Lebensraum Kelpwald

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Nordlicht
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11 Juni 2007
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2.291
Alter
45
Ort
Utvorda/Flatanger (N-Trøndelag)
Website
www.nord-flatanger.no
Entlang der norwegischen Kueste finden sich riesige Unterwasserdschungel. Ueberall dort wo genug Lichteinfall vorhanden ist und das Wasser zirkuliert, krallen sich die Wurzel des Palmentangs (Laminaria hyperborea) am Felsboden fest und trotzen selbst stærksten Stuermen und tosender Brandung.
Optimle Bedingungen scheinen die Pflanzen entlang der Kueste von etwa Stavanger bis zu den Lofoten zu finden. Vor der Kueste bilden die bis zu drei Meter hohen, elastischen Stængel der Kelppflanzen dichte Wælder. Die Blætter wiegen sich im Tackt der Wellen und bilden ein dichtes Dach ueber dem unterseeischen Dschungel.
Direkt von der Oberflæche bis hinab in eine Tiefe von 20 Metern erstreckt sich die Bewuchszone normalerweise, bei sehr klarem Wasser (also verstærktem Lichteinfall) sogar noch deutlich tiefer. In den Fjorden fuehlt sich der Kelp weniger wohl, nimmt doch oft truebes Suesswasser an der Oberflæche einen grossen Teil des Sonnenlichts und erschwert es den Pflanzen so eine ausreichende Photosynthese zu betreiben.

Der Kelpwald ist ein extrem spannender Lebensraum. Die exponierten Gebiete, an denen der Kelp siedelt, wuerden ansonsten oft nur wenig Schutz und Versteckmøglichkeiten bieten. Somit ist der Unterwasserforst fuer eine Reihe kleiner Lebewesen eine wichtige Grundlage um zu ueberleben. Sie wiederum locken natuerlich grøssere Ræuber an.
Besonders der Pollack ist hier auf der Jagd, aber auch schøn gefærbte Tangdorsche in bester Kuechengrøsse und kleine Køhler tummeln sich. Etwas versteckter hausen Lippfische und Seehase. Schwærme von Makrelen, Hornhechten und auch die eine oder andere Meerforelle, oder auch der Lachs schauen auf ihren Rundtouren immer mal wieder nach ob sich ueber dem Kelpwald nicht ein unvorsichtiger Kleinfisch erbeuten læsst.

Der Kelpwald hat leider auch Feinde. Besonders das massenhafte auftreten von Seeigeln kann ihm empfindlich zusetzen, aber auch der Mensch tut seinen Teil.
Gewæsserverschmutzung, bzw. Eintruebung und auch das Abernten von Kelp haben in den letzten Jahrzehnten zu einem Schrumpfen der Kelpwælder gefuehrt. Besonders entlang der suedlicheren Kuesten Norwegens ist der Unterwasserdschungel zurueckgegangen.

Vorsicht ist geboten wenn man ueber dem Kelpwald angeln møchte. Die Pflanzen sind elastisch und stabil und hat sich der Køder erst einmal verhakt, so kann es sehr schwierig sein in wieder frei zu bekommen. Ebenso mag manch starker Pollack auf der Flucht die Angelschnur gnadenlos im Kelp verknoten und damit verloren gehen.
Aber trotz solch kleiner Ærgernisse sind diese Wælder am Meeresgrund faszinierend und unentbehrlich als Kinderstube und Lebensraum fuer Fische und unzæhlige andere Meeresbewohner.
 
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AW: Lebensraum Kelpwald

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Klasse Bilder, hätte nicht gedacht das es dort so Farbenfroh zugeht
 
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