kleine abendlektuere "Was isst man in Norwegen"

diedaenen

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Hallo

Ist wohl etwas laenger aber trotzdem sehr interessant



Was ißt man in Norwegen
Von Mutters Fleischklopsen bis zu Erdbeeren unterm Schnee ....

Groß war die Freude im Restaurant Mormors Hus in Lillehammer, als die Frau des amerikanischen Präsidenten sich während der XVII. Olympischen Winterspiele 1994 zum Essen ansagte. Die beiden Meisterköche von "Großmutters Haus" - der eine Besitzer, der andere Küchenchef - profilieren ihre Gaststätte mit norwegischen Gerichten. "Ich hoffe, Frau Clinton wird wieder vergessen, was sie sich bestellt hat, und sich statt dessen an ein nettes Lokal und zuvorkommende Mitarbeiter erinnern", meinte der Inhaber trokken, als Hillary Clinton sich für eine Pasta tagliatelli entschied.

Von Brita Drangsholt Jaksjø

Ist denn an einer Pasta etwas auszusetzen? Nein, eigentlich nicht. Außer, daß es kein norwegisches Gericht ist, ebenso wenig wie die von den Norwegern anno 1994 so heiß geliebte Pizza. Tiefkühlpizzas werden in keinem anderen europäischen Land so häufig gekauft wie in Norwegen. Wann kann man nun eine Speise eine norwegische Spezialität nennen? Sogar die Kartoffel, die für die Norweger selbst so norwegisch ist wie der Brunost (brauner, karamelisierter Käse), kommt nämlich ursprünglich aus dem Ausland. 1993 feierten die Norweger übrigens das 250jährige Jubiläum der Erdäpfel.

Was sind also typisch norwegische Gerichte? "Fleischklopse", antworten 65 Prozent der Norwegerinnen und Norweger, wenn sie gefragt werden, was ihnen zu diesem Thema einfällt. 36 Prozent nennen Hammel-in-Kohl und 23 Prozent Kabeljau, der damit den 3. Platz einnimmt. Eine landesweite Repräsentativumfrage, im Januar 1994 im Rahmen des Schwerpunktprogramms der Regierung "Wettbewerbsstrategien für Lebensmittel aus Norwegen" durchgeführt, ergab deutliche regionale Unterschiede bei den beliebtesten Speisen. Fleischklopse werden in allen Teilen des Landes von den meisten Befragten genannt. Auf Platz 2 kommen in Westnorwegen Kartoffelklöße (je nach Gegend Komle, Potetklubb oder Raspeball genannt), auf Platz 3 in der Hauptstadt Oslo Laugenfisch (Lutefisk), gefolgt von gepökelter Lammrippe (Pinnekjøtt) und Kabeljau (Torsk).

In den letzten Jahren sind viele ausländische Restaurants wie Pilze aus dem Boden geschossen. Trotzdem ergibt die Meinungsumfrage, daß die meisten Norwegerinnen und Norweger, wenn sie essen gehen (und dies tun sie immer häufiger), norwegische Gerichte vorziehen, nach Möglichkeit zubereitet mit Zutaten aus dem eigenen Land. Denn diese hält die große Mehrheit laut Umfrage für qualitativ besser als ausländische Erzeugnisse.
So aßen die Bauern

Eine norwegische Anthropologin und Ernährungsphysiologin wies auf folgende Eigenart der norwegischen Eßkultur hin: die typisch norwegischen Gerichte entstammen nicht wie in vielen anderen europäischen Ländern der Küche des Hofes ­ von der oberen Mittelklasse den eigenen Bedürfnissen angepaßt ­, sondern der ländlichen Küche. Man ißt heute das, was früher auf den Bauernhöfen üblich war. Hier ist allerdings Hroar Dege, einer der Nestoren der norwegischen Köche, anderer Meinung. Er war schon in den 60er Jahren tonangebend, hat mehrere Kochbücher verfaßt und ist noch heute aktiv dabei. Für ihn stellt die norwegische Eßkultur eine Synthese dar: aus urnorwegischen Elementen, wenn man so will, und Impulsen der eher mondänen Eßkultur wohlhabender Bevölkerungskreise in Mitteleuropa.

Daß die Norweger schon im 18. Jahrhundert auch kontinentale Eßgewohnheiten hatten, findet er in einem noch nicht veröffentlichten Manuskript aus dem Jahre 1793 belegt, das den (übersetzten) Titel trägt "Norwegisches Koch-Buch zusammengestellt aus dänischen, schwedischen, deutschen, französischen, englischen und italienischen Koch-Büchern. Zum vielfältigen Gebrauch norwegischer Natur-Produkte in Küche und Haushalt, für Wohl-Geschmack und Gesundheit. Von Christopher Hammer".

Dege drückt sich gern pointiert aus und meint, König Harald Schönhaar habe Norwegen im Jahre 885 zwar politisch zu einem Reich vereint, was das Essen betrifft, habe er jedoch schlechte Arbeit geleistet: die Norweger müßten immer noch als Stammesvolk angesehen werden, weil Fundamentalisten je nach Region ganz verschiedene Interessen haben.
Das Essen ist "das halbe Weihnachtsfest"

Diese regionalen Unterschiede zeigen sich nicht zuletzt in der Art, wie hier Weihnachten gefeiert wird. Das Essen ist ein sehr wichtiger Teil der Feiertage. Schon im November laden die Restaurants zum Julebord ein ­ zum Weihnachtsbüfett, wo besonders Geschäftsleute und ihre Gäste ausgiebig und gut essen. Für die Gastronomie ist dies natürlich ein gutes Geschäft. Einige Restaurants sehen es als so wichtig an, frühzeitig in Erscheinung zu treten, daß die Pressevertreter in der norwegischen Hauptstadt 1993 bereits am 30. September zur Premiere des norwegischen Vorweihnachtsgerichts Nr. 1, dem Laugenfisch, geladen wurden!

Zu Hause ist am Duft exotischer Gewürze und an aromatischen Backdünsten zu erkennen, daß es weihnachtet. Ohne Pfefferkuchen, Schmalzkränzchen, Hörnchen und anderes traditionsreiches Kleingebäck wird es für viele Norwegerinnen und Norweger nicht Jul. "Sieben Sorten" mußten es früher mindestens sein, und hieran wird noch heute vielfach festgehalten.

Die meisten Familien haben beim Weihnachtsessen ihre ganz besonderen Traditionen. Zur Stärkung vor den letzten Weihnachtsvorbereitungen am 24. Dezember gibt es vielfach mitten am Tag Milchreis. Als kulinarischer Höhepunkt werden dann am Spätnachmittag oder Abend aufgetischt: an der Küste Kabeljau, Heilbutt oder Laugenfisch, in Ostnorwegen Schweinerippe, feine Fleischklöße und "Weihnachtskochwurst" und in Westnorwegen traditionell gepökelte Lammrippe, auf Birkenreisern gekocht. Als Nachtisch läßt man sich oft Reiscreme mit rotem Saft oder roter Dessertsauce schmecken.
Tierhaltung, Ackerbau und "Fischerbauernhöfe"

Tierhaltung und Ackerbau sind von jeher die tragenden Säulen der norwegischen Agrarwirtschaft, und die Erzeugnisse - Milch, Butter, Käse, Fleisch, Brot und andere Getreideprodukte - sind nach wie vor die grundlegenden Bestandteile der Ernährung. Hinzu kommen die vor der langgestreckten Küste in großen Mengen gefangenen Fische. An der Küste war es früher üblich, Fischfang und Landwirtschaft miteinander zu kombinieren ("Fischerbauernhöfe"). Der Mann fuhr zum Fischfang aufs Meer, vielleicht zusammen mit älteren Söhnen, und war oft längere Zeit abwesend; währenddessen nahm die Frau sich des Hofes an. Ihr standen Töchter und jüngere Söhne zur Seite.

Schon in mittelalterlichen Quellen ist von der großen Bedeutung der Dorsch- und Heringsfischerei für die norwegische Wirtschaft zu lesen. Heringe werden daher auch als das "Silber des Meeres" bezeichnet. Salzheringe waren lange Zeit die Hauptmahlzeit der weniger bemittelten Norweger. Heute sind Heringe ebenso teuer wie andere Fischsorten.

Salz- und Delikateßheringe gehören in schmackhaften Zubereitungen zu den meisten kalten Büfetts in Norwegen. Auch in Hotels kann man sich beim Frühstück eingelegte Heringe, Hering in Tomatensauce und Hering in Senfsauce auf den Teller tun.

In den 80er Jahren entstanden an der Küste viele Fischfarmen. Dieser neue Wirtschaftszweig produziert jedes Jahr bedeutende Mengen Zuchtlachs. Der größte Teil wird in die europäischen Länder, in die USA und nach Japan exportiert. Neben Jarlsberg und Linjeakevitt ist Lachs einer der besten norwegischen Exportartikel.

Für viele traditionelle Gerichte wird Fischfarce verwendet. Bezeichnungen wie "Kvitsøy-Klöße" und "Kristiansund-Klöße" lassen den Ursprungsort an der Küste erkennen, während "Makrelen-Klopse" und "Seelachs-Frikadellen" den Hauptrohstoff angeben.

Die Norweger sind sich sicher, daß die Milch norwegischer Kühe die beste der Welt ist. Und das ist vielleicht gut so - denn im Durchschnitt trinkt hier jeder Einwohner 150 Liter pro Jahr! Daher fehlt den Norwegern oft gerade die heimatliche Milch, wenn sie sich im Ausland aufhalten. Weitere Besonderheiten der norwegischen Ernährung (verglichen mit anderen Industriestaaten) sind ein relativ geringer Fleischkonsum (ca. 50 kg) und ein relativ hoher Fischkonsum1. Die Brotgetreideernte schwankt von Jahr zu Jahr. Klimatisch liegt Norwegen am Rand des Anbaugebiets für Brotgetreide. Zucker wird in Norwegen nicht produziert. Der importierte Zucker war lange Zeit ein Luxusartikel, und dies ist wahrscheinlich einer der Gründe dafür, daß norwegische Rezepte mit weniger Zucker auskommen als ausländische. Doch nicht nur Zucker wird importiert, die Hälfte aller Lebensmittel, in Kalorien gemessen, stammt aus dem Ausland.
Von notwendiger Haltbarmachung zum Festessen

Viele Elemente der norwegischen Eßkultur, die heute als typisch gelten und bei festlichen Anlässen mit einem Hauch der 90er Jahre serviert werden, waren früher eine aus der Not geborene Tugend. Denn Gefriertruhen gab es für die Aufbewahrung verderblicher Lebensmittel noch nicht. Der Alltag war davon gekennzeichnet, daß Menschen und Tiere auf dem Hof den Winter überleben mußten. Im Herbst wurde geschlachtet, denn dann gaben die Tiere am meisten Fleisch, das Futter für den Winter war begrenzt, und das Klima bot eine natürliche Kühlmethode. Fleisch und Fisch wurden mit Salz, Zucker, durch Trocknen oder Räuchern in verschiedenen Kombinationen haltbar gemacht. So gab es z.B. Pökel- und Rauchfleisch. Fisch (und z.T. auch Fleisch) wurde mit Salz und eventuell etwas Zucker luftdicht eingelegt und konnte nach 1-4 Tagen (z. B. Graved Lachs) oder 2-3 Monaten (Rakfisk, gegorener Fisch) gegessen werden. Aus Milch wurden Butter, Käse und Sauermilch gemacht. Frische Lebensmittel galten lange Zeit als schlecht bekömmlich, gesund waren dagegen gut gesalzene Gerichte. Das pflanzliche Wachstum ist in Norwegen auf eine relativ kurze Periode begrenzt, und bei den früheren Getreidesorten war es durchaus nicht selbstverständlich, daß das Korn jedes Jahr reif wurde.

Früher waren Fladenbrot und Lefser (eine Art Pfannkuchen) die wichtigsten Backwaren in Norwegen. Hafer-Lefser z.B. werden bei schwacher Hitze knusprig gebacken. Sie wurden früher wie das Fladenbrot im Vorratshaus (Stabbur) längere Zeit aufbewahrt.

Weiche Lefser werden oft mit Sahne zubereitet und sind nicht so lange haltbar. Dieses Gebäck ist eine Delikatesse für feierliche Anlässe, besonders wenn es noch andere wertvolle Zutaten enthält und mit Butter und Zucker o.ä. bestrichen wird.

Als im 18. Jahrhundert Küchenherde aufkamen, begann man, das Essen aus frischen Lebensmitteln zuzubereiten. Doch erst Anfang unseres Jahrhunderts war ein Herd in den norwegischen Küchen allgemein üblich.
Rohstoffe je nach Jahreszeit

Von den Konservierungsmethoden unserer Vorfahren bis zur modernen Tiefkühltechnik ist es ein weiter Sprung. In der Nachkriegszeit wurden viele Lebensmittel nicht mehr eingemacht, gepökelt oder eingelegt, sondern tiefgefroren. Die alten Methoden der Haltbarmachung gerieten einige Jahrzehnte lang fast in Vergessenheit. In dieser Zeit ließen wir uns von den neuen Möglichkeiten begeistern, und eine Weile glaubte man, mit der Technik könne man den jahreszeitlichen Wechsel der Rohstoffe vergessen. Das ganze Jahr hatte man Erdbeeren, Lachs und Lammfleisch in der Gefriertruhe. Heute ist man beim Gebrauch dieser Konservierungsmethode weitaus zurückhaltender. Das Interesse an Rohstoffen und Eßkultur ist in den letzten Jahren gestiegen, nicht zuletzt dank der vielen erstklassigen Köche in Norwegen. Damit sind sich weite Kreise der Bevölkerung wieder bewußt geworden, wie wertvoll es ist, die frischen Lebensmittel der Saison auszunutzen.
Der beste Koch der Welt

Norwegische Köche schneiden bei internationalen Wettbewerben sehr gut ab, und der zur Zeit weltweit beste Koch ist ein Norweger! Bent Stiansen gewann 1993 den wertvollen Preis Bocuse d'Or.

Die norwegische Küche auf Chefkoch-Ebene ist stark von der französischen cuisine beeinflußt. In den letzten Jahren ist jedoch eine Tendenz bei den norwegischen Küchenchefs festzustellen, die kontinentale Küche mit norwegischen Elementen, d.h. oft auch regionalen Spezialitäten, zu kombinieren. Ein Pionier auf diesem Gebiet ist Arne Brimi, Meisterkoch aus Lom. Das Essen soll möglichst naturgetreu sein. Der den Rohstoffen eigene Geschmack ist das Wichtigste. Und die Zutaten kommen von norwegischen Feldern, Wiesen und Wäldern, aus Meer und Binnenseen. Großmutters Rezepte sind wieder modern. Wir erleben einen phantastischen Stolz auf norwegische Rohstoffe und traditionelle norwegische Gerichte, was sich für einen Ausländer oft wie ein exotisches Erbe früherer Eßgewohnheiten ausnimmt.

Historisch gesehen hat es bei der Ernährung in Norwegen - bedingt durch das ungleiche Angebot an Rohstoffen - regionale Unterschiede gegeben, die heute allerdings nicht mehr so ausgeprägt sind. Denn überall kann man die Halbfabrikate und Fertiggerichte der Nahrungsmittelindustrie kaufen. Jede Region hat aber trotzdem noch ihre eigenen Rezepte für die Zutaten der betreffenden Gegend.
Schnellgerichte im Gegenwind

Im 20. Jahrhundert hat sich die Ernährung der Norweger wie in anderen Industriestaaten stark gewandelt. In den letzten Jahren scheint die Entwicklung sich mit "Fast food", Fertiggerichten und "Light"-Varianten sehr stark beschleunigt zu haben. Für manch einen ist Essen wohl nur noch ein notwendiges Übel, das "im Vorübergehen" erledigt wird. Gleichzeitig ist aber auch eine gegenläufige Tendenz mit einem neuerwachten Interesse an Eßkultur und größerer Freude an guten Mahlzeiten (und ihrer Zubereitung) festzustellen. Dies kommt insbesondere am Wochenende zum Ausdruck. Die norwegischen Verbraucher wollen saubere, naturreine Ingredienzien, und norwegische Nahrungsmittelhersteller sehen hier ihre Chance, gerade das zu produzieren, worauf sie sich verstehen: Rohstoffe, die zu den naturreinsten der Welt gehören.

Stellen Sie sich zwei Ausländer oder Ausländerinnen auf einer Norwegen-Reise vor. Der (die) eine hat sich sein (ihr) Essen mitgebracht, der (die) andere kehrt in Rasthäusern, Gaststätten und Restaurants ein, stattet der Bäckerei am Ort einen Besuch ab, kauft sich Garnelen frisch vom Fischkutter und wird vielleicht von einer norwegischen Familie zum Essen eingeladen. Besuchen diese beiden Touristen auf diese Weise eigentlich das gleiche Land?

Im Mai können Einheimische und Gäste sich im Sørlandet (Südwestnorwegen) gebratene Makrelen und Rhabarbersuppe schmecken lassen. Im Sommer biegt sich der Tisch unter der Last von köstlichen Beeren und knackigem Gemüse, letzteres wird oft zu Dörr- und Pökelfleisch gereicht. Überall steht dann Sahneeis hoch im Kurs. Im September sind Schafe und Lämmer schlachtreif, dann gibt es herrlich duftenden Lammbraten oder den würzigen Hammel-in-Kohl (Fårikål). Ein langer Sommeraufenthalt in weiten Gebirgsgegenden mit saftigem Gras und den Kräutern der Natur lohnt sich: das norwegische Lammfleisch ist nach Meinung unserer Meisterköche das beste der Welt. Auch Wild steht im Herbst vielfach auf der Speisekarte. In den Wochen vor Weihnachten hat unser(e) Ausländer(in) bei den vielen Weihnachtsbüfetts und Laugenfisch-Essen überall die Qual der Wahl. Im Spätwinter ist der vor den Lofoten gefangene Kabeljau die große Delikatesse, "vor Ort" oder in anderen Teilen des Landes, wohin der Fang heute rasch mit dem Flugzeug transportiert wird.

Ein typisch norwegisches Phänomen ist das Butterbrotpaket, das "alle" ­ vom Schulkind bis zum Spitzenmanager ­ zur Schule oder zur Arbeit mitnehmen. Als Auflage sind Käse, Schinken, hartgekochte Eier und Leberwurst besonders beliebt. Auch wenn viele Betriebe inzwischen eine Kantine mit reicher Auswahl haben, schwören viele auf ihr eigenes Frühstücksbrot. "Lunchbrot" wäre eigentlich eine bessere Bezeichnung, denn eine Mittagspause kennt man in Norwegen an sich nicht. Hier zieht man eine kurze Lunchpause vor, um früher nach Hause gehen zu können. Die warme Hauptmahlzeit (Middag) wird nach der Arbeit, meist zwischen 16 und 17 Uhr, eingenommen.
Von lagerfähigem Gemüse zu "Erdbeeren unterm Schnee"

Das norwegische Festland erstreckt sich vom 58. bis zum 71. Grad nördlicher Breite. Im Süden wachsen die Pflanzen etwa 190 Tage lang, im Norden und in höheren Lagen nur ganze 100 Tage. Dem Golfstrom ist es zu verdanken, daß hier überhaupt Landwirtschaft in so großem Umfang betrieben werden kann. Bei Gemüse wird angestrebt, daß Norwegen sich selbst versorgt; hier stehen lagerfähige Sorten wie Möhren, Zwiebeln, Kohl und Steckrüben im Vordergrund. (Letztere werden wegen des C-Vitamingehalts auch die "Apfelsine des Nordens" genannt.) Doch das kalte Klima hat seine Vorteile. Die intensive Reifezeit mit den langen skandinavischen Sommernächten gibt Gemüse, Beeren und Obst ein besonderes Aroma und volle Süße.

Ernsthafte Krankheiten kommen bei Tieren und Pflanzen in Norwegen nicht vor. Dies hängt mit der Lage im hohen Norden, mit dem Meer als nächstem Nachbarn der Küstenbewohner, mit relativ weit voneinander entfernten Höfen und nicht zuletzt mit der bewußten Haltung der norwegischen Landwirte zusammen, nur hochwertige Nahrungsmittel herzustellen.

Mit dem anfangs erwähnten nationalen Schwerpunktprogramm "Wettbewerbsstrategien für Lebensmittel aus Norwegen" sollen gerade bestimmte Seiten der norwegischen Nahrungsmittelerzeugung, die früher als Wettbewerbsnachteile galten, zu Vorteilen gewandelt werden.

Die vor einiger Zeit ins Leben gerufene Stiftung Godt Norsk (Gutes aus Norwegen) ist ein konkretes Ergebnis dieses nationalen Einsatzes. Diese Stiftung soll die Qualitätssicherung im Bereich der Agrarprodukte fördern, die Genehmigung für die Benutzung ihres Markenzeichens erteilen, Wettbewerbsvorteile dokumentieren und zusammen mit den Produzenten Verbraucherwerbung für Gutes aus Norwegen betreiben. Kürzlich wurde das erste mit dem Godt-Norsk-Zeichen versehene Erzeugnis vorgestellt.

Und nun zu den "Erdbeeren unterm Schnee". Dieser Ausdruck wurde in Verbindung mit dem kulturellen Schwerpunktprogramm der XVII. Olympischen Winterspiele in Lillehammer benutzt. Gemeint sind die frischen Erdbeeren aus norwegischen "hängenden Gewächshausgärten", die mitten in einem der seit Jahren kältesten Winter aufgetischt wurden. Im übrigen ist es eine Tatsache, daß die hoch im Norden wachsenden Erdbeeren ­ sie sind erst reif, wenn die Saison dieser roten Frucht in Südnorwegen bereits ihrem Ende zugeht ­ oft vom ersten Schnee zugedeckt werden.
Mutters Fleischklopse

500 g Gehacktes
1 1/2 TL Salz
1/4 TL Pfeffer
1/4 TL Muskatnuß
1 Gewürzmaß Ingwer
2 1/2 EL Kartoffelmehl
ca. 200 ml Milch oder Wasser

Salz und Gehacktes zu einem glatten Teig verarbeiten. Mit Gewürzen und Kartoffelmehl vermengen und die Flüssigkeit nach und nach hinzugeben.

Die Masse zu runden Klopsen formen. Mit zerlassener Butter in der heißen Pfanne braten und mit etwas Wasser im Topf ca. 10 Min. gar ziehen lassen.

Beilagen: Salzkartoffeln mit brauner Sauce, Weißkohlgemüse oder pürierte grüne Erbsen und Preiselbeeren.

Hammel-in-Kohl

1 kg Hammelfleisch
1 kg Weißkohl
Salz
schwarze Pfefferkörner
30 g Weizenmehl

Das Fleisch (von Bug, Brust, Nacken oder Rücken) in passende Stücke aufteilen und abwechselnd mit dem Kohl in einen großen Topf legen. Jede Schicht salzen und einige Pfefferkörner darauf streuen.

Kochendes Wasser hinzugießen, das Ganze aufkochen und etwa 1/2 Stunde köcheln, bis das Fleisch gar ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Mehl in etwas kaltem Wasser anrühren und die Brühe damit binden. Alles noch einmal zum Kochen bringen.

Beilage: Salzkartoffeln.

Kartoffelklöße

1 kg rohe Kartoffeln
200 ml (ca. 140 g) Gerstenmehl
200 ml (ca. 140 g) feines
Weizenschrotmehl
1 TL Salz
3 l Wasser mit 1 EL Salz

Die Kartoffeln schälen, waschen und reiben. Den rohen Brei in einem Tuch o.ä. leicht auspressen und dann mit Mehl und Salz verrühren. Das Salzwasser aufkochen. Mit einem Löffel oder feuchten Händen eierförmige Klöße formen und vorsichtig ins kochende Wasser geben. 45 Min. ziehen lassen.

Kartoffelklöße passen zu gebratenem Speck, gekochtem Pökelfleisch (z.B. Hammel) und Kochwurst. Beilagen: Möhren- und Steckrübengemüse.
Laugenfisch

Ca. 2 kg Lutefisk (in Norwegen
fertig zu kaufen)
1 l Wasser
75 ml (ca. 100 g) Salz

Die Fischstücke in kochendes Salzwasser legen und vorsichtig aufkochen (Lutefisk zerkocht leicht!).

Wird mit Salzkartoffeln und z.B. Erbspüree, gebratenem Speck, ausgelassenem Fett und Senf serviert.

Graved Fisch

500 g Forelle oder Saibling
1 EL Salz
1 TL Zucker
Lake:
1 l Molke
2 EL Salz
1 EL Zucker

Die Fische mit dem Bauch nach oben in einen Kunststoffbehälter legen. Jede Lage reichlich mit Salz und Zucker bestreuen. Den Behälter mit einem sauberen Tuch abdecken und bei 10 - 12 °C eine Woche stehen lassen.

Die Molke mit Salz und etwas Zucker aufkochen und abkühlen lassen. Die Fische gut abspülen und wieder in einen sauberen Kunststoffbehälter legen. Die Lake darübergießen. Die Fische leicht beschweren, damit sie ganz von Lake bedeckt sind. Im Keller 7 - 8 Wochen lagern.

Vor dem Servieren die Fische waschen, enthäuten und filetieren. Beilagen: gekochte Mandelkartoffeln, Fladenbrot und Butter.

Dieses Rezept für gebeizten Fisch stammt aus Lierne (Nord-Tr¢ndelag).

Gepökelte Lammrippe

1,4 kg leicht gesalzene, getrocknete Lammrippe

Die Rippen voneinander trennen und über Nacht in kaltes Wasser legen. Birkenreiser oder ein Rost auf den Topfboden legen und ganz mit Wasser bedecken. Das Fleisch darauflegen und bei mittlerer Temperatur dämpfen, bis es sich vom Knochen löst.

Beilagen: Salzkartoffeln, Steckrübenpüree, Senf und Preiselbeermarmelade.

Weihnachtsrippe

1 - 1,6 kg Schweinerippe

Die Knochen durchsägen und die Schwarte rautenförmig einschneiden. Die Rippe 1-2 Tage vor dem Braten mit Salz und Pfeffer einreiben.

200 ml Wasser in die Fettpfanne füllen und die Rippe mit Alufolie abdecken. Bei 230 °C (mittlere Einschubleiste) 30 - 40 Min. braten. Folie entfernen und bei 200 °C 1 1/2 Std. (dünnes Stück) bzw. 2 - 2 1/2 Std. (dickes Stück) weiterbraten. Vor dem Aufschneiden 20 Min. ruhen lassen.

Zu Schweinerippe gehören Fleischklöße, Kochwurst, Bratensauce, Äpfel, Pflaumen, Rotkohl, Preiselbeeren oder andere Köstlichkeiten des Hauses.

Eingelegte Heringe

3 Salz- oder Delikateßheringe
100 ml Essig
150 ml (ca. 150 g) Zucker
200 ml Wasser
6 Pfefferkörner
1 mittelgroße Zwiebel
Dill

Heringe wässern, entgräten und filetieren. Filets diagonal in Stücke schneiden. Zwiebel in dünne Scheiben schneiden. Heringsstücke, Zwiebelscheiben, Dill und Gewürze schichtweise in ein passendes Gefäß legen. Essig, Zucker und Wasser verrühren, aufkochen und nach dem Abkühlen über die Heringsstücke gießen.

Wird mit Brot o.ä. zum Frühstück oder Abendessen gereicht, mit Salzkartoffeln auch als Hauptgericht.

Heringsfrikadellen

750 g Heringe

200 g gekochte Kartoffeln

3/4 TL Salz

2 1/4 TL Kartoffelmehl

1/2 l Fischbrühe

Bratfett

Heringe entgräten, filetieren, in kaltem Wasser waschen und abtrocknen. Die Filets zweimal mahlen (das zweite Mal mit den Kartoffeln). Salz, Kartoffelmehl und Fischbrühe hinzugeben. Runde Frikadellen formen und beidseitig braten.

Heringsfrikadellen werden mit gebratenen Zwiebelringen, zerlassener Butter und gekochtem Gemüse gegessen.

Alle Rezepte für 4 Personen.

Reiscreme

200 ml (ca. 180 g) Milchreis
1/2 l Milch
250 - 300 ml süße Sahne
2 EL Zucker
1 TL Vanillezucker

Den Milchreis wie auf der Packung angegeben kochen oder statt dessen einen Reisrest verwenden. Sahne mit Zucker und Vanillezucker steif schlagen und mit dem gekochten (und abgekühlten) Milchreis vermischen. Zu Reiscreme gehört eine rote Dessertsauce oder Marmelade

Numedal-Lefser

2 l Vollmilch
250 g ungesalzene Butter
250 g Schmalz
2 kg Weizenmehl
2 EL Sauerrahm
2 Eigelb

Milch, Butter und Schmalz aufkochen. Abkühlen und die übrigen Zutaten hinzufügen, gut kneten. Den Teig in Stücke teilen und dünn ausrollen. Die rohen Lefser aufeinanderlegen (dazwischen Pergamentpapier) und nach dem Ausrollen aller Teigstücke einzeln auf einer elektrischen Grillplatte (oder in der Bratpfanne) beidseitig backen (zuerst mit der Mehlseite nach unten). Die Lefser in ein Tuch einschlagen, damit sie nicht austrocknen.

Vor dem Servieren auf der Mehlseite mit Butter o.ä. bestreichen und zweimal zusammenklappen. Kühl aufbewahren.
Weihnachtsgebäck ("7 Sorten")

Pfefferkuchen

250 g Butter
125 g heller Sirup
250 g Puderzucker
100 ml süße Sahne
400 g Weizenmehl
2 TL Natron
2 TL gemahlene Nelken
1 TL Zimt
100 g fein gehackte Mandeln

Butter, Sirup, Sahne und Puderzucker aufkochen, abkühlen und die übrigen Zutaten hineinrühren. Den Teig gut kneten und etwa 3 cm dicke Rollen formen. Bis zum nächsten Tag kalt stellen. In dünne Scheiben schneiden und bei

175 °C 10 Min. backen.

Schmalzkränzchen

3 Eier
250 g Zucker
1/2 l saure Sahne
150 ml Milch
4 TL Hirschhornsalz
2 TL Kardamom
750 g Weizenmehl

Eier und Zucker schaumig schlagen und vorsichtig mit der verquirlten Sahne verrühren. Den Teig am nächsten Tag 1 cm dick ausrollen. Kränzchen ausstechen und in Schmalz backen.

Hörnchen

3 Eier
150 g Zucker
150 g Butter
150 g Weizenmehl
1/2 TL Kardamom

Eier und Zucker steif schlagen. Die zerlassene, abgekühlte Butter und das mit Kardamom gemischte Mehl hinzugeben. Teig 1 Stunde stehen lassen.

Einen großen TL Teig mitten auf die untere Backfläche des Hörncheneisens geben und goldbraun backen. Sofort spitz aufrollen oder über eine Tasse legen.

Hörnchen mit Schlagsahne füllen (je nach Geschmack mit Molte- oder Himbeeren gemischt). In verschlossener Dose aufbewahren.

Sandtörtchen

100 g Mandeln
200 g Butter
250 g Weizenmehl
1 Ei
100 g Zucker

Die Mandeln abziehen und mahlen. Butter und Mehl vermengen. Mandeln, Ei und Zucker hinzugeben und gut kneten. Den Teig eine Stunde im Kühlschrank kalt stellen und dann in Kuchenförmchen verteilen. Bei 175 °C 10 - 15 Min. backen, vor dem Stürzen etwas abkühlen lassen. Zu Sandtörtchen gehören Schlagsahne, Beeren, Obst o.ä.

Sirupsplätzchen

150 g Sirup
150 g Zucker
150 ml süße Sahne
100 g Butter
450 g Weizenmehl
1/4 TL Pfeffer
1/4 TL Ingwer
1/4 TL Anis
1/4 TL Zimt
3/4 TL Hirschhornsalz
3/4 TL Natron

Sirup, Zucker und Sahne aufkochen. Die Butter darin zerlassen, und die Masse etwas abkühlen lassen. Die übrigen Zutaten hineinsieben. Den Teig bis zum nächsten Tag kalt stellen und dann dünn ausrollen. Rautenförmige Plätzchen ausstechen und auf ein eingefettetes Backblech legen. Jedes Plätzchen mit einer halben abgezogenen Mandel verzieren und ggf. mit Eiweiß bepinseln. Bei 175 °C etwa 5 Min. backen.

Serinaplätzchen

250 g Weizenmehl
2 TL Backpulver
2 TL Vanillezucker
150 g Butter
100 g Zucker
1 Ei

Mehl, Backpulver und Vanillezucker sieben und die Butter darin zerdrücken. Den Zucker und das verquirlte Ei hinzugeben. Den Teig gut kneten und zu einer Rolle formen. In Scheiben schneiden und daraus kleine Kugeln formen.

Diese auf ein Backblech legen, mit der Gabel leicht eindrücken, mit Ei bepinseln und mit gehackten Mandeln oder Hagelzucker bestreuen. Bei 175 °C backen.

Goro

175 ml süße Sahne
125 g Zucker
1 Ei
500 g Weizenmehl
2 TL Kardamom
1 TL Vanillezucker
225 g Butter
100 g Schmalz

Sahne steif schlagen. Ei und Zucker verquirlen und mit der Sahne vermischen. Abwechselnd Mehl, Gewürze, Butter und weiches Schmalz hinzugeben. Den abgekühlten Teig ausrollen und in der dem Goro-Eisen entsprechenden Form ausschneiden. Goldbraun backen.

1 Es liegen keine gesicherten Statistiken vor. Alles deutet aber darauf hin, daß der Fischkonsum in Norwegen bedeutend geringer ist als der Fleischkonsum. Wenn die Verfasserin von einem relativ hohen Fischkonsum spricht, gilt dies also im Vergleich zum Ausland.

Cand.mag. Brita Drangsholt Jaksjø ist Leitende Referentin in der Informationsabteilung von Landbrukssamvirkets Felleskontor (Zentralbüro der Norwegischen Landwirtschaftsgenossenschaften).

Herausgegeben von Nytt fra Norge für das Kgl. Norwegische Außenministerium.Verantwortlich für den Inhalt ist die Verfasserin Nachdruck gestattet. Gedruckt im Oktober 1994.
 
Eseen aus Norwegen

Da hat sich aber jemand ganz schön Mühe gegeben.
Vielen Dank.

Ich habe d a eine Frage kennst dieses Produkt
ROYKSYRE PB 2060


KRYDDERIPRODUKTER:

Wir zusammen mit Laksvarven für Zubereitung von Seelachs verwendet.

Leider kenne ich das genaue Rezept nicht.
Kannst du mir da helfen?
Gruß Erich
 
Weihnachtsrippe das hört sich lecker an.
Man das sind ja ein haufen Rezepte da kann der Winter ja mal kommen.

Gruß Matze
 
Vielen Dank für die ausfürlichen Informationen:baby:

Gruss Henrik
 
Da haben sich die Dänen aber enorm viel Arbeit gemacht. Gratulation

Ich habe festgestellt, dass die Norweger mit Fleisch nicht so können. Als mein Freund Age damals das erste Mal in Deutschland zu Besuch war und ein Mettbrötchen geniessen durfte, war er recht entzückt über den Genuss dieses delikaten Frohkost-Menüs. In Norge gibts nämlich kein frisches Mett zu kaufen, nur so abgepacktes - sagt er. Für ihn wars das erste Mal und er will jetzt immer Mettbrötchen essen.

Wenn sie im Sommer grillen, dann ist immer Pölser ( gegrillte Brühwurst ) und Hamburger dabei. Wenn sie mal Fleisch grillen, ist es Kotelett. Das essen sie meist schwarz-angebrannt. Ich muss jetzt immer Kiloweise deutsche Rostbratwurst mit nach Norwegen bringen. So was gutes, so sagt Age, habe man in Norge noch nie auf dem Grill gehabt. Dafür hat er sogar seine Pölser stehenlassen.

Aber das Julemenue und das Festtagsdiner - das können sie vorzüglich kochen und man leckt sich als Gast die Finger.
Übrigens können jetzt die Winterfahrer auf der Colorline das Juleborden / Weihnachtsmenue in vollen Zügen im Restaurant verspeisen, so viel in sie reinpasst. Der Preis pro Person liegt unter 25 Euro. Wenn man bedenkt, dass auf der Fähre schon ein belegtes Baguette knapp 100 Kronen kostet, geht das.
Stimmt mit der Pizza, diese ist in Norge voll angesagt, aber im Restaurant fast unbezahlbar. Aber sie stehen mehr auf home-made Pizza. Und ich muss sagen, da können sie so manchem Pizzabäcker Konkurrenz machen.
 
Ach , bevor ichs vergesse, habt ihr schon mal an einem norwegischen Krabbenessen, frisch aus dem Kessel, teilgenommen. Ich muss euch sagen , ein wahres, kanibalisches Erlebnis. Dazu wird gesungen, getrunken und geschnakkt. Für nächstes Mal in Norge ein unbedingtes Muss. Also, viel Spass mit den norwegischen Ess-Traditionen.
 
Hallo Erich,

unter dem folgenden Link kannst du was über die "Røyksyre" lesen.
Sie ist ein Zwischenprodukt im Zitonensäureyklus, der wenn ich es richtig verstanden habe, bei der Atmung abläuft.
In dem Diagramm ist sie als "Fumarsäure" zu sehen.
http://lexikon.freenet.de/Krebszyklus
Ich hab davon vorher noch nie was gehört, hab dann mal ein wenig rumgesucht.
Man kann das hier in Norwegen in der Apotheke kaufen und es gibt so einige Rezepte, in denen die Röyksyre verwendung findet.
Z.B. bei der Zubereitung des Dorschkaviar und bei der Herstellung von Bacon.
http://www.naffen.de/forum/showthread.php?p=113785#post113785

Das mit den "Laksvarven" und wie man Seelachs "herstellen" kann, müsstest du noch mal erläutern, ich versuch dann mal was zu finden.

Grüße Oli.
 
Seelachs in Würfel

Hallo Oli

Ich habe von einem Vermieter in Norge diese Zutaten bekommen mit einer recht einfachen Erklärung


Seelachs Files in 2 x 2 cm große Würfel schneiden in sehr starke Salzlake mehrere Stunden legen. Die Stücke aus der Lake holen, leicht auspressen in der Hand, in frisches klares Wasser legen, "Røyksyre" dazugeben und auch von der roten Farbe, bis dunkelrot.
Nach einiger Zeit da rausholen ausdrücken und in ein Glas legen .Ein geschmackneutrales Öl darüber gießen. Kann so länger gelagert werden.
Schmeckt so wie geräuchertes
Mein Problem liegt in den unbekannten Zeiten und Mengen der Zutaten.

Der Vermieter meinte es währe in N. sehr bekannt.



Gruß Erich
 
Hallo Erich,

ich glaube sowas gab es auch in Deutschland mal fertig zu kaufen.
Nannte sich Seelachsschnizel, in kleinen Gläsern und knallrot.
Ich hab das aber noch nie ausprobiert, werde aber das Netz mal durchforsten.
Ansonsten, miz kleinen Mengen ausprobieren bis es passt.

Bis denne, Oli.
 
diedaenen, :]

habe mich gestern müde gelesen, dann endlich gegessen und dann ins Bett...

Deswegen erst heute die Antwort:
Der Bericht ist wirklich aussagekräftig, anscheinend gut recherchiert und lesbar geschrieben
(was ich bei einigen anderen Berichten hier sehr vermisse >Absätze, auflockern, Rechtschreibung...)

Insbesondere die Umfragen und Statistiken sind höchst interessant.:baby:

Danke für die tiefen Einblicke in die norwegische Esskultur und -verhalten.

Meine Erfahrung dahingehend ist leider nur bruchstückhaft und nicht sehr positiv...:(

Wir werden die Infos beim nächsten Urlaub zu schätzen wissen, wenn ich zum "Sightseeing" durch Norge kurve, um meine Holde für das Land zu begeistern. Mal sehen, ob ich zum Angeln komme....

Gruß in den Norden

Heiko
 
AW: kleine abendlektuere "Was isst man in Norwegen"

WOW, das war jetzt echt ausführlich und informativ!
 
AW: kleine abendlektuere "Was isst man in Norwegen"

Danke für den interressanten Beitrag :daumen: schön ausführlich und gut geschrieben!!
Gruß Gerhard
 
AW: kleine abendlektuere "Was isst man in Norwegen"

Hammel-in-Kohl

1 kg Hammelfleisch
1 kg Weißkohl
Salz
schwarze Pfefferkörner
30 g Weizenmehl

Das Fleisch (von Bug, Brust, Nacken oder Rücken) in passende Stücke aufteilen und abwechselnd mit dem Kohl in einen großen Topf legen. Jede Schicht salzen und einige Pfefferkörner darauf streuen.

Kochendes Wasser hinzugießen, das Ganze aufkochen und etwa 1/2 Stunde köcheln, bis das Fleisch gar ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Mehl in etwas kaltem Wasser anrühren und die Brühe damit binden. Alles noch einmal zum Kochen bringen.

Beilage: Salzkartoffeln.




Habe ich vor ein paar Jahren auch mal bei freunden probieren dürfen. War lieb gemeint, aber für meine norddeutsche Zunge einfach nur Hardcore /@/@:lach
 
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