Lachsangeln im vestlandet

smolt

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Diese Woche hat`s endlich mal wieder vom Wetter gepasst und der Fluss hatte wieder genug Wasser, so dass es einigermassen aussichtsreich war es auf Lachs zu probieren. Also hab ich nen Tag Urlaub genommen und bin angeln gefahren.

Am Fluss angekommen war`s dann eigentlich wie immer wenn ich Lachsangeln fahre, der Wasserstand war schon wieder extrem gesunken und das Wasser schon wieder recht klar. Nicht mehr unbedingt die besten Bedingungen für einen typischen "flomelva", wie hier die kleineren Flüsse genannt werden, in denen das Lachsangeln nur bei "Hochwasser" Sinn macht. Das Wasser verschwindet genauso schnell wie es kommt und der Zeitraum in dem genug Fische aufsteigen, die dann noch einigermassen agro genug sind um den Köder zu attackieren ist ziemlich begrenzt.

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Trotzdem konnte ich zwei Fische fangen:

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Mit ihrer Grösse von knapp 2 und 3 kg lagen sie im guten Durchschnitt für dieses Jahr, was scheinbar eher ein "smålaks"- Jahr wird, d.h. der grösste Teil der zurückkehrenden Lachse kommt schon nach einem Jahr aus den Aufwuchsgebieten im Nordatlantik zurück. Die Fische haben dann eine Grösse von 1-3 kg. Nach zwei Jahren im Meer sind`s dann 3-7 kg, nach drei Wintern 7 - 20 kg. Warum die Fische so unterschiedlich geschlechtreif werden und zurückkehren weiss man immer noch nicht genau. Wahrscheinlich spielt dabei die Genetik eine grosse Rolle sowie das Nahrungsangebot im Aufwuchsgebiet.
Ich persönlich wünsche mir natürlich nur "storlaks"-Jahre und Flüsse 😉. Obwohl, wenn ich`s mir genau überlege, der Drill eines 15 kg in so einem kleinen Fluss, wie diesem hier, kann eigentlich nur nach hinten los gehen. Ich schwitze schon bei den 3 kg Fischen, wenn sie über die Steine oder in die Luft gehen. Die Landung meines 7 kg Lachs vor ein paar Jahren war da schon echt hart an der Grenze. 15 kg kann ich mir kaum vorstellen.

Auf jeden Fall ist es ziemlich positiv zu sehen das, auch dieses Jahr wieder ne gute Anzahl Fische aufsteigt. Seit Eröffnung am 25.Juni, wurden bisher 25 Lachse und 37 Meerforellen gefangen. Damit liegt man nach nur 14 Tagen, auch dieses Jahr weit über dem Durchschnitt der Jahre 1969 - 2004 wo im ganzen Jahr nur 20 Lachse gefangen wurden. Letztes Jahr endete die Saison mit 141 gefangen Lachsen. Dieses Jahr hoffe ich mal auf über 200 (….10 davon von mir 😉).
Damit man auch weiterhin genügend Zahlen über den Bestand bekommt und u.a. sinnvolle Statistik betreiben kann, habe ich natürlich die Fangdaten ordentlich gemeldet und wie alle anderen korrekten Lachsfreaks auch, Schuppenproben entnommen:

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Ich hoffe das Wetter, die Zeit und die Fische spielen bis September noch mal mit, und ich kann hier vielleicht doch noch ein Bild von nem "mellomlaks" der klasse 3-7 kg posten.🙂

Viele Grüsse
Smolt
 
Zuletzt bearbeitet:
Petri zu den tollen Fischen. :a020:
Du hast es echt gut. Mal eben ein Tag Urlaub nehmen
kurz an einem schönen Wasserlauf in toller Natur auf
Lachs angeln und … .:k020:
Ich beneide dich total und wünsche dir auf jeden Fall noch
ein paar schöne Brocken.
 
… Danke dir. :a020:
Die Möglichkeit solche Trips zu machen, ist wirklich einer der Vorteile hier zu wohnen, welchen ich sehr zu schätzen weiss.

So ganz spontan und jeder Zeit möglich ist es aber auch nicht. Wetter muss passen, Zeit muss man haben, ein Stück Auto- und Fähre fahren ist auch angesagt und für ganz umsonst darf man auch nicht Lachsangeln. Die ganze Sache ist schon mit etwas Aufwand verbunden.

So`n bisschen speziell war`s an diesem Tag auch: Den ersten Lachs fing ich nach 1,5 Stunden Angelzeit, den zweiten eine halbe Stunde später. Zwei Fische darf man pro Tag aus dem Wasser nehmen, danach ist das Angeln einzustellen. Also hab ich insgesamt ca. 2 Stunden geangelt und bin dann auch wieder bald nach hause gefahren.
Relativ viel Aufwand für wenig Angelzeit. - Die Bisse und Drills entschädigen dann aber für alles.😃

Oft läuft Lachsangeln aber auch ganz anders: Viel Aufwand, viel Angelzeit und dann einigermassen frustriert wieder nach hause fahren. :p075:

Gruss
Smolt
 
Mein Gott, was gäbe ich drum, bei mir in der Nähe die Möglichkeit zu haben, in schönster Natur gezielt auf Lachse fischen zu können, selbst wenn es meist "nur" Smålaks sind. In solch kleinen Gewässern ist das trotzdem echt genial, die gehen da "ab wie Nachbars Lumpi"! Mein Neid ist gerade da voll mit Dir! :wink: :a010: :aerger:
Auf dass noch mal ein paar Regenfälle kommen und Dir zumindest den einen oder anderen "Mellomlaks" noch in dieser Saison ans Band bringt!
 
Danke dir. :a020:

Bin jetzt auch gerade wieder etwas angefixt und bereite mich schon auf den nächsten Trip vor. Lachsangeln macht doch irgendwie süchtig 🙂 Die Wobblerbox ist zwar schon total überfüllt und geht kaum noch zu, trotzdem ist da noch Verbesserungspotential.😙
Beim nächsten mal müssen neben meinen momentanen Favoriten “Prey Target” und “Rapala Countdown Elite” auch noch ein paar handgefertigte Finnen mit.

Hat vielleicht noch jemand den ultimativen Insider Tip was Lachswobbler in der Größe 5 - 8 cm betrifft? Die Teile müssen runter in die Löcher und auch bei stärkster Strömung arbeiten. Farbe: Rot/Orange.

Gruss
Smolt
 
Auf jeden Fall ist es ziemlich positiv zu sehen das, auch dieses Jahr wieder ne gute Anzahl Fische aufsteigt. Seit Eröffnung am 25.Juni, wurden bisher 25 Lachse und 37 Meerforellen gefangen. Damit liegt man nach nur 14 Tagen, auch dieses Jahr weit über dem Durchschnitt der Jahre 1969 - 2004 wo im ganzen Jahr nur 20 Lachse gefangen wurden. Letztes Jahr endete die Saison mit 141 gefangen Lachsen. Dieses Jahr hoffe ich mal auf über 200 (….10 davon von mir 😉).
Wenn Du diese offensichtlich positive Entwicklung der Lachsfänge dieses Flusses im Vergleich zu den Jahren 1969-2004 benennst:
Was denkst Du sind die Gründe, dass es gerade bei diesem Flüsschen eine so gute Entwicklung gibt, die ja beileibe nicht überall Standard zu sein scheint?
Beseitigung von Wanderhindernissen? Verbesserung der Laichplätze? Besatzmaßnahmen? Oder noch andere Gründe, an die ich gerade nicht denke?
 
Sinkende Wobbler, die bei stärkster Strömung stabil laufen...DUO Ryuki Spearhead. Gibt's in verschiedenen Größen, schwimmend und sinkend, flach und medium tief laufend.
Die sind genau für deine Anforderungen gebaut, bei mir funktionieren sie am Wehr auf Rapfen. :a020:
 
@MeFo-Schreck
Die Hauptursache für den Rückgang der Artenvielfalt in den norwegischen Flüssen ist die Gewässerverunreinigung, vorwiegend in Form von Versauerung.


Bis Ende der achziger Jahre konnte man in fast allen Gewässersystemen an der Küste Norwegens, hervorgerufen durch "sauren Regen", eine Reduzierung des pH-Wertes beobachten. Dabei gelangten Ïnustriell erzeugte Schwefel- und Stickstoffverbindungen, die über weite Strecken in der Luft transportiert werden, zum Grossteil aus meiner Heimat ("Osten") stammend, in Form von Regen in die Gewässer. Diese ph-Wert Reduzierung (unter pH 6) führte dazu das viele Bodenorganismen, die u.a. Fischen als Erstnahrung dienen, verschwanden. Für die Fische bedeutet dies konkret das sie nicht mehr genug Nahrung finden oder sich erst ger nicht reproduzieren. Bei Lachsen führen z.B. ph-Werte unter 5,5 dazu, das die Eischalen so hart werden, das die Embryonen nicht mehr aus den Eiern kommen und nicht schlüpfen.

Dazu kommt noch die Problematik der Aluminiumverbindungen im Wasser.
In vielen norwegischen Gewässersystemen hat man einen relativ hohen Anteil Aluminium im Wasser. Normalerweise ist dies kein Problem, da diese Aluminiumverbindungen im gebundenen Zustand sind. Kommen diese Aluminiumverbindungen bei niedrigen ph-Werten (saurem Wasser) vor, gehen sie in dem Moment in dem ein rascher ph-Wert-Anstieg stattfindet in einen freien instabilen Zustand über. Diese freien Aluminiumverbindung sind schwer toxisch für die Fische und führen zu Vergiftungen in den Kiemen. Diese chemische Reaktion passiert genau in dem Moment wo das Wasser des Flusses mit niedrigem ph-wert auf das Salzwasser des Fjordes mit hohem ph-Wert trifft. Als Folge konnte man in der Vergangenheit beobachten das abwandernde Meerforellen- und Lachssmolts beim Ûbergang in`s Meer starben oder zumindes Spätfolgen davon trugen.

Seit den achziger Jahren haben sich die Schwelkonzentrationen im Regen nun bis zu 90% reduziert, die Stickstoffverbindungen bis zu 60%.
Als Massnahme gegen die Gewässerversauerungen wurden und werden in einer Reihe norwegischer Gewässersystem seit den 80iger Jahren Kalkungsprogramme durchgeführt, mit dem Ziel die Ph-Werte wieder auf ein stabiles Niveau über Ph 6 zu bringen. Einer dieser Flüssse in denen ein Kalkungsprogramm läuft ist der Fluss an dem ich Lachs-fische. Seit 2002 hat man begonnen den Fluss zu kalken und dies scheint nun einen Effekt zu haben, so dass seit 2004 ein deutlicher Anstieg des Lachsbestandes zu verzeichnen ist.


@archie
Danke für den Tip. :a020:
Ich glaub von den Wobblern werde ich mir ein paar bestellen. Obwohl ich momentan so`n bisschen auf dem "Oldschool"-Trip bin. - Habe mir gestern einige dieser Klassiker geordert:

….in der Köderbox trifft dann handmade finnischer Wobbler auf hightech Japan-style :biglaugh:

Gruss
Smolt
 
Zuletzt bearbeitet:
Bis Ende der achziger Jahre konnte man in fast allen Gewässersystemen an der Küste Norwegens, hervorgerufen durch "sauren Regen", eine Reduzierung des pH-Wertes beobachten. Dabei gelangten Ïnustriell erzeugte Schwefel- und Stickstoffverbindungen, die über weite Strecken in der Luft transportiert werden, zum Grossteil aus meiner Heimat ("Osten") stammend, in Form von Regen in die Gewässer. Diese ph-Wert Reduzierung (unter pH 6) führte dazu das viele Bodenorganismen, die u.a. Fischen als Erstnahrung dienen, verschwanden. Für die Fische bedeutet dies konkret das sie nicht mehr genug Nahrung finden oder sich erst ger nicht reproduzieren. Bei Lachsen führen z.B. ph-Werte unter 5,5 dazu, das die Eischalen so hart werden, das die Embryonen nicht mehr aus den Eiern kommen und nicht schlüpfen.

Dazu kommt noch die Problematik der Aluminiumverbindungen im Wasser.
In vielen norwegischen Gewässersystemen hat man einen relativ hohen Anteil Aluminium im Wasser. Normalerweise ist dies kein Problem, da diese Aluminiumverbindungen im gebundenen Zustand sind. Kommen diese Aluminiumverbindungen bei niedrigen ph-Werten (saurem Wasser) vor, gehen sie in dem Moment in dem ein rascher ph-Wert-Anstieg stattfindet in einen freien instabilen Zustand über. Diese freien Aluminiumverbindung sind schwer toxisch für die Fische und führen zu Vergiftungen in den Kiemen. Diese chemische Reaktion passiert genau in dem Moment wo das Wasser des Flusses mit niedrigem ph-wert auf das Salzwasser des Fjordes mit hohem ph-Wert trifft. Als Folge konnte man in der Vergangenheit beobachten das abwandernde Meerforellen- und Lachssmolts beim Ûbergang in`s Meer starben oder zumindes Spätfolgen davon trugen.

Seit den achziger Jahren haben sich die Schwelkonzentrationen im Regen nun bis zu 90% reduziert, die Stickstoffverbindungen bis zu 60%.
Als Massnahme gegen die Gewässerversauerungen wurden und werden in einer Reihe norwegischer Gewässersystem seit den 80iger Jahren Kalkungsprogramme durchgeführt, mit dem Ziel die Ph-Werte wieder auf ein stabiles Niveau über Ph 6 zu bringen. Einer dieser Flüssse in denen ein Kalkungsprogramm läuft ist der Fluss an dem ich Lachs-fische. Seit 2002 hat man begonnen den Fluss zu kalken und dies scheint nun einen Effekt zu haben, so dass seit 2004 ein deutlicher Anstieg des Lachsbestandes zu verzeichnen ist.
Das gerade in den kleineren Flüssen das Thema "Saurer Regen" sehr deutlich den Unterschied machte, hatte ich mir schon fast gedacht! :a010:
Wie läuft in Flüssen eigentlich dann rein praktisch so eine Kalkung ab?
An "sauren Seen" habe ich schon mal 'ne Doku gesehen, dass dann teils per Helikopter aus großen Behältern der Kalk großflächig ab-"gerieselt" wurde, praktisch wie mit einem überdimensionalen Salzstreuer :wink::a010:.
In Seen leuchtet mir das auch ein, der Kalk bleibt im Wasser und wird nicht (oder fast nicht ) fortgeschwemmt.. Wenn man nun Kalk einfach so in einen Fluß kippt, ist die Wirkung kurz da und dann wäre dieses Pulver relativ schnell fortgeschwemmt.
Wie löst man das Problem? Mit irgendwelchen "Dosier-Einheiten", die den Kalk dosiert abgeben? Oder statt Pulver große, schwere Kalksteine/Kalk-Klötze, die man im Fluß versenkt und die dann sich berechenbar langsam auflösen und so die Neutralisierung des PH-Wertes bewirken?
 
Schau mal hier:


Das ist ein ziemlich umfassender Rapport (norwegisch) zum Kalken in den Gewässersystemen. Auf der erste Seite ist auch ein Kalkstation abgebildet.
Es werden wohl verschiedene Methoden angewendet, z.B. Kalkstationen die kontinuierlich Kalk in den Oberlauf oder Zuflüsse einbringen, oder Einmaliges Kalken in Form größerer Kalksteine. Seen hat man teilweise vom Helikopter aus gekalkt.

Interessant ist in diesem Bericht auch die Statistik wie sich die Lachsbestände in den letzten Jahren in den gekalkten Gewässern entwickelt haben.

Gruss
Smolt
 
Besten Dank für diese umfangreichen Quellen. Das werde ich mir mal in Ruhe zu Gemüte führen. :a010: :genau:
 
Für's Wochenende sind richtig fette Regenfälle gemeldet und nachdem ich heute über den Tag verteilt verfolgen konnte, wie fast alle verfügbaren Angelkarten weggingen, habe ich jetzt auch wieder ein "Los" gezogen und mir eine der letzten Karten für Sonntag gesichert.
Is mal wieder etwas "Lotterie": wenn die Wettervorhersage eintrifft wird's evtl. gutes Angeln wenn nicht, hätte man sich die Sache fast sparen können.

:daumendrueck:

Die "Munitionskiste" ist schon startklar. Evtl. schaffen es auch noch ein paar Duo Spearheads "special edition" aus Kroatien bis zum Sonntag zu mir. ... bin gespannt.

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Freu ma schon und bin wieder etwas "Lachs-fiebrig". 😀

Gruss
Smolt
 
Heute war ich dann also wieder Lachsangeln, und wie fast immer, mal wieder zu spät.
:p075:
Der erhoffte Regen hat schon Freitag Mittag eingesetzt und war dann bis Sonnabend durch.
Heute Nachmittag als ich ankam war der Wasserstand dann schon wieder runter und das Wasser klar.

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Lachs gab's für mich keinen. Aber zumindest ne Meerforelle.

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Da sie nicht in's heutige Beuteschema passte konnte sie wieder schwimmen. Ein Bild gibt's hier nur im grossen Lachskescher.
An dem Fluss gilt die Regel: Fische die an Land waren müssen gekillt werden und in die Pfanne. Reines C&R ist auch dort von den Verwaltern nur ungern gesehen. Wer's sich trotzdem nicht verkneifen kann muss mit angedrückten Wiederhaken fischen.

Einen richtig guten Fisch habe ich dann noch durch einen krassen Anfängerfehler verloren: - Normalerweise haue ich bei jedem verdächtigen Kontakt am Köder an. Dieses Mal setzte sich mein Wobbler neben einem grossen Stein fest und ich habe mich dann gefreut das ich ihn gelöst bekommen habe. Nächster Wurf einen halben Meter neben den Stein, wieder fest und natürlich aus falscher Vorsicht nicht angehauen. Plötzlich schwimmt der Hänger los, zwei drei Kopfschüttler und ab.
War auf jeden Fall vom Feeling her ein richtig guter Fisch. - Chance gehabt und verkackt!
😫
...auch das ist Lachsangeln.

Insgesamt war's mal wieder ein cooler Angeltag und mal sehen vielleicht passen ja bis September die Bedingungen nochmal, und es gibt noch einen Lachsangelausflug.

Viele Grüsse
Smolt
 
Inzwischen ist die Lachssaison bei mir durch. Normalerweise wäre der Fluss noch bis 1. September geöffnet, doch aufgrund des niedrigen Wasserstandes wurde er schon ab letzten Mittwoch gesperrt.

Insgesamt wurden dieses Jahr 150 Lachse gefangen. Die Durchschnittsgrösse lag bei 2,9 kg, die grössten waren um die 9 kg. Also eher ein Jahr mit überwiegend "smålaks", die an dem leichten Equipment in dem kleinen Fluss jedoch einen Heidenspass machen.

Ich hatte 6 Angeltage und hab insgesamt 6 Lachse und eine ganze Reihe schöner Meerforellen als Beifang gefangen. Für mich ein absolutes Top-Ergebnis, (...kenne ich von den letzten Jahren eher anders).

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Das Angeln mit Wobblern finde ich persönlich wirklich kurzweilig, anspruchsvoll und effektiv.
Man angelt im Gegensatz zum Wurm-, oder Fliegenfischen doch eine ziemlich grosse Strecke ab. Dabei bewegt man sich doch recht viel. Teilweise ist "Indianerangeln" mit Anschleichen angesagt, Teilweise klettern oder waten. Die Würfe müssen auch einigermassen präzise kommen und die Köderführung in der harten, ständig wechselnden Strömung ist auch nicht ganz ohne.

Auffallend war dieses Jahr die recht hohe Fehlbissrate. Ich hätte locker dreimal so viele Fische fangen können, wenn ich alle Bisse verwertet hätte. :a045:
Fehlbisse beim Fischen mit den finnischen "Minis" sind aber wohl recht normal, wie ich jetzt in einem norwegischen Forum gelesen habe. Die Wobbler bringen mit ihrem plötzlich ausschlagenden Lauf relativ viele Fische zum reagieren, leider verfehlen die Lachse die extrem unvorhersehbar laufenden Wobbler aber oft und hängen nicht immer.

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An meinem letzten Angeltag gab es nochmal ordentlich Regen und auch Fisch. Hab hier mal ein paar Bilder wie der Fluss bei Niedrigwasser und dagegen bei innerhalb von wennigen Stunden aufkommenden Hochwasser aussieht. So schnell wie das Wasser kommt, ist es aber auch innerhalb weniger Stunden nach dem Regen wieder verschwunden. …..

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Mit dem Wasser kommt auch der Fisch. 😀
Ab und zu auch mal als Beifang in Form einer wunderschönen Meerforelle:

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Zum Ende der Saison hat man dann deutlich gesehen, dass der überwiegende Teil der Lachse sich schon "einfärbt". Vom Fleisch her noch absolut ok, aber auch schon nicht mehr ganz silbern. …..

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Mein allerletzte Fisch der Saison, war dann ein wunderschöner Rogner, schon im vollen Laichkleid mit roten Punkten, der dann ohne Foto direkt aus dem Kescher wieder schwimmen durfte. - War für mich so`n bisschen das Zeichen, dass die Saison jetzt durch ist. Die Fische die jetzt noch im Fluss sind, werden hoffentlich für ordentlich Nachwuchs sorgen, so dass die Saison 2021 mindestens so klasse wird, wie diese. 😀

Gruss
Smolt
 
Klasse Perti Heil - da hatteste ja ein gutes Jahr mit den Lachsen. Son aktives Fischen mit Wobbler ist ja schon recht interessant, wo dann die Gegner noch richtig power haben.
 
Danke dir. :a020:

Wobblerfischen in Flüssen ist wirklich eine interessante Geschichte.
Schon die Beschäftigung mit diesen Ködern (Laufverhalten, Tauchtiefe, Führung, Herkunft usw.) eröffnet einem wieder mal eine umfassende neue Seite des Hobbys.

....und wenn dann noch anspruchsvolle Fische in der harten Strömung darauf ansprechen, macht`s richtig Spass. 😀

Gruss
Smolt
 
Mein persönlicher alljährlichen "Wahnsinn" was Angeln betrifft hat jetzt wieder begonnen: Lachsangeln 2021.

Ich konnte dem inneren Drang doch nicht standhalten und bin trotz suboptimal Bedingungen angeln gefahren.
Fisch gab's deshalb natürlich mal wieder nicht. ^^
Extrem klares Wasser und ein Wasserstand wo an den meisten Stellen im Fluss die Rückenflossen der Fische beim Aufsteigen herausgeschaut hätten, ließ meine Hoffnung auf Fisch, schon bei der Ankunft am Fluß extrem sinken.

Ein kleiner Lachs (wahrscheinlich der einzige der bisher aufgestiegen ist) hat sich dann doch noch an meinem Wobbler probiert, ist aber nach kurzem Drill wieder ausgestiegen.

Insgesamt war es doch wieder ein super aufregender anstrengender Angeltag in einem abgefahrenen Gewässer.

....jetzt warte ich auf (viel) Regen.

Gruss
Smolt

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Zuletzt bearbeitet:
Dieses Jahr hat die Lachssaison in den Flüssen im Vestland wegen Wassermangels bisher praktisch nicht stattgefunden (...Ausnahme war der Etne).
Jetzt am Wochenende kam dann endlich mal etwas mehr Regen, so daß der Fluss an dem ich fische wieder geöffnet wurde. Da es bei der jetzigen Wettervorhersage wohl nur eine Frage der Zeit ist bis er wegen Wassermangel wieder gesperrt wird, wollte ich mir natürlich die Chance nicht entgehen lassen und war heute mal wieder Lachsangeln.

Das Angeln war wie immer beim Lachsangeln ein Auf und Ab der Gefühle. Erst der "Kampf" um die Angelkarte für die richtige Stelle: Zufriedenheit die Stecke "gesichert" zu haben. Dann der ständige Blick auf den Wetterbericht und das Hoffen auf Regen.
Letztendlich die Erleichterung endlich am Fluss zu stehen.

Nach drei Stunden hochkonzentriertem Angeln endlich der ersehnte Einschlag auf den Wobbler. Nach kurzem knallhartem Drill in stärkster Strömung ohne sicherem Platz in der Nähe den Fisch zu landen, habe ich den Kescher doch fertig gemacht und versucht den Lachs hinein zu bekommen. Dabei kam es zum "Klassiker": Der Fisch war natürlich noch nicht bereit sich zu ergeben, schwimmt direkt auf den Kescher zu und setzt den Wobblerdrilling von außen in's Netz. Eine elegante Körperbewegung und weg war er.

Ich danach erstmal psychisch am Boden.
Kippen und ein Bier haben geholfen: eine halbe Stunde später war ich wieder im hoch konzentriertem Angelmodus.

Das Resultat war dann dieser Wildlachs-Rogner (4,2 kg):

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Danach ging's mir richtig gut.😊 Zufrieden nachhause gefahren. Zuhause den Fisch der Familie präsentiert und dann ein paar Filets draus geschnitzt:

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...morgen grillt Pappa Lachs. 😋

Jetzt hoffe ich, wie immer zu dieser Zeit, auf Regen.
Bis zum offiziellen Ende der Lachssaison sind es nur noch etwas mehr als zwei Wochen. Hätte wirklich Bock nochmal zu fahren.

Gruss
Smolt
 
Hallo Smolt, da kann man nur zu solchen Erfolgen gratulieren auch wenn de mal 2. Sieger bist, den Spaß hatteste doch. Hier in Afjord am Wasserfall ist sehr wenig Wasser im Fluß und kein Lachs oder Mefo ist am Stövelfossen gesprungen, auch in den oberen Pools kein Lachs drin-tote Hose. Als wir die Gaula runtergefahren sind haben wir auch nur 2 verirrte Lachsangler gesehen ,zu wenig Wasser kein Lachs , also hoffen die Lachsangler auf Sauwetter, was du ja beim Urlaub schlecht vorplanen kannst.Ich hoffe zumindest noch auf schöne Aufnahmen im und am Lachsfluß, hab noch ne Woche zeit.
 
Danke dir. :a020: ...wünsche dir auf jeden Fall noch nen schönen Urlaub.

Dieses Jahr ist es wirklich kritisch mit den Wasserstanden in den Flüssen.
Habe gerade gelesen das in der Nausta diesen Sommer die niedrigsten Wasserstände gemessen wurden seit die Registrierung 1963 begonnen hat.
In Lærdal lag die gemessenen Niederschlagsmenge im Juli gerade mal bei 8% von dem was sons im Durchschnitt vom Himmel kommt.

So`n bisschen kan man nur hoffen das der Regen bald einsetzt und der Lachs- und Meerforellenaufstieg dann ordentlich los geht.
Die Kombination wenig und relativ Warmes Wasser ist für die Jungfischgeneration die im Fluss ist, natürlich auch nicht geade optimal. Dies könnte sich evtl. auch negativ auf die Bestände und Fänge der nächsten Jahre auswirken.

Wenn man das Glück hat nach solch einer langen Trockenperioden und dann plötzlich einsetzendem hohen Wasserstand vor Ort zu sein, hat man natürlich super Chancen auch was zu fangen. Dann steigen nämlich innerhalb sehr kurzer Zeit sehr viele Fische in den Fluss auf. Die Fische, die schon im Fluss waren, beginnen wieder zu Wandern, und werden dann wieder fangbar.

Lachsangeln für den Urlaub zu planen (zumindest hier im Vestland), ist wirklich absolutes Lottospiel.
Ich habe es schon mehrfach erlebt das ein paar Tage vorher grosse Regenmengen vom Wetterdienst vorausgesagt wurden, einen Tag vorher (manchmal auch Stunden) ändert sich die Vorhersage total und es kommt letztendlich kein Tropfen runter.

Die Leute, die wirklich gut Lachs fangen, sind meistens die Grundeigner. Die gehen nur dann fischen wenn die Wetterbedingeungen optimal und genug aktive Fische im Fluss sind.

Gruss
Smolt
 
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