So, unsere ersten zwei Tage auf Rolvsøya sind rum – und wir konnten bereits ein paar echt kapitale Fische verhaften.
Am Freitag hieß es für uns natürlich erstmal Werkzeug vorbereiten… und bis wir damit fertig waren, war der Tag schon halb rum. Ich musste mir erstmal eine Rolle von Akinos ausborgen, denn die SAS hat es geschafft, mein komplettes Gepäck in Kopenhagen liegen zu lassen, während Jürgens Gepäck es problemlos nach Oslo geschafft hatte… nunja. Mein Zeug kam dann am Freitag abend auf Rolvsøya an.
– Einschub: An dieser Stelle nochmal ein Riesen-Dankeschön an unsere Gastgeberin Daniela (mitsamt Sohnemann Felix), die mein Gepäck vom Fähranleger in Gunnarnes abgeholt und bis an die Haustür geliefert hat – so ein Service ist alles andere als selbstverständlich. Top! –
Dann ging es endlich aufs Wasser. Als wir an der Großdorsch-Stelle ankamen, die Kay uns empfohlen hatte, war dort das große Fressen leider schon vorbei, sodass es erstmal keine Dorsche zu überlisten gab. Stattdessen haben wir dann mal ein wenig nach Steinbeißern geklopft – und gleich drei ordentliche Exemplare an Land ziehen können. Zwei Lumbs gesellten sich auch noch dazu. Das Abendessen (und das Frühstück und die Stullen am nächsten Tag…) war gesichert!
Am Samstag wollten wir dann eigentlich unter fachkundiger Anleitung von Kay auf Rotbarsch gehen. Leider ließ der Wind das nicht zu, sodass wir Kay wieder am Steg ablieferten und beschlossen, mal nach Heilbutts zu suchen. Die Gäste aus Potsdam waren uns aber wohl zuvor gekommen – die hatten insgesamt sieben Butts hochgeholt und davon zwei mitgenommen (Petri zu dieser Leistung!). Bei uns ging nur ein einziger Mini-Butt an den Haken und durfte wieder schwimmen – nachdem wir ihn eindringlich beauftragt hatten, seinen Ur-Opa bei uns vorbeizuschicken. Hat er nicht getan. Auf nix ist mehr Verlass.
Nach fünf Stunden Heilbuttjagd begann dann die Flut einzusetzen. Was tun, sprach Zeus, und erinnerte sich an die Großdorsch-Stelle von gestern. Bei auflaufendem Wasser sollte da was gehen! Dreipacken minus Zweipacken ergibt Einpacken – also packten wir ein und machten uns auf den Weg zu den Dorschen. Dort angekommen, dachten wir erst, das Echolot wäre kaputt, so groß war der Schwarm, den es im Mittelwasser anzeigte. War es aber nicht – das waren die Köhler auf der Flucht vor hungrigen Dorschen. Also Pilker ran und rein ins Wasser, schnellstens durch den Köhlerschwarm durch und runter zu den Dorschen. Einmal, zweimal, dreimal den Köder hochreißen und wieder sinken lassen… FISCH! Oder Hänger? Nein, Fisch! Und was für ein Urvieh Akinos dann als seinen ersten Fisch des Tages zur Oberfläche beförderte! 1,30 m, ca. 30 kg… und das war nicht der letzte in dieser Preisklasse. Insgesamt konnten wir sechs Dorsche überlisten, die Dorschquote für die Kühlkisten dürfte damit erfüllt sein. So soll Norwegen sein.
Heute ist es bisher zu windig zum Angeln. Bei Spitzenwerten von 13 m/s ist Zeit, etwas Schlafdefizit aufzuholen. Der Wind soll gegen Abend deutlich nachlassen, sodass wir momentan mit einer Angelsession bei Mitternachtssonne planen. Mal schauen, was geht!