Bert
Stammnaffe
- Registriert
- 4 Dezember 2003
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- 346
für angelnulli und alle anderen natürlich auch,
mein Bericht von unserer Tour im März 2003 auf die Lofoten
Am Donnerstag, den 13. März gegen 23.00 Uhr gings los Richtung Norden.
Die Anreise nach Kiel verlief ohne Probleme.
Pünktlich um 13.30 verlies die Prinzess Ragnhild Kiel in Richtung Oslo.
Als eines der ersten Fahrzeuge verließen wir die Prinzess um nach einigen Minuten Angst den Zoll zu passieren. Es konnte losgehen Richtung Lofoten.
Der erste Teil der Anreise war völlig unproblematisch. Am Korgfjell dann die erste Überraschung. Schneefall dass man die Hand nicht vor den Augen sehen konnte. Geschlossenen Schneedecke auf der Straße. Nach einigen Kilometern und etwas weiter drunten im Tal war jedoch wieder alles vorbei. Dann hoch zum Saltfjell und zum Polarkreis. Erstes gutes Zeichen die Ampel war aus und auch die Schranke war geöffnet. Oben angekommen das selbe wie zuvor, geschlossene Schneedecke und Wind der den Schnee über die Straße fegte. Auch dieser Teil der Strecke wurde, allerdings etwas langsamer gemeistert. Bis Skutvik gabs dann keine Probleme mehr. Gegen 10.00 Uhr sind wir dann in Skutvik angekommen. Regen das man das Auto nicht verlassen konnte. Um 13.45 Überfahrt mir der Fähre nach Svolvaer. Ziemlich fertig sind wir dann so gegen 16.00 Uhr in Kabelvag angekommen. Entgegen all den Ankündigungen während der Fahrt fuhr an diesem Tag keiner mehr zum Fischen raus. Es schlaucht schon ganz schön bis man mit dem Auto von Süddeutschland aus auf den Lofoten ankommt.
1. Tag
Morgens eine kurzen Erklärung der Boote und des Echolotes durch Arnstein (8 Mann auf dem Boot). Er zeiget uns auf der Seekarte noch die Gebiete wo zur Zeit Dorsch gefangen wurde. Gegen 10.00 Uhr gins los zur ersten Ausfahrt. Raus aus dem Hafen, Boot und Echolot einfach ausprobieren und rumsuchen. Wir haben an diesem ersten Tag mehrere Dorsche sowie zwei Schellfische gefangen. Für den ersten Tag und zum gewöhnen an Boot und Echolot nicht schlecht. Das Wetter wurde an diesem Tag schon merklich schlechter.
2. Tag
Ausfahrt gegen 10.00 Uhr. Die wellen waren unangenehm hoch, so das wir nicht allzu weit rausfuhren. Das die Einweisung durch Arnstein am ersten Tag sehr kurz war stellte sich an diesem Tag raus. Eigentlich konnte keiner das Echolot richtig bedienen. Nachmittags wieder eine Ausfahrt aber nur in Nähe des Hafens da die Wellen immer noch sehr hoch waren. Einige Dorsche gefangen. Für den nächsten Tag wurde eine Ausfahrt mit Nigel, dem Guide vor Ort vereinbart. Der sollte uns erst einmal genau das Echolot erklären.
3. Tag
Morgens Schneesturm, Wellen höher als am Tag vorher, Wind ebenfalls noch stärker. An eine Ausfahrt am morgen war nicht zu denken.
Gegen 14.00 Uhr kam Nigel. Mit ihm sind wir dann raus. Er hat uns das Echolot so erklärt dass auch wir damit umgehen konnten. Gefangen haben wir in wenigen Stunden sehr schöne Dorsche. Der größte davon hatte 10 Pfund. Mein größter 9 Pfund. Endlich mal ein vernünftiger Nachmittag.
4. Tag
Wetter gut. Morgens ruhige See. Um 09.30 Uhr raus. Zuerst ziemlich weit draußen probiert. Als das Meer zunehmend unruhiger wurde sind wir weiter rein Richtung Kabelvag gefahren. Gegen 15.00 Uhr haben wir die Ausfahrt dann abgebrochen und sind bei ziemlich unruhiger See Richtung Hafen gefahren. An diesem Tag haben wir zwei Kisten voll Fisch gefangen. Mein größter 7 Pfund. An diesem Tag wurde auch der erste und einzigste Lumb unserer Tour gefangen.
5. Tag
Morgens Neuschnee und Sturm. Keine Möglichkeit rauszufahren (für uns). Zwei Verrückte aus dem Nachbarhaus sind raus. Währen beim reinfahren beinahe gekentert. Gefangen haben sie ein paar Dorsche. Ob sich so was lohnt bleibt dahingestellt. Wir waren lieber etwas feige und sind bei solchen Bedingungen nicht rausgefahren. Auch nachmittags immer noch Regen und Sturm. Also wars an diesem Tag nichts mit rausfahren.
6. Tag
Schnell erzählt. Wetter noch schlechter als am Vortag.
Nicht mal die Verrückten aus dem Nachbarhaus sind raus. Auch die Berufsfischer blieben zu Hause.
7. Tag
Endlich, Super Wetter, Sonnenschein, Wellen angenehm hoch. Nichts wie raus. Gegen 09.00 Uhr waren wir schon unterwegs raus aus dem Hafen. Kaum draußen, die Pilker das erste mal im Wasser kam ein Boot auf uns zu als wolle es uns versenken. Fuhr längsseits, Fischereikontrolle. Einige Worte auf Norwegisch ??? dann auf Englisch, kein Angeln am Sonntag. Schei..
Total verärgert wieder rein. Die aus dem Nachbarhaus waren einige hundert meter hinter uns. Auch zu denen fuhr der freundliche Norweger.
Frühschoppen. Nach zwei Tagen Mistwetter endlich mal raus und dann so etwas. Wenigstens durften Nachmittags die Berufsfischer zu Auslegen der Netze raus, Angler mussten zu Hause bleiben. Nachmittags sind wir dann in die Kneipe im Ort. Ein Bier in zwei Stunden, bei dem Preis von 54,- NOK = 7,- € auch kein Wunder.
8. Tag
Endlich Montag und kein Angelverbot und das Wetter wieder wie die Tage zuvor. Wind und einigermaßen erträgliche Wellen.
Wir haben bis Mittag vor Kablevag rumgefischt und einige schöne Dorsche gefangen. Nachmittags sind wir dann nochmals raus und haben wieder schöne Dorsche gefangen. Uns waren die Wellen einfach zu hoch um weiter rauszufahren. Abends beim filetieren kamen auch die zwei aus dem Nachbarhaus rein. Sie waren in der Nähe des Leuchtturmes vor Hennigsvær und hatten 2 Kisten voll schöner Dorsche. Der Traumfisch war aber bei ihnen auch nicht mit dabei. Wenns geht fahren wir morgen auch dorthin.
9. Tag
In aller Frühe raus. Wetter gut, Wellen auch nicht hoch, also los Richtung Leuchtturm vor Hennigsvær. Für die Strecke von Kabelvag bis Hennigsvær brauchten wir mit unserem Boot ca. 40 Minuten. Hier hatte sich an diesem Tag alles versammelt. Nach einigem Suchen haben auch wir die ersten Fische gefangen. Leider wurde ab Mittag der Wind stärker und auch die Wellen wieder unerträglich hoch. Man konnte richtig beobachten wie alle, darunter auch wir immer weiter rein Richtung Kabelvag gefahren sind. An diesem Tag haben wir endlich auch einmal schöne Fische gefangen. Der schwerste an diesem Tag (den hab ich gefangen) hatte 16 Pfund. Dazu noch einen mit 14, einen mit 12 und einen mit 9 Pfund. Der Rest der gefangenen Fische hatte das Standartgewicht von 6 Pfund. Gegen 14.00 Uhr wurden die Wellen so unerträglich hoch das alle Boote die noch draußen waren rein sind. Die anderen Boote die draußen waren haben ungefähr die gleiche Anzahl wie wir gefangen.
10. Tag
Morgens gegen 10.00 Uhr raus. 500 Meter vor dem Hafen gewendet und wieder rein. Zwei Mann sind nochmals raus um dann nach einer Stunde wieder reinzukommen. Wellen und Strömung so stark das mit 800 – 1000 Gramm Gewichten der Grund nur ein- zweimal erreicht wurde. Es hatte keinen Sinn. Auch die anderen Boote sind nach und nach wieder reingekommen.
11. Tag
Schnee, Regen, Sturm, Sonnenschein. Das Wetter hielt alles für und bereit. Richtiges Aprilwetter.
Ich und noch einer meiner Mitfahrer sind heute morgen nicht mit raus (wir waren immer die zwei nicht so mutigen an Bord). Wir sind nach Svolvær ins Angelgeschäft gefahren und haben uns dort etwas umgesehen. Anschließend sind wir ins Lofot Aquarium in Kabelvag gefahren. Wenn wir sie schon keine Fische fangen schauen wir sie uns zumindest im Aquarium an. Steinbeisser und Dorsche in den Größen von denen jeder Angler träumt. Auch Lachse und Forellen. War interessant und ein schöner Vormittag. Unsere anderen zwei Mitangler kamen gegen Mittag wieder rein. Hatten einige schöne Dorsche der 3 kg Klasse gefangen. Abends Schneefall.
12. Tag
Morgens geschlossene Schneedecke und Wind. Langsam kann ich keinen Schnee mehr sehen. Gegen 09.00 Uhr sind wir raus. Wind und Wellen waren erträglich. Gegen 11.00 Uhr wurde einer auf dem Boot seekrank. Also wieder rein. Ich fuhr auch nicht mehr mit raus. Die zwei anderen sind noch mal raus. Haben einige schöne Dorsche gefangen und sind gegen 13.00 Uhr wieder reingekommen. Mittlerweile hatte sich der Wind gelegt und die Wellen waren auch nicht mehr so schlimm und es schneite nicht mehr, Sonnenschein schönstes Wetter.
Um 14.30 Uhr noch mal raus. Ich wollte auch unbedingt mit. Draußen vor dem Hafen festgestellt das die Wellen doch noch höher sind als sie von unserem Haus aus aussahen. Gegen Nachmittag beruhigten sich die Wellen aber sichtbar. Ich war wieder der Kapitän unseres Bootes (der mit der meisten Angst fährt, oder besser gesagt der Vorsichtigste). Wir haben eine Stelle ca. 2 km vor dem Hafen gesucht an der wir vor einigen Tagen gut fingen und diese mit Hilfe des GPS-Gerätes auch schnell gefunden. Nach einigem rumsuchen haben wir auch die ersten Fische gefunden. Also nichts wie ins Wasser mit unseren Pilkern. Wassertiefe 50 – 60 Meter. Ich war noch nicht mal am Grund als ich schon den ersten Biss hatte. So wie es sich anfühlte war es ein etwas größeres Exemplar. Während ich noch pumpte hatte auch mein Nachbar einen Biss. Seine Angelrute bog sich allerdings wesentlich besser als meine, also bestimmt ein noch größeres Exemplar. Nachdem wir beide unsere Fische an Bord hatten bestätigte sich dies auch. Meiner hatte 24 Pfund, der meines Mitanglers 28 Pfund. Wir haben innerhalb einer Stunde 12 Dorsche mit über 10 Pfund gefangen, wobei neben den ersten beiden noch einer mit 18 Pfund gefangen wurde. Dazu gesellten sich noch Dorsche zwischen 4 und 8 Pfund. Nach 2 Stunden war alles so schnell es begonnen hatte auch wieder vorbei. Wir fanden zwar Fische aber sie bissen sehr zaghaft. Zum Schluss konnte ich noch einen kleinen Leng fangen. Nach 3 Stunden sind wir voll zufrieden wieder in den Hafen gefahren und hatten endlich mal mehr Fische gefangen als die aus dem Nachbarhaus. Mit seinem Dorsch von 28 Pfund wäre mein Mitangler an diesem Tag Weltmeister bei den Dorschweltmeisterschaften in Svolvær geworden. Dort hatte der schwerste Dorsch 18 Pfund.
13. Tag
Morgens geschlossene Schneedecke, Wind und Wellen wie immer. Warum sollte es gerade am letzten Tag anders sein. Ans rausfahren war nicht zu denken. Auch von den anderen Booten fuhr keines raus. Es war sowieso der letzte Tag also was solls. Nachmittags kamen die zwei aus dem Nachbarhaus und fragten ob sie vielleicht mit unserem Boot rauskönnten, da sie ihr Boot einer anderen Gruppe wegen Doppelbuchung abgeben mussten. Wir mussten sowieso noch unsere ganzen Angelsachen usw. Zusammenpacken, auch hatte keiner mehr so richtig Lust zum rausfahren so das wir ihnen unser Boot überlassen haben. Sie fingen aber an diesem Tag auch nichts mehr. Die beiden waren ganz schön sauer. Sie mussten nach einer Woche ihr Boot (Rodmann 620) an eine andere Gruppe abgeben und haben dafür ein anderes Boot erhalten. Einer der beiden war Behindert und konnte nur im Sitzen fischen was von diesem Boot aus unmöglich war. Abends haben wir mit den beiden dann eine kleine Unterhaltung geführt. Bei ihnen im Haus wohnten einige Norweger. Wie sie uns erzählten haben diese die ganze nacht gesoffen was das zeug hielt und morgens gegen 03.00 Uhr zum Abschluss das Porzellan aus den Fenstern geworfen. An Schlafen war im ganzen Haus nicht zu denken. Zum Glück hatten wir ein Haus in dem nur wir wohnten. Abends noch alles was nicht mehr benötigt wurde ins Auto geräumt, Reste vernichtet und dann ins Bett.
Heimreise
Morgens, wie in den letzten Tagen üblich geschlossene Schneedecke, 5 cm Neuschnee. Na super.
Nach einem gemütlichen Frühstück den Rest noch im Auto verstaut. Die Fähre geht um 08.45 Uhr also noch genügend Zeit. Im Nachbarhaus waren seit einigen Tagen 3 Engländer einquartiert. Die hatten in der vergangenen Nacht auch etwas gefeiert. Gegen 07.30 Uhr öffnete sich bei denen die Tür. Einer der Angler kam raus mit Golfschläger und Golfball bewaffnet aber völlig nackt. Er hat dann versucht vor der Hütte Golf zu spielen. Irgendwie hat’s allerdings nicht so richtig funktioniert. Also wieder rein. Kurz drauf kam er, immer noch nackt, aber dieses mal mit einem Handtuch bewaffnet wieder raus. Anstelle von Golfspielen ist er dann am Bootsanleger zum baden gegangen (Wassertemperatur 3,5 Grad). Man sieht das Alkohol doch nicht so ungefährlich ist.
Der Rest ist schnell erzählt. Bei unserer Abfahrt strahlender Sonnenschein, kaum Wellen. Na was solls. Als wir den Hafen von Svolvær verlassen haben sahen wir die anderen Boote die schon alle beim Angeln draußen waren. Die waren erst neu angekommen und haben wahrscheinlich auch nichts vom Sonntags Angelverbot gewusst. Leider weiß ich nicht obs denen am Sonntag besser ergangen ist. In Skutvik angekommen geschlossene Schneedecke und Eis auf der Fahrbahn. Also vorsichtig bis zur E6 vorgetastet. Auch dort die ersten Kilometer noch Schnee auf der Straße. Es wurde allmählich aber besser mit den Straßenverhältnissen. Saltfjell und Polarkreis ohne Probleme passiert. Am Polarkreis nur vereinzelt Stellen an denen der Schnee über die Straße geweht wurde. Auch am Korgfjell keine Probleme. In Höhe Grong einen Elch am Straßenrand gesehen. War leider schon zu dunkel zum fotografieren. Es ging zügig Richtung Oslo. Dann in Trondheim wieder Schneefall. Bei der Abzweigung auf die E 3 die nächsten 20 km wieder geschlossene Schneedecke. Dann war’s aber endgültig vorbei mit Schnee. Um 09.00 Uhr sind wir in Oslo angekommen. Spaziergang durch die Stadt bis die Fähre Richtung Heimat ablegt.
Fazit
Auch wenn es das Wetter nicht so gut mit uns gemeint hat war’s ein schöner Urlaub. Wie uns Arnstein erzählte war wettermäßig in diesem Jahr der schlechteste März seit Jahren. Am Samstag wären die Dorschweltmeisterschaften in Svolvær wegen des schlechten Wetters beinahe abgesagt worden. Glück hatten wir mit der Hin- sowie auch mit der Heimfahrt was des Wetter anbelangt. Es hätte, um diese Jahreszeit wesentlich schlimmer sein können. Der Traumfisch, mit Ausnahme des 28-pfünders war leider nicht mit dabei. Das durschnittsgewicht der Fische die wir gefangen haben lag zwischen 5 und 8 Pfund. Gefischt haben wir meistens mit Pilkern zwischen 400 und 500 Gramm. Die meisten Fische wurden beim Pilken gefangen. Die wenigen Versuche mit Naturködern die wir unternommen haben brachten nichts. Der Wurmbefall der gefangenen Fische hielt sich ebenfalls in Grenzen. Meistens waren die Würmer nur in den Baulappen der Fische. Gefangen haben wir 2 Schellfische, einen Lumb, einen Leng. Der Rest waren Dorsche. Gezählt habe ich sie nicht, das war mir dann doch zuviel Arbeit. Verloren haben ich in 14 Tagen einen einzigen Pilker und den auch nur weil der Sprengring abgebrochen ist.
Die Lofoten sind auf jeden Fall wieder eine Reise wert, auch wenn’s von München bzw. Nähe Regensburg schon eine Wahnsinns Strecke ist, beim nächsten mal aber bestimmt zu einen späteren Zeitpunkt. Um den Traumfisch zu fangen muss man aber mit Sicherheit nicht um diese Jahreszeit auf die Lofoten.
Es war keiner von uns vier unzufrieden mit der Anzahl oder der Größe der gefangenen Fische. Es war auch keiner verärgert über den Urlaub so wie er gelaufen ist. Wir haben, trotz schlechten Wetters, Sonntagsangelverbot usw. unsere gute Laune nicht verloren und das ist bei einer solchen Tour auch sehr wichtig.
Aber als Trost bleibt mir in diesem Jahr immer noch unsere Tour zum Nordkap, und so lange hin ist’s bis dahin auch nicht mehr.
Das war mein Bericht von den Lofoten und einem Angelurlaub der es in sich hatte.
Bert
mein Bericht von unserer Tour im März 2003 auf die Lofoten
Am Donnerstag, den 13. März gegen 23.00 Uhr gings los Richtung Norden.
Die Anreise nach Kiel verlief ohne Probleme.
Pünktlich um 13.30 verlies die Prinzess Ragnhild Kiel in Richtung Oslo.
Als eines der ersten Fahrzeuge verließen wir die Prinzess um nach einigen Minuten Angst den Zoll zu passieren. Es konnte losgehen Richtung Lofoten.
Der erste Teil der Anreise war völlig unproblematisch. Am Korgfjell dann die erste Überraschung. Schneefall dass man die Hand nicht vor den Augen sehen konnte. Geschlossenen Schneedecke auf der Straße. Nach einigen Kilometern und etwas weiter drunten im Tal war jedoch wieder alles vorbei. Dann hoch zum Saltfjell und zum Polarkreis. Erstes gutes Zeichen die Ampel war aus und auch die Schranke war geöffnet. Oben angekommen das selbe wie zuvor, geschlossene Schneedecke und Wind der den Schnee über die Straße fegte. Auch dieser Teil der Strecke wurde, allerdings etwas langsamer gemeistert. Bis Skutvik gabs dann keine Probleme mehr. Gegen 10.00 Uhr sind wir dann in Skutvik angekommen. Regen das man das Auto nicht verlassen konnte. Um 13.45 Überfahrt mir der Fähre nach Svolvaer. Ziemlich fertig sind wir dann so gegen 16.00 Uhr in Kabelvag angekommen. Entgegen all den Ankündigungen während der Fahrt fuhr an diesem Tag keiner mehr zum Fischen raus. Es schlaucht schon ganz schön bis man mit dem Auto von Süddeutschland aus auf den Lofoten ankommt.
1. Tag
Morgens eine kurzen Erklärung der Boote und des Echolotes durch Arnstein (8 Mann auf dem Boot). Er zeiget uns auf der Seekarte noch die Gebiete wo zur Zeit Dorsch gefangen wurde. Gegen 10.00 Uhr gins los zur ersten Ausfahrt. Raus aus dem Hafen, Boot und Echolot einfach ausprobieren und rumsuchen. Wir haben an diesem ersten Tag mehrere Dorsche sowie zwei Schellfische gefangen. Für den ersten Tag und zum gewöhnen an Boot und Echolot nicht schlecht. Das Wetter wurde an diesem Tag schon merklich schlechter.
2. Tag
Ausfahrt gegen 10.00 Uhr. Die wellen waren unangenehm hoch, so das wir nicht allzu weit rausfuhren. Das die Einweisung durch Arnstein am ersten Tag sehr kurz war stellte sich an diesem Tag raus. Eigentlich konnte keiner das Echolot richtig bedienen. Nachmittags wieder eine Ausfahrt aber nur in Nähe des Hafens da die Wellen immer noch sehr hoch waren. Einige Dorsche gefangen. Für den nächsten Tag wurde eine Ausfahrt mit Nigel, dem Guide vor Ort vereinbart. Der sollte uns erst einmal genau das Echolot erklären.
3. Tag
Morgens Schneesturm, Wellen höher als am Tag vorher, Wind ebenfalls noch stärker. An eine Ausfahrt am morgen war nicht zu denken.
Gegen 14.00 Uhr kam Nigel. Mit ihm sind wir dann raus. Er hat uns das Echolot so erklärt dass auch wir damit umgehen konnten. Gefangen haben wir in wenigen Stunden sehr schöne Dorsche. Der größte davon hatte 10 Pfund. Mein größter 9 Pfund. Endlich mal ein vernünftiger Nachmittag.
4. Tag
Wetter gut. Morgens ruhige See. Um 09.30 Uhr raus. Zuerst ziemlich weit draußen probiert. Als das Meer zunehmend unruhiger wurde sind wir weiter rein Richtung Kabelvag gefahren. Gegen 15.00 Uhr haben wir die Ausfahrt dann abgebrochen und sind bei ziemlich unruhiger See Richtung Hafen gefahren. An diesem Tag haben wir zwei Kisten voll Fisch gefangen. Mein größter 7 Pfund. An diesem Tag wurde auch der erste und einzigste Lumb unserer Tour gefangen.
5. Tag
Morgens Neuschnee und Sturm. Keine Möglichkeit rauszufahren (für uns). Zwei Verrückte aus dem Nachbarhaus sind raus. Währen beim reinfahren beinahe gekentert. Gefangen haben sie ein paar Dorsche. Ob sich so was lohnt bleibt dahingestellt. Wir waren lieber etwas feige und sind bei solchen Bedingungen nicht rausgefahren. Auch nachmittags immer noch Regen und Sturm. Also wars an diesem Tag nichts mit rausfahren.
6. Tag
Schnell erzählt. Wetter noch schlechter als am Vortag.
Nicht mal die Verrückten aus dem Nachbarhaus sind raus. Auch die Berufsfischer blieben zu Hause.
7. Tag
Endlich, Super Wetter, Sonnenschein, Wellen angenehm hoch. Nichts wie raus. Gegen 09.00 Uhr waren wir schon unterwegs raus aus dem Hafen. Kaum draußen, die Pilker das erste mal im Wasser kam ein Boot auf uns zu als wolle es uns versenken. Fuhr längsseits, Fischereikontrolle. Einige Worte auf Norwegisch ??? dann auf Englisch, kein Angeln am Sonntag. Schei..
Total verärgert wieder rein. Die aus dem Nachbarhaus waren einige hundert meter hinter uns. Auch zu denen fuhr der freundliche Norweger.
Frühschoppen. Nach zwei Tagen Mistwetter endlich mal raus und dann so etwas. Wenigstens durften Nachmittags die Berufsfischer zu Auslegen der Netze raus, Angler mussten zu Hause bleiben. Nachmittags sind wir dann in die Kneipe im Ort. Ein Bier in zwei Stunden, bei dem Preis von 54,- NOK = 7,- € auch kein Wunder.
8. Tag
Endlich Montag und kein Angelverbot und das Wetter wieder wie die Tage zuvor. Wind und einigermaßen erträgliche Wellen.
Wir haben bis Mittag vor Kablevag rumgefischt und einige schöne Dorsche gefangen. Nachmittags sind wir dann nochmals raus und haben wieder schöne Dorsche gefangen. Uns waren die Wellen einfach zu hoch um weiter rauszufahren. Abends beim filetieren kamen auch die zwei aus dem Nachbarhaus rein. Sie waren in der Nähe des Leuchtturmes vor Hennigsvær und hatten 2 Kisten voll schöner Dorsche. Der Traumfisch war aber bei ihnen auch nicht mit dabei. Wenns geht fahren wir morgen auch dorthin.
9. Tag
In aller Frühe raus. Wetter gut, Wellen auch nicht hoch, also los Richtung Leuchtturm vor Hennigsvær. Für die Strecke von Kabelvag bis Hennigsvær brauchten wir mit unserem Boot ca. 40 Minuten. Hier hatte sich an diesem Tag alles versammelt. Nach einigem Suchen haben auch wir die ersten Fische gefangen. Leider wurde ab Mittag der Wind stärker und auch die Wellen wieder unerträglich hoch. Man konnte richtig beobachten wie alle, darunter auch wir immer weiter rein Richtung Kabelvag gefahren sind. An diesem Tag haben wir endlich auch einmal schöne Fische gefangen. Der schwerste an diesem Tag (den hab ich gefangen) hatte 16 Pfund. Dazu noch einen mit 14, einen mit 12 und einen mit 9 Pfund. Der Rest der gefangenen Fische hatte das Standartgewicht von 6 Pfund. Gegen 14.00 Uhr wurden die Wellen so unerträglich hoch das alle Boote die noch draußen waren rein sind. Die anderen Boote die draußen waren haben ungefähr die gleiche Anzahl wie wir gefangen.
10. Tag
Morgens gegen 10.00 Uhr raus. 500 Meter vor dem Hafen gewendet und wieder rein. Zwei Mann sind nochmals raus um dann nach einer Stunde wieder reinzukommen. Wellen und Strömung so stark das mit 800 – 1000 Gramm Gewichten der Grund nur ein- zweimal erreicht wurde. Es hatte keinen Sinn. Auch die anderen Boote sind nach und nach wieder reingekommen.
11. Tag
Schnee, Regen, Sturm, Sonnenschein. Das Wetter hielt alles für und bereit. Richtiges Aprilwetter.
Ich und noch einer meiner Mitfahrer sind heute morgen nicht mit raus (wir waren immer die zwei nicht so mutigen an Bord). Wir sind nach Svolvær ins Angelgeschäft gefahren und haben uns dort etwas umgesehen. Anschließend sind wir ins Lofot Aquarium in Kabelvag gefahren. Wenn wir sie schon keine Fische fangen schauen wir sie uns zumindest im Aquarium an. Steinbeisser und Dorsche in den Größen von denen jeder Angler träumt. Auch Lachse und Forellen. War interessant und ein schöner Vormittag. Unsere anderen zwei Mitangler kamen gegen Mittag wieder rein. Hatten einige schöne Dorsche der 3 kg Klasse gefangen. Abends Schneefall.
12. Tag
Morgens geschlossene Schneedecke und Wind. Langsam kann ich keinen Schnee mehr sehen. Gegen 09.00 Uhr sind wir raus. Wind und Wellen waren erträglich. Gegen 11.00 Uhr wurde einer auf dem Boot seekrank. Also wieder rein. Ich fuhr auch nicht mehr mit raus. Die zwei anderen sind noch mal raus. Haben einige schöne Dorsche gefangen und sind gegen 13.00 Uhr wieder reingekommen. Mittlerweile hatte sich der Wind gelegt und die Wellen waren auch nicht mehr so schlimm und es schneite nicht mehr, Sonnenschein schönstes Wetter.
Um 14.30 Uhr noch mal raus. Ich wollte auch unbedingt mit. Draußen vor dem Hafen festgestellt das die Wellen doch noch höher sind als sie von unserem Haus aus aussahen. Gegen Nachmittag beruhigten sich die Wellen aber sichtbar. Ich war wieder der Kapitän unseres Bootes (der mit der meisten Angst fährt, oder besser gesagt der Vorsichtigste). Wir haben eine Stelle ca. 2 km vor dem Hafen gesucht an der wir vor einigen Tagen gut fingen und diese mit Hilfe des GPS-Gerätes auch schnell gefunden. Nach einigem rumsuchen haben wir auch die ersten Fische gefunden. Also nichts wie ins Wasser mit unseren Pilkern. Wassertiefe 50 – 60 Meter. Ich war noch nicht mal am Grund als ich schon den ersten Biss hatte. So wie es sich anfühlte war es ein etwas größeres Exemplar. Während ich noch pumpte hatte auch mein Nachbar einen Biss. Seine Angelrute bog sich allerdings wesentlich besser als meine, also bestimmt ein noch größeres Exemplar. Nachdem wir beide unsere Fische an Bord hatten bestätigte sich dies auch. Meiner hatte 24 Pfund, der meines Mitanglers 28 Pfund. Wir haben innerhalb einer Stunde 12 Dorsche mit über 10 Pfund gefangen, wobei neben den ersten beiden noch einer mit 18 Pfund gefangen wurde. Dazu gesellten sich noch Dorsche zwischen 4 und 8 Pfund. Nach 2 Stunden war alles so schnell es begonnen hatte auch wieder vorbei. Wir fanden zwar Fische aber sie bissen sehr zaghaft. Zum Schluss konnte ich noch einen kleinen Leng fangen. Nach 3 Stunden sind wir voll zufrieden wieder in den Hafen gefahren und hatten endlich mal mehr Fische gefangen als die aus dem Nachbarhaus. Mit seinem Dorsch von 28 Pfund wäre mein Mitangler an diesem Tag Weltmeister bei den Dorschweltmeisterschaften in Svolvær geworden. Dort hatte der schwerste Dorsch 18 Pfund.
13. Tag
Morgens geschlossene Schneedecke, Wind und Wellen wie immer. Warum sollte es gerade am letzten Tag anders sein. Ans rausfahren war nicht zu denken. Auch von den anderen Booten fuhr keines raus. Es war sowieso der letzte Tag also was solls. Nachmittags kamen die zwei aus dem Nachbarhaus und fragten ob sie vielleicht mit unserem Boot rauskönnten, da sie ihr Boot einer anderen Gruppe wegen Doppelbuchung abgeben mussten. Wir mussten sowieso noch unsere ganzen Angelsachen usw. Zusammenpacken, auch hatte keiner mehr so richtig Lust zum rausfahren so das wir ihnen unser Boot überlassen haben. Sie fingen aber an diesem Tag auch nichts mehr. Die beiden waren ganz schön sauer. Sie mussten nach einer Woche ihr Boot (Rodmann 620) an eine andere Gruppe abgeben und haben dafür ein anderes Boot erhalten. Einer der beiden war Behindert und konnte nur im Sitzen fischen was von diesem Boot aus unmöglich war. Abends haben wir mit den beiden dann eine kleine Unterhaltung geführt. Bei ihnen im Haus wohnten einige Norweger. Wie sie uns erzählten haben diese die ganze nacht gesoffen was das zeug hielt und morgens gegen 03.00 Uhr zum Abschluss das Porzellan aus den Fenstern geworfen. An Schlafen war im ganzen Haus nicht zu denken. Zum Glück hatten wir ein Haus in dem nur wir wohnten. Abends noch alles was nicht mehr benötigt wurde ins Auto geräumt, Reste vernichtet und dann ins Bett.
Heimreise
Morgens, wie in den letzten Tagen üblich geschlossene Schneedecke, 5 cm Neuschnee. Na super.
Nach einem gemütlichen Frühstück den Rest noch im Auto verstaut. Die Fähre geht um 08.45 Uhr also noch genügend Zeit. Im Nachbarhaus waren seit einigen Tagen 3 Engländer einquartiert. Die hatten in der vergangenen Nacht auch etwas gefeiert. Gegen 07.30 Uhr öffnete sich bei denen die Tür. Einer der Angler kam raus mit Golfschläger und Golfball bewaffnet aber völlig nackt. Er hat dann versucht vor der Hütte Golf zu spielen. Irgendwie hat’s allerdings nicht so richtig funktioniert. Also wieder rein. Kurz drauf kam er, immer noch nackt, aber dieses mal mit einem Handtuch bewaffnet wieder raus. Anstelle von Golfspielen ist er dann am Bootsanleger zum baden gegangen (Wassertemperatur 3,5 Grad). Man sieht das Alkohol doch nicht so ungefährlich ist.
Der Rest ist schnell erzählt. Bei unserer Abfahrt strahlender Sonnenschein, kaum Wellen. Na was solls. Als wir den Hafen von Svolvær verlassen haben sahen wir die anderen Boote die schon alle beim Angeln draußen waren. Die waren erst neu angekommen und haben wahrscheinlich auch nichts vom Sonntags Angelverbot gewusst. Leider weiß ich nicht obs denen am Sonntag besser ergangen ist. In Skutvik angekommen geschlossene Schneedecke und Eis auf der Fahrbahn. Also vorsichtig bis zur E6 vorgetastet. Auch dort die ersten Kilometer noch Schnee auf der Straße. Es wurde allmählich aber besser mit den Straßenverhältnissen. Saltfjell und Polarkreis ohne Probleme passiert. Am Polarkreis nur vereinzelt Stellen an denen der Schnee über die Straße geweht wurde. Auch am Korgfjell keine Probleme. In Höhe Grong einen Elch am Straßenrand gesehen. War leider schon zu dunkel zum fotografieren. Es ging zügig Richtung Oslo. Dann in Trondheim wieder Schneefall. Bei der Abzweigung auf die E 3 die nächsten 20 km wieder geschlossene Schneedecke. Dann war’s aber endgültig vorbei mit Schnee. Um 09.00 Uhr sind wir in Oslo angekommen. Spaziergang durch die Stadt bis die Fähre Richtung Heimat ablegt.
Fazit
Auch wenn es das Wetter nicht so gut mit uns gemeint hat war’s ein schöner Urlaub. Wie uns Arnstein erzählte war wettermäßig in diesem Jahr der schlechteste März seit Jahren. Am Samstag wären die Dorschweltmeisterschaften in Svolvær wegen des schlechten Wetters beinahe abgesagt worden. Glück hatten wir mit der Hin- sowie auch mit der Heimfahrt was des Wetter anbelangt. Es hätte, um diese Jahreszeit wesentlich schlimmer sein können. Der Traumfisch, mit Ausnahme des 28-pfünders war leider nicht mit dabei. Das durschnittsgewicht der Fische die wir gefangen haben lag zwischen 5 und 8 Pfund. Gefischt haben wir meistens mit Pilkern zwischen 400 und 500 Gramm. Die meisten Fische wurden beim Pilken gefangen. Die wenigen Versuche mit Naturködern die wir unternommen haben brachten nichts. Der Wurmbefall der gefangenen Fische hielt sich ebenfalls in Grenzen. Meistens waren die Würmer nur in den Baulappen der Fische. Gefangen haben wir 2 Schellfische, einen Lumb, einen Leng. Der Rest waren Dorsche. Gezählt habe ich sie nicht, das war mir dann doch zuviel Arbeit. Verloren haben ich in 14 Tagen einen einzigen Pilker und den auch nur weil der Sprengring abgebrochen ist.
Die Lofoten sind auf jeden Fall wieder eine Reise wert, auch wenn’s von München bzw. Nähe Regensburg schon eine Wahnsinns Strecke ist, beim nächsten mal aber bestimmt zu einen späteren Zeitpunkt. Um den Traumfisch zu fangen muss man aber mit Sicherheit nicht um diese Jahreszeit auf die Lofoten.
Es war keiner von uns vier unzufrieden mit der Anzahl oder der Größe der gefangenen Fische. Es war auch keiner verärgert über den Urlaub so wie er gelaufen ist. Wir haben, trotz schlechten Wetters, Sonntagsangelverbot usw. unsere gute Laune nicht verloren und das ist bei einer solchen Tour auch sehr wichtig.
Aber als Trost bleibt mir in diesem Jahr immer noch unsere Tour zum Nordkap, und so lange hin ist’s bis dahin auch nicht mehr.
Das war mein Bericht von den Lofoten und einem Angelurlaub der es in sich hatte.
Bert