich unruhiger. In Tromsø liegt Schnee und der Wind pustet ganz schön.

Der Weiterflug nach Leknes verschiebt sich um gute 30 Minuten. Die Maschine schaukelt ordentlich. Und die Landung gleicht einer Achterbahnfahrt. Aber der Pilot bringt die Maschine heil auf die Landebahn.

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Während Daniel und ich am Gebäckband auf unsere Koffer warten, kümmert sich Jens um den Leihwagen. Erfreulich ist, Alle Gepäckstücke sind heil angekommen. Nicht so schön ist, dass nicht alles in den Leihwagen passt. Also so viel wie möglich rein ins Auto und Jens fährt mit Daniel zur Anlage. Ich bleibe mit dem Restgepäck auf dem Flughafen. Es regnet und der Wind pfeift ordentlich. Nach einer ¾ Stunde kommt Jens zurück und wir verfrachten das restliche Gepäck ins Auto und ab geht es zur Anlage.

Wir haben eine Einraumwohnung im ersten Stock erhalten. Sie ist kleiner als wir von den Fotos vermuten hatten. Schnuckelige kleine Hütte. Küche und Wohnzimmer gerade groß genug für uns drei. Das Badezimmer mit Dusche ist allerdings großzügig bemessen. Der offene Schlafboden, der eigentlich für 2 Personen gedacht ist, ist über der Küche angebracht. Da sowohl Jens als auch ich in unserer Mobilität eingeschränkt sind, und uns die Kletterei über die steile Leiter nicht wirklich zutrauen, erhält Daniel den Schlafplatz für sich und wir klappen das Sofa aus und richten uns dort die Schlafstätte her. Verpflegungskisten werden ausgepackt und alles in der Küche verstaut.

Nach Aussagen des Vermieters soll morgen vormittags eine Ausfahrt möglich sein. Also geht es auch schon ans Basteln und die Ruten werden vorbereitet sowie die Ausrüstung für den nächsten Tag bereitgestellt. In der Zwischenzeit ist auch das chili con carne warm. Dazu gibt es ein kaltes Bierchen. Gegen 1:30 ist dann Licht aus. Wir sind angekommen.


Freitag:. kurze Ausfahrt
Es war eine kurze Nacht. 5:00 Frühstück. Es ist schon hell. Leider verspätet sich der Vermieter zur Bootsübergabe. Wir übernehmen das Oyen 620. Nach der kurzen Einweisung geht es dann los. Bereits hinter der Hafenausfahrt beginnt der Wellenritt. Wir wagen uns aber trotzdem etwas weiter raus, aber kommen nicht bis an Kanten, wo der Skrei stehen soll. Nach 2 schönen Küchendorschen, ist an weiterangeln nicht mehr zu denken, denn 1 Hand wird ständig zum Festhalten benötigt. Wir schaukeln uns in den Hafen zurück. Nachdem die 2 Dorsche versorgt sind und die erste Fischmahlzeit wird gleich zur Seite gelegt wurde. wird die Einkaufsliste überarbeitet und Daniel und Jens erledigen den kurzen Einkauf. Zum Supermarkt ist ja nicht weit. Zwischenzeitlich bereite ich den Fisch mit Bratkartoffeln vor. Es geht doch nichts über frischgefangen Fisch. Dann hängen wir um, ständig Blick vor die Tür und auf den Wetterbericht. Und ich versuche die Zeit mit Skatspielen am Tablet zu überbrücken. (Daniel kann kein Skat). Die Hütte wird vom Wind, verbunden mit Regen- und Hagelschauer, ganz schön durchgeschüttelt. Morgen wird es wohl gar keine Ausfahrt geben
Aber wir hatten unsere erste kurze Ausfahrt.

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Samstag: vom Winde verweht
upload_2019-4-1_11-51-32.pngNachdem yr.no für den Tag ordentlich Wind angesagt hat, war erstmal ausschlafen angesagt. Dann Frühstück und wieder rumhängen. Schneeregen, Wind mit 20 m/sec. Immer wieder Blick nach draußen und auf den Wetterbericht. Keine Chance. Mit Glück evtl. am Montag soll es gehen. Unser Vermieter meint: Ruhe bewahren, eure Stunde kommt noch. Beim Blick aus dem Fenster stellen wir fest, es scheint eine Sturmflut zu geben. Die Terrasse im Erdgeschoss unseres Haus steht schon unter Wasser, und so wie es ausschaut, läuft das Wasser noch weiter auf ! Oh, man gut das unsere Bude oben ist. Alle Hoffnung wird vom Winde verweht.


Sonntag: 2. Ausfahrt: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Das Wetter hat sich etwas beruhigt. Wir sind heiß und wollen unbedingt raus. Haben dann auch eine Ausfahrt gewagt. Es war mit dem Boot kein Durchkommen zu den eigentlichen Hotspots. Angeln direkt vor der Hafenausfahrt macht keinen Sinn. Also zurück zum Steg.
Also wieder auf in die Hütte. Der Schnee kam waagerecht und inzwischen sieht es Montag schon nicht mehr so rosig aus, jetzt ist wohl erst am Dienstag annehmbar werden.
Aber so schnell lassen wir uns nicht unterkriegen. Und wenn es überhaupt nicht klappt, ist es nicht zu ändern. Wir werden auf keinen Fall unser Leben/Gesundheit für ein paar Kilo Fisch auf 's Spiel setzen.
Wir vereinbaren mit dem vermietr einen Bootstausch. Für ein geringen Zuschlag erhalten wir jetzt ein Kaasboll Boot. Es macht doch einen etwas sicheren Eindruck.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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Montag: Entschädigt
Als wir früh am Morgen die Nase aus der Tür steckten, ist uns erstmal der Unterkiefer runtergefallen. Dies sollte doch unser erster richtige Angeltag werden. Nix da, der Wind riss einem die Tür aus der Hand, Schneetreiben schränkt die Sicht stark ein. Noch mal yr.no aufgerufen: zwischen 8:00 und12:00 Uhr sollte von Wetter her, eine Ausfahrt möglich sein. also ständig Blick aus dem Fenster. Langsam konnten wir die Berge wieder sehen, keine waagerechten Schneeflocken mehr. Wir rein in die Floater, Mütze auf, Handschuhe und ab zum Boot. Leinen los und ab ging die Fahrt zu der Tiefenlinie, wo wir den Skrei vermuten. Der Bootstausch hat sich gelohnt. Das Boot liegt deutlich besser im Boot und macht auch ordentlich Fahrt. Der Wind und auch der Seegang waren erträglich. Am Ziel angekommen war auf dem Echolot zunächst nichts zu sehen. Trotzdem rauschten unsere Pilker erstmal bis zum Boden. Dann langsam wieder hochgekurbelt und da war bei 70 Meter der erste Biss. Blick auf die Multirolle mit Multicolorschnur. Gemerkt: Biss beim zweiten Mal rot, und so ging es dann weiter, Biss auf Biss, zeitweise alle 3 Ruten krumm. Trotz des Angelfiebers vergessen wir den Rundumblick nicht und achten auf evtl. Wetterveränderung. Fast pünktlich um 11:30 Uhr erste Anzeichen für einen Wetterumschlag. Also zurück in den Hafen. Noch gerade rechtzeitig. Vor der Hafeneinfahrt haben wir schon einen recht ordentlichen Wellengang.
Wir haben dann unseren Fang zum Filetierhaus gebracht. Dann war echte Arbeit angesagt. Es wurde ein längeres Unterfangen. So lange habe ich noch nie am Filetiertisch gestanden. Am Ende konnten wir 43 kg Fischfilet in die Truhe packen. Wir waren fix und fertig, aber glücklich. Wir wurden fürs Warten entschädigt.


upload_2019-4-1_11-51-32.pngupload_2019-4-1_11-51-32.jpg
Vater und Sohn sind zufrieden


Der kann sich sehen lassen.


Dienstag: Das war‘s.
morgens das gleiche Bild wie am Vortag. Schnee kommt waagerecht. Also warten. Gegen 8:30 Uhr klart es auf. Ab ins Boot. Noch schnell zur Tanke, Sprit nachfüllen. Dann geht es raus. Ruhige See. Wir fahren die selben Stellen wie gestern an. Finden aber die Züge nicht, diesmal aber nur "Alleinreisende". Um 12:00 Uhr ist wieder Schluss mit lustig. Wir fahren rein, versorgen den Fisch, mit dem Fang von gestern liegen jetzt 50 kg in der Truhe. da für Mittwoch ganztägig schlechtes Wetter angesagt ist, rüsten wir unser Boot ab. Nach einer kleinen Stärkung (Pizza) geht es ans Verpacken der Angelausrüstung. Morgen dann noch mal ein Relaxtag und Donnerstag um 5:55 geht der Flieger Leknes über Bodø und Oslo zurück nach Hamburg. Das war‘s.

Mittwoch: Rumhängen
Morgens wieder Wind aus erster Hand. Im Laufe des Vormittags wird es dann doch etwas besser. Aber da wir unsere Ausrüstung schon verpackt haben und auch genügend Fisch in der Truhe haben, gibt es keine Ausfahrt mehr. Außerdem gilt es die Koffer fertig zu packen. Und da tut sich dann ein Problem auf, Wir haben Gewichtssorgen. Da entgegen der ursprünglichen Planung doch der eine oder andere Pilker in die Verpflegungsboxen geraten ist, werden die Fischkisten zu schwer. Es beginnt ein längeres Umpacken. Was irgendwie geht, wandert ins Handgepäck und die Jackentaschen. So bekommen wir fast auf das Maximalgewicht. Wir hoffen auf großzügiges Wiegen. Den Rest des Tages beschäftigen wir uns mit dem Vernichten der letzten Bier- und Rumvorräte.

Donnerstag: Rückflug

Nachdem wir am Vorabend das Auto noch mit den Koffern und Fischkisten beladen hatten, quälen wir uns um 3:30 Uhr aus den Betten, Schnell noch einen Kaffee getrunken und einen Teller Cornflakes reingezogen, dann fahren Daniel und Jens zum Flughafen. Ich bleibe mit dem Handgepäck noch mal zurück. Daniel wird mit dem Gepäck am Flughafen ausgeladen, muss zunächst vor der Tür stehen bleiben, weil der Flughafen noch nicht geöffnet ist. Ich räume in der Zwischenzeit die Hütte noch etwas auf und warte. Es dauert auch nicht lange, da ist Jens mit dem kleinen Mietwagen zurück. Handgepäck einladen, kurzer sehnsuchtsvoller Blick zurück auf den Hafen und dann ab zum Flughafen. Unterwegs noch schnell den Mietwagen wieder nachgetankt. Während Jens den Mietwagen abgibt, rollen Daniel und ich das Gepäck zum Check in. Danach Sicherheitskontrolle, bei mir schlägt das Gerät an. Meine neuen Kniegelenke. Schuhe aus, diese aufs Band legen, abtasten mit dem Handscanner. Jetzt die die nette Dame zufrieden und wir können in den Abflugraum gehen.
Unsere Maschine landet pünktlich, wir gehen an Bord und heben auch pünktlich ab. Es schaukelt etwas, aber bei weitem nicht so wie auf dem Hinflug. Umsteigen in Bodø klappt ohne Probleme. Weiter geht es nach Oslo. Hier liegt unser Abflugschalter natürlich am anderen Ende des Gebäudes. Aber wir haben ja Zeit. Abflug auch hier pünktlich. Landung in Hamburg 15 Minuten vor der Zeit.
Ab zum Gepäckband Nr 2. Der erste Koffer und die erste Fischkisten kommen gleich zu Anfang. Dann große Pause. Es kommen keine neuen Gepäckstücke mehr aus der Luke. Wir werden unruhig. (Beim letzten Flug von Jens nach Nordnorwegen sind ihm das Rutenrohr und 1 Koffer verloren gegangen). Dann kommt die Anzeige. „Letztes Gepäckstück, bitte melden sie sich am Schalter gegenüber dem Band 4“. Unruhe wird größer, wenn die 2 Fischkisten weg sind und evtl. nachgeschickt werden, ist der Fisch bestimmt aufgetaut. Daniel geht zum Schalter und kommt nach einiger Zeit die Info: Die fragen bei SAS nach, Wir sollen gleich noch mal wiederkommen“ Nach einer knappen ½ Stunde dann die Info: Wir sollen noch mal zurück zum Band 2 gehen, es käme noch Gepäck nach. Und tatsächlich, da kamen dann auch unsere 2 Koffer und 2 Fischkisten unbeschädigt an. Uns fiel ein Stein vom Herzen. Daniel holt dann unser Auto aus der Parkgarage und wir schieben die Gepäckwagen vor die Tür. Dann wieder Kofferraumtetris , (Wie hatten wir das Gepäck noch mal auf der Hinfahrt verstaut?) beim 1. Versuch bleibt ein Handgepäck übrig. Also noch mal umladen, dann passt es. Die Rückfahrt verlief ohne Staus und Probleme. Zuhause, schnell den Fisch in die Truhe verfrachtet und dann unter die Dusche. Der Tag hat mich geschafft. Ich gehe gleich ins Bett.

Fazit:

Norwegen ist immer eine Reise wert. Es war wieder ein Erlebnis und 3 Dinge waren neu für mich:

  1. Ich hatte zum ersten Mal keinerlei Materialverlust

  2. Ich habe noch nie so wenig geangelt wie auf dieser Tour.

  3. Ich habe mehr Zeit mit filetieren, als mit Angeln verbracht.
Noch eine abschließende Bemerkung: Es war schon der Wahnsinn. Ffür Wetter kann keiner was. Aber sollte man das nochmal bei relativ gleichbleibend guten Wetter, entsprechend blauer Himmel, Sonnenschein und wenig Wind erleben dürfen, dann ist das für jeden Dorschverrückten die beste Psychiatrie.
Großes Lob geht auch an unseren Betreuer der Anlage von Hemmingodden Lofoten Fishing Lodge Matias Olsen, der in jeder Situation parat stand, zu jeder Uhrzeit erreichbar war und alles erdenkliche getan hat, um das Beste aus dem Aufenthalt zu machen! Auf jeden Fall ist können wir die Anlage, allen die mal auf die Lofoten wollen, weiterempfehlen.
 
:applaus: Vielen Dank für den ganz tollen Bericht Franz, irgendwann muss ich das auch mal machen :a020:
 
Auch von mir ein fettes "Dankeschön"
Tolle Bilder. Echt klasse.
Das wird dann auch für mich das nächste Ziel werden.
Einmal Wikinger:k020:
 
Danke Franz:a020:
Wie lang und schwer waren denn die Fische von den Bildern?
Tschuldigung, bin son Zahlenfetischist.

Wir haben die Fische weder gemessen noch gewogen. Erst das Filet kam auf die Waage, damit wir wissen, wo wir mit unserem Gewicht liegen. Wir wollten ja nicht mehr entnehmen als wir verwerten dürfen.
 
Berichte werden nachgereicht......
Ich bekomme das große kotzen, übers Handy ganz schlecht usw.
Wenn ich im anderen Kuschelforum gucke, wird täglich berichtet, was geht und was nicht,
Ausführlich. Sorry, Infos abgreifen und dann sowas. Für mich ein Nogo und ab auf die Ignorierliste.
Verarschen kannst Du andere.
Habe fertig.
Falls du den Bericht doch gelesen hast, kannst du dir evtl. vorstellen, was das für eine Tippselei auf dem Handy geworden wäre.
 
Bin nun mal dazu gekommen, den ganzen Bericht zu lesen. Wenn ich das richtig gelesen habe, ward ihr kaum 10 Stunden angeln? Und der Fisch stand doch nicht so vor der Tür, wie unser Vermieter Steinar aus Ä i Lofoten uns immer erzählt? Da es ja auch die Anderen Skreiberichte gibt, habe ich so den Eindruck, dass sich das überall wettertechnisch schwierig gestaltet und das eigentlich jedes Jahr. Für diesen Reiseaufwand son paar Angelstunden, da muß Mann schon zeit und Geld über haben. Gegen Winter habe ich ja nichts, aber da wo ich ihn kenne, ist es nicht so nass und ich bewege mich bestimmt mehr als beim Angeln. Irgendwie bin ich diesbezüglich immer am Grübeln, ob ich das mal mache.
 
Hallo Franz,
ein schöner Bericht von dir wie immer. Am Wetter kann nichts ändern dafür habt ihr gut Skrei bekommen. Bestell man auch dein Sohn den Knochenbrecher liebe Grüße

LG
Stefan
 
Danke für den abenteuerlichen Winterangelbericht, da war ja Spannung und Aufregung von Anfang bis Ende, klasse Bilder und schön geschrieben von Franz, da kann man sich gut reinversetzen- Angler haben schon ein komisches Hobby, speziell im Winter in Norge !
 
Bin nun mal dazu gekommen, den ganzen Bericht zu lesen. Wenn ich das richtig gelesen habe, ward ihr kaum 10 Stunden angeln? Und der Fisch stand doch nicht so vor der Tür, wie unser Vermieter Steinar aus Ä i Lofoten uns immer erzählt? Da es ja auch die Anderen Skreiberichte gibt, habe ich so den Eindruck, dass sich das überall wettertechnisch schwierig gestaltet und das eigentlich jedes Jahr. Für diesen Reiseaufwand son paar Angelstunden, da muß Mann schon zeit und Geld über haben. Gegen Winter habe ich ja nichts, aber da wo ich ihn kenne, ist es nicht so nass und ich bewege mich bestimmt mehr als beim Angeln. Irgendwie bin ich diesbezüglich immer am Grübeln, ob ich das mal mache.

10 Stunden sind schon hoch angesetzt. Entfernung zum Fisch keine 1/2 Stunde. Schnee und Regen sind nicht das Problem, aber der Wind. Wir sind früher immer nach Froya zum Skreifischen gefahren, da hatte man ja auch bei Wind immer ein paar Ecken, wo man fischen konnte. Hier hatte man nach Verlassen des Hafens keine Chance gefahrlos eine Stelle zu erreichen. Geldmässig wäre es gar nicht so schlimm gewesen, wenn die Kosten für die Umbucherei nicht gewesen wären
 
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